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[Mittelalter Rock] Reliquiae - Babylon (VÖ: 30.08.) - Druckversion

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[Mittelalter Rock] Reliquiae - Babylon (VÖ: 30.08.) - Tommy2Rock - 28.08.2019

[Bild: rb.jpg]


Tracklist:
01. Engelmacher
02. Hölle
03. Liebesglut
04. Die Sonne scheint
05. In 80 Stunden um die Welt
06. Feuertanz
07. Die Motte
08. Scheintod
09. Enigma
10. Verboten
11. Ohne Dich
12. Prinz von Babylon


Die 2009 in Osnabrück gegründete Band entwickelte im Laufe der Jahre aus ursprünglichem Medieval World Folk ein Geflecht aus Rockmusik in Kombination mit den unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen. Treibende Dudelsackmelodien und klassische Geigenarrangements treffen auf einen mächtigen, mitreißenden Gitarrensound. Das nun vorliegende erste Album der Band bei Metalville markiert für Reliquiae einen Umbruch und zugleich eine Art Neuanfang. Aus der Gründungsbesetzung ist inzwischen nur noch ein Mitglied übrig. Der musikalische Stil hat sich stark gewandelt und ist viel rockiger und vielschichtiger geworden. (Quelle: Metalville)


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Reliquiae sind:
Bastus: Gesang & Cister
Morti: Bass
Comatus: Keyboard, Percussion & Gesang
Coluber: Dudelsäcke, Schalmeien, Flöten & Akustikgitarre
Svea Elderthal: Geige & Gesang
Lasko: Schlagzeug
Breacán: E-Gitarren & Gesang


Knapp drei Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung von Reliquiae vergangen. Nun stehen sie kurz davor, ihr neues Album "Babylon" zu veröffentlichen. Dieses wird durch das Label Metalville vertrieben, bei dem auch die aktuellen Alben von Metusa und Harpyie erschienen sind. Schon beim Opener "Engelmacher" erkennt man deutliche Veränderungen im Sound der Band, gerade wenn man "Babylon" mit seinem direkten Vorgänger "Winter" vergleicht. Die Band verzichtet auf großartige Soundeffekte und konzentriert sich ganz auf die Musik. Die harten Gitarren bilden ein ordentliches Fundament für die Melodien, die durch den Einsatz von Flöten, Schalmeien, Geige und Dudelsäcken in Szene gesetzt werden. Auffällig ist dabei, dass die Dudelsäcke zwar durchaus eine hörbare Präsenz haben, sich aber nie aufdrängen und den anderen Instrumenten Raum lassen, um sich zu entfalten. Auch beim Gesang setzt man auf einen klaren Sound und die wenigen hörbaren Filter dienen der Untermalung der Geschichten. Sowohl Bastus allein, als auch die Chöre überzeugen in jeder Situation und harmonieren sehr gut. Das Album als reinen Mittelalterrock zu bezeichnen wäre nicht richtig, da es genug Lieder gibt, die man eher dem Folkrock zuordnen kann. Für Abwechslung ist also gesorgt und diese zeigt sich auch in der Mischung aus rockigen Nummern und tollen Balladen. Mit "Feuertanz" als Singleauskopplung haben Reliquiae ihre Fans schon ordentlich angeheizt und man darf gespannt sein, wie das Album im ganzen ankommen wird.  


Mein Fazit: Reliquiae kenne ich schon seit der "Prolog" EP. Seitdem ist viel passiert und vieles hat sich verändert, vor allem die Besetzung der Band. Bisher war "Pandora" mein Lieblingsalbum der Band, was sich nun mit "Babylon" geändert hat. Die Kombination aus mittelalterlichen Elementen, gepaart mit Folkeinflüssen und geradlinigem Rock steht der Band sehr gut. Ein wenig erinnert mich der Klang des Albums an Saltatio Mortis zur "Aus der Asche" Zeit oder auch frühere Subway to Sally-Alben, was ich aber durchaus positiv meine. Der Sound ist schnörkellos und zeigt die musikalischen Fähigkeiten aller Mitglieder, ohne auf große Effekte zu setzen. Dies gilt auch für den Gesang. So gern Genrekollegen Effekte auf die Stimmen legen, bleibt der Gesang bei Reliquiae nahezu unberührt und dadurch wirkt Bastus' Stimme noch authentischer. Wer die Zeit vermisst, in denen sich Mittelalterrock mehr auf das Erzählen von Geschichten konzentriert hat, anstatt in jedem zweiten Lied die großen Probleme der Welt zu behandeln, der wird an "Babylon" viel Spaß haben. Wenn man sich die Entwicklung der Band anschaut, ist "Babylon" auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung und dürfte auch viele neue Fans anziehen. Meine Anspieltipps sind "Feuertanz", "Ohne Dich", "Die Sonne scheint" und "Hölle".

[Bild: bewertung4_5.png]