[Folk / Fantasy] Gabria - Gesungene Geschichten (2022)
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[Bild: gabria.jpeg]



Release: 28. Januar 2022
Label: Pretty Noice Records


Tracklist:
01. The Wind that Shakes the Barley
02. Ach Assansol
03. Lament to the Seven
04. Wo ich lebe, wo ich sterbe
05. How many Eyes
06. Ein Wyldhund will ich sein
07. The Irish Lassie
08. Red is the Rose
09. Ruf der Nixe
10. Proud and Free
11. Der Wilde Reiter
12. To You


Nach 8 Alben mit verschiedenen Bands (u.a. PurPur und Heiter bis Folkig) wollte Gabria ein eigenes Soloalbum aufnehmen, wofür sie am 14. Oktober des vergangenen Jahres ein Crowdfunding eingerichtet hat. Dieses wurde dank der 173 Unterstützer erfolgreich abgeschlossen und der Verwirklichung der Solo CD "Gesungene Geschichten" stand nichts mehr im Wege. Die "Gesungenen Geschichten" werden mal rein a capella vorgetragen, mal symphonisch untermalt, klingen mit Gitarre, Harfe und Flöte wie die Erzählungen einer Bardin am Lagerfeuer, dann wieder, mit Trommeln und Streichern untermalt, wie aus einem epischen Gaming-Soundtrack. Getragen wird das Klanggerüst allerdings stets durch Gabrias außergewöhnlichen Gesang. Denn am Ende geht es um die Geschichte, die in den Liedern erzählt wird und die Orte, an die die Musik die Hörer:innen führt. Außerdem konnte auch das Artwork des Albums mitfinanziert werden und so werden die Hörer:innen schon optisch auf die musikalische Welt von Gabria eingestimmt.


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To You
Ach Assansol
Red is the Rose
Der wilde Reiter


Gabria (Christine Rauscher): Gesang, Gitarre, Irish Bouzouki, Shrutibox, Low-Whistle, Bodhrán, Davul
Gastmusiker:innen:
Alex Erben: Orchestrale Extras
Bartłomiej Ostaszewski: Irish Bouzouki bei „To You“
Jean-Pierre Böhm: Erzähler bei „Wo ich lebe, wo ich sterbe“
Judith Rauscher (PurPur): Gesang bei „The Irish Lassie“ und „Lament to the Seven“
Laurin Scheiderer: Congas bei „Der Wilde Reiter“
Maria Straub (Heiter bis Folkig): Harfe bei „Ruf der Nixe“
Michael Höfer (Saitenweise): Gesang bei „Lament to the Seven“
Tonstudio Success, Oskar Schrems: Bass bei „To You“
Sarah Krause aka Fräulein Zeitsprung: Gesang bei „Lament to the Seven“
Sibylle Friz: Cello bei „Ruf der Nixe“ und „How many Eyes“
Johanna von der Vögelweide (Feuerschwanz): Nyckelharpa & Geige bei „Irish Lassie“


"Gesungene Geschichten" heißt das erste Solo Album von Gabria (Christine Rauscher), obwohl sie alles andere als eine unbekannte Persönlichkeit in der Mittelalter- und LARP-Szene ist. Mit PurPur hat sie zum Beispiel eine sehr große Fanbase aufgebaut, die zu einem Großteil für den Erfolg des Crowdfundings zum Album mitverantwortlich gewesen ist. Damit ist das neunte Album, auf dem sie zu hören ist, gleichzeitig ihr erstes Soloprojekt, zu dem sie viele Weggefährten eingeladen hat. Dazu gehören unter anderem ihre Zwillingsschwester Judith Rauscher aka Leonora von PurPur, Maria Straub von Heiter bis Folkig und Johanna von der Vögelweide von Feuerschwanz. Von heiteren Geschichten bis hin zu melancholischen Balladen ist auf dem Album alles zu finden. Neben einigen bekannten Szeneklassikern wie "The Wind that Shakes the Barley" und "Red is the Rose", sind vor allem eigene Lieder zu hören. Diese stammen zum Teil aus ihren Tätigkeiten in der LARP-Szene, wie zum Beispiel dem sehr bekannten Liverollenspiel "Mythodea". Gabria übernimmt in den Liedern nicht nur den Part der Leadstimme, sondern hat auch viele Instrumente selbst eingespielt. Bis auf einige orchestrale Töne, die das Gefühl aufkommen lassen einen Soundtrack zu hören, ist das Album rein akustisch eingespielt worden. Diese Kombination würde es problemlos möglich machen, die Lieder in eine Serie oder einen Film einzubauen, da sie qualitativ nahezu perfekt abgemischt worden sind. Gleichzeitig möchte man mit einem Horn voll Met an einem Lagerfeuer sitzen und den Liedern live lauschen. Über die einzelnen Lieder zu viel zu verraten wäre eine Schande, denn damit würde man den Hörer:innen die Chance nehmen, dieses Album für sich und vor allem unvoreingenommen zu entdecken. Beim ersten Durchlauf sollte man sich die knapp 48 Minuten Spieldauer Zeit nehmen, um es in Ruhe und bewusst zu hören, damit die Geschichten richtig wirken können. Als Dank wird man von den 12 Liedern in eine wunderschöne Klangwelt entführt, die man nicht nur einmal besuchen möchte. Das wunderschöne Cover-Foto stammt von VanHamann, während das fantasievolle Artwork eine gemeinsame Arbeit von Pathelome (Dudettes & Art) & Hygin-Graphix ist und die den Kreis zum Titel "Gesungene Geschichten" schließt.

Mein Fazit: Als ich gehört habe, dass Gabria ein Soloalbum über ein Crowdfunding verwirklichen möchte, war mir sofort klar, dass ich dieses Projekt unterstützen werde. Ich kenne PurPur schon seit vielen Jahren und bin auch Fan von Heiter bis Folkig, so dass mir Gabrias Stimme sehr vertraut ist. Sollte ich das Album mit nur einem Wort beschreiben, dann wäre dies "Gänsehaut", denn diese hat mich beim Anhören des Albums begleitet. Dies hat sich auch nicht geändert, als ich es für die Rezension mehrfach gehört habe, denn man hört jedem Lied an, wie liebevoll es arrangiert und aufgenommen wurde. Gabria singt mit sehr viel Gefühl und schafft es, die verschiedenen Geschichten und jeweiligen Stimmungen mit ihrem Gesang und den Instrumenten lebendig und authentisch zu erzählen. Die Gastmusiker:innen spielen dabei beileibe keine Nebenrolle, sondern sind geschickt so eingesetzt worden, dass ihre Talente und ihre jeweiligen Instrumente perfekt in die Lieder eingebunden worden sind. Mit "Red is the Rose" hat Gabria eine Version erschaffen, bei man sich ganz auf ihre Stimme konzentrieren kann. Beim Zuhören entwickeln sich automatisch Bilder mit irischen Landschaften vor dem geistigen Auge, wie man sie im dazugehörigen Video gezeigt werden. Wenn man von den Videos spricht, kommt man an "Ach Assansol" einfach nicht vorbei, weil die Geschichte des Liedes dort auch in bewegten Bildern erzählt wird und erneut die Liebe widerspiegelt, die auch ins Album eingeflossen ist. Die Mischung aus eigenen und traditionellen Liedern ist perfekt gelungen und geht nahtlos ineinander über. So werden auch Hörer:innen neugierig gemacht, die mit Fantasy und LARP vielleicht (noch) nichts zu tun haben. Es ist zwar gerade erst Ende Januar, aber ich wage die Vorhersage, dass "Gesungene Geschichten" am Ende des Jahres in jeder "Album des Jahres" Liste im Bereich Folk zu finden sein wird, wenn es die Beachtung bekommt, die es verdient. Meine Anspieltipps sind die oben verlinkten Videos. Wenn euch diese gefallen, dann denkt bitte auch an den Daumen nach oben bei YouTube, damit noch mehr Hörer:innen diese angezeigt bekommen.


[Bild: bewertung5.png]
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