[Folk / Country / Lyrik] Nobody Knows - Folkslieder (2017)
#1
[Bild: folkslieder.jpg]



Tracklist:
01. Intro – Sommerhitze
02. Es waren drei Gesellen
03. Nun will der Lenz uns grüßen
04. Es dunkelt schon in der Heide
05. Es wollt’ ein Bauer früh aufstehn
06. In kummervollen Tagen
07. Der Mond ist aufgegangen
08. Wenn alle Brünnlein fließen
09. Zogen einst fünf wilde Schwäne
10. Die Gedanken sind frei
11. Lustig, lustig
12. Heidenröslein
13. Nobody Knows the Trouble I’ve Seen


Mit „Folkslieder“ präsentieren Nobody Knows ihr 13. Album in 13 Titeln. 2016 räumte das Quintett sechs der begehrten Preise beim „Deutschen Rock- und Pop-Preis“ ab, u. a. die ersten Preise der Hauptkategorien „Deutscher Country & Folk Preis“ und „Publikumsliebling“. Nun unterstreichen Nobody Knows ihre Fähigkeit, Altehrwürdiges mit Eigenem zu versehen. Sogenannte Schulklassiker wie „Der Mond ist aufgegangen“ oder „Die Gedanken sind frei“ erfahren durch Folk, Polka und Weltmusik eine Neuinterpretation, was den Titel des Albums erklärt: „Folkslieder“. So gedeihen die verstaubten und eigentlich bekannten Volkslieder zu schubladenlosen Stilbrüchen mit dem Bisherigen. Dies jedoch nie als Selbstzweck, sondern textorientiert und kompromisslos. Zudem geben die vier Herren um ihre Dame ihrem Album Eigenkompositionen hinzu, die sich nahtlos in die folksliedhafte Manier der bekannten Stücke einfügen. Auf dass es auch weiterhin heiße: Interpretation ist die Rache des Intellekts. (Quelle: Prosodia)


Nobody Knows sind:
Max Heckel: Gesang, Gitarre, Mandoline & Violine
Marcel Storjohann: E-Bass, Gesang
Ronny Heckel: Gitarre, Mandoline, Lead-Gitarre, Mundharmonika & Gesang
Aron Thalis: Schlagzeug
Tabiha Harzer: Piano, Keys, Querflöte & Gesang



Einen treffenderen Titel als "Folkslieder" hätten Nobody Knows für ihr 13. Album nicht aussuchen können. Mit viel Liebe zum Detail hat die Band alte Stücke neu umgesetzt und zum Teil mit traditionellen Melodien aus der Folk-Szene sowohl ergänzt, als auch verfeinert. Einige Lieder wurden auch komplett umgestaltet und kommen so im neuen Gewand daher. Max Heckel und Tabiha Harzer ergänzen sich dabei wunderbar im Gesang und mit dem geschickt ausgewähltem Einsatz der verschiedenen Instrumenten wurde hier ein besonderer Klang erzeugt. Während politische Gruppen alte Volkslieder dazu nutzen oder missbrauchen, ihre Wurzeln und ihre Ansichten zu untermalen, zeigen Nobody Knows wozu diese wirklich gedacht sind. Die Musik bringt die Menschen zusammen ohne die Frage nach Herkunft oder Religion zu stellen, sondern allein zum gemeinsamen musizieren und Spaß haben. Das die Band selbst Spaß hatte, hört man den Liedern sehr gut an und das überträgt sich auf den Hörer. Technisch wurde hier auch auf hohen Niveau gearbeitet und so steht dem Hörgenuss nichts im Wege.

Mein Fazit: Beim ersten Blick auf die Songliste war ich mir nicht sicher, was mich erwarten würde. Die meisten Lieder habe ich als Kind im Musikunterricht totgesungen und das auf eine sehr konservative und langweilige Art und Weise. Beide Eigenschaften treffen auf "Folkslieder" absolut nicht zu. Nobody Knows haben mit viel Fingerspitzengefühl, dem ungewöhnlichen Einsatz von traditionellen Melodien, die in den bekannten Stücken sehr erfrischend wirken und eigenen Ideen dazu, neue Versionen geschaffen. Diese hören sich nicht nur sehr gut an, sondern bringen auch den Spaß zurück, den man früher an den Liedern verloren hat. Es wäre wünschenswert, dass diese CD Einzug in den Musikunterricht halten würde. Schüler könnten so schon früh lernen, dass Musik ein kreativer Prozess ist und traditionelle Eigenschaften eines Liedes nicht zwanghaft eingehalten werden müssen. Meine Anspieltipps sind "Die Gedanken sind frei", "Lustig, Lustig" und "Nobody Knows the Trouble I’ve Seen".


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