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[Mittelalter Rock] Saltatio Mortis - Brot und Spiele (Deluxe Edition) (2018) - Druckversion

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[Mittelalter Rock] Saltatio Mortis - Brot und Spiele (Deluxe Edition) (2018) - Tommy2Rock - 17.08.2018

[Bild: samobus.jpg]


Tracklist CD 1 "Brot und Spiele":
01. Ein Stück Unsterblichkeit
02. Große Träume
03. Dorn im Ohr
04. Ich werde Wind
05. Europa
06. Spur des Lebens
07. Brot und Spiele
08. Nie wieder Alkohol
09. Träume aus Eis
10. Mittelalter
11. Brunhild
12. Besorgter Bürger
13. Sie tanzt allein

Tracklist CD 2 "Panem et Circenses - Ad fontes":
01. Präludium - Ad fontes
02. Heimdall
03. Drachentanz
04. Schon wieder Herbst
05. Epitaph To A Friend
06. Ad digitum prurigo
07. Herr Holkin
08. Raghs-e-Pari
09. Tränen des Teufels
10.  Amo lem ad nauseam
11. Marselha
12. Volta
13. Mitt Hjerte Alltid Vanker


Ganz bewusst haben sich Saltatio Mortis drei Jahre Zeit genommen, um dem überaus erfolgreichen Vorgänger einen mehr als würdigen Nachfolger zu spendieren. Entstanden ist ein in sich geschlossenes Album, in dessen zwölf Stücken sich all das verdichtet, was Saltatio Mortis immer schon ausgezeichnet hat: Themen die berühren, aufregen und mitreißen. Rhythmen, die einen nicht nur mitwippen lassen, sondern packen und an die erste Reihe eines Festivals erinnern. Brettgitarren, die bissig zuschnappen, wenn es härter zugehen soll, dem Song aber auch Platz geben, wo er gebraucht wird. Hymnische Melodien, die zum Mitsingen und auch zum mitschreien verführen. Leidenschaftlich vorgetragen von Frontmann Alea und eben jenen Dudelsäcken, die seit über 18 Jahren den einzigartigen Sound von Saltatio Mortis prägen. Trotz ihrer Vorliebe für das Vergangene klingen die Songs auf Brot und Spiele modern und aktuell.


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Video "Spur des Lebens" anschauen
Video "Dorn im Ohr" anschauen
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Saltatio Mortis sind:
Alea der Bescheidene
Lasterbalk der Lästerliche
Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein
El Silbador
Bruder Frank
Jean Méchant, genannt der Tambour
Luzi das L
Till Promill


Schon die alten Römer wussten, dass Brot und Spiele die richtige Mischung ist, um das Volk zu unterhalten und von wichtigen Themen abzulenken. Passender hätten Saltatio Mortis ihr Album also nicht nennen können, wo wir doch eben erst den Trubel der Fußballweltmeisterschaft in Russland hinter uns gelassen haben und die Politik wieder diverse Versuche gestartet hat, Gesetze und andere Dinge in ihrem Windschatten durchzuboxen. Saltatio Mortis, die sich jeher als Spielmänner gesehen haben, folgen deren Tradition und gehen erneut politische Themen an, die nicht immer bequem sind. "Europa", "Besorgter Bürger" und "Brot und Spiele" zeigen sehr deutlich den Standpunkt der Band. Von einigen Stellen wurde ihnen dabei ein zu starkes schwarz-weiss Denken vorgeworfen, was oberflächlich durchaus so wirken kann. Doch gibt es immer Textstellen, die der Gegenseite eine Hand reichen und man zeigt sich selbst nie als die allwissende Richtigkeit der eigenen Ansichten. Mit "Große Träume" und "Mittelalter" schauen die Spielleute auf ihre gemeinsame Zeit. "Spur des Lebens" ist aus einem Brief Lasterbalks entstanden, den er an sein ungezeugtes Kind geschrieben hat und musikalisch umsetzen wollte. Vom Klang her haben sich Saltatio Mortis weiter für den Mittelalterpunk entschieden, der schon auf Zirkus Zeitgeist verstärkt hörbar war.  Doch wenn man denkt man ist fertig, kommt dann noch die 2. CD "Panem et Circense - Ad fontes" daher. Von einer Bonus CD zu sprechen fällt hier sehr schwer, denn dafür bietet dieses Album einfach zuviel und wäre bei vielen anderen Bands garantiert als selbständiges Album auf den Markt gekommen. Jeder, der schon einmal einen Marktauftritt von Saltatio Mortis erlebt hat, wird gefallen an dieser CD finden. Laute Säcke, tanzbare Melodien, treibende Takte und gleichzeitig sehr viel Gefühl wird hier geboten. "Heimdall" bietet sich zum Beispiel zum Klatschen und mitsingen an, währen "Schon wieder Herbst" und "Tränen des Teufels" für eine Gänsehaut nach der anderen sorgen. 

Mein Fazit: Nachdem ich mit Zirkus Zeitgeist nicht sofort warm geworden bin, hat mich Brot und Spiele sofort begeistert. Saltatio Mortis verbinden Spielspaß mit ernsten Themen und die Leichtigkeit des Lebens steht neben ernsten Problemen unserer Zeit. Musikalisch kommen noch mehr Punkelemente vor, ein Stil den Saltatio Mortis aber schon seit Jahren gern benutzen, der also nichts neues ist und auch keine Erscheinung der letzten Alben. Einzig die zusätzlich angepasste Wortwahl will nicht immer gefallen, da Saltatio Mortis sonst eher diplomatisch klangen und Beleidigungen wie "Arschloch" keinen Mehrwert für das Album bedeuten. Aleas Gesang hat sich merkbar verändert. Meiner Meinung nach zum Positiven, denn er klingt so sicher wie noch nie. Die ewigen Vergleiche mit Campino von Die Toten Hosen sollte man weniger als Kritikpunkt sehen, sondern als ein Kompliment, denn Campinos Stimme verkauft sich ja nicht gerade schlecht. Der große Kommerzaufschrei liegt sehr wahrscheinlich daran, dass das Album sehr rund klingt und keinen echten Grund zum Meckern bietet, da schwingt man eben die Kommerz-Kelle. Abgerundet und veredelt wird das Album noch durch die 2. CD, denn dort zeigen Saltatio Mortis was die Fans seit Jahren lieben und was gerade Besucher des MPS lieben. Moderne, aber mittelalterliche Klänge, die zum Tanzen einladen, für Gänsehaut sorgen und die nicht einfach nur Beiwerk sind, sondern ein zweites und vollwertiges Album darstellen, welches auch für sich allein stehen könnte und erfolgreich sein würde. Wer sich vorab ein Bild machen möchte, darf gerne die Links zu den Videos nutzen, die weiter oben stehen. Einen Anspieltipp möchte ich aber nicht geben, weil "Brot und Spiele" einfach zu viele Möglichkeiten dafür bieten würde.

[Bild: bewertung5.png]