[Folk/Country/Lyric] Nobody Knows - Ja, sehr gern! Gemachte Erinnerungen. (2019)
#1
[Bild: nkjsg.jpg]


Tracklist:
01. Bürgerlied
02. Der Frosch
03. Schüttel dich
04. Po
05. Eigentlich nicht viel zu sagen
06. Fünfter Streich
07. Es dunkelt schon in der Heide
08. Der Mond ist aufgegangen
09. Nummer zwei
10. Augen in der Großstadt
11. Klugscheißerlied
12. Drei Minuten Gehör
13. Wünsch dir noch was
14. Hans, bleib da
15. Sommerhitze
16. Es waren drei Gesellen
17. Erlkönig
18. Tandaradei
19. Heidenröslein
20. Die Dokumentation*
*Nur auf der DVD enthalten


Am 21. und 22.09.2018 haben Nobody Knows mit dem Sinn-Phonie-Orchester und dem Theaterchor im Stendaler „Theater der Altmark“ zwei Konzerte aufgezeichnet und damit die großen Kulturinstitutionen ihrer Heimat in einem gemeinsamen Projekt vereint. Mit „Ja, sehr gern! Gemachte Erinnerungen.“ präsentieren Nobody Knows nun eine Hommage an ihre Herkunft sowie das Miteinander von vier Generationen. Max, der in den frühen Jahren der Formation ebenfalls Mitglied des Musikschulorchesters war, teilte bei diesem Projekt nicht nur die Bühne mit seinen Bandkollegen, sondern mit 80 weiteren Musikern, die ein halbes Jahr gemeinsam geprobt, konstruktiv gestritten und vor allem lustvoll miteinander Musik gestaltet haben. Das Kurzalbum ist zwar schlanker als das DVD-CD-Paket, aber es geht auch ihm nicht um kantenlose Perfektion, sondern die Erkenntnis, das alles, was man miteinander gestaltet, am Ende besser ist als Alleingänge. (Quelle: Prosodia)


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Nobody Knows sind:
Max Heckel: Gesang, Gitarre & Violine
Ronny Heckel: Mandoline, Gitarre & Gesang
Aron Thalis: Schlagzeug & Djembe
Frederic Sachser: Bouzouki & Gesang
Marcel Storjohann: Kontrabass, E-Bass & Gesang
Gastmusiker:
Dietrich Eichenberg: E-Cello, Piano & Gesang
Helga Leopold: Gesang bei "Tandaradei"
Lars Düseler: Kontrabass  E-Bass
sowie:
Sinn-Phonie-Orchester der Musik- und Kunstschule Stendal
Theaterchor des Theaters des Altmarkt


Crowdfunding ist ein immer größer werdender Teil der Musikindustrie und so wurde auch diese Liveaufnahme auf CD und DVD von Nobody Knows durch eine Kampagne bei Startnext ermöglicht. Das Ergebnis liegt nun vor und es klingt nicht nur gut, es sieht auch sehr gut aus. Dies beginnt schon beim Artwork des Covers und des Booklets, das sehr edel wirkt. Einziger kleiner Wermutstropfen ist der große FSK Hinweis für die DVD auf der Vorderseite, der leider kein Aufkleber ist, den man eventuell entfernen könnte. Wenn man sich den beiden Datenträgern zuwendet, ist dies schnell vergessen. Die DVD bietet neben der Konzertaufnahme auch eine Dokumentation, die wirklich sehenswert ist. Das Konzert selbst wurde sehr gut eingefangen. Das Zusammenspiel der Band mit Chor und Orchester macht allen Beteiligten merkbar Spaß. Dieser überträgt sich auch auf das anwesende Publikum, die durch Klatschen und Mitsingen ein Teil der Musik werden. Die Auswahl der Lieder hätte für diesen Abend nicht besser sein können. Nobody Knows wissen genau, wie sie Stimmung erzeugen können und spielen mit dem Publikum. Gleichzeitig bauen sie auch geschickt Lieder ein, deren Aussage nachdenklich stimmt und auch politisch am Puls der Zeit sind. Diese Mischung sorgt dafür, dass das Konzert trotz seiner knapp 72 Minuten Spieldauer sehr kurz wirkt, weil man durch die sich abwechselnden Themen und Umsetzungen der Lieder begeistert zuhört. Auch wenn bei der DVD nicht jede Kameraeinstellung gestochen scharf wirkt, wurde das Konzert dennoch sehr gut eingefangen und die DVD muss sich vor anderen Konzertaufnahmen nicht verstecken. Gleiches gilt für die CD, die zwar ein paar Schwächen der musikalischen Abmischung offenbart, die bei Liveaufnahmen aber völlig normal sind und den Spaß am Hören nicht mindern. Insgesamt kann man sagen, dass Nobody Knows hier ein zeitloses Werk geschaffen haben, das man sich auch in vielen Jahren immer wieder anschauen und anhören kann.

Mein Fazit: Man merkt "Ja, sehr gern! Gemachte Erinnerungen." sofort an, dass dies ein Herzensprojekt ist. Gerade bei der DVD erkennt man in jedem Bild, wie sehr sich die Band über das Konzert und dessen Aufnahme freut. Dies überträgt sich auch auf das Publikum, das viel zur Atmosphäre beisteuert. Durch den Einsatz des Chors und des Orchesters gewinnt die Musik eindeutig an Tiefe, gleichzeitig gibt es auch ein paar Momente, wo weniger mehr gewesen wäre. Dies fällt bei der CD natürlich mehr ins Gewicht, weil dort die Bilder fehlen, die etwas vom Ton ablenken. Eine Liveaufnahme perfekt auszusteuern ist natürlich kaum möglich und im Großen und Ganzen ist dies hier aber sehr gut gelungen und so machen beide Medien Spaß. Die Dokumentation auf der DVD ist nicht nur informativ und zeigt die Arbeit, die hinter so einer Liveaufnahme steckt. Sie zeigt auch, dass die Band Schwierigkeiten mit viel Humor gemeistert hat. Schaut man sich "Ja, sehr gern! Gemachte Erinnerungen." als Gesamtpaket an, bekommt man eine sehr schöne Aufnahme, die in Bild und Ton überzeugt und durch die Gestaltung des Booklets sehr schön präsentiert wird. Ein paar Ecken und Kanten sind da, die aber nicht stören, sondern dem Ganzen einen sehr sympathischen Charakter verleihen und zu einem Konzertbesuch einladen. Anspieltipps zu geben ist ziemlich schwierig, aber wer sich ein Bild von der Livequallität machen möchte, dem empfehle ich "Der Frosch", "Schüttel dich", "Augen in der Großstadt" und "Tandaradei".  

[Bild: bewertung4_5.png]

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