18.08.2017, 07:32
Tracklist:
01. Ketzerei
02. Krieger des Mets
03. Sex is Muss
04. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
05. Taugenix
06. Hexenjagd
07. Ringelpietz
08. Nachtlied
09. Moralisch (höchst verwerflich)
10. Teufel
11. Es wollt ein Bauer früh aufstehn
12. Ruderboot
Unter dem Motto "Sex Is Muss" veröffentlichen Feuerschwanz ihr nunmehr siebtes Studioalbum. Nachdem "Auf's Leben" wiederholt dafür kritisiert worden ist, einfach zu brav zu sein, gehen Feuerschwanz nun zum Angriff über und machen mit dem Titelsong des Albums eine klare Ansage. Allerdings ist Sex trotz des Titels nicht im Übermaß zu finden, denn die Thematik der Songs geht auch in andere Richtungen. "Krieger des Mets" ist, wie der Name schon sagt, eine erneute Hymne an das Getränk der Götter und deren Verteidiger. "Ein Bauer wollte früh aufstehen" ist ein bekanntes, traditionelles Stück, das ein wenig im Feuerschwanz Stil aufpoliert worden ist und auch die Melodie von "Ein Schelm, wer böses dabei denkt", wird Kennern der Mittelalterszene sofort bekannt vorkommen. Musikalisch wird auf die bekannte Mischung aus rockigen Klängen, in Verbindung mit Folk und Mittelalter gesetzt, was Fans begeistern wird.
Feuerschwanz sind:
Hauptmann Feuerschwanz: Gesang, Akustikgitarre, Irish Bouzouki
Johanna von der Vögelweide: Geige. Drehleier
Sir Lanzeflott: Schlagzeug
Felix Taugenix: Bass
Prinz Richard Hodenherz III.: Gesang, Dudelsack, Uilleann Pipe, Schalmei, Tinwhistle, Akustikgitarre, Irish Bouzouki
Hans der Aufrechte: E-Gitarre
Sowie die Metmiezen:
Mieze Musch-Musch
Mieze Myu
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Musikalisch gesehen, ist das Album eines der Besten, das man von Feuerschwanz bisher gehört hat. Die Gitarren sind genau in der richtigen Härte abgemischt, um den Mittelaltersound nicht zu verdrängen und die Stimmen vom Hauptmann und Hodi in Kombination ergeben den gewohnten und beliebten Feuerschwanz-Sound, den die Fans mögen. Etwas problematisch ist das Album für mich von seiner kreativen Seite, denn einige Melodien sind schon so oft in der Szene genutzt worden, dass es weniger aus der Menge der mittelalterlich angelehnten Bands herausragen wird als die Vorgänger. Dafür liegt die Stärke aber in den Texten und "Sex Is Muss" als Lied sticht dabei für mich hervor, denn dort sind die Wortspiele und Verknüpfungen wunderbar gelungen. Aufpassen müssen Feuerschwanz noch an anderer Stelle, denn der Unterschied zu dArtagnan liegt an einigen Stellen nur noch in der Feuerschwanz-typischen Zweideutigkeit, nicht aber am Sound, was durch die Besetzung beider Bands bedingt ist.
Mein Fazit: "Sex Is Muss" als Single hat die Erwartungen an das Album sehr hoch angesetzt. Ob die Erwartungen erfüllt werden, wird jeder für sich selbst entscheiden müssen, für mich ist die Single aber der stärkste Song aus dem Album. Dazu kommt, dass "Ein Schelm, wer Böses dabei denkt" sogar sehr nach dArtagnan klingt, was zu einem Abzug in der Gesamtnote bei mir führt, da ich erhofft hatte, dass die Trennung der beiden Bands besser funktionieren würde. Das Ergebnis ist aber auf jeden Fall ein gutes Album, das aber die Frage aufwirft, wo der kreative Weg hinführen wird. Ich bin mir aber sicher, dass Feuerschwanz noch viele Ideen im Gepäck haben und hoffe, dass sie diese frisch und mit eigenen Melodien umsetzen werden. Und solange Feuerschwanz trinkfreudig, zweideutig und mit viel Spielfreude antreten, werden die Fans jede Entwicklungsphase der Band weiter begleiten und feiern. Meine Anspieltipps sind "Sex Is Muss", "Krieger des Mets" und "Hexenjagd".
*Diese Rezension wurde aus dem Archiv des MFG Radios übernommen und wurde ursprünglich am 18. August 2016 von Tommy2Rock veröffentlicht.