[Mittelalter] Saltatio Draconum - Primus (2016)
#1
[Bild: primus.jpg]


Tracklist:
01. Merseburger Zauberspruch
02. Kalifenzorn
03. (T)Irisch Gut
04. Drone
05. Ali Ben Gybma Gaffa
06. Danza de los Muertos (Totentanz)
07. Trio
08. Douce Dame Jolie
09. Der Medicus
10. Das Leben (Schwedentanz)


„Primus“, die Erste, heißt das Debütalbum von Saltatio Draconum und nicht nur der Albumtitel klingt vielversprechend. 
Saltatio Draconum ist eine junge, aufstrebende Mittelalterband. Mit Sackpfeifen („Marktsäcken“) und selbst gebauten Trommeln heizen die Jungs dem Publikum ordentlich ein, wobei sie sich nicht nur auf traditionelle Mittelalterstücke beschränken. Auch modernere Kompositionen sowie eigene Titel haben bereits den Weg in ihr Repertoire gefunden. Auf eine bestimmte geographische Herkunft der Lieder legen sich die Jungs von Saltatio Draconum dabei nicht fest, denn ihr Repertoire erstreckt sich über Stücke aus Deutschland, Frankreich, Italien, Schottland, Irland bis nach Schweden und weiter. Dabei stellen sie an sich selbst die Anforderung, die Stücke anspruchsvoll zu gestalten, was vor allem durch mehrstimmige Sätze erzielt wird. Mit ihrem Debutalbum „Primus“ wollen die vier zeigen, dass Mittelaltermusik nicht nur von eingefleischten Fans dieser Musikrichtung gemocht wird, sondern auch die breite Hörerschaft ansprechen kann. Daher gibt es auf dem Album einige Überraschungen, die in Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten Gary Nagy entstanden. ( Quelle: STF-Records )


Saltatio Draconum sind:
Lucull, der Ohrenschmaus (Frederik Esselmann): Sackpfeifen, Gesang und Ansagen
Loki, der Schelm (Markus Schütz): Sackpfeifen und Ansagen
Limerik, der Wolf (Carsten Schütz-Kawalek): Davul und Percussion
Momo (Timo Schütz): Sackpfeife und Percussion


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Saltatio Draconum ist eine dieser Bands, bei der man erst den Gedanken hat, dass eine weitere Gruppierung, die mit so einer offensichtlichen Liste an Szenestandards antritt, kaum etwas besonderes sei kann. Ein Gedanke, der schon bei den ersten Klängen des Merseburger Zauberspruchs verfliegt, weil man sofort hört, dass hier nicht einfach etwas nachgespielt wurde. Traditionelle Klänge, vermischen sich mit modernen Effekten und so erklingen die Lieder erfrischend anders, als man es von vielen Bands kennt, wodurch sich Saltatio Draconum deutlich aus der großen Flut der dudelsackbetonten Musik abhebt. Die Spielfreude und Liebe zur mittelalterlichen Musik, sind deutlich hörbar und stecken den Hörer mit jedem Stück weiter an und animieren schnell zum Tanzen. Bei "Danza de los Muertos (Totentanz)" ist zudem ein Text von Lucull zu hören, der das Stück atmosphärisch untermalt und ihm so einen ganz eigenen Charakter gibt.

Mein Fazit: Was hier als Debütalbum vorgelegt wird, verdient nicht nur Respekt, sondern auch Beachtung. Soundtechnisch und auch vom Spielerischen her, gibt es nicht zu beanstanden und die Einflüsse und Vorschläge von Gary Nagy, geben dem Album einen ganz eigenen Stil. Wer sich mit Mittelaltermusik beschäftigt, wird hier definitiv seine Freude haben und das Album genießen. Ein Lied hervorzuheben und es als Anspiel Tipp zu geben, fällt mir ehrlich gesagt schwer, da jedes Lied seinen eigenen Reiz hat und es keine Lückenfüller auf Primus gibt. Es bleibt zu hoffen, dass Saltatio Draconum ihrem Weg weitergehen und Primus zwar die Erste, aber nicht letzte musikalische Kostprobe ihres Könnens bleibt.

[Bild: bewertung5.png]

*Diese Rezension wurde aus dem Archiv des MFG Radios übernommen und wurde ursprünglich am 14. Juli 2016 von Tommy2Rock veröffentlicht.

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