Folge 066 & Folge 067: H. P. Lovecraft - Der Schatten über Innsmouth
#1
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Hörspiel von Marc Gruppe
Nach der Erzählung von H. P. Lovecraft
2 CDs im Schuber mit ca. 120 Minuten Spielzeit
ISBN 978-3-7857-4716-2



Im Winter 1927/28 führten Beamte der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika eine streng geheime Untersuchung in dem alten Hafenstädtchen Innsmouth in Massachusetts durch. Während dieses Einsatzes wurde eine große Anzahl morscher, wurmstichiger Häuser im verlassenen Hafenbezirk niedergebrannt oder sogar gesprengt. Warum dies nötig wurde, davon weiß ein junger Mann zu berichten, der nun endlich sein Schweigen bricht …(Quelle)


Sprecher:
Hasso Zorn: Ansage
Louis Friedemann Thiele: Robert Olmstead
Benjamin Kiesewetter: Regierungsbeamter
Peter Reinhardt: Funker
Jessy Rameik: Passantin
Hans-Jürgen Wolf: Fahrkarten-Verkäufer
Reinhilt Schneider: Anna Tilton
Ronald Nitschke: Joe Sargent
Hans-Jürgen Dittberner: Hotel-Rezeptionist
Dirk Petrick: Verkäufer
Peter Weis: Zadok Allen
Wilfried Herbst: E. Lapham Peabody
Frank-Otto Schenk: Walter Williamson
Sonja Deutsch: Roberts Großmutter


"Schatten über Innsmouth" basiert auf dem gleichnamigen Roman H. P. Lovecrafts aus dem Jahr 1931 beziehungsweise 1936, wenn man die Erstveröffentlichung als Zeitpunkt wählt. Die Geschichte fängt mit einer geheimen Operation der U.S. Regierung an, bei der es zur Bombardierung der Stadt Innsmouth und des nahegelegenen Teufelsriffs kommt. Robert Olmstead blickt auf diesen zurück und erklärt, dass seine Erlebnisse in der Stadt und seine Aussagen darüber der Auslöser dafür waren. Auf der Reise nach Arkham hört Olmstead in Newburyport von Innsmouth und von der Aneignung und Angst dieser Stadt gegenüber. Da sein Bus erst am nächsten Morgen fährt, forscht er weiter nach und erfährt so unter anderem von einer fremdartigen Tiara, die im örtlichen Museum ausliegt. Die abgebildeten Fisch-Frosch-Wesen darauf faszinieren und beunruhigen ihn zugleich, während die Kuratorin ihm von Esoterischen Orden von Dagon erzählt. Dieser Kult soll Innsmouth und seine Bewohner fest im Griff haben. Als er sich am nächsten Morgen mit dem Bus auf den Weg nach Innsmouth macht, fällt ihm sofort das außergewöhnliche Aussehen des Fahrers und der Gäste auf, den er später als Innsmout-Look bezeichnet. Faltige Hälse, schmale Köpfe mit ausdruckslosen Gesichtern und großen, hervortretenden Augen. In Innsmouth bekommt Olmstead Hilfe durch einen jungen Mann, der in einem Lebensmittelgeschäft arbeitet und ihm eine Karte der Stadt aushändigt. Außerdem gibt er Olmstead den Tipp, sich mit dem alten und scheinbar verrückten Zadok Allen zu unterhalten, dessen Zunge man mit einer Flasche billigem Whiskey lockern kann. An der Küste kommt es zum Treffen der Beiden und Allen erzählt die Geschichte des Ordens, die mir der des Captains Obded Marsh zusammenhängt. Es stellt sich heraus, dass der Innsmouth-Look durch die Paarung der Anwohner mit den auf der Tiara abgebildeten Wesen zustande gekommen ist. Auch erwähnt Allen, dass Olmstead starke Ähnlichkeit mit dem Captain hätte.

Nachdem Allen meint die Frosch-Fisch-Wesen im Wasser zu entdecken, schickt er Olmstead fort und warnt ihn vor der Gefahr, die sein erlangtes Wissen beuten würde. Dieser muss im Ort mit Erschrecken feststellen, dass er nicht weiterfahren kann. Gezwungener Maßen übernachtet er im Gillman House und bemerkt dort Nachts, das man in sein Zimmer eindringen will. Als er flüchtet, macht die Stadt mobil und er entdeckt, dass unter den Suchenden auch reine Fisch-Frosch-Wesen sind, deren Aussehen noch ekelerregender ist, als er sich hätte vorstellen können. Wie der anfängliche Bericht über die Bombardierung verrät, gelingt die Flucht. Doch damit ist die Geschichte für Olmstead noch nicht vorbei. Die Erlebnisse in Innsmouth und die Geschichte des Captains und dessen Familie, lassen ihn nicht los. So forscht er weiter bis eine schreckliche Wahrheit ans Licht kommt, die sein Leben verändern wird.

Mein Fazit: Titania Medien zeigen erneut das richtige Gespür für Sprecher, Musik und Effekte, um eine Geschichte spannend und unterhaltsam aufzubauen. Die geschichtlichen Längen, die sich gerade vor der Reise nach Innsmouth aufbauen, erklären sich im Laufe des Hörspiels von selbst. Viele Informationen, die erst im Gesamtbild Sinn ergeben und viele Hintergründe beleuchten, wären bei einer Kürzung verloren gegangen. Louis Friedemann Thiele bringt den Wechsel von Neugier und Ekel, der während seines Besuches in Innsmouth stattfindet, sehr gut rüber. Peter Weis als Zadok Allen wirkt glaubhaft paranoid und das Grauen, dass Weis Allen während seiner Erzählungen empfinden lässt, ist für die dichte Atmosphäre der Geschichte essential. Die spätere Flucht Olmsteads aus Innsmouth bildet einen weiteren Höhepunkt der Geschichte, bevor das Ende etwas enthüllt was dem aufmerksamen Hörer schon klar sein dürfte, aber dennoch für eine unangenehme Überraschung sorgt. Freunde des von H. P. Lovecraft erschaffenen Cthulu Mythos werden sich bei diesem Hörspiel sofort heimisch fühlen. Wer bisher noch keinen Einblick in Lovecrafts Werke hatte, bekommt hier einen sehr guten ersten Einbruck der Lust auf mehr macht.

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