[Vagantenfolk] Maleficius - Vagantenfolk (2019) - Druckversion +- Durchgehört (https://durchgehoert.de/forum) +-- Forum: Rezensionen (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Musik (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: [Vagantenfolk] Maleficius - Vagantenfolk (2019) (/showthread.php?tid=487) |
[Vagantenfolk] Maleficius - Vagantenfolk (2019) - Tommy2Rock - 02.11.2019 Tracklist: 01. Andro 02. Sansonette / Aurore Sand 03. Pferdetanz 04. Spiesserhymne 05. Polska 06. Nebul 07. Schottish 08. Rock'in Andro 09. Mominette 10. Bonus: Poc Vecem „Schlechte Musik kann man sich nicht schön saufen“. Getreu dem Motto eines uns völlig unbekannten Sprücheklopfers trafen sich 3 Vaganten an einem Platz, an dem so rein gar nichts geschah, und philosophierten bei einem Tässchen Met darüber, dass sie das ja eigentlich auch nicht besser könnten. Und da der Durst groß, die Beutel aber leer waren, tat man sich mit Sackpfeife, Drehleier und schwingendem Klangholz zusammen, um gemeinsam musizierend durch die Welt zu ziehen. Dies war die Geburtsstunde von Maleficius. Maleficius ist die perfekte Verbindung aus historischer Musik und Unterhaltung, Spielfreude und Lebenslust. Abseits vom donnernden Marktsackgedröhne bieten wir Ihnen ein unterhaltsames Programm bestehend aus fröhlichen Liedern, Wortwitz und viel Mitmach-Anteil für Ihre Gäste und Besucher. Tauchen Sie ab in die mittelalterliche Welt der Spielleut‘ und Vaganten. (Quelle: Maleficius) Website Maleficius sind: Eleasar der Bayer: Saiteninstrumente (Gitarre, Cister, Irish-Bouzouki, Ukulele, etc.) Uwa der Greis: Sackpfeifen, Schalmei, Flöte, Tin Whistle & Perkussion Mäxn der Vielseitige: Drehleier & Trommel Wenn 3 passionierte Musiker sich entschließen gemeinsam Musik zu machen, darf man gespannt sein, was dabei herauskommt. In diesem Fall ist es "Vagantenfolk", das erste Album von Maleficius. Als Vagant bezeichnete man im Mittelalter einen umherziehenden Spielmann, der aus Gefallen am ungebundenen Leben auf Wanderschaft war. Diese Bezeichnung trifft auch auf Maleficius zu, die auf vielen Mittelaltermärkten und Veranstaltungen unterwegs sind und besonders beim Hayner Burgfest für gute Musik und Heiterkeit sorgen. Diese kommt auch beim Hören des Albums auf, denn bei Liedern wie dem "Pferdetanz", "Schottish" oder "Rock'in Andro" bleibt man nicht lange ruhig sitzen. Trotzdem ist "Vagantenfolk" kein Album, das sich durch laute Dudelsäcke Gehör verschafft, wie man es von anderen Mittelalterbands kennt. Maleficius geben sich sehr melodisch und bauen viele Details in ihre Lieder ein. Flöte, Tim Whistle und Drehleier stehen nicht in Konkurrenz mit den Sackpfeifen, sondern verbinden sich im Klang, der durch die Saiteninstrumente noch eine zusätzliche Komponente verliehen bekommt. Das Zusammenspiel des Trios klingt harmonisch und wunderschön, so dass man als Hörer gar nicht merkt, wie die Zeit beim Hören verfliegt. Dadurch ist mir beim ersten Hören gar nicht aufgefallen, dass es keinen Gesang gibt. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird in eine mittelalterliche Klangwelt entführt, die man so schnell auch gar nicht mehr verlassen möchte. Dafür sorgt auch die hervorragende Tonqualität des Albums. Für Tavernen und Mittelalterfeste jeder Art ist das Album auf jeden Fall bestens geeignet. Bei Rollenspielrunden sorgt das Album ebenfalls für die richtige Atmosphäre. Mein Fazit: Mit "Vagantenfolk" hinterlassen Maleficius einen sehr guten ersten Eindruck. Die Lieder sind alle wunderschön eingespielt und auch die Mischung ist sehr gut gelungen. Die Tempiwechsel zwischen den Liedern sorgt für Abwechslung. Da die Instrumente in den einzelnen Liedern ebenfalls munter durchwechseln, klingt kein Lied wie das andere. Hier zeigt sich auch die größte Stärke des Trios. Jedes Instrument wird perfekt beherrscht und klingt auch in der Aufnahme hervorragend. Die Abmischung ist sehr gut gemacht, denn jedes Lied ist voller Details, die man beim ersten Hören gar nicht mitbekommt. Dadurch wird das Album auch nach mehrfachem Anhören nicht langweilig. Ein kleiner Schwachpunkt ist der fehlende Gesang. Rein instrumentale Alben sind nicht jedermanns Sache und man sollte vorher wissen, dass man hier nichts zum Mitsingen hat. Davon abgesehen ist "Vagantenfolk" ein Album, das in jeder Taverne, bei jedem Mittelalteressen und auch bei privaten Feiern die Playlist bereichert und eine passende Atmosphäre erschafft. Meine Anspieltipps sind "Pferdetanz", "Rock'in Andro" und "Spiesserhymne". |