[Mittelalterrock] Tanzwut - Schreib es mit Blut (2016) - Druckversion +- Durchgehört (https://durchgehoert.de/forum) +-- Forum: Rezensionen (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Musik (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: [Mittelalterrock] Tanzwut - Schreib es mit Blut (2016) (/showthread.php?tid=626) |
[Mittelalterrock] Tanzwut - Schreib es mit Blut (2016) - Tommy2Rock - 21.04.2021 Release: 8. Juli 2016 Label: AFM Records / Soulfood Tracklist: 01. Schreib es mit Blut 02. Steig ein 03. Bruder Leichtsinn 04. Chaos 05. Reiter ohne Kopf 06. Geteert und gefedert 07. Stille Wasser 08. Reicher als ein König 09. Hahnenkampf 10. Wenn ich tot bin 11. An den Klippen 12. Bleib bei mir 13. Wer wir sind 14. Neue Ufer 15. Stille Wasser (feat. Liv Kristine) Bonustrack Bonus CD der limitierten Fanbox: 01 Schreib Es Mit Blut - Project Pitchfork Remix 02 Bruder Leichtsinn Featuring Herrmann Ostfront 03 Geteert Und Gefedert Fest Der Schulz 04 Chaos - DIE Krupps Remix 05 An Den Klippen - Oually Bomba Remix Bei dem Titel „Schreib es mit Blut“ kommt wohl als erste Assoziation die Unterschrift von „Faust“ dem geneigten Zuhörer in den Sinn. Jedoch wären Tanzwut nicht diese unverwechselbare Band, die sie nun mal sind, wenn sie sich ein einziges Thema herauspicken und dieses als Album veröffentlichen würden. Bei dieser Interpretation geht es um mehr, viel mehr. Denn die große Frage, die dieses Album stellt, ist, wer würde seine Seele verkaufen oder noch drastischer gesagt, wer hat seine Seele bereits verkauft und wir ahnen es nicht? Das Besondere an diesem Album ist, dass Mastermind Teufel insgesamt 14 Titel (+ Bonustrack) mit seiner Band produziert hat, die sowohl als einzelne Songs für sich stehen können, aber sich ebenfalls wie ein roter Faden durch das Werk ziehen. Mit „Schreib es mit Blut“ wird ein neues Kapitel in der Historie um Tanzwut veröffentlicht. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Poesie und Mittelalter-Rock. Hier wird klar, dass Tanzwut dieses Album mit Herzblut unterschrieben haben. Gut durchdachte Lyrics und eine beeindruckende Produktion unterstreichen die Ausnahmestellung dieser Band. Niemand traut sich derart viele ungewöhnliche klangliche Experimente zu, wie eben Teufel und seine Mitmusiker. Tanzwut sind wieder da. Härter, facettenreicher und überraschender als jemals zuvor. Neue Ideen und die bewährte Tradition erschaffen ein Elixier, dem man sich nicht entziehen kann. Da bleibt nur zu hoffen, dass dieser Kelch nicht an euch vorbeigeht. Seid auch ihr bereit, eure Seele für dieses Album zu verkaufen? (Quelle: Pressetext) Homepage Amazon* "Schreib es mit Blut" Unboxing Video Tanzwut 2016er Besetzung: Teufel: Dudelsack & Gesang Rene B.: Gitarre Der Zwilling: Bass & Gitarre Shumon "Zack": Schlagzeug Oually Bomber: Keyboards & Percussion Pyro: Dudelsack Bruder Schlaf: Dudelsack Gast: Liv Kristine: Gesang (Stille Wasser Bonus Version) Eigentlich heißt es ja "schau nach vorne, nie zurück". Bei Musik ist dies allerdings etwas anders, denn die Vergangenheit kann echte Perlen offenbaren, die man sich ohne den Blick nach hinten entgehen lassen würde. "Schreib es mit Blut" von Tanzwut ist so eine Perle, denn die 14 Lieder (plus Bonustrack) sind auch heute noch sehr hörenswert und eine Bereicherung für jede Playlist. Wer Mittelalterrock hört und Tanzwut nicht kennt, hat mit "Schreib es mit Blut" eine sehr gute Gelegenheit, sich für das kommende Album "Die Tanzwut kehrt zurück" warm zu hören. Der Stil der Band ist ein Mischung aus Mittelalterrock und elektronischen Elementen, die den Liedern eine spezielle Atmosphäre verleiht, die man so sonst sehr selten hört. Dadurch erkennt man eigentlich sofort, wenn ein Lied von Tanzwut erklingt und spätestens wenn man Teufel singen hört, sind keine Zweifel mehr da. "Schreib es mit Blut" könnte nicht nur eine Anspielung darauf sein, dass man einen Pakt mit dem Teufel mit dem eigenen Blut unterzeichnet. Das Album ist eindeutig mit Liebe und Herzblut geschrieben und eingespielt worden. Einen Lückenfüller sucht man auf dem Album vergebens und auch auf ein Intro wurde verzichtet, damit die Spielzeit von knapp 55 Minuten voll ausgenutzt werden kann. Die Bonus CD enthält Remixes von fünf auf dem Album vorhandenen Titeln und wird als Bonus sehr gern mitgenommen. Das Cover der Bonus CD aus der Fanbox erinnert vom Stil her an alte Stummfilmklassiker und es könnte so direkt aus "Nosferatu" stammen. Ob man nach fünf Jahren schon von einem Klassiker reden kann, möchte ich jetzt nicht beurteilen. Fakt ist, dass "Schreib es mit Blut" nichts von seiner Wirkung verloren hat und es in jede Tanzwut-Sammlung gehört. Zur Limitierten Fanbox reicht eigentlich ein lautes "Wow!". Die Box selber sieht schon klasse aus und der Inhalt ist wirklich außergewöhnlich. Neben der wunderschönen Schreibfeder und dem Tintenfass voller "Blut" (rote Tinte) gibt es auch noch einen Teufelspakt, der für die damit verbundene Merchaktion leider nicht mehr gültig ist, eingerahmt aber ein sehr schönes Dekoelement für jeden Fan ist. Die Postkarte mit Bandfoto ist, genau wie das Echtheitszertifikat im gleichen Format, ebenfalls ein tolles Extra. Das Album und eine Bonus CD sind natürlich ebenfalls enthalten. Doch ein weiteres Highlight und begehrtes Sammelobjekt dürfte das Comicheft zur Geschichte von "Reiter ohne Kopf" sein. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Rezension, gibt es die Box im AFM Shop übrigens für sagenhafte 9,95 Euro (unbezahlter Werbehinweis). Wer die Box noch nicht besitzt, sollte bei Interesse also nicht zu lange warten, da die Auflage von 1500 Boxen nicht mehr so stark im Shop vorrätig sein dürfte. Mein Fazit: Auch wenn die Vorfreude auf das neue Album "Die Tanzwut kehrt zurück" sehr groß ist, lohnt sich der Blick zurück auf jeden Fall. Auf "Schreib es mit Blut" zeigen sich Tanzwut in bester Spiellaune und spielen ihre Stärken geschickt aus. Harte Gitarren mischen sich mit Dudelsäcken, Schlagzeug und elektronischen Samples. Teufels charismatische Stimme kann sich niemand entziehen und seine typische Art der singenden Geschichtenerzählung erschafft erst das richtige Tanzwut-Gefühl in den Liedern. Auch wenn das Album nun schon fast fünf Jahre alt ist klingt es nicht mal im Ansatz angestaubt. Die Texte sind zeitlos und der eigene hohe Anspruch an sich selbst sorgt seit fast 24 Jahren dafür, dass man sich die Diskografie im Ganzen jederzeit feiern kann. Einzig die "Stille Wasser" Version mit Liv Kristine hätte ich nicht unbedingt gebraucht, auch wenn ich ihre Stimme seit ihrer Zeit bei Leave's Eyes sehr mag. Gegen Teufels Stimme kommt sie aber nicht wirklich an. Ansonsten befinden sich beliebte Titel wie "Bruder Leichtsinn", "Geteert und gefedert", "Wenn ich tot bin" und eben "Stille Wasser" auf dem Album, die auch jetzt noch den Kauf dieses Albums rechtfertigen und die Wartezeit auf das kommende Album wunderbar verkürzen können. Von mir gibt es deshalb auch jetzt noch eine klare Kaufempfehlung für jeden Tanzwut Fan, sowie allen Hörern von Mittelalterrock-Bands. Affiliate Link bei Amazon* Danke für eure Unterstützung! Die Angebote bei Amazon stammen nicht von mir, ich erhalte aber durch den Verweis auf diese Produkte eine Provision, wenn ihr dort etwas kauft, jedoch ohne dass Euch zusätzliche Kosten entstehen. |