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[Mittelalter/Folk] Des Wahnsinns fette Beute - Zeiten und Welten (2018) - Druckversion

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[Mittelalter/Folk] Des Wahnsinns fette Beute - Zeiten und Welten (2018) - Tommy2Rock - 26.06.2019

[Bild: dwfbzuw.jpg]


Tracklist:
01 Ausser Rand und Band im Märchenland
02 Black is the Color
03 Die Worte
04 Glaube und Stahl
05 Komm mit
06 Loch Lomond 2018
07 Marie
08 The right way
09 The Wild Rover
10 Ye Jacobites


Des Wahnsinns fette Beute sind 5 lustige Spielleute aus dem schönen Münsterland und spielen Mittelalter- u. Folk Musik. In erster Linie spielen sie ihre eigenen Songs, sie haben aber auch ein paar Traditionals im Repertoire. Ihr Publikum erfreuen sie mit fröhlichen und frechen, aber auch mit schaurigen und romantischen Melodeyen. Mit "Zeiten und Welten" haben sie schon ihr viertes Studioalbum veröffentlicht. Zum Albentitel schreiben die Spielleute: "Da wir uns bei der Findung eines Names für diesen Silberling schwer taten, entschieden wir uns für "Zeiten und Welten", da die Songs einen Querschnitt durch viele Epochen und Welten darstellen. Begleitet uns nun durch eine Reise durch alle Zeiten und Welten im Universum von Des Wahnsinns fette Beute." (Quelle: Des Wahnsinn fette Beute)


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Des Wahnsinns fette Beute sind:
Willow der Saitenstreicher: Gitarren, Piano & Gesang
Evken die Magische: Tin Whistle, Bodhrán, EWI (Electronic Wind Instrument) & Gesang
Lady Kassandra: Blockflöten & Hintergrundgesang
Dr. Met: Bass, Gesang & Hintergrundgesang
Fabse das Lehrling: Djembe, Cajon & Perkusion


Unter dem Motto "Zeiten und Welten" präsentieren Des Wahnsinns fette Beute ihr viertes Studioalbum. Die Zusammenstellung der Lieder erinnert dabei sehr an die 3 Vorgänger, denn eigene Lieder mischen sich mit bekannten Liedern der Mittelalter- und Folkszene. So sind Evergreens wie "Ye Jacobite", "Black is the Color" und "The Wild Rover" Garanten dafür, dass man sich schnell ins Album reinhört. Die neue Version von Loch Lomond ist so eingespielt, wie Des Wahnsinns fette Beute das Lied mittlerweile live spielen. Hier bietet es sich am besten an, sich die Entwicklung der Band noch einmal anzuhören, da die ursprüngliche Version auf dem Debütalbum zu hören ist. Bei "Außer Rand und Band im Märchenland" hört man das schelmische Grinsen von Willow heraus, während er mit guten Wortspielen über das Leben als Vambier erzählt. "The Wild Rover" klingt, als säße man gerade in einem Saloon im wilden Westen und die Spielleute würden dort für Stimmung sorgen, was vor allem am Klang des Pianos liegt. "Die Worte" handelt von der Wirkung, die von eben solchen ausgehen können und ist selbst ein wenig magisch vom Klang her. Auch "Marie" ist eine bandeigene Ballade, die vom Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung handelt und bei der sich Gesang und Flötenspiel zu einer schönen Melodie vereinen. "The right way" stammt aus Willows Feder und ist bereits 1991 geschrieben worden. Hier zeigt sich, dass der Albentitel "Zeiten und Welten" wörtlich zu nehmen ist. Trotz des Alters fügt sich das Lied nahtlos in die Songliste ein und hat als einzige englische Eigenkomposition auf dem Album doch eine Sonderstellung. Aber auch wenn das Album alle Stärken der Bands vereint, gibt es einige Schwächen, die nicht zu überhören sind. Beim Mastering hätte etwas mehr Feingefühl dem Klang gut getan und beim ein oder anderen englischen Lied, klingt die Aussprache nicht immer optimal. Wenn man über diese Punkte hinwegsieht, kann man mit "Zeiten und Welten" aber so manche schöne Stunde verbringen.

Mein Fazit: Des Wahnsinns fette Beute kenne ich schon seit einigen Jahren und habe die Entwicklung der Band dabei verfolgen können. Außerdem sind sie jetzt schon im dritten Radio Teil meines Programms. Die Klangqualität von "Zeiten und Welten" ist mit Abstand die Beste, wenn man die Alben miteinander vergleicht und auch musikalisch hat die Band sich stetig weiterentwickelt. Das Problem, dass im Endmix nicht alle Instrumente und Stimmen optimal abgemischt sind, besteht aber weiterhin. So sind Bass, Djembe und Cajon stellenweise sehr leise, während Flöten und Gesang hier und da zu laut erscheinen. Aus persönlicher Sicht hätte ich "Black is the Color" lieber von Evken gehört, da ich dieses Lied mit einer Frauenstimme schon immer schöner gefunden habe, aber das ist reine Geschmackssache. Die Stärke des Albums sind eindeutig die eigenen Kompositionen der Band, denn dort stimmt einfach alles. Egal ob romantische Ballade oder lustig erzählte Geschichte, die Lieder sorgen für gute Unterhaltung und eignen sich nicht nur für Märkte oder Tavernenspiele, sondern auch für gemütliche Abende am Lagerfeuer. Meine Anspieltipps sind "Außer Rand und Band im Märchenland", "Komm mit" und als mein persönliches Highlight des Albums "Die Worte". Das Zusammenspiel von Willows und Evkens Gesang ist dort besonders schön gelungen und gehört sogar zu den besten Gesangsleistungen, die es auf den Alben bisher gegeben hat.
 

[Bild: bewertung4.png]