[Klassik/Live] Saltatio Mortis - Brot & Spiele - Klassik & Krawall
#1
[Bild: smbuskuk.jpg]



Tracklist CD 1 - Klassik:
01. Brunhild
02. Dorn im Ohr
03. Besorgter Bürger
04. Sie tanzt allein
05. Ich werde Wind
06. Heimdall
07. Brot und Spiele
08. Nie wieder Alkohol
09. Spur des Lebens
10. Europa
11. Träume aus Eis
12. Große Träume
Tracklist CD 2 - Krawall Live:
01. Ein Stück Unsterblichkeit
02. Grosse Träume
03. Dorn im Ohr
04. Wo sind die Clowns
05. Brot und Spiele
06. Wachstum über Alles
07. Europa
08. Besorgter Bürger
09. Spur des Lebens
10. Heimdall
11. Brunhild
12. Ich werde Wind
13. Träume aus Eis
14. Nie wieder Alkohol
15. Sie tanzt allein
16. Mittelalter
17. Eulenspiegel
18. Spielmannsschwur


Auf der „Brot und Spiele – Klassik & Krawall“-Edition sorgen Alea, Falk, Elsi, Frank, Jean, Luzi, Till und Lasterbalk für völlig neue Impulse innerhalb ihres Musikgenres: So hat man die ursprüngliche Punkrock-Hymne „Sie tanzt allein“ mit vereinten Kräften zur berührenden Piano-Ballade umgebaut, während die Dudelsäcke auf dem Uptempo-Party-Kracher „Nie wieder Alkohol“ gegen an osteuropäische Klezmer-Musik erinnernde Violinen eingetauscht wurden. Die dramatisch-treibende „Brunhild“ präsentiert sich nach einem bombastischen Klassik-Make Over mit jeder Menge kopfkinohaftem Hollywood-Flair und die verzerrten Punkrock-Gitarren im gesellschaftskritischen „Europa“ wurden entstöpselt und in akustischer Form mit reduzierter Streicherbegleitung re-arrangiert. „Ich finde, durch diesen melodramatischen Ansatz bekommt der Text eine völlig neue Aussage“, so Lasterbalk weiter. „Wir sind bei den neuen Arrangements immer unserem Bauchgefühl gefolgt. Es ging darum, die Stücke in neuem Licht zu präsentieren, ohne ihnen dabei ihren ursprünglichen Charakter zu rauben. Es war wahnsinnig spannend zu beobachten, wie ein professionelles Klassikorchester arbeitet und unsere Lieder interpretiert. Hier treffen buchstäblich zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander!“ (Pressetext)


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Saltatio Mortis sind:
Alea der Bescheidene: Gesang
Lasterbalk der Lästerliche: Drums
Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein: Drehleier
El Silbador: Dudelsäcke, Schalmeien
Bruder Frank: Bass
Jean Méchant, genannt der Tambour: Gitarren, Piano, Percussion, Backing Vocals
Luzi das L: Dudelsäcke, Schalmeien, Whistles
Till Promill: Gitarren, Bouzouki, Backing Vocals
Klassik-Gäste:
Dietmar Mensinger: Streicher Arrangement und Dirigat
Alexei Silbert: Violine
Constanze Sannemüller: Violine
Adrian Bleyer: Violine
Valentin Alexandru: Violine, Bratsche
Iryna Bayeva-Pollack: Bratsche
Thomas Schmitz: Cello



Mit "Brot und Spiele" haben Saltatio Mortis im Sommer 2018 ein Album veröffentlicht, das weit über die Fangemeinde hinaus Beachtung gefunden hat. Mit Liedern wie "Dorn im Ohr", "Besorgter Bürger" und "Europa" haben sie für viel Gesprächsstoff gesorgt. Musikalisch konnte das Album ebenfalls überzeugen und hat der Band viele neue Hörer beschert. Jetzt ist mit "Brot & Spiele - Klassik & Krawall" eine neue Variante des Albums am Start, das zumindest auf der Klassik-CD nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Klang von "Brot und Spiele" gemeinsam hat. Die Dudelsäcke und E-Gitarren wurden im Schrank verstaut, dafür gibt es jetzt Streichinstrumente und Klavierklänge. Von Saltatio Mortis bemerkt man eigentlich nur Alea auf der Klassik-CD, mit Ausnahme einiger Hintergrundchöre, bei denen auch die Kollegen mal zu hören sind. Der Rest vermischt sich so unauffällig mit dem Orchester, dass man schon genau hinhören muss, um Gitarre oder Drehleier herauszuhören. Am auffälligsten ist da noch das Piano an einigen Stellen. Die Wandlung ins Klassische gelingt aber nur bedingt. Bei  Liedern wie "Europa", "Brot und Spiele" und "Spur des Lebens" funktioniert es gut, aber besonders "Brunhild", "Dorn im Ohr" und "Sie tanzt allein" haben doch sehr von der ursprünglichen Energie verloren. Die Krawall-CD klingt da schon weitaus vertrauter. Mitgeschnitten wurde hier das ausverkaufte Konzert in Oberhausen vom 3. November 2018. Die Mischung aus neuen und älteren Stücken ist gut gelungen, die Fanchöre klingen allerdings merkwürdig, und man hat das Gefühl, es liegt ein gewollter Stadioneffekt auf der Aufnahme. Wenn man die Fans für sich ausblenden kann, hat man eine gewohnt energievolle Liveaufnahme, die qualitativ aber etwas hinter den bereits veröffentlichten Live-CDs liegt. Wer sich die Deluxe Edition gönnt, der bekommt neben der Klassik-CD auch noch alle darauf vorhandenen Lieder in einer instrumentalen Version und das Konzert wird um eine CD und 6 Lieder erweitert. Auch die Aufmachung und das Booklet sind in der Deluxe Edition natürlich noch aufwändiger, wodurch das Gesamtkonzept des Albums noch edler wirkt.

Mein Fazit: Eins muss man Saltatio Mortis lassen. Sie versuchen immer wieder etwas Neues und riskieren dabei, dass der Geschmack der Fans nicht immer getroffen wird. Bei "Brot & Spiele - Klassik & Krawall" werden die Meinungen weit auseinander gehen. Welche Edition man sich gekauft hat, wird dabei eine große Rolle spielen. Wer die Standard Edition hat und dann feststellt, dass vom Konzert eine Menge eingespart worden ist, wird mit dieser nicht zufrieden sein. Die Tatsache, dass das Konzert unvollständig ist, wird durch einige Anbieter wie Amazon auch noch verschleiert. Da Amazon lieber die Deluxe Edition anzeigt und auch bei der mp3 Version die Tracklist der Deluxe Edition aufführt, bleibt dieser Unterschied von 18 zu 24 Livetracks oft unbemerkt. Vom Umfang her gewinnt also ganz klar die Limited Deluxe Edition und verdient sich damit schon eine bessere Wertung. Musikalisch gesehen ist "Brot & Spiele - Klassik & Krawall" solide, aber nicht das erhoffte Highlight. Die klassischen Versionen sind gut umgesetzt, doch Aleas Stimme ist für diese Art Musik nur bedingt geeignet. Bei einigen Liedern hat man außerdem das Gefühl, dass einfach die Gesangsspur von "Brot und Spiele" auf das Orchester gelegt worden ist, was sich dann durch unpassende Hektik negativ auf die Stimmung der Lieder auswirkt. In den Fällen, in denen Alea ruhiger und gefühlvoll singt, wirkt das Ganze schon viel besser und man kann die neuen Versionen dann auch genießen. Für mich fehlt in den Klassikversionen aber das Saltatio Mortis-Gefühl. Zum Orchester hätte man Whistles und Uilleann Pipe hinzufügen können, damit es nicht nur nach Orchester und Alea klingt, sondern wirklich nach Saltatio Mortis. Dass diese Chance versäumt worden ist, ist wirklich schade. Gerade die ruhigeren Blasinstrumente der Band hätten sich im Gesamtklang sehr gut eingefügt. Die Liveaufnahme ist in Ordnung und hat die Stimmung in Oberhausen sehr gut eingefangen. Man muss aber sagen, dass es vom Klang her nicht optimal ist. Da die letzte Live-CD noch relativ frisch ist, lohnt sich diese Aufnahme im Prinzip nur für die neuen Lieder, denn die älteren Stücke bekommt man durch "10 Jahre - Wild und frei" und "Zirkus Zeitgeist - Live aus der großen Freiheit" in besserer Qualität. "Brot & Spiele - Klassik & Krawall" hat gute Seiten und die Idee der Klassikversionen ist an sich auch nicht schlecht. Durch Schwächen in der Umsetzung dieser Ideen und die Tonqualität der Liveaufnahme erfüllt das Album die Erwartungen aber nur bedingt und ich empfehle auf jeden Fall vorher hineinzuhören, damit man für sich entscheiden kann, ob das Album den eigenen Geschmack trifft. Meine Anspieltipps für die Klassikversionen sind "Brot und Spiele", "Spur des Lebens" und "Europa". Um sich von der Live-CD einen Vorgeschmack zu holen reichen die Videos auf YouTube, da die Lieder bekannt sind und die Videos einen guten Eindruck vom Klang vermitteln.

Bewertung Standard Edition (2 CDs):

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Bewertung Limited Deluxe Edition (4 CDs):
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