Folge 147: Per McGraup – Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni
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[Bild: gk147.jpg]



Hörspiel von Marc Gruppe
Nach der gleichnamigen Erzählung von Per McGraup
CD mit ca. 67 Minuten
ISBN 978-3-7857-5947-9


Colin und Alwyne Hargreaves, das übersinnliche Ermittler-Duo aus „Heimgesucht“, „Heimgekehrt“ und „Heimweh“, bleiben im Salzburger Lungau auf einer Reise in einem Schneesturm mit ihrem Wagen stecken. Ein Mann in einem Pferdeschlitten bietet ihnen an, die Nacht auf dem angeblich unbewohnten Schloss Moosham zu verbringen. Die Engländer ahnen ja nicht, auf was sie sich einlassen, als sie das vermeintlich großherzige Angebot annehmen und in den Schlitten steigen… (Titania Medien)


Sprecher:
Stephanie Kellner: Alwyne Hargreaves
Benedikt Weber: Colin Hargreaves
Clara Fischer: Pamela Hargreaves
Ursula Sieg: Tante Marilyn
Jean Paul Baeck: Schörgen-Toni
Jacques Breuer: Teufel
Horst Naumann: Alter Moosheim
Michael Che-Koch: Siegmund von Moosheim
Bodo Primus: Egon
Dagmar von Kurmin: Anna
Sigrid Burkholder: Maria
Marc Gruppe: Gerichtsdiener
Daniela Bette: Maria Santner
Matthias Lünh, Bert Stevens: Feindliche Brüder
Thomas Balou Martin, Lutz Reichert: Wilderer


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - In der Mitte des 18. Jahrhunderts ist der Schörgen-Toni ein Bündnis mit dem Teufel eingegangen und nutzt seine Stellung bei Gericht aus, um seinen Meister mit Seelen zu versorgen.  Im Jahr 1934 sind Colin und Alwyne Hargreaves zu einem Geisterjägerkongress in Venedig eingeladen worden. Zusammen mit ihrer Tochter Pamela wollen sie gerade die Reise mit dem Zug antreten, als Tante Marilyn vor der Tür steht. Diese will die Reisenden nicht nur begleiten, sondern auch mit ihrem Auto zum Ziel bringen. Auf der Fahrt bleiben sie im Schnee stecken und werden vom Schörgen-Toni in einem Schlitten nach Schloss Mossham gebracht. Nachdem Toni ihnen Jagertee zum Aufwärmen gebracht hat, verschwindet er spurlos und merkwürdige Dinge passieren. Alwyne hat eine Erscheinung, die sie vor Toni warnt. Der Jagertee verwandelt sich zu Blut, zwei riesige Wölfe stehen vor dem Schloss, Tante Marilyn wird von einem Unbekannten angesprochen und bedroht und im Schlosshof duellieren sich 2 Brüder. Während dieser Ereignisse verschwindet Pamela spurlos. Colin und Alwyne teilen sich auf, um sie zu suchen und beide haben weitere unheimliche Begegnungen. Wieder vereint, belauschen sie ein Gespräch zwischen dem Teufel und Schörgen-Toni, das ihnen die Hintergründe der Geschehnisse deutlicher macht. Alwyne verfällt in Trance und sieht in einer Vision, was in der Vergangenheit geschehen ist und woher die 2 riesigen Wölfe kommen. In einem Raum voller Gemälde kommt noch mehr Licht ins Dunkle und durch die Einflüsse auf den Motiven fällt Alwyne erneut in Trance. Sie sieht die Geschichte von Sigmund von Moosham, dem Unbekannten, der ihr und Tante Marilyn schon zuvor begegnet ist. Nach der Vision entdecken sie das Bild, auf dem "Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni" gemalt wurde und ihnen wird bewusst, dass Pamela in höchster Gefahr schwebt. In letzter Sekunde retten sie auch Pamela vor dem Zugriff Sigmunds und ziehen einen Schutzkreis aus Salz um sich, um sich vor dem Zugriff der Erscheinungen zu entziehen. Tonis Aufgabe, dem Teufel genug Seelen zu opfern misslingt und so fährt er mit dem Teufel zur Hölle.

Mein Fazit: Eigentlich hätte bei diesem Hörspiel nichts schiefgehen können. Colin und Alwyne Hargreaves, zusammen mit ihrer niedlichen Tochter Pamela, sind liebenswürdige Charaktere, die schon in früheren Folgen spannende und gruselige Abenteuer überstanden haben. Leider ist das Hörspiel aber mindestens 20 Minuten länger, als es nötig gewesen wäre. Dann wäre es zwar für ein Titania Hörspiel ungewöhnlich kurz, man müsste sich zu Beginn aber nicht durch die endlos wirkenden und extrem nervigen Dialoge mit Tante Marilyn quälen. Bringen wir es mal auf den Punkt. Diese Figur ist in kurzen Szenen, wie zum Beispiel ein Telefonat in "Heimweh", durchaus unterhaltsam. In dieser Folge hat man aber das Gefühl, dass sie vor allem dazu da ist, um die Laufzeit zu verlängern. Der Anfangsdialog bringt die Geschichte kein Stück weiter. Bis es dann endlich mal zur Begegnung mit dem Schörgen-Toni und somit dem Start der eigentlichen Geschichte kommt, verdreht man immer wieder genervt die Augen. Wenn dies dann endlich geschieht, hört man ein liebevoll gemachtes Remake des Europa Hörspiels aus den Achtzigern. Viele Motive des alten Hörspiels werden neu umgesetzt und durch neue Details ergänzt, wie Alwynes Fähigkeit mit Geistern in Kontakt zu treten. Einige der Erscheinungen bekommen eine neue oder erweiterte Hintergrundgeschichte, die der Geschichte im Allgemeinen mehr Tiefe verleiht. Ein besonderes Lob verdient Clara Fischer, die Pamela Hargreaves nicht nur ihre Stimme gibt, sondern auch sehr viel Charme verleiht. Hätte man sich zu Beginn kürzer gefasst und Tante Marilyn anfangs nicht soviel Raum in der Geschichte gegeben, wäre eine 5 Punkte Bewertung kein Problem gewesen. Das Hörspiel macht Spaß, die Geschichte hat schon seit Jahren viele Anhänger und es ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch in neuen Hörspielen nicht auf den Charme alter Produktionen verzichten muss.

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