47 - Atomgespenster (Classic)
#1
[Bild: atomgespenster22.jpg]


Release: 23. September 2022
Buch: Jürgen Grasmück
Regie: Simeon Hrissomallis
Regiesupervisor: Wolfgang Strauss
Skriptsupervisor & Redaktion: Simeon Hrissomallis
Sprachschnitt: Thomas Mrochen
Soundmixing & Mastering: Wolfgang Strauss
Musikscore: R&B Company, Michael Donner
Illustration & Design: Timo Wuerz
Layout: Wolfgang Strauss
Sprachaufnahmen: 2day production Berlin, Audioengineering W.S.


Wie eine Bombe hatten die letzten Worte in Jacquelines Kopf eingeschlagen. Jetzt würde das passieren, was sie schon lange befürchtete. Ihre beste Freundin, eine begnadet hervorragende Tänzerin, sollte eingewiesen werden. Jacqueline fehlten die Worte. Der Arzt ließ sie ohne weitere Worte im Flur stehen. Paralysiert ging Jacqueline mit hängenden Armen in das Krankenzimmer, in das Mandy gebracht wurde. Das Grauen wartete auf sie!


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Sprecher:
Erzähler: Jo Jung
Morna Ulbrandson: Karen Schulz Vobach
Chronist: Nils Weyland
Larry Brent: Jaron Löwenberg
Tom Sullivan: Jannis Memmersheim
Mrs. Sullivan: Dagmar Dreke
Clay Braighton: Kevin Kasper
Ernie Winewood: Nico Nothnagel
Mandy Gorling: Anja Taborsky
Dr. Funner: Thomas Kästner
Jacqueline Canven: Victoria Sturm
Pfleger: David Riedel
Ben-Amir: Simeon Hrissomallis
Arbeiter: Sven Brieger
Dr. Ingram: Santiago Ziesmer
Durchsage: Nadine Flöper


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! Verbrecher versuchen Uran aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Mealburg zu entwenden. Als sie in das Atomkraftwerk eindringen, gibt es einen Zwischenfall mit tödlichen Konsequenzen. In der nicht weit entfernten Stadt Knoxville leidet Mandy Gorling seit sieben Jahren an dem Gefühl, dass ihre bei der Geburt verstorbene Tochter noch lebt und sie beschuldigt Dr. Funner, der im städtischen Krankenhaus arbeitet, der Kindesentführung. Durch die Ereignisse im Atomkraftwerk alarmiert ermittelt Larry Brent alias X-Ray 3 in Knoxville und lernt dort den siebenjährigen Tom Sullivan und seine Mutter kennen. Diese war wie auch Mandy Gorling hochschwanger, als das Atomkraftwerk Mealburg havarierte. Während des Gesprächs mit Tom merkt Larry schnell, dass der Junge kein normales Kind ist. Beim Verlassen des Hauses kommt es zu einer gefährlichen Situation bei den Sullivans, die Larry ins Krankenhaus von Knoxville führt, wo die Geschichten der Frauen sich zu einem Gesamtbild verbinden. Als Larry für weitere Ermittlungen selbst auf das Gelände des Atomkraftwerks fährt, kommt es zum dramatischen Höhepunkt und Enthüllungen, mit denen er niemals gerechnet hätte.


Mein Fazit: Hätte dieses Hörspiel nicht das Problem, dass die Europa-Version so einen Kultstatus hat, dann wäre es gefühlt wahrscheinlich um einiges besser. So fallen einige Schwächen aber sehr stark auf. Die Sprecher wirken recht emotionslos. Dies merkt man besonders bei Tom und seiner Mutter. Die Angst, die Mrs. Sullivan vor ihrem Sohn verspürt, kommt in der Stimme nicht rüber. Sie wirkt eher kalt und viel zu sachlich, wenn sie über ihn spricht. Dadurch geht viel des Schreckens der Situation verloren. Die beste Leistung kommt von Simeon Hrissomallis, der hörbar Spaß an seiner Rolle als Bösewicht hat. Interessant ist, dass das Vorwort im Booklet sich im Prinzip dafür entschuldigt, sich beim Hörspiel sehr an die Romanvorlage zu halten. So hat man zwar einige Schockmomente in der Geschichte, Spannung kommt aber erst gegen Ende auf. Sie erreicht jedoch keinen wahren Höhepunkt, sondern wirkt sehr abrupt und deprimierend. Im Vergleich zur Europa-Version fehlt auch die bedrückende Stimmung, die durch die bedrohliche Strahlung allgegenwärtig ist. Die Illustration auf dem Cover schafft dies allerdings problemlos. Der dampfende Kühlturm, von dem man weiß, dass Strahlung austritt, wirkt tatsächlich bedrohlich und die vier Atomgespenster erscheinen verstörend und unheimlich. Der Soundtrack wird an einigen Stellen sehr gut eingesetzt, fungiert aber die meiste Zeit eher als Untermalung und fällt kaum auf. Ohne jetzt zu viel von der Story zu verraten, ist insgesamt festzuhalten, dass die Neuvertonung gut hörbar ist, es aber durchaus bessere Hörspiele mit einer ähnlichen Thematik gibt. Für Larry Brent Fans lohnt es sich dennoch auf jeden Fall, allen anderen empfehle ich die klassische Europa Version aus dem Jahr 1984, die zwar stark von der Romanhandlung abweicht, dafür aber Spannung, viel bessere Sprecher und durch eigene Ideen eine deutlich bedrückendere Atmosphäre bietet.

[Bild: bewertung3_5.png]
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