13.03.2018, 15:55
Hörspiel von H. G. Francis nach dem Roman von Bram Stoker
Regie: Heikedine Körting
CD mit ca. 41Minuten Laufzeit
Ein düsteres Schloss in den Karpaten - Draculas Schlupfwinkel. Jonathan Harker und seine Verlobte Mina Harker als Gefangene eines unbekannten Wesens von nicht vorstellbarer Grausamkeit! Unsagbare Dinge passieren! Die Stunde des Todes naht, die Maske des Grafen fällt...
Sprecher:
Charles Regnier: Graf Dracula
Günther Ungeheuer: Jonathan Harker
Reinhilt Schneider: Mina Harker
Ingrid Dreier: 1. weiblicher Vampir
Dörthe Kiesling: 2. weiblicher Vampir
Elise Gruber: 3. weiblicher Vampir
Katharina Brauren: weiblicher Fahrgast
Horst Stark: männlicher Fahrgast
Ernst von Klippstein: Kutscher
Marianne Kehlau: Frau
Nachdem Dracula in der vorherigen Folge "Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten" trotz des Titels eine Nebenfigur gewesen ist, darf er nun im Mittelpunkt stehen. H. G. Francis hat sich bei seiner Umsetzung frei an Bram Stokers Romanvorlage bedient und die Handlung so abgekürzt, dass sie in hörspielgerechter Länge erzählt werden kann. Im Gegensatz zum Original spielt die Geschichte ausschließlich in Transsylvanien und nicht zum Teil in England. Die meisten der wichtigen Handlungspunkte aus Jonathan Harkers Reisebuch sind aber enthalten und können auch heute noch für die ein oder andere Gänsehaut sorgen. Durch das Wegfallen der Ereignisse in England fehlen allerdings berühmte Figuren, wie zum Beispiel Dr. van Helsing, oder der unter dem Bann Draculas stehende Renfield. Charles Regnier verleiht dem Grafen zahlreiche Facetten und versteht es genau seine Stimme so einzusetzen, dass die Szenen mit ihm immer etwas bedrohliches haben. Reinhilt Schneider und Günther Ungeheuer wirken sehr glaubhaft und auch der Schrecken, den die Wahrheit über Dracula bei beiden auslöst, wirkt sehr realistisch. Die Musik untermalt die Geschichte sehr gut, wobei die Originalmusik aus der 1981er Version deutlich passender ist, als die moderneren Klänge der Neuaflage aus dem Jahr 1999. Auch wenn Dracula in diesem Hörspiel besiegt und sein Körper vernichtet wird, gibt es mit Folge 10 "Draculas Insel, Kerker des Grauens" eine Rückkehr Draculas, die auch eine Fortsetzung dieser Folge darstellt.
Mein Fazit: Mit dieser Folge gibt es nun ein erstes Highlight in der Gruselserie. Die Geschichte wurde so bearbeitet, dass sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene Freude am Hörspiel haben können. Die Altersempfehlung von 12 bzw 14 Jahren, je nach Version, sollte aufgrund der Thematik durchaus Beachtung finden. Die meisten Szenen sind nur angedeutet, könnten für jüngere Hörer dennoch verstörend wirken, auch wenn Vampire heutzutage nicht mehr der große Schrecken früherer Zeiten sind. EUROPA hat das Thema Dracula schon vorher vertont, dennoch hebt sich diese Folge durch die sehr guten Sprecher und die aufwändige Produktion von älteren Hörpielen ab. Unter Sammlern ist "Dracula, König der Vampire" sehr beliebt und wer sich mit Vampiren beschäftigt, sollte sich diese Umsetzung nicht entgehen lassen.