03.10.2024, 12:40
Release: 04. Oktober 2024
Label: Prosodia
Tracklist:
01. Rebels on the Rise
02. Bitter Side of Life
03. Drinker’s King
04. Banshee’s Cry
05. Idiots on Parade (feat. Martin "Ducky" Duckstein) - Video
06. Gowns of Heaven (feat. Johanna Fingas)
07. Row Me Bully Boys (feat. Die Gossenpoeten) - Video
08. Drinking with the Reaper
09. One More Step
10. Dancing with the Fairies
Bonus Tracks:
11. Monster (live)
12. Sea of Sorrow (albiscorner feat. Tom Words)
Tauche ein in die magische Welt des Irish Folkrock mit „to the Otherworld“, dem neuesten Album von Tir Nan Og. Dieses Album entführt auf eine musikalische Reise in die Anderswelt und zurück. Mit einer fesselnden Mischung aus energiegeladenen Rhythmen und gefühlvollen Melodien erzählen die Songs sowohl mythische als auch mundane Geschichten, die zum gemeinsamen Feiern anregen. Erlebe die unbändige Kraft von „Idiots on Parade“ und „Rebels on the Rise“, spüre die melancholische Tiefe von „Gowns of Heaven“ und lass Dich von der Lebenslust in „Row Me Bully Boys“ und „Drinkers King“ mitreißen. Jeder Track ist ein Tor zu einer anderen Welt, sei es das fröhliche „Dancing with the Fairies“ oder das eindringliche „Drinking with the Reaper“. Mit „to the Otherworld“ liefert Tir Nan Og ein Album, das die Essenz des Irish Folkrock einfängt und auf eine Reise mitnimmt, die nicht so schnell vergessen werden kann. (Quelle: Prosodia)
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Tir Nan Og sind:
Matze: Fiddle & Nyckelharpa
Sarah: Querflöte & Gesang
Joggl: Bass
Robert: Gesang
Andi: Flöten & Dudelsäcke
Volker: Drums
Gäste:
Eva Maria Dewes: Fiddle (Drinking with the Reaper)
Jessica Kohlmetz: Fiddle (Row Me Bully Boys)
Silvia Hammer: Nyckelharpa (Bitter Side of Life)
Julia "Jolina" Wink: Fiddle (Rebels on the Rise, Dancing with the Fairies)
Vroni Schnattinger: Fiddle (Banshee's Cry, One More Step)
Johanna Fingas: Gesang (Gowns of Heaven)
Matthias Pracht: Fiddle (Idiots on Parade)
Ralf "Albi" Albers, Tom Words & Conny Sommer: Gesang (Sea of Sorrows)
Die Gossenpoeten: Chor (Row Me Bully Boys)
Martin "Ducky" Duckstein: E-Gitarre (Idiots on Parade)
Tir Nan Og haben mit "to the Otherworld" ihr siebtes Studioalbum veröffentlicht und damit wieder eine Liebeserklärung an irisch-keltische Klänge abgeliefert. Mit "Rebels on the Rise" wird das Tor zur Otherworld geöffnet. Von Anfang an ist es faszinierend, wie viele Instrumente sich dort vereinen und wie gut man sie heraushören kann. Eine Qualität, die sich durch das gesamte Album zieht und an der sich andere Bands gerne ein Beispiel nehmen können. Auch der Gesang lässt keine Wünsche übrig. Egal ob Robert oder Sarah alleine singen oder Gäste sich in den Mix einbringen, es ist eine Freude zuzuhören. "Bitter Side of Life" klingt nicht so melancholisch wie man vielleicht erwartet und bietet ein grandioses Flötensolo als Highlight an. Bei "Drinker's King" scheint extra der eine oder andere Whiskey den Weg in Roberts Kehle gefunden zu haben, denn er klingt etwas rauher als sonst, was sehr gut zum Lied passt. Im etwas ruhigeren "Banshee's Cry" darf Andi dann auch mal seine Fähigkeiten am Dudelsack vorführen und live dürfte es die Stelle sein, an der alle klatschen und jubeln werden, weil es sich einfach von allein anbietet.
Bei "Idiots on Parade" geht es auch direkt mit Sackklängen weiter. Für das Brett aus Gitarrenklängen ist in diesem Lied niemand anderes als Martin "Ducky" Duckstein von Schandmaul verantwortlich. Wer bei diesem Lied still sitzen bleibt, hat keinen Rhythmus im Blut. "Gowns of Heaven" ist die erste richtige Ballade des Albums und mit Johanna Fingas hat man sich eine wunderschöne Gaststimme für dieses gefühlvolle Stück eingeladen. Mit "Row Me Bully Bows" geht es als nächstes auf hohe See. Die Gossenpoeten sind nicht nur als Verstärkung für den Chor dazugeholt worden, sondern auch für eine der Strophen. "Drinking with the Reaper" ist das nächste Lied, bei dem man anstoßen und mittrinken darf. Mitsingen passiert bei allen Liedern von allein, dazu muss man gar nicht erst aufgefordert werden. "One More Step" ist zwar nicht das schnellste Lied des Albums, aber es lädt schon mit den ersten Gitarrenklängen zum Schunkeln ein. Im Chorus geben Tir Nan Og dann etwas mehr Gas. Die Gitarre klingt hier wunderbar dreckig, wodurch Fiddle und Flöten noch etwas mehr hervorgehoben werden. Der Kontrast dieser Klänge ergibt ein wunderbares Klangbild, von dem man mehr hören möchte. "Dancing with the Fairies" ist eigentlich schon das letzte Lied, wären da nicht noch die beiden Bonuslieder und es ist gut, dass mehr kommt, denn als Abschluss würde es sonst die Sehnsucht nach mehr noch stärker betonen. Hier kommen noch einmal alle Stärken zur Geltung und man bekommt beim Hören mehr als nur eine angenehme Gänsehaut. Die Liveversion von "Monster", eigentlich "Monster In My Mind", dürfte, wenn ich mich nicht täusche, genau die Liveaufnahme sein, die als Video bei YouTube erschienen ist. Diese Aufnahme nun auch auf einem Album zu haben ist wirklich ein schöner Bonus. Die Tonqualität ist hervorragend und macht sehr viel Lust, auf ein Konzert zu gehen. Emotional wird es dann noch einmal mit "Sea Of Sorrow". Die Kombination der Stimmen ist einfach nur sehr schön und man schließt von allein die Augen, um das Lied noch mehr genießen zu können. Als richtiger Abschluss und Abschied von der Otherworld ein wirklich großartiges Finale.
Zuletzt bleibt noch die Frage, ob das Album nicht nur musikalisch, sondern auch technisch begeistern kann? Die Antwort ist ein eindeutiges ja und ein Shoutout an Christoph Beyerlin von den Separate Sound Studios. Der Sound ist klar, die einzelnen Tonspuren perfekt zusammengefügt und wie schon erwähnt, gibt es sehr viel in den Liedern zu entdecken, selbst wenn man das Album schon mehrfach gehört hat. Das grafische Design kommt von Matthias "Matze" Pracht, der ja nicht nur Teil von Tir Nan Og ist, sondern auch durch Gastauftritte bei anderen Projekten wie zum Beispiel PurPur und Heiter bis Folkig in der Szene bekannt ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Album und Artwork perfekt zusammenpassen und ein einheitliches Gesamtbild ergeben.
Mein Fazit: Mit "to the Otherworld" haben Tir Nan Og sich der verflixten Sieben erfolgreich gestellt und bewiesen, dass diese eben nur eine Zahl wie jede andere ist. Jedes Lied zeigt die Stärken der Band auf und die eingeladenen Gäste sind hervorragend in Szene gesetzt worden. Von den ersten Tönen an wird man in die magische Otherworld hineingezogen und durch die abwechslungsreichen Kompositionen bleibt man für die knapp 46 Minuten Spielzeit aufmerksam dabei. Nichtsdestotrotz ist es unmöglich, jede kleine Nuance beim ersten Hören zu erkennen. Ein reines Instrumentalstück wäre noch das Sahnehäubchen für das Album gewesen. Dies soll Roberts hervorragenden Gesang keinesfalls kritisieren, es wäre lediglich sehr schön gewesen, die wunderbar gespielten Instrumente für sich allein wirken zu lassen. Zum Glück hat jedes Bandmitglied in den Liedern auch so die Möglichkeit zu beweisen, wie gut es seine Instrumente beherrscht. Da "Sing, Ye Bastards" mir schon sehr gefallen hat, kann ich auch hier nur die volle Punktzahl geben. Deswegen ist meine Empfehlung einfach die, sich beide Videos anzuschauen, wenn man die Band noch nicht kennen sollte oder einfach direkt zum Streamingdienst des Vertrauens zu gehen und sich das Album in voller Länge zu gönnen.