[Celtic /Folkrock] Ferocious Dog - Fake News & Propaganda (2019)
#1
[Bild: fdfap.jpg]



Tracklist:
01. Cry of the Celts
02. Traitor's Gate
03. Cover Me
04. Fake News
05. Lacey-Lee
06. The Landscape Artist
07. Up All Night
08. Justice for 96
09. Bedlam Boys
10. Yellow Feather


Ferocious Dog aus England melden sich mit "Fake News & Propaganda" zurück und nehmen erneut kein Blatt vor den Mund. Wie der Titel schon vermuten lässt, werden aktuelle politische Themen behandelt, aber auch Ereignisse aus der Vergangenheit werden aufgegriffen und in das für die Band typische Celtic-Folkpunk Gewand gekleidet. Der Sound klingt allerdings weniger "Ferocious" (wild/ grimmig) als es bisher der Fall war. Die E-Gitarren sind etwas in den Hintergrund gerückt, die Kompositionen wirken dafür reifer und melodischer.


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Ferocious Dog sind:
Ken Bonsall: Lead Singer, Acoustic Guitar
Dan Booth: Fiddle, co-Song Writer, Vocals
Les Carter: Lead Guitar, Vocals
John Leonard: Mandolin, Banjo, Acoustic Guitar, Backing Vocals, Whistle, Accordion, Uilleann Pipes, Mandola, Harmonica
John Alexander: Bass Guitar, Backing Vocals
Alex Smith: Drums, Percussion, Backing Vocals


Dass ein Folkpunkalbum nicht unbedingt von traditionellen Liedern lebt, haben Ferocious Dog schon mehrfach bewiesen. Auch auf ihrem aktuellen Album "Fake News & Propaganda" setzen sie auf eigene Nummern. Die Texte sind aus dem Leben gegriffen und zeigen, dass Ken Bonsall und Dan Booth als Songwriter ein gutes Gespür dafür haben, was die Menschen beschäftigt und welche Themen durchaus auch provozieren können. Dass ihr Blick dabei mehr auf Dinge fällt, die in England wichtig sind, dürfte nicht überraschen, denn die Jungs aus Nottingham beschäftigen sich sehr mit lokaler Politik. So ist der Albumtitel im Zeichen des Brexit kein Zufall und als Ansage zu verstehen, dass sie mit der Arbeit der Medien alles andere als einverstanden sind. Musikalisch werden wieder alle Stärken ausgespielt. Ken Bonsall bringt mit seiner Stimme Härte und gleichzeitig Gefühl in die Lieder hinein. Dan Booth sorgt mit der Fiddle für melodische und wunderschöne Momente auf dem Album. Die Bandkollegen runden das Bild ab und geben dem Ganzen einen musikalischen Rahmen, der seinesgleichen sucht. Gerade John Leonard, der als Multiinstrumentalist für viel Abwechslung sorgt, sorgt immer wieder dafür, dass die richtige Stimmung in den Liedern erzeugt wird. Nach Alben wie "From Without" und "Red" wirkt "Fake News & Propaganda" vielleicht etwas gezähmter, das Songwriting und die Themen gleichen dies aber wieder aus.  

Mein Fazit: Ferocious Dog aus Nottingham zeigen erneut, dass sie mehr sind als ein Geheimtipp, den man sich mal anhören sollte. Ken Bonsall und seine Bandkollegen haben erneut ein Album abgeliefert, das durch das Zusammenspiel von Stimme und Instrumenten den typischen Sound von Ferocious Dog erzeugt hat und gleichzeitig eine Weiterentwicklung darstellt. Alle Stärken der Vorgänger sind auch auf "Fake News & Propaganda" zu finden. Neben Ken Bonsall mit seiner charismatischen Stimme fällt erneut das virtuose Spiel von Dan Booth an der Fiddle auf, das für seine Highlights auf dem Album sorgt. Lieder wie "Cry of the Celts" heizen ordentlich ein, während Balladen wie "Lacey-Lee" für Gänsehaut sorgen. Besonders bei "Justice for 96" ist das Gänsehautgefühl noch stärker, da es ein Tribute an die 96 verstorbenen Opfer der Hillsborough-Katastrophe von 1989 ist. Ferocious Dog liefern somit erneut ein grandioses Album ab, das dem Celtic Folk eine ordentliche Portion Punk hinzufügt. Insgesamt etwas ruhiger, aber immer noch weit weg von glatt gebügelt und Mainstream, könnte sich dieses Album in wenigen Jahren  zu einem Szeneklassiker entwickeln. Meine Anspieltipps sind "Justive for 96", "Fake News" und "Up All Night".

[Bild: bewertung5.png]
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