[Medieval Gothic Folk] Saeldes Sanc - Thank you for the Tragedy (2017) - Druckversion +- Durchgehört (https://durchgehoert.de/forum) +-- Forum: Rezensionen (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Musik (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: [Medieval Gothic Folk] Saeldes Sanc - Thank you for the Tragedy (2017) (/showthread.php?tid=69) |
[Medieval Gothic Folk] Saeldes Sanc - Thank you for the Tragedy (2017) - Tommy2Rock - 20.08.2017 Tracklist: 01. Prolog I 02. Les Medixants 03. Prolog II 04. Lucy Gray 05. Amoris Donat Exitio 06. Prolog III 07. Lache, lache 08. Virginis Memoriae 09. Der tuonkle Stern 10. Prolog IV 11. Des Winters langiu Nâht 12. Prolog V 13. Tandaradei 14. Prolog VI 15. Des Valchen guldin Riemen 16. Aval la Face 17. Floret Silva Nobilis 18. Prolog VII 19. Chanterai por mon Corage 20. Tanzlied 21. Prolog VIII 22. The Pursuit of Felicity Die Formation Saeldes Sanc ist nicht die erste Zusammenarbeit zwischen dem Altmeister Ernst Horn und der jungen Sopranistin Hannah Wagner. Hannah war mit ihrem kräftigen Sopran bereits an Stücken von Horns Projekt „Helium Vola“ beteiligt. So dürfte die ausdrucksstarke und dennoch filigrane Stimme schon so einigen bekannt vorkommen. Dieses Mal ist die Zusammenarbeit allerdings anders herum. Bei Saeldes Sanc hält die Sängerin selbst die Zügel in der Hand und hat sich den durch „Qntal“, oder „Deine Lakaien“ bekannten Musiker, als Produzenten (und für einige Klavierpassagen) mit ins Boot geholt. Man hört und spürt, dass hier erneut zusammen kommt, was zusammen gehört. Die sonore Stimme Christian von Asters, die mit Gedichten leichtfüßig die Brücke zwischen Geschichte und Lied schlägt, die malenden Streicher-Arrangements, die fast zerbrechlich wirkende Perkussion – all das schafft Hannah mit ihrem sanften Klavierspiel und ihrer kraftvollen Stimme zu einer neuen Einheit zu verbinden. Das Ergebnis ist ein sehr feinsinniges und schlicht einzigartiges Album: Thank You for the Tragedy. Homepage Amazon Shop Saeldes Sanc sind: Hannah Wagner: Gesang & Klavier Ernest Horn: Klavier Peter Andersohn: Gesang Sebastian Posse: Gesang Frederij Becker: Gesang Ulrike Hönig: Violine & Gesang Georg Börner: Violine & Nyckelharpa Richard Wagner: Violine Jost Hecker: Violoncello Jens Vogel: Percussion Christian von Aster: Sprecher Wer Musik jenseits des Mainstreams und den üblichen Baukästen sucht, ist bei Saeldes Sanc genau richtig. Saeldes Sanc haben sich bei "Thank you for the Tragedy" nicht in die Grenzen eines Genres einsperren lassen und haben so ein Kunstwerk erschaffen. Die Stimmen von Hannah Wagner und Christian von Alster sind ein perfekt getroffener Kontrast, so das die Prologe immer wieder eine gelungene Abwechslung und Weiterführung im Aufbau des Albums sind. Die Auswahl der Instrumente ist ebenso groß wie abwechslungsreich und bieter eine ungeheure Tiefe in den Liedern, die die Sinne fesselt. Technisch ist dieses Album ebenfalls auf höchstem Niveau aufgenommen worden und so steht dem Genuss der Musik nichts im Wege. Mein Fazit: "Thank you for the Tragedy" zu bewerten ist gar nicht so einfach, denn hier liegt kein alltägliches Album vor. Die Produktion und der Aufbau erinnern an eine Theateraufführung und so wird der Hörer Schritt für Schritt tiefer in die Welt von Saeldes Sanc entführt und auf eine musikalische Reise geschickt. Die eingesprochenen Prologe von Christian von Aster untermalen den Eindruck einer Aufführung und seine Stimme ist ein geschickt gewählter Kontrast zur hellen Sopranstimme Hannah Wagners. Doch all diese Punkte sind sowohl Stärken, als auch Schwächen des Albums. Der Gesang wird die Meinungen spalten, denn Sopran Gesang ist eben Geschmackssache und nicht jeder kann sich damit anfreunden. Dies wird dazu führen, dass nicht jeder das Album durchhören wird, was aber notwendig ist um dieses Gesamtkunstwerk zu verstehen. Und so werden es die Einen als eben solches feiern, ein Gesamtkunstwerk das seinesgleichen sucht, während andere sich die Prologe sparen werden und sich Lieder raussuchen, die ihnen am Besten gefallen. Ich kann nur empfehlen dieses Album mindestens einmal in voller Länge zu hören, bevor man ein Urteil fällt und vielleicht zu früh ins nächste Lied schaltet oder gar ausmacht, weshalb es von mir auch keinen Anspieltipp gibt.
*Diese Rezension wurde aus dem Archiv des MFG Radios übernommen und wurde ursprünglich am 25. April 2017 von Tommy2Rock veröffentlicht.
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