[Folk] Fior - Manuskript (2022) - Druckversion +- Durchgehört (https://durchgehoert.de/forum) +-- Forum: Rezensionen (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Musik (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: [Folk] Fior - Manuskript (2022) (/showthread.php?tid=704) |
[Folk] Fior - Manuskript (2022) - Tommy2Rock - 13.09.2022 Release: 27. Mai 2022 Label: Eigenvertrieb Tracklist: 01. Ach Elslein, liebes Elslein 02. Nordluft 03. Verstohlen Geht der Mond auf 04. Polskalarm 05. Allgemeines Wandern 06. Menuett In A-Moll 07. Engländer VII/766 08. Die schöne Zeit 09. Herr von Ribbeck 10. Das Fischermädchen 11. Bestensee Bahnhof 12. Schottisch nach H.N. Philipp 13. Bei Der Stillen Mondeshelle Mit Fior (althochdeutsch, „Vier“) betritt ein neues Quartett aus Süddeutschland die Bühne, welches sich dem modernen Folk verschrieben hat. Fior macht Musik für den Tanzboden und Konzertsäle, bringt die Leute zum Tanzen und Träumen. Fior - das sind Regina Kunkel, Rick Krüger, Sebastian Elsner und Björn Kaidel. Nachdem Regina, Rick und Björn bereits mit ihren instrumentalen Duo-Projekten Akleja und Airu für Aufsehen gesorgt haben, entstand die Idee eine Band zu gründen, die sich auch Liedern und Texten widmet. Mit dem Drehleierspieler Sebastian Elsner haben sie dabei die perfekte Ergänzung gefunden. Im stillen Kämmerlein haben sie ein neues Konzertprogramm geschmiedet, welches sie nun auf die Welt loslassen. Alle vier MusikerInnen gehören in Deutschland zu den führenden Vertretern ihrer Instrumente, können auf langjährige Bühnenerfahrung zurückblicken und sind neben ihrer Musikertätigkeit auch gefragte DozentInnen bei Kursen und Workshops im In- und Ausland. (Quelle: Fior) Homepage bandcamp Deutsch Trad Shop Fior sind: Regina Kunkel: Nyckelharpa Rick Krüger: Gesang, Schäferpfeife, Säckpipa, Klarinette, Concertina & Tin Whistle Sebastian Elsner: Drehleier & Begleitgesang Björn Kaidel: Gitarre & Nyckelharpa Wer die bereits vorhandenen Werke von Rick Krüger, Akleja und Airu kennt und mag, wird die Musik von Fior als durchaus vertraut empfinden. Da sich hier alle Elemente der genannten Projekte vereinen und deren Stärken betonen, sollte dies auch nicht verwunderlich sein. Erstaunlich ist dabei, wie viele Instrumente zum Einsatz kommen, obwohl hier gerade einmal vier Musiker*innen am Werk sind. Rick Krüger, der auch solo als Sänger agiert, ist als Leadsänger als die Stimme der Band zu hören. Die Texte stammen unter anderem von Wilhelm Busch (Die schöne Zeit), Joseph von Eichendorff (Allgemeines Wandern) und Theodor Fontane (Herr von Ribbeck). Die Melodien stammen sowohl aus eigener Feder, sowie aus den Manuskripten "Tanzmusiksammlung Dahlhoff", "Dantz Büchlein Dreyßer" und "Die Handschrift des Heinrich Nicol Phillip". Durch die Nutzung dieser Quellen ist auch der Name des Albums "Manuskript" entstanden. Die traditionellen Stücke vermischen sich nahtlos mit den Eigenkompositionen und ergeben so das Gesamtbild, das Fior ausmacht. Regina Kunkel und Björn Kaidel beweisen wieder, was für hervorragene Musiker*innen an der Nyckelharpa sie sind und wie schnell man durch den Klang verzaubert wird, spricht schon für sich. Sebastian Elsner schafft dieses spielerisch leicht wirkende Kunststück mit seiner Drehleier ebenfalls. Rick Krüger erzeugt nicht nur wunderschöne Melodien mit der erstaunlichen Menge seiner Instrumente. Seine Stimme passt perfekt zum Klangbild des Quartetts und sorgt noch einmal für eine ganz eigene Atmosphäre. Das Design von Björn Kaidel gibt dem Album und insbesondere dem Booklet das passende, edel wirkende Aussehen eines Manuskripts. Zu jedem Lied sind Informationen und, falls vorhanden, die Texte enthalten. Dadurch lernt man etwas über die Herkunft und die Geschichte der Lieder. Insgesamt also ein Rundumpaket, das die Liebe zur Musik widerspiegelt, die durch Fior in dieses Album eingeflossen ist. Mein Fazit: Fior erschaffen mit ihrer Musik eine ganz eigene Welt, in der man sich als Hörer sehr schnell verlieren kann. Mit Drehleier und Nyckelharpa sind zwei Instrumente zu hören, deren Klang immer wieder wunderschöne Melodien hervorbringt, die zwischen verträumt und mystisch hin und her wechseln. Dazu kommt Ricks virtuose Spiel an den Whistles, Säcken und Pfeifen. Abgerundet durch Björns hervorragendes Gitarrenspiel, ergibt sich dann ein Klangbild, das man so in Deutschland sehr selten hört. Die eigenen Projekte der Bandmitglieder*innen kommen dem noch am Nächsten. Doch nicht nur die Melodien und das Arrangement überzeugen, denn in einigen Liedern gibt es auch Texte, die von Rick gesungen werden und durch seine Stimme ebenfalls etwas Verträumtes verliehen bekommen. Auch wenn "Manuskript" kein wildes Partyalbum ist, laden die Melodien immer wieder zum Tanzen ein. Für alle, die den Klang der Instrumente lieben und dazu gesungene Geschichten hören möchten, ist dieses Album sehr empfehlenswert. Da man auf bandcamp die Lieder kostenlos anhören kann, ist mein Tipp zum Schluss, diesen Link zu nutzen und sich selbst verzaubern zu lassen. Wie immer der Hinweis, dass man mit dem Kauf der Musik dafür sorgen kann, dass es zukünftig vielleicht mehr von diesem grandiosen Quartett zu hören geben könnte. |