20.08.2017, 07:45
Tracklist:
01. Tiefenrausch
02. Aus dem Licht
03. Mal mich schwarz
04. Kämpf um mich
05. Meilen unter Meilern
06. Gift
07. Zurück
08. Heldenmut
09. Beste Feinde
10. Stein um Stein
11. Ich verstumme
12. 1000 Tonnen Stahl
13. Laniakea
Mit den ersten Klängen des Albums ziehen Nachtgeschrei ihre Hörer in den Tiefenrausch und erschaffen direkt das richtige Feeling durch Meeresrauschen und schwere Klänge, die das Bild des Abtauchens in einen tiefen Ozean vor dem geistigen Auge erzeugen. Einmal unten angekommen, zeigen Nachtgeschrei was den Hörer erwarten wird. E-Gitarren, Dudelsäcke, Drehleier und harte Drums bestimmen das Klangbild, das hier und da durch die weicheren Töne von verschiedenen Flöten untermalt wird. Dazu kommt der sehr facettenreiche Gesang von Martin und so ist der Tiefenrausch abwechslungsreich und spannend gestaltet, da Nachtgeschrei ihrem Stil treu geblieben sind, dabei aber viel Neues ausprobieren und immer mutig geradeaus gehen.
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Nachtgeschrei sind:
Martin: Gesang
Laui: Drehleier
Nik: Dudelsack, Flöte
Oli: Bass
Sane: E-Gitarre, Akustik-Gitarre
Stefan: Schlagzeug
Tilman: E-Gitarre
Nachtgeschrei melden sich mit ihrem 6. Album zurück und obwohl der Titel "Tiefenrausch" und auch das Artwork vermuten lassen, dass hier ebenfalls auf den fahrenden Zug der Seefahrer- und Piratenalben aufgesprungen wird, handelt es sich nicht um ein Themenalbum. Die Lieder bieten zwar viele mittelalterliche Motive, wie zum Beispiel Schwertkampf bei "Beste Feinde", die Texte sind aber zeitlos angelegt und somit auch auf aktuelle Ereignisse übertragbar. Dies verleiht dem Album eine enorme Tiefe und zeigt außerdem wie viel Mühe und Herzblut im Songwriting stecken. Überhaupt würde ich sagen, dass Nachtgeschrei hier ihr Meisterstück abgeliefert haben, was Texte und Melodien angeht. Bei "Staub und Schatten" hat die Weiterentwicklung der Band schon einen Schritt nach vorn gemacht und diesen Weg gehen sie hier weiter. Und dies setzten sie auch auf ihren Konzerten um, wie zum Beispiel unser Hörer Patrick Fey berichtet, der Nachtgeschrei mit dem neuen Programm live erleben konnte. Wer sich 2017 mit Mittelalter- und Folkrock/-metal beschäftigt, kommt um dieses Album definitiv nicht herum.
Mein Fazit: Das Album verdient seinen Namen "Tiefenrausch", denn Nachtgeschrei entführen den Hörer in ihre musikalische Welt und fesseln vom ersten, bis zum letzten Ton und so wird dieses Album dafür sorgen, dass Nachtgeschrei einen weiteren Schritt nach oben machen. Das Album bietet eine Mischung aus Folk, Mittelalter, Rock und Metal und sorgt so für viel Abwechslung. Die Mischung der Instrumente ist eine der Stärken des Albums, denn sie verdrängen sich nicht gegenseitig. Bei vielen genre-typischen Alben verdrängen die E-Gitarren und harten Drums doch sehr oft die Blasinstrumente, oder auch die Töne einer Drehleier. Hier ergeben sie ein stimmiges Klangbild, dass durch Martins Gesang abgerundet wird und in dem jedes Bandmitglied sein Können unter Beweis stellt. Einen Anspieltipp mag ich nicht geben, da das Album zu viele Highlights bietet.
*Diese Rezension wurde aus dem Archiv des MFG Radios übernommen und wurde ursprünglich am 10. April 2017 von Tommy2Rock veröffentlicht.