[Folk Metal] Cantus Levitas - Auf Grund (2019)
#1
[Bild: aufgrund.jpg]


Tracklist:
01. Stille Nebel
02. Narben
03. Sieben Meere
04. Flut
05. Aus dem Leben
06. Al ardu alqahila
07. Karges Land
08. Altas Undas
09. In die Flammen
10. Brot & Spiele
11. Windkreis
12. Ferne Ufer
13. Dein Wille


Eine intensive Erfahrung geprägt von harten Gitarren, schweren und treibenden Rhythmen und der außergewöhnlichen Liebelei zwischen Dudelsack und Geige: Cantus Levitas. Hier kommt nicht nur der klassische Metalfan auf seine Kosten. Durch die melodiereiche Musik und den fesselnden Gesang werden die harten Riffs umspielt und saugen alle Art von Zuhörern in die intensive Atmosphäre der Bilder und Geschichten ein, die Cantus Levitas erzählen. Auf ihrem neuen Album „Auf Grund“ herrscht das Gefühl von Sehnsucht nach Freiheit. Die Euphorie und die Schmerzen, die aus dem Leben sprechen, sind in Lyrik und Musik gebannt. Metaphorische Texte, die sich nach mehrmaligem Hören weiter entfalten, werden in ihren tiefen Motiven von tragenden Melodien untermauert. Das Durchhören lohnt sich, denn die dreizehn Songs bieten eine diverse Auswahl von schwerfälligen, balladesken Themen, harten Kanten und freudig-energiegeladenen Szenen. Die Band Cantus Levitas zeichnet sich durch ihre geteilte Freude an der eigens kreierten Musik aus. Die Einflüsse in den Songs sind in jeder Ebene, sowohl textlich als auch musikalisch, extrem vielfältig. Einige kennen sich seit der Kindheit und machen seither in verschiedenen Konstellationen Musik. Ihre Musikerfahrungen haben sie in großen Gruppen, alleine am Instrument und gemeinsam auf der Straße gesammelt. Jeder hat seinen eigenen starken Charakter und zusammen spielen sie die Musik, die ihnen am Herzen liegt. (Quelle: Cantus Levitas)


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Cantus Levitas sind:
Marcel Knaus: Gesang
Tobias Bachmann: Gitarre, Cister, Hintergrundgesang
Bastian Boger: Bass
Philipp Vormittag: Schlagzeug, Gitarre, Akkordeon, Hintergrundgesang
Matthias Kilian: Dudelsack
Sven Michels: Dudelsack
Christiane Schnatterbeck: Violine


In den letzten Jahren gab es viele neue Bands in der Mittelalter- und Folkszene. Die Übersicht zu behalten ist mittlerweile wirklich schwer und nicht jede schafft es, langfristig im Sichtfeld der Szenegänger zu bleiben. Bei Cantus Levitas sieht dies schon anders aus. Mit ihrem neuen Album "Auf Grund" holen sie zum Rundumschlag aus, der sie aus der Masse der neuen Bands befreien soll. Schon die ersten Klänge des Openers "Stille Nebel" machen deutlich, dass sie sich in keine Schublade stecken lassen wollen. Mittelalter- und Folkrock bilden nur das Gerüst für die Vielfalt an Genreeinflüssen, die Cantus Levitas in ihre Musik einfließen lassen. Schlagzeug, Bass und Gitarren fordern zum Headbangen auf, während Cister, Akkordeon, Violine und Dudelsäcke für den melodischen Teil der Lieder sorgen. Dazu mischt sich dann noch der Gesang, der sowohl in den Soloparts überzeugt, als auch in den Chören. Diese lassen schon ahnen, wo die Fans bei Konzerten zum Mitsingen aufgefordert werden. Doch nicht nur musikalisch bewegen sich Cantus Levitas auf hohen Niveau. Die Texte erzählen Geschichten, haben teilweise schon etwas poetisches und sie bilden eine Verbindung mit den Melodien, die für eine emotionale Tiefe der Lieder sorgen, wie man sie nur selten findet. Musikalisch braucht sich das Album vor keinem anderen verstecken, das 2019 das Licht der Welt erblickt hat. Technisch gibt es nur ein paar Kleinigkeiten, die beim genaueren Anhören auffallen. Die Abmischung hätte etwas mehr Feintuning vertragen können, gerade bei der Verteilung der Lautstärke für einzelne Instrumente. Dies ist aber ein Kritikpunkt, den andere Bands über Jahre nicht ausbessern können und so verzeiht man es Cantus Levitas mit Leichtigkeit. Vor allem da die Qualität der Musik an sich vieles ausgleicht und ein paar Ecken und Kanten auch ganz gut zum Stil der Band passen.

Mein Fazit: Cantus Levitas kannte ich vorab nur durch Facebook und wurde durch die Veröffentlichung der Videos zum neuen Album neugierig gemacht. Ohne genau zu wissen, was mich erwartet, habe ich das Album gestartet und war vom ersten Ton an begeistert. Marcel Knaus klingt teilweise wie ein junger Michael Rhein, ohne diesen zu kopieren und seine raue, aber gefühlvolle Stimme dürfte viele Fans finden. Der Rest der Band steht ihrem Sänger aber in nichts nach. Melodisch, aber mit der richtigen Härte im Sound, wissen Cantis Levitas genau, wie sie die Geschichten aus ihren Texten umsetzen müssen, damit jedes Lied die richtige Wirkung erzielt. Man nimmt ihnen das Fernweh genauso ab, wie den Wunsch ihr Leben ordentlich zu genießen und später lächelnd auf die Narben zu schauen, die man sich dabei eben holt. Die wiederkehrenden Motive der Seefahrt findet man in den letzten Jahren immer wieder auf Alben der Mittelalter- und Folkrockszene, Bekanntes wird aber nicht wiederholt, da Cantus Levitas immer ihren eigenen Blickwinkel in die Texte einbauen. Auch wenn "Auf Grund" jetzt vielleicht noch als Geheimtipp gilt, hat es das Potential, in ein paar Jahren zu einem Klassiker geworden zu sein, wie zum Beispiel In Extremos "Verehrt und angespien" oder "Aus der Asche" von Saltatio Mortis. Dieses Album zeigt, dass die Band in der Lage ist, auch mit den großen Namen der Szene mitzuhalten und wenn genug Szenegänger auf sie aufmerksam werden, dürfte der Name Cantus Levitas bald auch auf den Besucherwunschlisten diverser Festivals und Mittelaltermärkte landen. Meine Anspieltipps sind "Narben", "Karges Land" und "Ferne Ufer".

[Bild: bewertung4_5.png]
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