[Mittelalterrock / Folkrock] Drachenreyter - Origo (2022) - Druckversion +- Durchgehört (https://durchgehoert.de/forum) +-- Forum: Rezensionen (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Musik (https://durchgehoert.de/forum/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: [Mittelalterrock / Folkrock] Drachenreyter - Origo (2022) (/showthread.php?tid=716) |
[Mittelalterrock / Folkrock] Drachenreyter - Origo (2022) - Tommy2Rock - 24.09.2022 Release: 05. Mai 2022 Label: Eigenvertrieb Tracklist: 01. Wer wir sind 02. Lautere Wahrheit 03. Von der Jagd 04. Kriegsrecht 05. Eva Maria 06. Teufelstanz 07. Werwolf 08. Ich komm in schwarz Die Drachenreyter haben sich seit anno 2013 dem mittelalterlichen Folkrock verschrieben. Über viele Jahre sammelten sie Erfahrungen an den unterschiedlichsten Folkinstrumenten und schrieben Songs über aktuelle, tiefsinnige und zeitlose Themen. Dabei kamen der rockige Einfluss wie auch musikalische Einflüsse aus anderen Stilrichtungen nie zu kurz. Neben der Grundbesetzung einer Rockband erklingen Folkinstrumente wie Dudelsack, Schalmei und Drehleier bei den Drachenreytern. Ihr aktuelles Album „Origo“ ist das Ergebnis einer langen Reise der Band mit vielen neuen musikalischen Einflüssen. Die Songs laden schnell zum Feiern ein und sorgen zudem für eine spannende mystische Atmosphäre. (Quelle: Drachenreyter) Homepage YouTube Drachenreyter sind: Nestor: Gesang Fagur: Drehleier, Gesang & Dudelsack Eskel: Gitarre Gunna: Bass & Gesang Ryoth: Schlagzeug Beim Namen Drachenreyter werden einige langjährige Hörer meiner Sendungen wahrscheinlich kurz innehalten, vor allem in Verbindung mit dem Titel "Wer wir sind". Dies ist nicht verwunderlich, da ich schon vor einigen Jahren eine Demoversion des Liedes bekommen habe. Nun ist mit "Origo" ein Album erschienen, auf dem die Band ihre Weiterentwicklung demonstriert. Der mittelalterliche Folkrock klingt sehr gut und erzählt viele verschiedene Geschichten. Mit "Wer wir sind" stellt sich die Band selbst vor und lädt direkt zum Tanzen ein. "Teufelstanz" klingt düster und die harten Gitarren vermischen sich mit einer sehr eingängigen Melodie. Über Werwölfe gibt es schon einige Lieder und der "Werwolf" von den Drachenreytern braucht sich vor den Artgenossen nicht verstecken. Harte Riffs, dazwischen ein melodisches Zwischenstück und der Chorus eignet sich hervorragend zum Mitgröhlen. Auf die gestellte Frage "Hört ihr die Wölfe heulen", kann ich mir live sehr gut einen Wolfschor als Antwort vorstellen. Zum Abschluss kommt die Pest mit "Ich komm in schwarz". Damit verabschieden sich die Drachenreyter sehr stilvoll und noch einmal mit all ihren Stärken. Einen Schwachpunkt stellt allerdings das Mastering dar. Teilweise gehen Instrumente unter oder sind im Vergleich zum Rest zu laut. Auch beim Gesang fällt dies auf. Vom Klang her ist Nestor ein guter Sänger mit einer Stimme, die einen hohen Wiedererkennungswert hat. Leider besteht auch hier die Problematik, dass er entweder schlecht zu verstehen ist oder etwas zu laut wirkt. Wenn man das Album mehrfach hört, versteht man es nach und nach zwar immer besser, aber einige Hörer werden sich diese Zeit nicht nehmen. Somit zeigen die Drachenreyter und auch "Origo", dass viel Potential da ist und man sich schon auf dem richtigen Weg befindet. Noch etwas Feinschliff bei den Aufnahmen und einer höheren Bewertung steht nichts mehr im Weg. Mein Fazit: Die Drachenreyter haben mit "Origo" ein Album aufgenommen, das abwechslungsreich und sehr unterhaltsam ist. Thematisch bewegen sie sich zwischen Mythen, Legenden und ihrer eigenen Geschichte. Die Lieder enthalten Rock- und Metalelemente, die historischen Instrumente sorgen für den melodischen Part und der Gesang klingt sehr angenehm. Hier und da müsste man die Lieder vielleicht etwas anders abmischen, damit der Dudelsack zum Beispiel nicht im Klang der E-Gitarre verloren geht und der Gesang nicht so wirkt, als wenn er über der Musik erklingt oder zu leise klingt. Insgesamt ist "Origo" aber ein sehr guter Einstieg, um die Drachenreyter besser kennenzulernen. Mit Liedern wie "Teufelstanz", "Werwolf", "Wer wir sind" und "Ich komm in schwarz", die auch meine Anspieltipps sind, kann die Band ganz sicher neue Fanherzen erobern. Wenn es mal über eine digitale Veröffentlichung hinaus geht und für eine CD noch ein wenig am Mastering geschraubt wird, kann ich mir sehr gut vorstellen, das Album dann auch in physischer Form in mein Regal zu stellen. Lust auf mehr ist nach dem Anhören des Albums auf jeden Fall vorhanden. |