[Folkrock] Schandmaul - Artus (2019)
#1
[Bild: artus.jpg]



Tracklist:
CD1
01. Der Meisterdieb
02. Der Totengräber
03. Vagabunden
04. Froschkönig
05. Auf und davon
06. Der Kapitän
07. Die Oboe
10. Chevaliers
11. Die Tafelrunde
12. Der Gral
13. Die Insel - Ynys Yr Afallon
14. Der weiße Wal
CD2
01. Camelot - Die Tafelrunde
02. Camelot - Der Gral
03. Camelot - Die Insel



Mit Artus demonstrieren Schandmaul einmal mehr ihr über die vielen Jahre organisch gewachsenes Können. So bildet jeder Song auf Artus eine engmaschige Einheit aus Musik und Wort, wobei dieser musikalische Bilderteppich sowohl aus vielerlei gewohnten, wie auch völlig neuen erfrischenden Klangfarben zu einem makellosen Gesamtbild verwoben ist. Dabei ist der grandiose Sound sowohl jahrelanger Erfahrung als auch der Produktion von Fabio Trentini geschuldet, der u.a. für Produktionen wie Guano Apes, Donots und H-Blockx bekannt ist. Der Mix wurde diesmal in die kompetenten Hände von Ronald Prent (u.a. Rammstein, Depeche Mode, Iron Maiden) gelegt, das Mastering übernahm die dreifache Grammy Gewinnerin Darcy Proper (u.a. R.E.M., Johnny Cash, Toto). Auch grafisch greifen Schandmaul diesmal auf eigene Stärken zurück. So entstammt das Cover von Artus den zeichnerischen Künsten von Sänger Thomas Lindner persönlich. (Pressetext)


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Schandmaul sind:
Thomas Lindner: Leadsänger, Akustikgitarre, Akkordeon, Klavier
Stefan Brunner: Schlagzeug, Perkussion
Martin Duckstein: Akustikgitarren, E-Gitarren
Birgit Muggenthaler-Schmack: Flöten, Schalmeien, Dudelsäcke, Akkordeon, Backing Vocals
Matthias Richter: Bass
Saskia Forkert: Geige, Drehleier, Backing Vocals


Ohne langes Herauszögern durch ein überflüssiges Intro legen Schandmaul sofort los und beginnen damit, Geschichten aus vergangenen Zeiten zu erzählen. Dabei geht es nicht nur um die Legenden rund um "Artus", von denen tatsächlich nur 3 der 14 Lieder handeln. Besungen werden viele Gestalten, die man aus Märchen und Sagen kennt und die nicht immer aus der Sicht betrachtet werden, wie man es gewohnt ist. Bei der musikalischen Umsetzungen fallen zuerst die recht harten E-Gitarrenklänge auf, die dem Album einen Klang verpassen, der sich deutlich von seinen Vorgängern abhebt. Flöten, Geige, Drehleier und Dudelsäcke werden dadurch aber nicht in den Hintergrund gedrängt. Vielmehr haben Schandmaul es geschafft, dass alle Elemente sich zu einer Einheit verbinden. Die gesammelte Erfahrung von Fabio Trentini (Produzent), Ronald Prent (verantwortlich für den Mix) und Darcy Proper (Mastering) in diesem Projekt zu vereinen, hat sich eindeutig bezahlt gemacht und bringt frischen Wind in die Musik. Gleichzeitig zeigt "Artus" aber auch, dass sich Schandmaul daran erinnert haben, was ihre Fans an den früheren Alben so lieben. Lieder mit einer in sich geschlossenen Geschichte, die Freude auch mal ein wenig zu experimentieren und wunderschöne Melodien, die ihre Fans verzaubern. Wahrlich verzaubernd sind auch die Camelot Versionen von "Die Tafelrunde", "Der Gral" und "Die Insel". Mit dem epischen Klang eines Filmsoundtracks wurden diese drei Lieder neu arrangiert und zeigen, wie man eine orchestrale Version richtig umsetzt. Wem das alles noch nicht reicht, für den hat Schandmaul die limitierte Fanbox mit vielen Extras gefüllt. Ein Highlight ist die Aufnahme des Konzerts in der Lanxess Arena in Köln zum zwanzigjährigen Jubiläum, das auf einer DVD festgehalten worden ist.

Mein Fazit: Bei den letzten beiden Alben "Leuchtfeuer" und "Unendlich" hatte ich das Gefühl, dass Schandmaul kreativ festgefahren waren. Es gab immer Lieder, die als Single herausgestochen sind, aber die Alben im Ganzen konnten mich nie so ganz überzeugen. Für "Artus" gab es mit drei Singleauskopplungen schon vorab einen guten Einblick in das, was die Fans erwarten wird und dieser sehr positive erste Eindruck hat nicht getäuscht. "Artus" ist mit Abstand das beste Schandmaul-Album der letzten Jahre. Die Band hatte beim Einspielen der Lieder hörbar Spaß und das übertragt sich auch komplett auf den Hörer. Einmal angelaufen, verlässt das Album den Player erstmal nicht mehr, denn die Geschichten der Lieder sind fesselnd erzählt und musikalisch wunderschön umgesetzt. Die Details in den Melodien sind so zahlreich, dass man erst gar nicht weiß, ob man zum Beispiel der Drehleier lauschen soll, oder ob man sich lieber auf die Texte konzentriert. Nach und nach erfasst man dann das gesamte Klangbild und versinkt komplett in der Musik. Anspieltipps zu geben ist gar nicht leicht, deshalb empfehle ich einfach die Videos zu "Froschkönig", "Die Insel - Ynys Yr Afallon" und "Der Totengräber" anzuschauen. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine Kaufempfehlung für "Artus", da man sich dieses rundum gelungene Album nicht entgehen lassen sollte.

[Bild: bewertung5.png]
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