14: H. G. Francis - Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf
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[Bild: hgf14.jpg]


Hörspiel von H. G. Francis
Regie: Heikedine Körting
CD mit ca. 42 Minuten Laufzeit


Wieder sind die Vollmondnächte da. Henry Aston spürt, wie das Böse sich in ihm regt, dass es ihn in ein Ungeheuer verwandeln will. Um das Entsetzliche abzuwenden, lässt er sich im Keller seines Hauses einsperren. Dennoch nimmt das Schicksal seinen Lauf - das Böse siegt: Der Werwolf kommt... und tötet. Welche Kräfte des Bösen sind es, die über das Haus der Astons gekommen sind? Zwei Ladies - klug und weise, sind dem Geheimnis auf der Spur. Können sie es lösen?


Sprecher:
Elke Reissert: Vera Aston
Wolfgang Draeger: Henry Aston
Henry Kielmann: Ben
Roswhita Benda: Susan
Katharina Brauren: Mutter Hethy
Gisela Trowe: Tante Martha
Karl-Ulrich Meves: Komissar McCallun
Aranka Jaenke: Mrs. Millan


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Seit einigen Wochen gibt es mysteriöse Todesfälle bei Vollmond. Susan und Ben erleben das Grauen persönlich - ein Werwolf greift hilflose Opfer an. Vera und Henry Aston haben ähnliches erlebt und Henry bereitet sich auf den nächsten Vollmond vor, denn der Fluch des Werwolfs ist auf ihn übergesprungen. Im Keller ihres Hauses baut Henry einen Käfig, der mit einer Stahltür gesichert ist, damit er sich vor seiner Verwandlung einsperren kann. Zusätzlich will er durch eine mit Silberkugeln geladenen Waffe für den schlimmsten Fall vorbereitet sein, damit er als Werwolf getötet werden kann. Als der Vollmond ansteht, werden die Astons von Veras Mutter Hethy und ihrer Tante Martha besucht. Als Kommissar McCallun die Frauen davor warnt, aufgrund der ungeklärten Todesfälle bei Vollmond nicht vor die Tür zu gehen, reagieren die beiden älteren Damen schockiert. Vera und Henry hingegen sind besorgt, dass der Kommissar hinter ihr Geheimnis kommt und überlegen auch, wie es möglich ist, dass Henry aus seinem selbstgebauten Käfig entkommen sein soll. Um Hethy und Martha zu täuschen, gibt Henry an, dass er geschäftlich verreisen muss, damit er ungestört im Keller verschwinden kann, um alle vor dem Werwolf in seinem Inneren zu schützen. Auch Vera täuscht vor, noch einmal vor Einbruch der Nacht weg zu müssen, damit sie Henrys Auto umparken kann, so dass es nicht entdeckt werden kann. Während sie noch unterwegs ist, erscheint der Vollmond am Himmel und das Grauen nimmt seinen Lauf. Hethy und Martha haben Verdacht geschöpft und gehen in den Keller, wo sie den Käfig finden, ohne Henry zu erkennen, da dieser sofort versucht sie anzugreifen. Aufgrund eines Anrufes verlassen sie den Keller und werden dann durch das Klingeln an der Tür abgelenkt. Eine Nachbarin will sich etwas leihen und möchte dies aus dem Keller holen. Ohne an den Vorfall im Keller zu denken erlauben sie es der Frau, die kurz danach vom Werwolf getötet wird. Kurz darauf peitschen Schüsse durch die Nacht. Susan taucht auf und erklärt, dass ihr Verlobter Ben nach ihrer Begegnung mit dem Werwolf verstorben ist und sie seitdem auf der Jagd nach dem Monster ist. Der hinzugerufene Kommissar kann nichts weiter tun, als den Tod der Nachbarin zu bestätigen und wird dann von den beiden Damen in den Keller gerufen. Die Erkenntnis, dass Henry der Eingesperrte im Käfig ist, wirft viele Fragen auf, denn er ist nicht verwandelt und benimmt sich nur wie ein Werwolf. Nachdem er ins Krankenhaus gebracht wurde und die Polizei abgezogen ist, sind Hethy und Martha wieder allein im Haus. Der wahre Werwolf scheint immer noch in der Nähe zu sein und dringt ins Haus ein. Panisch flüchten die beiden in den Keller, da sie den Käfig für einen sicheren Schutz halten. Dort findet Martha Henrys Pistole und erschießt den Werwolf. Als dieser im Sterben liegt, verwandelt er sich in seine menschliche Gestalt zurück. Die Erkenntnis der wahren Identität ist für die Frauen ein großer Schock und ein Tonband, das für den Kommissar bestimmt ist, enthüllt die ganzen, grausamen Hintergründe, die zu dieser schlimmen Nacht geführt haben.


Mein Fazit: Die Geschichte um den Werwolf ist sehr gut erzählt, hat aber hier und da einige Stellen, die unlogisch erscheinen und eher als Lückenfüller dienen. Wie sonst könnte man in einer Nacht voller unheimlicher Ereignisse vergessen "dass da was im Keller war", wenn es sich immer wieder genau da abspielt? Die beiden älteren Damen Hethy und Martha liegen irgendwo zwischen liebenswert und nervig. Eben so, wie sich ein Besuch von älteren Verwandten eben anfühlen kann. Ob sie wirklich kluge und weise Ladies sind, sei durch ihr Auftreten mal dahingestellt. Die Polizei wirkt ein wenig dumm und hilflos, da sie immer erst erscheint, nachdem etwas passiert ist, obwohl schon zu Beginn klar gemacht wird, dass sie weiß, zu welcher Zeit die bisherigen Todesfälle passiert sind. Das Ende der Geschichte enthält einen Plot Twist, den man durchaus erahnen kann, wenn man aufmerksam zuhört, dies fällt den meisten Hörern aber erst beim erneuten Anhören auf. Diese Geschichte enthält im Original einige sehr beliebte Stücke von Carsten Bohn, die beim Re-Release leider weggefallen sind, wodurch einiges an Charme verloren gegangen ist. Eine Besonderheit ist auch das Fehlen von Günther Ungeheuer als Erzähler, der seit Folge 5 dauerhaft in dieser Funktion zu hören war und diese ab Folge 16 auch bis zum Ende der Serie wieder aufnimmt. "Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf" ist somit eine solide und spannende Folge, die durch ihren Erzählstil aus den restlichen Hörspielen heraussticht.

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