[Alternative Rock / Indie Rock] The Temper Tree - The Temper Tree (2019) - Druckversion +- Durchgehört (https://durchgehoert.de/forum) +-- Forum: Rezensionen (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Musik (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: [Alternative Rock / Indie Rock] The Temper Tree - The Temper Tree (2019) (/showthread.php?tid=493) |
[Alternative Rock / Indie Rock] The Temper Tree - The Temper Tree (2019) - Tommy2Rock - 09.11.2019 Tracklist: 01. Up in my Head 02. Set out in a Mission 03. Nightfalls 04. Something to say 05. The walking Dead 06. Live and learn 07. Turn away and run 08. Battlefields 09. It could have been Love 10. Last Forever „Die Legende besagt, dass alle Menschen aus den Wurzeln des Temper Tree geformt werden. Dabei bekommt jeder die Eigenschaften mit auf den Weg, die der Wurzel entsprechen, aus der er geformt wurde. Eine faulige Wurzel ergibt einen übellaunigen und hartherzigen Menschen, eine wohlgeformte Wurzel einen besonders schönen Menschen. Aus einer Wurzel von absurder Form wird ein humorvoller und unangepasster Mensch, aus einer geraden Wurzel ein zielstrebiger und geradliniger Mensch. So gibt es unzählige Formen und Eigenschaften, die der großen Vielfalt innerhalb der gesamten Menschheit entsprechen.“ - Auszug aus The Temper Tree, Baum des Lebens - Website Amazon The Temper Tree sind: David Becker: Gesang Matthias Heinz: Gitarre Kai Bergerin: Schlagzeug The Temper Tree haben bis zur Veröffentlichung ihres ersten Albums einen langen Weg hinter sich gebracht. Entstanden aus Thorn.Eleven, dürften viele einen harten Sound erwarten. Diese Erwartung wird nicht erfüllt, denn The Temper Tree treten nie so richtig auf's Gaspedal. Vielmehr zeigt man sich ruhig, melodisch und dies zeigt sich besonders im Gitarrenspiel und am Schlagzeug. Die Gitarre wird grundsätzlich für Melodien genutzt und nicht für harte Riffs, die sich zum Headbangen eignen. Das Schlagzeug hat keinen wirklichen Druck, sondern gibt eben nur den Rhythmus an, in dem sich die Lieder dann präsentieren. Sowohl die Instrumente, als auch der Gesang klingen sehr nach britischem Pop mit leichten Rockansätzen. Dass "Live and learn" in seiner Seichtigkeit gleichzeitig das rockigste Lied ist, spricht dabei für sich selbst. Dass man die Handbremse nicht löst, ist eigentlich sehr schade, denn wenn sie mal ein wenig aus sich rausgehen, deutet sich an, wie viel Energie sie als Band entwickeln könnten. Das größte Problem des Albums dürfte aber sein, dass es bekanntere und nahezu gleichklingende Bands gibt, deren Fans man zwar für sich gewinnen könnte, die am Ende des Album aber wieder zu ihren Bands wechseln werden, ohne groß beeindruckt zu sein. Somit ist "The Temper Tree" zwar für eine kurze Weile durchaus unterhaltsam, ein Album für die Ewigkeit ist es aber nicht. Mein Fazit: Bedenkt man die musikalischen Wurzeln der Band, ist die ruhigere Gangart auf "The Temper Tree" eine große Überraschung. Man gibt sich melodisch und der Rock-Anteil ist eher ein Stilmittel, um nicht vollständig nach Britpop zu klingen. Gute Ansätze sind da, wirken aber wie eine Kopie bekannter Lieder von Bands wie zum Beispiel Coldplay. So richtig scheint man selbst nicht sicher zu sein, in welche Richtung es eigentlich gehen soll und so laufen die Songs am Hörer vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ebenso wie Lieder aus dem Autoradio, die man hört aber nicht wahrnimmt. The Temper Tree haben hier vielleicht zu sehr auf Radio- und Massentauglichkeit gesetzt und dabei hätte man mit etwas mehr Persönlichkeit einiges mehr aus der eigenen und an sich guten Musik herausholen können. "The Temper Tree" ist somit keinesfalls schlecht, aber um mehr Hörer wirklich zu erreichen, dürfte das Album nicht stark genug sein. Meine Anspieltipps sind "The walking Dead", "Battlefields" und "Something to say". |