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[Folk-Metal] Harpyie - Anima (2017) - Druckversion

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[Folk-Metal] Harpyie - Anima (2017) - Tommy2Rock - 19.08.2017

[Bild: anima.jpg]


Tracklist:
01. Anima
02. Ambra
03. Schneeblind
04. Flieg
05. Rasputin
06. Totem
07. Vom alten Eisen
08. Dynamit
09. Jagdfieber
10. Berserker
11. Löwenherz
12. Schöne neue Welt
13. Unter Geiern


Seit 2011 sind Harpyie auf den Bühnen der Welt unterwegs und dass sich in dieser Zeit viel ereignet, aber auch verändert hat, ist auf dem aktuellen Album "Anima" nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen. Der Weg, der mit "Freakshow" deutlicher wurde, wird auf "Anima" fortgesetzt und zeitgleich greifen Harpyie auf ihre musikalischen Wurzeln zurück. Neben dem harten Sound sind vor allem auch die Folkeinflüsse deutlich hörbar und nicht nur eine Begleiterscheinung. Die Weiterentwicklung der Band zeigt sich auch im Songwriting, denn die Texte sind nicht nur gewohnt eingängig, sondern bieten viele Feinheiten, die "Anima" deutlich an die Spitze der Harpyie Alben bringt. Simon Michael (Subway to Sally) wurde erneut als Produzent an Bord geholt, was nach dem Erfolg von Freakshow aber nicht verwunderlich ist. Unterstützung haben Harpyie außerdem von Ben Metzner (Feuerschwanz & dArtagnan) am Dudelsack und den Flöten bekommen, sowie vom Autor, Kolumnist und Satiriker Dietmar Wischmeyer, der das Intro eingesprochen hat.


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Harpyie sind:

Aello - Gesang
Mechthild - Geige
Podargo - Gitarre
Jean - Bass
Kayran - Schlagzeug


Keine zwei Jahre ist es her, dass Harpyie zur Freakshow eingeladen haben. Das Album kam bei Fans und Kritikern sehr gut an und hat noch mehr als sein Vorgänger gezeigt, dass Harpyie nicht einfach nur eine weitere Mittelalterrockband sind. Überhaupt fällt es von Album zu Album schwerer, ein Genre zu bestimmen und das ist auch gut so. Harpyie gehen ihren Weg, probieren sehr kreativ aus, was ihnen gefällt und Grenzen treten sie auch nieder. Was bei Anima sofort auffällt, ist ein erneuter Schritt nach vorn. Aello singt nicht nur sehr gut, er bringt die einzelnen Stimmungen der Lieder auch sehr gut rüber und so verleiht er jedem Lied einen eigenen Charakter. Auch die restlichen Bandmitglieder überzeugen auf ganzer Linie und die Einflüsse durch Simon Michael runden den Sound zusätzlich ab. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die Texte, die beim einfachen Anhören sehr schnell zum Mitsingen einladen, bei aufmerksamer Betrachtung stellenweise allerdings sehr tiefsinnig sind. Stellenweise deshalb, weil es auch das ein oder andere Lied gibt, das einfach nur zum Abfeiern gedacht ist. Überhaupt sind die Texte vermutlich das Beste, was Harpyie bisher verfasst haben.

Mein Fazit: Nachdem ich Freakshow gehört hatte, kam sehr schnell die Frage auf, wie Harpyie an dieses Album anschließen möchten. Die Antwort lautet: Anima. Das Album zeigt erneut, dass Harpyie sich nicht auf Lorbeeren ausruhen, sondern stetig an sich arbeiten und das mit Erfolg. Frech, laut und mit viel Spaß an der Sache sind Harpyie hier ans Werk gegangen und haben dabei verschiedenste Themen aufgegriffen. Der Sound klingt etwas härter, gerade bei den Gitarren und am Bass, was aber nicht bedeutet, dass Harpyie keinen Platz für eingängige Melodien gefunden haben. Dazu kommt, dass sie trotz neuer Ideen ihre Wurzeln nicht vergessen und so bietet Anima ein Rundumpaket, das nicht nur Fanherzen begeistern wird. Meine Anspielstipps sind "Rasputin", "Berserker", "Schöne neue Welt" und "Unter Geiern". 

[Bild: bewertung5.png]

*Diese Rezension wurde aus dem Archiv des MFG Radios übernommen und wurde ursprünglich am 16. März 2017 von Tommy2Rock veröffentlicht.