20.08.2017, 08:50
Tracklist:
01. Ich bin ich
02. Zwei
03. Fernweh
04. Abschiedslied
05. Die Zeit
06. Fick dich
07. Beziehungswaise
08. Gutmensch
09. Yeti
10. Kalsarikännit
11. Mädchen aus Glas
„Fernweh“ ist vor allem eines: ein sehr persönliches Album. Der Wahlberliner Sören Vogelsang erzählt darin von seinem unstillbaren Verlangen, die Welt zu entdecken, das ihn bisher durch Südamerika, Afrika und nach Asien geführt hat. Neben den dort gesammelten Eindrücken und Erlebnissen geht es aber auf dem Langspieler vor allem um die Reise nach innen, um das Bestreben, sich selbst zu erforschen. Vogelsang zeigt sein Herz, seine Verletzlichkeit, seinen Frust. Mal in leisen, fast zerbrechlichen Tönen wie im „Abschiedslied“, in dem er seiner großen Liebe Lebwohl sagt. Und mal benutzt er laute, explizite Worte wie in „Fick dich“, in dem er uns nur all zu bekannte alltägliche Situationen schildert, die einen zur Weißglut treiben. Musikalisch kommen zu seiner Gitarre fast immer Bass, Cajon und Streicher hinzu, zuweilen gibt es Akkordeon und Klavier und sogar Saxofon- oder E-Gitarren-Soli. Im Opener des Albums „Ich bin ich“ singt er: „Tief in mir drin bin ich Punker im Herzen.“ Im Refrain dann heißt es, er sei „nur ein Mensch wie jeder hier.“ Bei all der Kompromisslosigkeit, der Nähe, der Intimität, bei all der Poesie und all dem Herz auf „Fernweh“ aber ist klar: Sören Vogelsang ist mehr. Er ist einer, der sich herauswagt. Der Grenzen auslotet. Der in die Ferne schweift. Der nicht nur redet, sondern macht. Nicht nur erlebt, sondern
davon singt. Und das mit Herz, mit Berliner Schnauze – und meist mit einem gesunden Schuss Verschmitztheit.
(Quelle: bangup bullet )
Sören Vogelsang: Gesang, Gitarre
Gastmusiker:
Tobias Alexander: Akustikgitarre, E-Gitarre
Phileas Hohlweck: Bass
Friedrich Bassarak: Klavier, Akkordeon
Kai Prawitt: Cajon & Percussion
Natasha Jaffe: Cello,
Soheil Boroumand: Geige
Rainer Fox: Saxophon
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Mit Fernweh hat Sören ein Album aufgenommen, dass schwer mit seinen bisherigen Werken zu vergleichen ist und gleichzeitig alle Stärken der Alben vereint, an denen er bisher mitgearbeitet hat.
Kommen wir zum 1. Punkt, dem Songwriting. "Fick dich" ist ein grundehrlicher Song, bei dem Sören offen Situationen besingt, die ihn aufregen und jeder wird sich dort selbst erkennen und mit einstimmen. "Abschiedslied" ist eine Ballade, die er gefühlvoll und authentisch singt und die zeigt, warum so viele Fans gerade diese Seite von Sören sehr mögen. "Die Zeit" ist ein Rückblick auf die Vergangenheit, ohne zu sentimental zu klingen und auch hier hört man wieder raus, dass das Songwriting sehr persönlich war und aus dem Leben gegriffen ist. Auch die anderen Songs sind sehr persönlich und geben einen Einblick in Sörens Welt. Auch musikalisch ist das Album sehr gut geworden und die Mischung der Gastmusiker, ist zu jedem Song sehr gut gewählt und spielerisch und technisch, einwandfrei eingespielt. Sörens Gesang ist ebenfalls sehr gut und wechselt von frech, zu emotional und wirkt nie aufgesetzt, was das Feeling der Songs noch bestärkt.
Mein Fazit: Fans werden das Album lieben. Es ist 100 Prozent Sören und das ist auch gut so, denn der Spaß am Album ist rauszuhören. Auch wenn man bisher nichts mit Sören zu tun hatte, oder ihn nur durch "Das Niveau" kannte, wird man Freude an dem Album haben, denn die Abwechslung in den Stilrichtungen, bietet wirklich für jeden was. Anspiel Tipps gibt es an dieser Stelle nicht, denn dass Album sollte man mindestens beim ersten Mal im Ganzen hören, ohne sich einen Song entgehen zu lassen.
*Diese Rezension wurde aus dem Archiv des MFG Radios übernommen und wurde ursprünglich am 20. Juli 2016 von Tommy2Rock veröffentlicht.