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[Freibeuter Folk] Vroudenspil - Panoptikum (2019)
#1
[Bild: vspo.jpg]



Tracklist:
01. Kaleidoskop
02. Tanzbär
03. Spuren im Sand
04. Rausch der Sinne
05. Schein und Sein
06. Feuerteufel
07. Wanderer in Schwarz
08. Menschenbild
09. Aufgewacht
10. Selbsträcher
11. Kleine Fabel
12. Vanitas
13. Seelenfrieden


Nach Änderungen innerhalb der Band und über 3 Jahren Wartezeit, veröffentlichen Vroudenspil am 26. April ihr fünftes Album "Panoptikum" bei Hicktown Records. Der Titel bedeutet soviel wie Kuriositätenkabinett, was bei den für Vroudenspiel eher ungewöhnlichen Themen der meisten Lieder durchaus passt. Das Piratendasein wird nicht beendet, spielt aber eine viel kleinere Rolle und dies sieht man auch den neuen Bühnenoutfits der Band an. Es gibt zwar noch Anlehnungen an die Seefahrt, diese sind aber nicht mehr so aufdringlich wie es früher der Fall gewesen ist. Vroudenspil geben auf "Panoptikum" ordentlich Gas und präsentieren sich in Partylaune.


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Vroudenspil sind:
Seewolf: Akkordeon, Gesang
Don Santo: Gesang, Mundharmonika
Phyra: Querflöte
Absolem: Gitarre, Gesang
Der Kraken: Schlagzeug, Percussion
Petz: Saxophon, Rauschpfeife, Sackpfeife, Gesang
Dax: Rauschpfeife, Sackpfeife


Vroudenspil haben einige stürmische Zeiten hinter sich und es gab Wechsel innerhalb der Besetzung. Don Santo als neuer Sänger passt perfekt zu Vroudenspil und hebt sich gesanglich kaum von Ratz von der Planke ab. "Panoptikum" wird den Fans von Vroudenspil direkt ein heimisches Gefühl geben, da der Sound des Albums sehr stark am Vorgänger angelehnt ist, auch wenn es allgemein schneller wirkt als die bisherigen Alben. Dies ist aber Fluch und Segen zur gleichen Zeit. Beim letzten Album "Fauler Zauber" gab es nicht wenige, die eine Ähnlichkeit zur Musik von Danny Elfman aus "Hochzeit mit einer Leiche" angesprochen haben. In einem Interview zum Album hieß es, dass dies ein Zufall ist und der Komponist des Liedes den Film vor diesen Vergleichen nicht gesehen hatte. Weshalb man sich in einigen Liedern wieder nah an der Musik Elfmans hält, ist dann schon ein wenig merkwürdig. Bei "Seelenfrieden" verhält es sich ähnlich, denn dort erinnern Ausschnitte aus der Melodie an das Lied "Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber, aus dem gleichnamigen Musical. Dass Ausschnitte von "Rausch der Sinne" definitiv stark an "Habanera" aus der Oper Carmen angelehnt sind, erkennt auch fast jeder sofort. Sich von bekannten Komponisten und Melodien inspirieren zu lassen, ist natürlich völlig in Ordnung, verringert so aber die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit in der Musik. Thematisch verlässt man die bekannten Gewässer hier und da. Der "Feuerteufel" singt über seine Leidenschaft zum Feuer und dass er alles in Flammen sehen will. Der "Wanderer in Schwarz" beginnt schnell und lädt zum Tanzen ein. Sobald der Gesang einsetzt, wird das Tempo etwas gedrosselt und die Aufmerksamkeitsspanne des Hörers wird durch den monotonen Gesang auf die Probe gestellt. Dies ist schade, denn gerade hier gibt der Text viel Spielraum für eigene Interpretationen. Leider gibt es nur zum Schluss mit "Seelenfrieden" eine wirkliche Ballade, die ruhig ist und zeigt, dass Vroudenspil nicht zwanghaft auf das Gaspedal treten müssen. Ein paar Lieder mehr von der Sorte hätten dem Album sehr gut getan, denn es hebt sich stark vom ansonsten sehr ähnlichen Klang der Lieder ab. Richtig piratig wird es übrigens nur bei "Aufgewacht", was bei einer Band, die von den Fans als Piratencrew gesehen wird, doch recht ungewöhnlich ist.

Mein Fazit: Bei der Bewertung des Albums hatte ich wirklich Probleme. Die Musik hat ordentlich Schwung, ist sehr tanzbar und lädt zum Feiern ein. Wirkliche Ohrwürmer fehlen dem Album aber und das ist kein unbekanntes Problem von Vroudenspil, denen ein richtiger Hit immer noch fehlt. Das Album schafft es auch nicht, sich stark genug sich von seinen Vorgängern abzuheben und das, obwohl es einen Sängerwechsel gab. Bei anderen Bands wird zwar laut gemeckert, wenn es Änderungen gibt und sich die Musik ändert. Alles nach einer sehr ähnlichen Formel zu komponieren und konsequent Elemente in die Lieder einzubauen, bei denen man sich an ältere Lieder erinnert fühlt, kann aber auch nicht die Lösung sein. Die größte Veränderung findet sich in den Texten wieder, denn die sonst so gern besungenen Piratenthematik wird fast komplett außen vor gelassen. Wie das bei den Fans ankommt, wird sich nach dem Release zeigen. Wer mit Vroudenspil bisher nichts zu tun hatte, wird wahrscheinlich den meisten Spaß haben. Für alle anderen Hörer gibt es neue Texte, die mit scheinbar bekannten Melodien daher kommen, die nicht unbedingt von Vroudenspil selbst stammen. Auch wenn das eher negativ klingt, sind Vroudenspil musikalisch sehr gut, beherrschen ihre Instrumente exzellent und können vor allem bei Konzerten ordentlich Stimmung machen. Ich empfehle das Album vor dem Kauf anzuhören und es nicht blind zu kaufen. Meine Anspieltipps sind "Kaleidoskop", "Wanderer in Schwarz" und "Seelenfrieden".

[Bild: bewertung3.png]

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[Freibeuter Folk] Vroudenspil - Panoptikum (2019) - von Tommy2Rock - 16.04.2019, 15:48

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