[Folk´Punk] Metusa - STREIFSCHUSS EP (2017)
#1
[Bild: streifschuss.jpg]


Tracklist:
01. Löwenherz
02. Dresscode
03. Meister der Täuschung
04. Deutschland
05. Ninja
06. Kein Weg zu weit


Knapp 14 Monate nach dem letzten Album, haben Metusa die EP "STREIFSCHUSS" nachgelegt. Nachdem mit "Dreckfresser" schon deutlich wurde, dass Metusa die mittelalterlichen Klänge nicht mehr in den Vordergrund stellen werden, ist diese Metamorphose mit "STREIFSCHUSS" nun endgültig vollendet und die Beschreibung Folk'Punk trifft ins Schwarze. Die Themen sind durchweg aktuell und frei von Szene-Klischees, wobei "Kein Weg zu weit" durch Textpassagen vergangener Lieder eine besondere Stellung einnimmt und eine Verbindung zwischen altem und neuem Stil darstellt.




Metusa sind:
Domenicus der Saitenreiter
Jax
Rakoo
Alanna
Henne
Jessi


Der Opener "Löwenherz" zeigt direkt, was man auf der EP erwarten kann. Harte Gitarren, gepaart mit treibenden Beats, dafür eingängige Melodien und Texte, die sehr persönlich sind. "Ninja" ist eine Ansage an alle "Fans", die seit Jahren über die Entwicklung der Band meckern und die so berühmten guten alten Zeiten wiederhaben wollen. Fast versöhnend wirkt dagegen dann "Kein Weg zu weit", denn dieser Song geht musikalisch wieder in ältere Zeiten zurück und blickt gleichzeitig nach vorn. "Deutschland" ist ein Song, der aktuell sehr passend ist und gerade wegen seiner provokanten Textstellen ein Weckruf sein könnte, den viele Menschen nötig haben. In "Dresscode" wird betont das man sich nicht verbiegen lässt und lieber unter sich bleibt, als sich zu verstellen und so in ein gewünschtes Bild zu passen. Dies kann als Abrechnung mit Veranstaltern verstanden werden, die Metusa mit ihrem aktuellen Stil und Auftreten ablehnen, auch wenn die Handlung einen anderen Rahmen bekommen hat. "Meister der Täuschung" spricht für sich selbst und jeder wird Personen kennen, die dort gemeint sein könnten. Leider hat die EP im Mastering ein paar Schwächen. Die Lieder wirken nicht immer wie ein Ganzes und so gibt es Momente , in denen der Gesang entweder fast untergeht und beispielsweise bei "Ninja" schwer zu verstehen ist. Davon abgesehen ist der Sound aber gut und macht neugierig, wie Metusa dann beim nächsten Album klingen werden.

Mein Fazit: Der Streifschuss ist technisch nicht ganz geglückt, dafür kann er an anderen Stellen überzeugen. Metusa sind laut, ehrlich und nehmen kein Blatt vor den Mund. Dabei zeigen sie sehr deutlich, dass sie wissen wo sie stehen und das sie genau die Musik machen, die ihnen gefällt. Der Genre-Mix ist sehr gut gelungen und die Aussagen der Lieder sind klare Ansagen und auch wenn es einen ernsten und sozialkritischen Grundton gibt, ist die EP auch zum Feiern geeignet. Mit einem besseren Mastering wäre eine höhere Wertung drin gewesen, denn die Lieder haben alle potential und selbst wenn man zur Fraktion der "Früher war alles besser" Leute gehört, sollte man der EP eine Chance geben. Meine Favoriten sind "Löwenherz", "Deutschland" und "Kein Weg zu weit".

[Bild: bewertung4.png]
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