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[Mittelalter / Kinderlieder] In Aeterno - Für Kind und Kegel (2017) - Druckversion

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[Mittelalter / Kinderlieder] In Aeterno - Für Kind und Kegel (2017) - Tommy2Rock - 25.09.2017

[Bild: in_aeterno.jpg]



Tracklist:
01. Der Kuckuck und der Esel
02. Es klappert die Mühle am rauschenden Bach
03. Ich geh' mit meiner Laterne
04. Drei Chinesen mit dem Kontrabass
05. Vogelhochzeit
06. Auf der Mauer, auf der Lauer
07. Hejo, spann den Wagen an
08. Wer will fleißige Handwerker sehn'n
09. Grün, grün, grün sind alle meine Kleider
10. Laurentia, liebe Laurentia mein
11. Suse, liebe Suse


Kurz nach der Veröffentlichung des 2. Studioalbums "Vetus et Novum" hatten In Aeterno schon die nächste Überraschung für ihre Fans parat und in Form von "Für Kind und Kegel" ein drittes Studioalbum fertiggestellt. In diesem Fall handelt es sich aber nicht um ein traditionelles, mittelalterliches Album, sondern um ein Konzeptalbum, dass sich an die jüngsten Marktbesucher wendet und viele bekannte Stücke aus vergangenen Zeiten beinhaltet.


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Rezension zu "Vetus et Novum"


In Aeterno sind:
Frau Hölle: Cister, Gitarre & Gesang
Bassinator: Bass
Kloppernikus: Trommel
Phil I. Granus: Dudelsack & Flöte


Wenn man sich die Liste der Lieder so anschaut, fühlt man sich direkt in die eigene Kindheit zurückgesetzt, denn viele Stücke haben wir als Kinder selbst gesungen und geliebt. Wenn man heute in Kinderzimmer lauscht, stellt man leider fest, dass diese Lieder durch moderne Stücke verdrängt werden. Da Musiker wie zum Beispiel Volker Rosin durch Funk und Fernsehen regelrecht in die Ohren der Kinder eingepflanzt werden, damit sich diese Alben verkaufen. Deshalb ist es sehr erfreulich, wenn sich eine Band traut einen Schritt zurück zu gehen und traditionellere Kinderlieder neu zu vertonen. Wie schon bei "Vetus et Novum" haben sich In Aeterno mit Produzent Gary Nargy zusammengetan. Dabei ist erneut eine Mischung aus mittelalterlicher Marktmusik und modernen Effekten entstanden, die den Sound sehr viel weicher zusammenfügt als noch bei "Vetus et Novum", was aber bei der Zielgruppe sehr passen ist. Frau Hölle singt alle Lieder sehr gefühlvoll und man merkt ihr auch an, dass sie sich beim Einsinge sehr wohl gefühlt hat und Spaß hatte. Die Saiteninstrumente sind auf "Für Kind und Kegel" deutlich im Vordergrund. Der Dudelsack wird für Einleitungen und Zwischenstücken genutzt, während in Strophen dann leisere Flöten zum Einsatz kommen. Für Erwachsene bietet das Album nostalgischen Charme, während Kinder durch die bekannten Lieder an Marktmusik herangeführt werden. "Für Kind und Kegel" ist somit ein Album für die ganze Familie und sollten Mama und Papa mal Lust auf richtige Marktmusik bekommen, kann man das Album auch sehr gut mit "Vetus et Novum" kombinieren. 

Mein Fazit: Kinderlieder die ich aus dem eigenem Kinderzimmer kenne und das in Verbindung mit mittelalterlich Instrumenten? Das klingt nicht nur nach einer interessanten Idee, es hört sich auch genau so an. Die Umsetzung der Lieder ist durchweg gut gelungen und auch wenn ich altersbedingt nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre, macht das Anhören des Albums sehr viel Spaß und man stelle sich mal einen Abend am Lagerfeuer vor, bei dem es guten Met gibt und dann ertönt "Drei Chinesen mit dem Kontrabass". Wer keine Kinder hat und sich eher für reine Marktmusik begeistert, wird mit "Vetus et Novum" sicherlich besser fahren. Wer aber Kinder und gleichzeitig Freude an alten Kinderliedern hat, der wird an "Für Kind und Kegel" nicht vorbeigehen können. Wie ich es schon bei Nobody Knows geschrieben habe, würde ich es sehr schön finden, wenn dieses Album seinen Weg in den Musikunterricht finden würde, damit Kinder nicht nur die angestaubten Versionen kennen lernen, sondern gleichzeitig auch noch an historische Instrumente herangeführt werden. Meine Anspieltipps sind hier "Auf der Mauer, auf der Lauer", "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach" und passend zur Jahreszeit "Ich geh' mit meiner Laterne".


[Bild: bewertung4_5.png]