[Gothic Novel Rock] ASP - Kosmonautilus (2019)
#1
[Bild: kosmonautilus.jpg]



Tracklist:
CD 1
01. Rückfall
02. Morgengrauen irgendwo
03. Phragmokontrolle
04. Abysseus 2 (Musik)
05. Tritons Fall
06. Eishimmel
07. Liebes Licht
08. Tintakel
09. Schatten eilen uns voraus
10. Abysseus 3
11. Abysseus 4
12. Abysseus 5
13. Kosmonautilus
14. Bones
CD 2
01. Torpedos (Live in Stuttgart)
02. SonaArta (Live in Dresden)
05. zutiefst... (Live in Oberhausen)
04. Astoria verfallen (Live in Heidelberg)
06. Das Kollektiv (Live in Leipzig)
07. Tintakel (Totally Covered by Two Minds Collide)
08. Abyssus 2 (Orchestral Reprise)
09. Bones (Bonesaw Shortcut)
10. Nessaja


Die direkte Fortsetzung des gefeierten Albums "Zutiefst" geht noch einen Schritt weiter und zeigt sich hochemotional, detailverliebt und vor allem extrem ohrwurmgefährlich. Jeder Song weiß mit seiner eigenen fantastischen Handlung zu fesseln, und dabei geht Mastermind Asp Spreng geradezu lustvoll ans Werk. Auch wenn das Album wie immer lyrisch anspruchsvoll ausfällt und dem ASP-Fan viele Anspielungen und Rückbezüge bietet, spürt man bei "Kosmonautilus" eine Energie, die geradezu im Widerspruch mit der Komplexität und der Tiefgründigkeit der Texte zu stehen scheint. Die Hitdichte konnte noch einmal gesteigert werden. Hier reiht sich ein Gothic-Novel-Rock-Hammer an den anderen, und ein zukünftiger Live-Evergreen jagt den nächsten. Wieder werden neue Genregrenzen klammheimlich überschritten, wieder erfindet sich die Band neu, aber schleichend, behutsam und ohne dabei plakativ zu Werke zu gehen. (Quelle: Pressetext)


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ASP sind:
Alexander „Asp“ Spreng - Gesang, Programming
Tossi Gross - E-Bass
Lutz Demmler - Gitarre, Keyboard, E-Bass, Mandoline
Sören Jordan - Lead-Gitarre
Stefan Günther - Schlagzeug


Nachdem ASP sich zuletzt der Erweiterung und Liveaufnahme ihres Krabat-Liederzyklus gewidmet haben, geht es nun zurück in den Fremder-Zyklus. "Kosmonautilus" ist die direkte Fortsetzung des Albums "zutiefst". Während der Fremder-Zyklus in den Anfängen nicht unbedingt so massentauglich war, wie andere Zyklen der Band, hat er spätestens mit "zutiefst" ordentlich Fahrt aufgenommen. Auf "Kosmonautilus" geht es mit "Rückfall" nahtlos weiter. Der Opener versetzt den Hörer sofort in die richtige Stimmung. Sowohl die Melodie, als auch Alexander Sprengs Stimme erzeugen eine faszinierende Atmosphäre. Diese erschaffen ASP auch in den folgenden Liedern immer wieder. Jedes erzählt für sich eine eigene Geschichte und erzeugt dabei die verschiedensten Emotionen. "Liebes Licht" ist eine faszinierende Ballade, die durch den Klang der Streichinstrumente wunderschön untermalt wird. Gerade hier hört man, warum die Fans ASP auch wegen der Texte lieben, die immer wieder Zeilen enthalten, die man sofort mit ASP verbindet. "Tintakel" wurde vorab schon als Single veröffentlicht und ist im Refrain ein lyrisch eher schwaches Lied auf dem Album. In den Strophen sind wieder tolle Zeilen enthalten, während das Strecken der Wörter "Nacht" und "erwacht" im Refrain nicht mit der kreativen Leistung der anderen Lieder mithalten kann. Live wirkt dies vielleicht anders, weil man diese Stellen enorm gut mitsingen kann. Beim Titellied "Kosmonautilus" zeigen ASP, was Gothic Novel Rock wirklich bedeutet und drehen hier so richtig auf. Dieses Tempo wird zum Schluss wieder rausgenommen, denn "Bones" baut sich eher langsam auf, bis dann auch hier Gas gegeben wird. Alexander Spreng zeigt zum Abschluss erneut, was er mit seiner Stimme leisten kann. Nimmt man die Bonus CD dazu, endet das Album eigentlich mit dem Peter Maffay-Cover "Nessaja". Die Umsetzung des Liedes klingt wunderschön und düster. Ein würdiger Abschluss einer musikalischen Reise, auf die man von ASP auf "Kosmonautilus" mitgenommen wird.

Mein Fazit: "Kosmonautilus" ist ein weiteres, kreatives Meisterstück aus dem Hause ASP. Texte, Gesang und Melodien fügen sich perfekt zu einem Ganzen zusammen. ASP sind wahre Geschichtenerzähler, die anscheinend mit Leichtigkeit Wege finden, um diese musikalisch zu untermalen. Die Zeit verfliegt beim Hören von "Kosmonautilus" nahezu unbemerkt. Die Lieder auf der zweiten CD ergänzen das Klangerlebnis und ASP beweisen erneut, dass sie auch live auf höchstem Niveau arbeiten. Mit dem Cover von "Tintakel" wird man auch noch auf Two Minds Collide aufmerksam gemacht. Wer die Band noch nicht kennen sollte, hat spätestens jetzt einen Grund mehr, sich auch mit ihrer Musik zu beschäftigen. Beim Thema Coversongs sind ASP auch wieder mit dabei, denn mit "Nessaja" haben sie mich wirklich überrascht. Insgesamt kann ich sagen, dass "Kosmonautilus" für mich auf einer Ebene mit "zutiefst" steht und beide Alben in jede Musiksammlung gehören, wenn man sich auch nur ein wenig mit Gothic Rock beschäftigt. Von mir gibt es daher eine klare Kaufempfehlung und den Hinweis, dass man sich das Album wenigstens beim ersten Mal im Ganzen anhören sollte.

[Bild: bewertung5.png]
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