06.10.2020, 17:28
Label: Nuclear Blast
Release: 02. Oktober 2020
Tracklist:
01. Fearless
02. Make It Better
03. Scream My Name
04. Viral
05. Adrenaline
06. Strong
07. The Game
08. Crystalline
09. Archangel
10. Boom!!
11. Die And Wake Up
12. Do Or Die
13. 82nd All The Way (Sabaton Cover)*
14. Do Or Die (feat. Angela Gossow)*
15. Adrenalina (Acoustic Version)*
16. Crystalline (Acoustic Version)*
*Bonustracks der Limited Digibook Edition
Amaranthe aus Schweden machen seit 2008 Musik und haben sich zu einer enorm populären Modern Melodic Metal Band entwickelt. Die vorherigen fünf Alben wurden allein in den USA über 200.000 Mal verkauft. Das sechste Album "Manifest" ist eine konsequente Weiterentwicklung des direkten Vorgängers "Helix" aus dem Jahr 2018 und ist das bisher härteste Album der Band.
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Amaranthe sind:
Elize Ryd: Gesang
Olof Mörck: Gitarre & Keyboard
Henrik Englund Wilhelmsson: Gesang
Johan Andreassen: Bass
Morten Løwe Sørensen: Schlagzeug
Nils Molin: Gesang
Gäste:
Noora Louhima: Gesang (Strong)
Jeff Loomis: Gitarrensolo (Do Or Die)
Perttu Kivillaakso: Cello (Crystalline)
Elias Holmlid: Piano und Orchester (Crydtalline)
Heide Shepherd: Cameoauftritt (BOOM!)
Angela Gossow: Gesang (Do Or Die Bonusversion)
Dass Schweden außer einer bekannten Möbelhauskette und Köttbullar auch musikalisch sehr viel zu bieten hat, ist spätestens seit ABBA bekannt. Amaranthe beweisen auf ihrem sechsten Studioalbum "Manifest", dass sie diese Tradition nur allzu gerne fortsetzen und das mit harten Gitarren, tollen Melodien und Stimmen, die den Hörer sofort in ihren Bann ziehen. Mit Elize Ryd hat die Band außerdem eine Frontfrau, die nicht nur durch ihren Gesang positiv auffällt, denn Elize weiß sich auf der Bühne und in den Videos der Band sehr gut zu präsentieren. Mit den bisherigen fünf Alben konnte die Band schon viele Fans gewinnen und auch über Europa hinaus Erfolge feiern. Mit "Manifest" geht die stetige Weiterentwicklung konsequent weiter und wo man früher vielleicht eher den Popsound in den Vordergrund gestellt hat, wurde der Härtegrad nun deutlich erhöht. Auf eingängige Melodien und ein paar Atempausen in den Liedern muss man dennoch nicht verzichten. Insgesamt ist das Album trotzdem eher mit Vollgas produziert worden, was vielleicht auch daran liegt, dass sich die Energie der Band in diesem Jahr nicht wie sonst auf den Bühnen der Welt entladen kann. Der logische Katalysator ist also die Musik und die fliegt beim Hören nur so an einem vorbei. Deshalb ist einer der sehr wenigen Kritikpunkte, dass es sich trotz der knapp 40 Minuten Spielzeit (ohne Bonustracks) sehr kurz anfühlt. Produziert wurde das Album in den Jakob Hansen Studios in Dänemark und Jakob Hansen hat beim Abmischen dafür gesorgt, dass die Energie der Lieder auch aus dem Studio spür- und hörbar ist. Optisch steht das Album dem Sound in nichts nach. Das Cover wurde von Emmanuel Shiu gestaltet, während Travis Smith für das Artwork des Booklets verantwortlich gewesen ist. Beide Arbeiten sind absolut sehenswert und geben dem Album noch das gewisse Extra.
Mein Fazit: Auf ihrem sechsten Studioalbum zeigen Amaranthe erneut, dass man Death Metal mit radiotauglichen Pop- und Elektroelementen mischen kann und trotzdem nicht auf eine ordentliche Portion Härte verzichten muss. Dass gerade diese Mischung auf Kritik stößt, ist kaum verwunderlich, denn die Szenepolizei hat schon seit den Anfängen der Band kein gutes Wort über die Musik verloren. Amaranthe gehen trotzdem ihren Weg und klingen dabei, als wenn sie sehr viel Spaß dabei haben. Dies überträgt sich auf die Hörer, denn man ist entweder am Headbangen oder singt laut mit. Qualitativ haben Amaranthe definitiv einen Schritt nach vorne gemacht, denn bei den letzten Alben hatte man immer das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Jetzt zündet das Album direkt vom ersten Ton an richtig durch und der entfesselte, musikalische Feuersturm endet erst mit den letzten Klängen von "Crystalline", das zwar akustisch ist, aber durch die spanisch angelegten Gitarren ein ganz eigenes Feuer im Sound hat. Neben den metallastigen Songs, gibt es auch auf "Manifest" wieder ruhigere Töne und "Crystalline" reiht sich wunderbar in die Liste der Balladen ein und sorgt für Gänsehaut. "BOOM!" sagt schon im Titel was man erwarten darf und mit dem Cameoauftritt von Heidi Shepherd betont man genau das, was die Fans lieben und die Kritiker hassen. Fakt ist, dass Amaranthe mit ihrem Stil etwas bieten, was man von keiner anderen Band so zu hören bekommt. Meine Empfehlung wäre es, das Album mindestens einmal in voller Länge zu hören, wer aber eine kleine Einstieghilfe braucht, dem lege ich "Fearless", "BOOM!", "Archangel", "Do Or Die" in beiden Versionen und "Crystalline" ans Herz.