13: H. G. Francis: Dem Monster auf der blutigen Spur
#1
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Hörspiel von H. G. Francis
Regie: Heikedine Körting
CD mit ca. 42 Minuten Laufzeit


Das Monster Salaün - schwachsinnig und gefährlich, von unheimlicher Kraft! Ständig gefesselt lebt es weit ab von jeglicher Zivilisation. Doch eines Tages bricht Salaün die Fesseln und macht sich auf den Weg. Schrecken und Tod verbreitend hinterlässt es eine blutige Spur. Kann der Mut eines Vierzehnjährigen Salaün stoppen?


Sprecher:
Rüdiger Schulzki: Horst Gallun
Renate Pichler: Silvie Gallun
Alexander Draeger: Martin Gallun
Marek Harloff: Jean
Michael Deffert: Paul
Peter Buchholz: Salaün
Hans Meinhardt: Pouliguen
Richard Lauffen: Polizist
Franz Enzinger: Jaques
Günther Ungeheuer: Erzähler


Familie Gallun aus Deutschland macht Urlaub an der Nordküste der Bretagne. Als Horst und Silvie Gallun einen Abend ohne ihren Sohn Martin verbringen, lernt dieser am Strand die beiden einheimischen Jungen Jean und Paul kennen. Die beiden erzählen ihm von einem mit Ketten gefesselten Monster, das sie gemeinsam von einem Felsvorsprung beobachten. Martin widerspricht der Ansicht, dass Salaün ein Monster ist und bezeichnet ihn als einen hässlichen Menschen. Als das Monster Martin greift, kann dieser sich befreien, verliert dabei aber seinen Schuh. Später am Abend wird ein Toter am Strand gefunden und die Anwohner befürchten, dass Salaün sich befreit hat. Als Martin seinen Elten von Salaün erzählt, glaubt sein Vater an ein Märchen und verpasst seinem Sohn fast eine Ohrfeige, weil er von dessen Geschichten genervt ist. Als die Galluns ihr Ferienhaus erreicht haben, werden die Eltern zuerst von Möwen und anschließend von Stechmücken attackiert, während Martin von den Tieren nicht beachtet wird. Nachdem Ruhe eingekehrt ist und Familie Gallun zu Bett gegangen ist, wird Martin durch Steine am Fenster geweckt. Salaün steht vor dem Haus und verlangt Martins Hilfe, oder er würde den Eltern etwas antun. Beide machen sich auf den Weg zum Wallfahrtsort Le Folgoet, von dem Salaün glaubt, dass er dort an der Fontaine de Salaün von seinem Wahnsinn und seinem entstellten Aussehen geheilt werden könnte. Während die Eltern Martins Abwesenheit bemerken, stellt die Polizei eine Verbindung zwischen dem Toten und Martins Verschwinden her. Während die groß angelegte Suche beginnt, kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen für Martin und anderen Menschen, denen die beiden begegnen. Als sie mitten in der Nacht in Le Folgoet ankommen, hat die Polizei den Platz um die Basilika Notre-Dame du Folgoet abgesperrt. Diese befürchtet, dass Salaün bei einer Heilung noch gefährlicher werden könnte. Als es zum Schusswechsel kommt, zeigen die Schüsse keine Wirkung. Martin stellt sich auf die Seite des Monsters und reicht ihm eine Schale mit Weihwasser. Mit entsetzten Blicken müssen die Anwesenden mit ansehen, wie Salaün die Schale leer trinkt. Ob die Wirkung des Weihwassers ein Fluch oder ein Segen sein wird, entscheidet sich in den darauf folgenden Minuten.

Mein Fazit: Auch wenn die Spur während der Verfolgung nicht ganz so blutig ist,  wie der Titel es andeutet, ist diese Folge durch Peter Buchholz als Salaün eine der spannendsten der gesamten Serie. Buchholz schafft es, die Mischung aus Wahnsinn und der Sehnsucht ein normaler Mensch zu werden, sehr glaubhaft zu spielen. Als Hörer hat man so nicht nur Angst um Martin, sondern entwickelt auch Mitleid mit dem Monster. Hinter den Attacken liegt eine nahezu kindliche Naivität, was Gerechtigkeit und Vergeltung angeht. So geschehen die Angriffe gegen Horst und Silvie Gallun aus dem Wunsch heraus, Martin zu beschützen. Ein späterer Angriff hat einen sehr ähnlichen Hintergrund und selbst beim Toten wird vermutet, er hätte Salaün angegriffen oder bedrängt. Trotz allem geht durch die Größe und der ungeheuren Stärke Salaüns eine stetige Gefahr für seine Umwelt aus und die geistigen Kräfte verstärken diese noch. Dass die Menschen am Ende Angst haben, sein Wunsch menschlicher zu werden könnte ihn noch gefährlicher machen, ist also auch sehr verständlich. Das tragische Ende Salaüns wirkt auf die Hörer dann entsprechend bedrückend und die Frage bleibt offen, wie er sich durch eine Heilung verändert hätte. Neben der hervorragenden Geschichte ist auch die Leistung der Sprecher zu loben. Rüdiger Schulzki und Renate Pichler wirken als Eltern glaubhaft besorgt und kämpfen entschlossen um das Leben ihres Sohnes. Ähnliches schafft Richard Lauffen in seiner Rolle, denn als Polizist muss er sich zwischen dem Schutz der Allgemeinheit und dem Schutz eines einzelnen Kindes entscheiden. Alexander Draeger werden viele als Sascha Draeger kennen, der Stimme von Tim/Tarzan bei TKKG. Als Martin beweist Draeger, dass er mehr zu bieten hat als den doch sehr zweidimensionalen Anführer der TKKG-Bande. Auch wenn Folge 13 nicht für jeden Fan der Gruselserie zu den Besten gehört, ist sie auch älteren Fans von Gruselhörspielen zu empfehlen.

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