09.05.2023, 06:52
Release: 07. März 2023
Label: King Ov Kingz Rekorz / Koka Muzik
Tracklist:
01. Bruder Rectus
02. Tod einez Armen feat. Van Langen & Des Teufels Lockvögel
03. Der blinde König feat. Garuuun, Nadine Heil & Madina das Spielweyb
04. Einladung in die Berge feat. Garuuun & Loressa
05. Hummeldanz
06. Bürgerkrieg feat. Garuuun
07. Der Bettlersoldat
08. Holde Maid feat. Elena
09. Subway 2 Sandwich
10. Der letzte Ritter feat. Gaby Koss
11. Dreamz of Ireland
12. Der Barde (Xtenduz) feat. Madina das Spielweyb
13. Tourdion feat. Heidenspass
14. Jeruzalem
15. Mein ganzer Reichtum feat. Saxo Beat G
16. Badischez Wiegenlied feat. Loressa
17. Rapkalibur
18. Zukunftzlied
19. Dez Bruderz letzte Worte
20. Bonus: Der Barde (Cultus Ferox Remix)
“Musik von heute, dem Volke von gestern und Musik von gestern, dem Volke von heute!” So in etwa kann man das Schaffen von Rapkalibur in all seinem Facettenreichtum beschreiben…
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das zeitlose Erbe zum Teil längst vergessener, lyrischer Sprach- und Dichtkunst wiederzufinden, diese mit lebhaften Klangwelten zu untermalen, um Gedankenbilder entstehen zu lassen, so dass der Hörer sich selbst im Strudel der Zeiten verlieren kann. Rapkalibur, dessen musikalische Wurzeln im Hip-Hop liegen, der sich aber genauso engagiert seit Jahrzehnten in der Mittelalterszene tummelt, wagt den Brückenschlag über die Zeiten, eine neue Form des Crossover von traditionellen und zeitgemäßen Klangwelten, “Urban Folk”. Elektronische Beats, Loops, Samples und Klangkollagen gehen eine fruchtbare, nie gehörte Verbindung mit handgemachter Musik auf traditionellen Instrumenten ein. Überlieferte Schriften, Lieder und Gedichte, aber auch eigene Texte kommen in völlig neuem, schillernden Gewand daher und lassen die Tage der Ritter und Spielleute wieder auferstehen, mit einer überzeugend zeitlosen Textauswahl und Bearbeitung. Mit präzisem, eindringlichem Sprechgesang reimt er am Mikrofon buchstäblich das Schwert aus dem Stein. Derart präsentiert, offenbart sich eine überraschende Aktualität und Aussagekraft, ohne dabei die Faszination der Geschichten vergangener Tage aus dem Sinn zu verlieren. (Quelle: Pressetext)
Homepage
Bandcamp
Rapkalibur ist:
Sascha „Psycomatic“ Hummel - Songwriting, Rap & Produzent
Gastmusiker'innen:
Bruder Rectus: Horis Hammamy / Bruder Rectus: Erzähler
Tod einez Armen: Angela Van Langen (Des Teufels Lockvögel): Chorus, Marcus Van Langen (Des Teufels Lockvögel): Chorus & Gitarren, Patrick Schneckenburger (Aeglos): Gitarre,
Peter Wachter (Des Teufels Lockvögel): Bass, Der Greyf (Heidenspass): Schlagzeug & Percussion
Der blinde König: Garvin "Garuuun" Metz als blinder König & Räuber, Sebastian Loth als Königssohn, Nadine Heil als das Volk, Madina das Spielweyb als Königstochter
Einladung in die Berge: Garvin "Garuuun" Metz: Chorus, Loressa: Gesang, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles, Marius Kegler: Drehleier & zweite Gitarre
Hummeldanz: Michael von Ullrichstein: Sackpfeifen, Der Greyf (Heidenspass): Schlagzeug & Percussion
Bürgerkrieg: Garvin "Garuuun" Metz: Chorus
Der Bettlersoldat: Loressa: Chorus, Marius Kegler: Drehleier
Holde Maid: Elena Huber: Chorus, Vichy Ratey: Piano
Subway 2 Sandwich: Michael von Ullrichstein: Sackpfeifen, Der Greyf (Heidenspass): Schlagzeug & Percussion
Der letzte Ritter: Gaby Koss: Chorus, Garvin "Garuuun" Metz: Background
Dreamz of Ireland: Ben Metzner / Prinz Richard Hodenherz (Feuerschwanz & dArtagnan): Uilleann Pipe & Tin Whistle, Atilla Tapolczai: Banjo
Der Barde (Xtenduz): Madina das Spielweyb: Chorus
Tourdion: Der Greyf (Heidenspass): Gesang, Hamingja (Heidenspass): Gesang, Marius Kegler: Bouzouki
Jeruzalem: Dawid Adler (Keltenstimme): Gesang & Chor, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles & Chor, Georgios "Saxo Beat G" Kalpaxidis: Bouzouki,
Peter Wachter (Des Teufels Lockvögel): Bass, Isaak Amanatidis: Percussion, Vichy Ratey: Intro / Outro (zuusammen mit Sascha „Psycomatic“ Hummel )
Mein ganzer Reichtum: Georgios "Saxo Beat G" Kalpaxidis: Chorus & Bouzouki, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles, Isaak Amanatidis: Percussion
Badischez Wiegenlied: Loressa: Chorus, Kim B: Background, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles, Marius Kegler: Gitarre
Dez Bruderz letzte Worte: Horis Hammamy / Bruder Rectus: Erzähler
Der Barde (Cultus Ferox Remix): Peter "Pam Peter" Uciechowski (Cultus Ferox): Sackpfeifen, Schalmeien & Maultrommel, Stefan "Strahli" Strahl (Cultus Ferox): Trommeln & Percussion, Robert alexander "Yangens" Kriese (Cultus Ferox): Gitarre & Bass
Mit "Aliquid Novi" ist das zweite Studioalbum von Rapkalibur erschienen. Die Produktion war nicht einfach und der Releasetermin musste immer wieder nach hinten verschoben werden, bis letztendlich über 15 Jahre vergangen sind. Mit einer Produktionszeit dieser Länge stellen sich automatisch folgende Fragen: Merkt man dem Album das Alter an und kann es mit aktuellen Produktionen mithalten? Die Antworten darauf fallen zum Glück sehr positiv aus. Der Sound ist klar, keiner der Samples klingt angestaubt und auch die Stimmaufnahmen sind tadellos. Rapkalibur selbst ist nicht nur der Produzent des Albums, sondern auch die Hauptstimme und der Geschichtenerzähler. Durch ihn wird alles zusammengehalten und erst zu einem großen Ganzen. Bei der Menge an Gästen, die auf "Aliquid Novi" mitwirken, geht dieser Punkt beinahe unter. Wer genau wissen möchte, wer welchen Part übernommen hat, kann sich im Booklet schlau machen. Während das Artwork wirklich schön und passend gestaltet ist, stellt die Wahl der Schriftgröße und der Farbe die Leser vor ein Problem. Während die Informationen gut lesbar sind, bekommt man beim Lesen der Lyrics sehr schnell Kopfschmerzen. Die Schrift ist einfach viel zu klein und dazu sehr blass. Während der Produktionszeit gab es Probleme mit den Grafikdateien, was diesen Umstand vielleicht erklärt. Eine große Entschädigung stellt die Musik dar. Die Beats haben ordentlich Druck, die Lyrics kann man schon als Poesie beschreiben. Rapkalibur hat Rhythmus und Melodie in der Stimme, wie man sie in den Hip-Hop-Charts kaum noch findet. Während dort mit Autotune und Pseudo-Rhymes gearbeitet wird, überzeugt Rapkalibur mit Talent. Man wundert sich wirklich, warum er nach so vielen Jahren immer noch ein Underdog ist. Neben seiner Stimme sind in den Lyrics oft weibliche Stimmen zu hören, die einen wunderbaren Kontrast zu seinem Stimmklang bieten. Die von Gästen eingespielten Samples sind sehr gut eingesetzt worden, um die richtige Atmosphäre für die Geschichten zu erzeugen. Der Spagat zwischen Rap und Mittelalter gelingt sehr gut und wirkt niemals aufgesetzt. Wer Rapkalibur kennt wird wissen, dass dies an seiner engen Verbindung zur mittelalterlichen Szene liegt und ihm die Musik sehr am Herzen liegt. Wer an einem Album interessiert ist, das jenseits bekannter Muster und Vorlagen funktioniert, wird durch die vielen, abwechslungsreichen Details des Albums sehr lange gut unterhalten werden.
Mein Fazit: Ich selbst habe lange auf das Album gewartet und mich gefreut, als es endlich zum Vorverkauf gekommen ist. Das Album dann in der Hand zu halten, war ein wirklich schöner Moment und musikalisch wurden alle Wünsche erfüllt. Leider kann alles, was "Aliquid Novi" so einzigartig macht, auch dafür sorgen, dass es von beiden Zielgruppen nur in kleinen Teilen angenommen wird. Mittelalterfans werden die Texte und Themen mögen, mit dem Musikstil aber nur bedingt klarkommen, bei Fans der deutschsprachigen Rapszene wird es genau andersherum sein. Während der Stil und die Produktion der Songs dort gut ankommen werden, ist es unwahrscheinlich, dass mittelalterliche Themen auf Interesse stoßen. Wer offen ist und beide Seiten wertschätzen kann, wird das Album als eine seltene Perle feiern und ins Herz schließen. Die Skills von Rapkalibur hab ich weiter oben schon angesprochen. Trotzdem muss ich noch einmal betonen, dass die deutschen Charts dringend solche Künstler brauchen, da Genuschel und Autotune bei vielen Menschen eher für Belustigung sorgen, sobald sie älter als 16 sind und mehr über Musik gelernt haben. Wer sich an Rapkalibur herantasten möchte, kann dies sehr gut über die "Verbündet"-Samplerreihe machen, die von Sascha Hummel produziert wird. Dort sind im Mix mit mittelalterlichen Stücken auch immer Rapkalibur-Songs zu finden oder ihr nutzt den bandcamp Link zum Album weiter oben. Meine Anspieltipps von "Aliquid Novi" sind "Der Barde (Xtenduz)", "Der letzte Ritter", "Hummeltanz" und "Der blinde König", durch die man einen guten Einblick in die Vielfalt des Albums bekommt.