[Mittelalterrock / Alternative] Tanzwut - Seemannsgarn (2019)
#1
[Bild: seemannsgarn.jpg]


Tracklist
01. Seemannsgarn
02. Galgenvögel
03. Reden ist Silber
04. Die letzte Schlacht
05. Schwarzes Gold
06. Ich bin der Nachtwind
07. Der Puppenspieler
08. Francoise Villon
09. Das Gewissen
10. Schmiede das Eisen
11. Gib' mir noch ein Glas
12. Im freien Fall
13. Herrenlos und frei
14. Gib' mir noch ein Glas feat. Kärbholz


Zwanzig Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung setzen Tanzwut ihren Siegeszug durch die Schwarze Szene weiter fort und präsentieren ihr bisher ausgereiftestes Album. Brachiale Gitarrenriffs treffen auf satte Dudelsackklänge, schonungslose Wahrheiten über die menschlichen Abgründe auf Botschaften, die sich hinter der Maske von Märchen und Legenden verstecken.


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Tanzwut haben mit "Seemansgarn" ein Album erschaffen, dass sich keine Genregrenzen aufzwingen lässt. Die Schwerpunkte sind aber eindeutig Mittelalterrock, Folkrock und NDH-Einflüsse. Diese Kombination ergibt einen angenehm erdigen Sound, der wunderbar zu Tanzwut passt. Der Wechsel zwischen den Schwerpunkten ist eindrucksvoll gelungen. So geht es mit sehr mittelalterlichen Tönen los, bis bei "Reden ist Silber" eindeutig der NDH-Sound in den Vordergrund rückt. "Die letzte Schlacht" kombiniert diese beiden Stilrichtungen eindrucksvoll und harte Gitarrenriffs vermischen sich mit Dudelsackklängen. Damit man nicht schon zur Mitte hin außer Atem ist, geht es bei "Ich bin der Nachtwind" etwas ruhiger zu. Die Pause sollte man gut nutzen, denn schon danach geben Tanzwut wieder Gas. Lieder wie "Im freien Fall", "Herrenlos und frei" und "Gib mir noch ein Glas" laden zum wilden Tanz und zum Mitsingen ein. Der Besuch eines Konzertes wird bei diesen Einheizern fast schon zur Pflicht. "Gib mir noch ein Glas" gibt es in zwei Varianten auf dem Album. Für die Singleauskopplung hat man sich Kärbholz eingeladen, während in der Albumversion nur Tanzwut selbst zu hören sind. Lobend erwähnen möchte ich dann auch direkt die Gesangsleistung vom Teufel, der beim Einsingen hörbar seine Freude hatte. Seine Stimme verleiht jeder Geschichte den passenden Unterton, der für noch mehr Tiefe in den Liedern sorgt.

Mein Fazit: So macht Seemannsgarn Spaß. Tanzwut haben mit diesem Album ihr bestes Werk seit einigen Jahren veröffentlicht, denn so viele Ohrwürmer und partytaugliche Lieder auf einer CD hatten sie schon lange nicht mehr. Auch der Aufbau des Albums ist sehr gut gelungen. Mit dem Titellied geht es noch relativ ruhig auf große Fahrt, doch schon bei "Galgenvögel" wird es um einiges härter und spätestens beim Refrain bleibt niemand mehr ruhig sitzen. Die Bonusversion von "Gib mir noch ein Glas" zusammen mit Kärbholz ist eine schöne Sache, allerdings fällt der Unterschied kaum auf, wenn man es mit der reinen Tanzwut Version vergleicht. Für mich machen die Texte die größte Stärke des Albums aus. Mit vielen Wortspielen werden Geschichten erzählt, die auch mal düster werden und nicht immer gleich erkennen lassen, worum es in den Liedern eigentlich geht. Mit "Die letzte Schlacht" und "Herrenlos und Frei" haben Tanzwut gleich zwei Hymnen im Gepäck, die bei Konzerten laute Fanchöre verursachen werden. Diese beiden Lieder sind zusammen mit "Schmiede das Eisen" und "Gib mir noch ein Glas" meine Anspieltipps für das Album. Solltet ihr auf guten Mittelalterrock stehen haltet euch aber nicht mit den Hörproben auf, sondern holt euch das Album direkt und genießt es in voller Länge.

[Bild: bewertung4_5.png]

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