[Fresh Folk] Steve Crawford & Sabrina Palm - Two (2019)
#1
[Bild: two.jpg]


Tracklist:
01. Palmer's Gate / Lasses Fashion /McFadden's Handsome Daughter
02. Heather on the Moor
03. Three Little Steps / The Soup Dragon / I've Got It Here Somewhere
04. More Love
05. Such a Parcel of Rogues in a Nation
06. Scone Palace / Droim Chonga
07. Something Is Right About It
08. Scapa Flow 1919
09. A Little Bit for Breakfast / Killarney Boys of Pleasure / Leslie's Reel


Steve Crawford ist Sänger und Gitarrist aus Aberdeen, Schottland. Mit seinen Bands wie Catford und Ballad of Crows, sowie im Duo mit dem Mundharmonikaspieler Spider MacKenzie ist er schon durch ganz Europa und darüber hinaus getourt. Gemeinsam mit der Bonner Fiddlerin Sabrina Palm präsentiert der junge Schotte nun Musik aus seiner Heimat. Mit seiner einfühlsamen Stimme entführt er die Zuhörer in die Weiten des schottischen Hochlands. Die Bonnerin spielt seit ihrer Jugend keltische Musik, tourt u.a. mit der Band Whisht! und hat als erste Deutsche die Prüfung zum Lehrer für traditionelle Musik in Dublin bestanden. Steve Crawford und Sabrina Palm ergänzen sich so perfekt wie die verschiedenen Geschmacksnuancen eines guten schottischen Whiskys. Eine gute Grundlage für einen schönen Abend. Crawford und Palm präsentieren nun ihr zweites Album "Two". Mit dem Album beweisen sie wiederum großes Talent für Arrangement und Komposition. Eine gut ausgewogene Mischung aus Liedern und Instrumentalstücken zeigt, dass das Duo es gleichermaßen versteht, herzerwärmende Balladen und zarte Klänge sowie fetzige Jigs und Reels zu spielen.


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Steve Crawford: Gitarre, Gesang
Sabrina Palm: Fiddle
sowie:
Connor Mallon: Uilleann Pipes, Whistles
Robbie Walsh: Bodhrán
Paul Bremen: Viola


Fresh Folk ist eine Musikbezeichnung, die man bisher nicht oft gehört hat, was sich durch das zweite Studioalbum von Steve Crawford und Sabrina Palm durchaus ändern könnte. Traditionelle Klänge arrangieren die beiden auf eine sehr moderne Weise und haben so ein Album voller Ohrwürmer erschaffen. Connor Mallon, Robbie Walsh und Paul Bremen sind dabei nicht nur schmückendes Beiwerk im Hintergrund. Vielmehr ist es die Kombination aus allen beteiligten Musikern, die "Two" zu einem Album machen, das man als Folkfan nicht verpassen sollte. Bei "Three Little Steps / The Soup Dragon / I've Got It Here Somewhere" ist es zum Beispiel gerade das Zusammenspiel von Bodhrán, Uilleann Pipes und Whistles, dass dieses Jigset so wunderbar tanzbar macht. Steves Gesang und die Kombination aus Fiddle und Whistle passen perfekt zur Ballade "Scapa Flow 1919", bei der es um die Versenkung der deutschen Flotte auf den Orkney-Inseln nach dem Ende des ersten Weltkriegs geht. Rein auf den Gesang bezogen ist mir "More Love" besonders aufgefallen, da Steve dort alle Stärken seine Stimme umsetzen kann. Doch nicht nur die neu arrangierten Stücke sind wunderbar umgesetzt, denn mit "Something Is Right About It" gibt es auch noch eine eigene Komposition von Sabrina Palm, die zu den Highlights des Albums gehört. Von technischer Seite gibt es auch keine Gründe zu meckern, was bei der Studioauswahl auch sehr verwunderlich gewesen wäre. Immerhin wurde das Hansahaus Studio in Bonn schon mit 3 Grammys ausgezeichnet und Mani Zmarsley hat bei den Aufnahmen dafür gesorgt, dass "Two" zu einem wahren Hörgenuss geworden ist.

Mein Fazit: Da ich dieses Album zugeschickt bekommen habe, ohne selbst danach gefragt zu haben, bin ich völlig unvoreingenommen an die Musik herangegangen. Schon bei den ersten Klängen habe ich angefangen im Takt zu schunkeln und spätestens beim Einsetzen der Fiddle hat mich die Musik dann endgültig in ihren Bann gezogen. Dies hat sich im Laufe der neun Lieder auch nicht mehr verändert und die knapp 37 Minuten Spieldauer sind wie im Fluge vergangen. Das Wechselspiel zwischen instrumentalen Melodien und gesungenen Stücken macht beim Hören sehr viel Spaß. Steve schafft es sehr viel Gefühl in seinen Gesang einzubringen und der leicht verträumt-melancholische Unterton in seiner Stimme verleiht den Liedern sehr viel Tiefe. Doch nicht nur der Gesang ist traumhaft, denn alle beteiligten Musiker beherrschen ihre Instrumente perfekt und wissen diese auch genau einzusetzen. Egal ob es eine Whistle ist, die etwas leiser im Hintergrund zu hören ist, oder ob Fiddle und Uilleann Pipe gemeinsam die Melodie bestimmen, alles hat seinen Platz und im Gesamtbild geht nichts unter. Dies liegt auch am hervorragenden Mastering des Albums, bei dem wirklich alles richtig gemacht worden ist. Mein Tipp für das Album sieht so aus, dass man sich einen ruhigen Moment gönnen sollte, um das Album richtig auf sich wirken zu lassen. Wer auf handgemachten Folk steht, der darf hier sowieso bedenkenlos zugreifen.

[Bild: bewertung5.png]
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