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  [Folk / Weltmusik] The Trouble Notes - Liberty Awaits (2023)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 05.06.2023, 15:21 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: libertyawaits.jpg]


Label: Foxy Records
Release: 19. Mai 2023


Tracklist:
01. Liberty Awaits
02. Never Dream Alone (Instrumental)
03. Magnolias
04. Pearl d’Alsace
05. Mayahuel
06. Sands of Time
07. Turkish Delight
08. Chips y Salsa
09. Forbidden Love
10. Tihany Tanc
11. The Banjolorian
12. Never Dream Alone


The Trouble Notes beginnen ihre Reise 2013 und feiern nun ihr 10-jähriges Band-Jubiläum. Bestehend aus dem Amerikaner Bennet Cerven, der Ecuadorianerin Carola Zerega, dem Deutschen Florian Eisenschmidt und dem Australier Julian Lardis verbindet die Band ihre eigenen, einzigartigen Einflüsse und individuellen Perspektiven auf Musik und Kunst aus vier verschiedenen Kontinenten und überbrückt angestaubte kulturelle Unterschiede genauso wie limitierende Genregrenzen. Elemente aus World Music, moderner Klassik und Tribal Dance Music treffen auf Anleihen aus Indie oder Progressive Rock bis hin zu Psychodelic, Latin Cumbica oder Nordafrikanischen Klängen. Hunderttausende Follower in den sozialen Medien, Filmmusik, Millionen von Klicks und Streams, virale Videos, wie dem zu „Grand Masquerade“, das mittlerweile 50 Mio. mal aufgerufen wurde, machen die Band schnell zum weltweiten Phänomen und führen mit dem Debütalbum „Lose Your Ties“ im Gepäck zu weltweit ausverkauften Headliner-Touren und Slots auf den größten Festivals. (Quelle: Absolut Promotion)


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The Trouble Notes sind:
Bennet Cerven: Violine, Gesang, Bass & Piano
Florian Eisenschmidt: Gitarre & Banjo
Oliver Maguire: Percussion & Handpan
Carola Zerega: Gesang, Flöte & Percussion
Gastmusiker:innen:
Freddy Dubois: Piano  
Olivier Van Bettsbrugge: Bass


The Trouble Notes erschaffen mit ihrer Musik eine eigene Welt, in der sie den Hörer auch in "Liberty Awaits" einladen. Schon die ersten Klänge des titelgebenden Liedes "Liberty Awaits" erzeugen eine unglaubliche Faszination, die durch das Zusammenspiel des sphärischen Gesanges und der Musik wie der Soundtrack eines Fantasyfilms klingen. "Never Dream Alone" wirkt vom Namen her wie eine Einladung, "Liberty Awaits" nicht allein zu hören. Der schnelle Rhythmus, Freddy Dubois am Piano und das virtuose Violinenspiel von Bennet Cerven sind sehr fesselnd und man ist fast schon enttäuscht, wenn dieses Stück vorbei ist. Mit verträumten Klängen geht es in "Magnolias" weiter. Bennet Cerven lässt die Violine hier regelrecht singen und zeigt, dass er ein wirklich begnadeter Musiker ist. "Pearl d’Alsace" beginnt erst mit einer ruhigen Melodie, bis Percussion und Gitarre einen rhythmischen Zwischenpart einlegen, nur um sich am Ende dann wieder mit der Violine zu vereinen. Wunderschöne spanische Klänge gibt es bei "Mayahuel" zu hören. Olivier Van Bettsbrugges sorgt am Bass für ordentlich Schwung in der Melodie. Der Name gehört einer mexikanischen beziehungsweie aztekischen Göttin, der hier eine Melodie gewidmet wurde. "Sands of Time" lässt orientalischen Einflüssen freien Lauf. Schließt man die Augen, kann man sich sehr gut vorstellen, in einer Oase zu sitzen oder einer vorbeilaufenden Karawane hinterherzuschauen. Wie der Name "Turkish Delight" schon vermuten lässt, wird man hier an die türkische Musikwelt herangeführt und man bekommt beim Hören regelrecht Fernweh und Lust, dieses Land einmal zu bereisen. Still sitzenbleiben ist bei "Chips y Salsa" kaum möglich. Rhythmus und Melodie fordern stark zum Tanzen auf und wer hier nicht reagiert, hat keine Musik im Blut. Ruhiger und melancholischer geht es mit "Forbidden Love" weiter, das diesmal spanische Eindrücke vermittelt. Wieder wird auf Gesang verzichtet, da die Violine als "Stimme" jedes Gefühl spürbar vermitteln kann. Tihany ist eine Gemeinde und Halbinsel in Ungarn, die am nördlichen Ufer des Balatons liegt. Der "Tihany Tanc" oder "Tihany Tanz" lässt die Liebe zu diesem Ort musikalisch aufleben. Wie schon bei "Never Dream Alone" ist durch das Piano noch einmal ein besonderes Element eingebaut, das der Melodie noch einmal das gewisse Etwas gibt. In "The Banjolorian" ist nicht nur das namensgebende Instrument zu hören, sondern auch eine Handpan, die dem Lied eine ganz eigene Atmosphäre verleiht. Hier wird zum Abschluss noch einmal gezeigt, wie organisch alle Instrumente eine Einheit bilden und dass man nie weiß, welchen Weg ein Lied geht, bis man es im Ganzen gehört hat. Als Bonus gibt es noch eine zweite Version von "Never Dream Alone", in dem diesmal Gesang zu hören ist. So schön dieser auch klingt, wirkt er doch irgendwie fehl am Platz, wenn man vorher die instrumentale Version gehört hat.

Mein Fazit: Die Musik von The Trouble Notes zu beschreiben ist alles andere einfach. Sie ist faszinierend und fesselnd und kommt ohne viele Worte aus, da sie in den meisten Liedern für sich selbst spricht. Frei von jeder Genregrenze gehen die Stile auch innerhalb von einzelnen Liedern nahtlos und organisch ineinander über. So kann es sein, dass man eben noch einer verträumten Melodie lauscht, die plötzlich schneller wird und auf die man wie von allein zu tanzen beginnt. Bei den internationalen Einflüssen, die in die Lieder eingebunden werden, ist es kaum möglich den Stil mit Worten zu beschreiben. "Liberty Awaits" ist ein Album, das man hören und fühlen muss, um es zu verstehen.Dabei reicht ein Durchgang auf keinen Fall aus, um die vielen kleinen Details in den Liedern zu entdecken. Dass diese nicht untergehen, dafür wurde beim Abmischen des Albums gesorgt. Aus diesen Gründen taucht man liebend gern erneut in die musikalische Welt von The Trouble Notes ein. Um einen kleinen Eindruck zu gewinnen und nicht, weil eins der Lieder schwächer als andere wäre, sind meine Anspieltipps "Liberty Awaits", "Never Dream Alone" als Instrumental Version, "Tihany Tanc" und "Forbidden Love". 

[Bild: bewertung5.png]

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  Juni 2023
Geschrieben von: Tommy2Rock - 05.06.2023, 15:18 - Forum: Durchgehört Charts Vorschläge - Antworten (5)

Hallo Freunde.

wir sind schon in der sechsten Runde der Hörercharts angekommen. Schaut einmal nach, ob eure Lieblingsbands durch die letzten Top 30 in den Charts sind und schlagt sie vor falls dies nicht so sein sollte. Denn wie immer zählt jede Stimme und ohne Vorschlag kann keine Band wieder in die Liste aufgenommen werden.

Bis Mittwoch um 18 Uhr habt ihr Zeit  Vorschläge zu machen.

Wie immer gelten diese Punkte für Vorschläge:

- Jeder User darf einmalig im Monat von bis zu 5 verschiedenen Bands je einen Song vorschlagen. IPs und Sessions werden gespeichert und wer mehr als einmal postet,  findet seine Vorschläge nicht in den Charts.

-Jede Band wird nur einmal ins Voting aufgenommen, Ausnahme sind Features bei anderen Bands, deshalb macht es keinen Sinn mehrere Lieder der gleichen Band vorzuschlagen.

- Wenn mehrere Hörer verschiedene Lieder einer Band vorschlagen, entscheiden wir welches genommen wird.

- Die Vorschläge sind in folgender Weise zu machen: Band - Song (Beispiel: dArtagnan - Griechischer Wein). Sollte der Vorschlag nicht erkennbar sein, zum Beispiel weil einfach ein Textausschnitt als Titel angegeben wird, wird er ignoriert.

- Die Songs müssen bereits im Programm von Durchgehört gespielt werden. Neuvorstellungen werden von Durchgehört selbst gewählt. Falls euch etwas im Programm fehlt, könnt ihr dies über die Wunschbox ins Programm einbringen, solange die Bands nicht auf der internen Sperrliste stehen oder die Lieder nicht jugendfrei sind.

- Songs, die es nur als Youtube Video gibt, exklusiv zu einem Streamingdienst gehören usw. werden nicht ins Voting aufgenommen.

- Wird für eine Band kein neuer Song vorgeschlagen, kann die Songauswahl für das anstehende Voting von Durchgehört getroffen werden und kann im Folgemonat wieder durch Vorschläge verändert werden.

Sollten Vorschläge nicht aufgenommen werden, waren sie entweder gegen die genannten Regeln, es sind von der gleichen Band auch andere Lieder genannt worden, die Liste war schon voll oder sie sind von Durchgehört als unpassend eingestuft worden (FSK Freigabe, politisch nicht vertretbar usw.).

Die Band der letzten Charts findet ihr > HIER <

Also ran an die Tasten und neue Vorschläge machen.

- Tommy -

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  [Folk] Tír Saor - Stories of a Century (2023)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 30.05.2023, 18:40 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: tirsaor2.jpg]


Label: Prosodia
Release: 1. Juni 2023


Tracklist:
01. The Times They’re A’Changing ( Bob Dylan)
02. Folsom Prison Blues (Johnny Cash)
03. Green Fields Of France / Es Ist An Der Zeit (Eric Bogle / Hannes Wader)
04. Mother (Danzig)
05. White Rabbit (Jefferson Airplane)
06. Society (Eddie Vedder)


„Stories of a Century“ hat als Videoprojekt auf den Social-Media-Kanälen begonnen. Während der Corona-Zeit war es für Tír Saor zunächst ein Zeitvertreib und ein Weg, an Neuem zu arbeiten. Überhaupt zu arbeiten. Doch relativ schnell wurde klar: Man wollte mehr. Unter den Posts hagelte es die Frage, wann es unsere Versionen der Songs als CD geben würde. Die Community hat Tír Saor vor, während und nach den Lockdowns und seinen Folgen unterstützt und das Fortbestehen dieser Band mitgetragen. Da hat man dann auch mal Wünsche frei. Also ging das Ganze ins Studio. Im Stile Tír Saors interpretiert, präsentieren sie Coverversionen von sechs Meisterwerken der Musikgeschichte. Tír Saor möchten eine musikalische Brücke durch die wirklich wichtigen Themen unserer Zeit schlagen – und euch die Geschichten eines wirklich außergewöhnlichen Jahrhunderts erzählen. Der Bandname „Tír Saor“ ist dem alten Scots entliehen und bedeutet „freies Land“.(Quelle: Prosodia)


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Tír Saor sind:
Manuel Depryck: Gesang, Gitarre, Mandoline & Bódhran
Christian Rosué: Gesang, Gitarre & Percussions
Gastmusikeri:innen:
Michael Arzberger: Bass (Mother)
Florian Dassler: Gesang (Mother)
Florian Keller: Schlagzeug (Mother)
Stefan Poisl: Gitarre (Folsom Prison Blues)
Florian König: Nickelharpa (Green fields of France / Es ist an der Zeit) 
Maria Aichinger: Gesang (White Rabbit)


Wenn ein Album entsteht, weil Fans vehement danach fragen und es über ein Crowdfunding auch noch erfolgreich finanzieren, sind die Erwartungen im Vorfeld sehr hoch angesetzt. Wenn man dann noch sieht, welche Lieder Tír Saor ausgewählt haben und welche legendären Künstler dahinter stehen, wird der Erwartungsdruck noch gesteigert. Los geht es direkt mit "The Times They’re A’Changing" von Bob Dylan, bei dem man sofort erkennt, dass Tír Saor die Lieder nicht einfach nachspielen, sondern auch auf ihre eigene Art arrangieren. Durch die tiefe Stimmlage von Manuel Depryck bekommt es außerdem ein eigenes Gefühl verliehen. Der "Folsom Prison Blues" liegt schon näher am Original von Johnny Cash. Die Blues-Gitarre sorgt für Gänsehaut und dafür, dass man diesen Klassiker laut aufgedreht hören möchte. An dritter Stelle folgt "Green Fields Of France / Es Ist An Der Zeit", das zwei Lieder mit der gleichen Melodie vereint und aktueller nicht sein könnte. Sowohl Eric Bogle als auch Hannes Wader sind bekannte und wichtige Texter von Antikriegsliedern. Bei uns wird Hannes Wader aufgrund der deutschen Texte bekannter sein, doch das Werk von Eric Bogle steht dem in nichts nach. Aufgenommen wurde das Lied am Morgen des Tages, als der Krieg in der Ukraine begann. Ein Zufall, der die Aufnahme wichtiger und emotionaler macht, als es ohnehin schon der Fall gewesen wäre. Rockiger geht es mit Danzigs "Mother" weiter. Manuel Depryck beweist hier, dass er neben sehr viel Gefühl auch eine Menge Kraft in der Stimme hat. Durchaus ein Grund beim nächsten Studioalbum darauf aufzubauen und mehr Rockelemente in die eigenen Lieder einfließen zu lassen. Bei "White Rabbit" ist mit Maria Aichinger eine weibliche Gaststimme zu hören, die im Duett mit Manuel Depryck wunderschön klingt. Den Abschluss macht "Society" von Eddie Vedder. Tír Saor spielen hier noch einmal alle Stärken aus und sorgen für ein hervorragendes Finale. Die knapp 24 Minuten Laufzeit wirken durch die Abwechslung der Stile und Umsetzung der Lieder um einiges kürzer. Ein klares Zeichen, dass  Tír Saor bei "Stories of a Century" alles richtig gemacht haben. Es hinterlässt aber auch den Gedanken, dass man gern ein oder zwei Lieder mehr gehört hätte. Die Qualität der Aufnahmen lässt diesen Wunsch noch wachsen und ein Lob an Michael Arzberger von Studio 14 in Selb. Passend zum Titel ist auch das Artwork des Albums gestaltet. Jedes Lied wird wie in einem alten Zeitungsausschnitt kurz beschrieben, mit Ausnahme von "Society", bei dem es mehr wie ein altes Livestylemagazin wirkt.

Mein Fazit: Wenn wir in einigen Jahren auf den Corona Lockdown zurückblicken, vergessen wir hoffentlich nicht, dass es auch gute Dinge gab, die daraus entstanden sind. Tír Saors "Stories of a Century" gehört definitiv dazu. Durch den Support der Fangemeinde, der auch beim Crowdfunding der CD zum Erfolg geführt hat, ist diese CD möglich geworden. Die sechs Lieder sind alle wunderbar eingespielt worden und der Gesang von Manuel Depryck bringt sehr viel Gefühl in den Klang der Lieder ein. Auch wenn die Auswahl der Lieder auf den ersten Blick sehr wild wirkt, ergibt durch den eigenen Klang von Tír Saor ein sehr stimmiges Gesamtbild. Mein persönliches Highlight ist die Version von "Green Fields Of France / Es ist an der Zeit". Diese Kombination hätte nicht zu einem passenderen Zeitpunkt kommen können, wenn es auch tragisch ist, wie aktuell diese Lieder immer noch sind. Die CD ist mit sechs Liedern und einer Spielzeit von knapp 24 Minuten recht kurz, was  durch die Qualität der Aufnahmen und der Coverversionen im Allgemeinen absolut ausgeglichen wird. Natürlich sind Alben, die nur aus Coversongs bestehen, stark vom eigenen Geschmack abhängig, was auch auf die einzelnen Lieder zutrifft. Wer rockigen Folk mag, der durch Elemente aus anderen Musikstilen ergänzt wird, sollte sich "Stories of a Century" auf jeden Fall anhören, um sein eigenes Urteil zu bilden. "Folsom Prison Blues", "Green Fields of France/Es Ist An Der Zeit" und "Mother" sind meine Anspieltipps.

[Bild: bewertung4_5.png]

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  Mai
Geschrieben von: Tommy2Rock - 30.05.2023, 18:05 - Forum: 2023 - Keine Antworten

01. Linkin Park - More the Victim
02. 33RPM - Euer Leben
03. Subway to Sally - Leinen Los

04. Sören Vogelsang - Nerd
05. ASP - Ich ,Der Teufel und Du
06. Versengold - Ihr seid Musik
07. Powerwolf - ft. Alissa White-Gluz - Demons Are A Girl's Best Friend
08. Engst - Was wäre wenn
09. Rauhbein – Herz eines Kriegers
10. Santiano – Es klingt nach Freiheit

11. Gabria - Ruf der Nixe
12. Existent - Geschichten
13. Des Wahnsinns fette Beute – Traumtänzer
14. Eluveitie - Uxellodunon
15. Floor Jansen – Fire
16. Ernstfall – Hier bin ich daheim
17. Hämatom - Es regnet Bier
18. Skillet - Psycho in my Head
19. SDP feat. Adel Tawil - Ich will nur das du weißt
20. Hollywood Undead -Evil

21. Willkuer - Keiner von Euch
22. Fornhorst – Ursache des Problems
23. Saltatio Mortis - Pray for the Hunter
24. Kamelot - One More Flag in The Ground
25. Frei.Wild - Weil kein Krieg für ewig ist
26. Viva - Alles wird gut
27. Schandmaul - Saphira
28. Patty Gurdy – Melodies of Hope
29. Amon Amarth - Shapeshifter
30. Saitentanz - Zauberbarden

Neuvorstellungen für die nächsten Charts:
Thomas Benjamin Wild Esq - I Could Really Use a Win Today (feat. Charlie Luscombe)
Danko Jones – Good Time
Punk Rock Factory - Part of Your World (feat. Alissa White-Gluz)
Betontod – Barrikaden
Tír Saor - Green Fields Of France / Es Ist An Der Zeit
The Trouble Notes - Liberty Awaits

Ubersicht mit Anzahl der Stimmen

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  [Deutschrock] Grenzenlos - AntiXtrem (2023)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 23.05.2023, 15:41 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: antiextrem.jpg]


Label: RebelHearts Records
Release: 26. Mai 2023


Tracklist:
01. AntiXtrem
02. Grüße gehen raus
03. Libertas
04. Ich gebe nicht auf
05. 1000 Gründe für ein Ja
06. Allgäuer Jungs
07. Geteilt, vereint
08. 20zehn
09. Totaler Amoklauf
10. Contenance
11. Alles wird gut
12. Deutschrock stirbt nie


Die Rockband Grenzenlos setzt mit ihrem inzwischen 6. Studioalbum „AntiXtrem" ein neues Statement und schließt damit nahtlos an die Vorgängeralben an. Mit Klängen, die zum Teil sehr an die musikalischen Wurzeln der vier Allgäuer erinnern, jagen sie eine Hymne nach der anderen durch die Boxen. Mal in alter Manier, mal auf überraschende Weise. Und was kann man textlich von der neuen Platte erwarten? Kritisch wie eh und je! Denn viel zu oft schon wurde das Genre „Deutschrock", in dem sich Grenzenlos meist bewegen, mit falschen und verallgemeinernden Aussagen übersät. Mit „AntiXtrem" folgt der Konter hierauf! Aber muss das denn sein? Ja! Denn Rock stand in der Vergangenheit für Freiheit und den Mut, Missstände in der Gesellschaft aufzuzeigen. Und dafür setzt sich die Band ein, das will sie erreichen. Mit „AntiXtrem" liefert Grenzenlos zwölf neue Argumente dafür. (Quelle: Pressetext)


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Grenzenlos sind:
Martin Kaun: Gitarre, Gesang
Marco Oppeld: Gitarre, Begleitgesang
Martin „Vitz“ Thannheimer: E-Bass, Begleitgesang
Johannes „Jo“ Oswald: Schlagzeug


Grenzenlos melden sich mit ihrem 6. Studioalbum "AntiXtrem" zurück und machen mit dem Titel direkt klar, dass sie sich in keine Ecke drängen lassen. In den zwölf Liedern des Albums zeigen sie erneut, was Fans schon lange wissen. Die Jungs aus dem Allgäu gehören durch die Kombination aus Härte, starken Texten, sehr eingängigen Melodien und einer Frontstimme, die man sofort erkennt, völlig zurecht zur Deutschrockspitze. Mit "AntiXtrem" gehen sie einen Schritt zurück in Richtung ihrer Wurzeln und liegen trotzdem genau am Puls der Zeit. Vor allem die Texte treffen immer wieder einen Nerv, was durchaus auch schmerzt, wenn man sich angesprochen fühlt. Dies beginnt schon beim Titellied "AntiXtrem", denn mit dieser Einstellung ist es politisch extremen Gruppen nicht möglich, die Band oder ihre Musik zu instrumentalisieren. "Grüße gehen raus" an alle Zweifler, Kritiker und Hater, die der Band den Erfolg nicht gönnen und sie schlecht machen. Mit "Libertas" wird die römische Göttin der Freiheit angesungen, da unsere Freiheit durch Konsumwahn, falschen Versprechungen und gezielter Manipulation stetig bedroht wird. Die eigenen Träume und Pläne umzusetzen ist nicht immer leicht, doch mit "Ich gebe nicht auf" haben Grenzenlos die richtige Hymne abgeliefert, mit der man sich selbst aus tiefen Löchern ziehen kann. Eine erste Atempause bekommt man mit "1000 Gründe für ein Ja". Mit akustischen Gitarren wird diese gedankliche Liebeserklärung stimmungsvoll untermalt und Martin beweist erneut, dass seine Stimme auch in ruhigen Stücken sehr gut klingt. Schneller und mit Akkordeon im Sound geht es dann in "Allgäuer Jungs" weiter. Grenzenlos schauen auf ihre Heimat und beweisen, dass man seine Wurzeln feiern und lieben kann, ohne andere auszugrenzen oder in eine politisch fragwürdige Richtung zu gehen. "Geteilt, vereint" ist eine Hymne gegen die immer noch vorhandene gedankliche Ost/West-Teilung unseres Landes. Der Chorus bietet sich perfekt für laute Livechöre an, mit denen man dann wirklich vereint feiern kann. Einen Blick zurück auf die eigene Geschichte gibt es dann mit "20zehn". Das Gefühl, das Grenzenlos hier vermitteln, kann jeder nachvollziehen und man bekommt nicht nur beim ersten Anhören eine Gänsehaut. "Totaler Amoklauf" geht in eine andere Richtung, als man beim Titel vermuten mag. Grenzenlos verurteilen die Kriegstreiber dieser Welt, die nur für ihren eigenen Wohlstand Waffen im Namen des Friedens verkaufen und dabei über Leichen gehen. Wem es auf den Sack geht, dass andere ständig "Contenance" fordern, der hat hier die Chance, seine Gedanken dazu laut mitzusingen. Wie Grenzenlos es selbst sagen: "Luft ablassen ist besser, als das es gleich knallt". Durch "Alles wird gut" wollen Grenzenlos Menschen Mut machen, die in einem Teufelskreis aus Hass, Selbstmitleid, Wut und Selbstzweifeln stecken, um aus diesen auszubrechen. Das Finale ist eine Liebeserklärung an Deutschrock und eine Kampfansage gegen Klischees und Hater. "Deutschrock stirbt nie" kommt hörbar von Herzen und ist eine Hymne für die gesamte Deutschrockszene. 

Mein Fazit: Grenzenlos singen wie immer frei heraus was sie denken und nehmen damit eine klare Stellung ein. Musikalisch erkennt man viele Elemente aus den älteren Alben der Band, was aber nicht bedeutet, dass Grenzenlos sich nur selbst kopieren würden. Die Stärke des Albums ist die hörbare Spielfreude der Allgäuer Jungs und die sehr starken Texte. Diese gehen teilweise sehr unter die Haut und laden dabei zum Mitgröhlen und Feiern ein. Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass die provokativen Texte nie niveaulos werden und auf billige Klischees zurückgreifen, um jemanden zu triggern. Dies ist bei anderen Deutschrock Bands leider schon mehrfach aufgefallen und es ist wirklich angenehm, dass hier lieber mit Aussagen gearbeitet wird, hinter denen die Band auch steht. Die Anordnung der Lieder ist sehr durchdacht, denn die ruhigeren Stücke kommen immer genau dann, wenn man gerade eine kleine Pause zum Durchatmen braucht. Diese werden dann auch genutzt, um weniger sozialkritisch zu klingen und dafür die gefühlvolle Seite der Band zu zeigen. Das 6. Studioalbum ist somit quasi ein Pflichtkauf für alle Fans und wer guten, handgemachten Deutschrock mag, sollte "AntiXtrem" ebenfalls nicht ignorieren. Falls die Einladung für Redakteure in "Deutschrock stirbt nie" ernst gemeint sein sollte, ich komme gern als Berichterstatter zu einem Konzert. "AntiXtrem", "Libertas", "20zehn", "Alles wird gut" und "Deutschrock stirbt nie" sind meine Anspieltipps.

[Bild: bewertung4_5.png]

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  [Liedermacher] Sören Vogelsang - Optimismus Prime (2023)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 21.05.2023, 14:18 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: optimismuprime.jpg]


Label: pretty noice records
Release: 26. Mai 2023


Tracklist:
01. Irgendwann zu spät
02. Schaukeln
03. Fleck feat. Jonny
04. Optimismus Prime
05. Nerd
06. Grosse Freiheit
07. In meinem Kopf
08. Asoziale Medien
09. Danke
10. Salud feat. Ronja Maltzahn


"Optimismus Prime" stellt das dritte Soloalbum von Sören Vogelsang dar, das erfolgreich über ein Crowdfunding bei Startnext finanziert wurde. In 10 neuen Liedern erfüllt Sören nicht nur die Erwartungen seiner Fans, sondern geht musikalisch aucn neue Wege. Mit Humor, viel Gefühl und Texten, die unter die Haut gehen, nimmt er die Hörer mit auf eine sehr perönliche Reise in seine Gedankenwelt.


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Sören Vogelsang: Gesang & Akustik-Gitarre
Tobi Schneider: Bass, Keys & Akustik- und E-Gitarren, Drums & Percussion
Natasha Jaffe: Cello
Daniel Oldemeier: Drums & Percussion
Kai Prawitt: Drums & Percussion
Ronja Maltzahn: Gesang (Salud)
Jonny Böhm: Gesang (Fleck)
Kati Kawinkel: Mailboxansage (Asoziale Medien)
Martin Spieß: Mailboxnachricht (Asoziale Medien)


Wenn Sören Vogelsang vor den Aufnahmen zu "Optimismus Prime" den Gedanken hatte, dass alle guten Dinge drei sind, dann hat er sein Ziel definitiv erreicht. Der im Titel angesprochene Optimismus wird zelebriert, ohne dabei die Ecken und Kanten des Lebens zu ignorieren. Zum Nachdenken regt der Opener "Irgendwann zu spät" an, denn es geht um Dinge, die man vor sich hinschiebt oder vernachlässigt und dass es irgendwann zu spät sein wird, diese Dinge doch noch zu machen. "Schaukeln" beschreibt das Gefühl, nach einer Trennung zwischen Liebe und dem Verarbeiten der Trennung zu schweben. Der "Fleck" erzählt davon, dass Dinge erst an persönlichen Wert gewinnen, wenn sie durch Flecken oder Schrammen eine Geschichte erhalten. Dies gilt aber auch für Narben und andere Merkmale, die andere als Makel erkennen, in Wirklichkeit aber fester Teil der Persönlichkeit der Besitzer sind. Die Anspielungen und Zitate in "Nerd" aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Es ist ein Liebeslied an das Nerdsein, mit allem was dazugehört und der Freude, dieses Gefühl mit Gleichgesinnten zu teilen. Das Titellied "Optimismus Prime" zeigt auf, dass jede Situation von zwei Seiten betrachtet werden kann und die eigene Einstellung dafür verantwortlich ist, aus allem das Beste machen zu können. "Grosse Freiheit" ist thematisch nicht weit weg von "Irgendwann zu spät". Auch hier geht es darum, nicht zu zögern den eigenen Weg zu gehen und statt aufzugeben auch mal andere Dinge auszuprobieren, die am Ende dann doch zum Ziel führen. Wer schon einmal ein Gedankenkarussell erlebt hat, wird das Gefühl kennen, das Sören in "In meinem Kopf" besingt. Die "Asozialen Medien" wird auch fast jeder aus eigener Erfahrung kennen. Die Trugbilder, die negativen Kommentare, das ständige Erreichbarsein oder auch das Festhängen auf Instagram, TikTok und Co. sind ein täglicher Begleiter. Oft ist es eine Wohltat, sich davon für eine Weile zu befreien und einfach mal die echte Welt bewusst zu erleben. Ein herzliches "Danke" an Sörens Fans, Hörer und Supporter ist ebenfalls vorhanden. Dabei wird zeitgleich betont, dass jede Unterstützung nicht ins Leere läuft und die Motivation gibt mit der Musik weiterzumachen. Den Abschluss macht "Salud", das mit der Stimme vom Ronja Maltzahn beginnt und sofort für eine angenehme Gänsehaut sorgt. Die große Frage, ob man alles auf's Spiel setzt oder auf Nummer sicher geht, steht hier im Mittelpunkt. Wenn dann noch Gefühle im Spiel und Kopf und Herz sich noch nicht einig sind, dann befindet man sich wie Sören in einem emotionalen Glücksspiel, bei dem man alles gewinnen oder verlieren könnte.

Kaum zu glauben, dass nach dieser vielseitigen und persönlichen Reise gerade mal knapp 33 Minuten vergangen sind. Die Lieder haben soviel zu erzählen und zu vermitteln, dass es fast unmöglich scheint, alles in so einem engen Zeitrahmen zu verpacken. Nichtsdestotrotz funktioniert es bei Sören scheinbar spielend leicht. Wie schon bei den beiden Vorgängern "Augenblicke" und "Fernweh", spiegelt das Album die aktuellen Gedanken und Eindrücke von Sören wider. Musikalisch setzt er sich keine Grenzen und mit einem sehr poppigen und radiotauglichen Sound könnte sich seine Hörerschaft durch "Optimismus Prime" durchaus stark vergrößern. Langjährige Fans brauchen sich aber keine Sorgen machen, denn die beliebten Elemente wie Humor, Ehrlichkeit und Charme sind allesamt vorhanden. Als Co-Produzent für drei Lieder des Albums konnte kein geringerer als Simon "Mr. Hurley" Erichsen gewonnen werden. Wer sich über den klaren Sound der CD und dem sehr guten Mastering freut, wird wissend nicken, wenn man das Logo der Docmaklang Studios in Osnabrück entdeckt. Dort sind schon sehr viele Alben aufgenommen worden, wie zum Beispiel "75 Drunken Years - A Tribute to The Dubliners" von der Kilkenny Band, das auch ganz aktuell eine Rezension hier erhalten hat. Last but not least muss natürlich auch das grafische Design des Albums angesprochen werden, das von Kati Kawinkel. Das Coverbild, sowie die anderen Zeichnungen im Booklet und auf der Rückseite der CD, die auch auf Sticker und T-Shirts gedruckt worden sind, stammen von Daria und Sarah Nonn.

Ein kleiner Bonusabschnitt über die limitierte Fanbox aus dem Crowdfunding möchte ich hier auch noch einbauen, da ich die Box selbst besitze. Die Box ist grafisch passend zum Album gestaltet und ist nur etwas größer als die CD-Hülle. Neben dem signierten Album enthält sie den 64GB USB-Stick im Roboterdesign, einen 20-seitigen Würfel (W20), ein Plektron mit dem Albumcover, das Album auf Kassette, mehrere Sticker mit den Zeichnungen des Albumartworks, einen handgeschriebenen Textausschnitt, sowie eine Tüte Ahoi Brause und eine kleine Tüte Lachgummis. Durch diese Füllung wird jedes Fanherz höher schlagen und sie zeigt auch, mit wie viel Leidenschaft und Herzblut dieses Album produziert wurde. Da sie ausverkauft ist, ist sie schon jetzt ein begehrtes Sammlerstück unter Fans.

Mein Fazit: Wer Sören bisher eher durch Das Niveau oder seine LARP Alben und Auftritte kennt, hat beim Anhören von "Optimismus Prime" wahrscheinlich einen offenen Mund und einige Fragezeichen auf der Stirn. Humor und Wortwitz kommen auf dem Album keinesfalls zu kurz, der Fokus liegt allerdings auf den sehr persönlichen und teils melancholischen Texten, die immer wieder unter die Haut gehen. Auch der Stil wirkt ungewohnt, passt aber perfekt zu Sörens Stimme und seiner Persönlichkeit. Ohne sich selbst untreu zu werden, hat Sören ein äußerst radiotaugliches Album erschaffen und ich meine jetzt nicht nur Internetradios wie Durchgehört. "Schaukeln", "Grosse Freiheit", "Danke" und auch "Irgendwann zu spät", kann ich mir sehr gut bei Sendern wie 1LIVE oder den Lokalradios wie Antenne Niederrhein vorstellen. "Optimismus Prime" ist ein Album zum An- und Zuhören, denn neben den sehr eingängigen Melodien sind es vor allem die Texte, die Sörens drittes Soloalbum ausmachen. Als Anspieltipps empfehle ich die drei vorab erschienenen Singles "Nerd", "Asoziale Medien" und "Schaukeln", durch die man sich schon vor dem Release einen sehr guten Eindruck verschaffen kann.

[Bild: bewertung5.png] 

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  [Folk] Kilkenny Band - 75 Drunken Years - A Tribute To The Dubliners (2022)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 17.05.2023, 09:21 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: 75drunkenyears.jpg]


Label: Timezone Records
Release: 18. Oktober 2022 (exklusiv im Band Shop)


Tracklist:
01. Irish Rover – featuring Mr. Hurley & Die Pulveraffen - Video
02. Raglan Road
03. All For Me Grog
04. Maids When You’re Young
05. Song For Ireland
06. The Button Pusher
07. Mason’s Apron
08. Seven Drunken Nights
09. Peggy Lettermore
10. The Fields Of Athenry
11. Black Velvet Band
12. The Monto
13. Step It Out Mary
14. The Town I Loved So Well
15. Dirty Old Town
16. Whiskey In The Jar
17. Wild Rover
18. Molly Malone


Passend zum 60 jährigen Jubiläum der Dubliners und unserem eigenen 15 jährigen Jubiläum haben wir ein ganzes Album zu Ehren der Dubliners aufgenommen. Von den frühen Jahren mit energiegeladenen Stücken von Luke Kelly, bis zu den gefühlvollen Balladen Paddy Reillys aus den späten Bühnenjahren der Dubliners haben wir die für uns bedeutsamsten und wichtigsten Stücke der Dubliners interpretiert. (Quelle: Kilkenny Band)


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Kilkenny Band sind:
Jascha Kemper: Tenor Banjo, Whistles & Gesang
Julie Ann Cimino-Boyle: Bodhran & Gesang
Stephan Niebler: Banjo, Gitarre & Gesang
Dennis Fehlauer: Bass, 5 String Banjo & Gesang
Raphael Schmitt: Fiddle & Backing Vocals


Gastmusiker:innen:
Mr. Hurley: Gitarre & Gesang
Der einäugige Morgan: Schlagzeug & Gesang
Pegleg Peggy: Bass & Gesang
Buckteeth Bannock: Akkordeon & Gesang
Shawn Hellmann: Backing Vocals
Marvin Kreimeier: Backing Vocals


Tribute Alben gibt es in jedem Musikstil und oft hat man das Gefühl, dass auf diese Weise schnell ein paar Euro verdient werden sollen. Uninspiriert und nicht selten sehr billig produziert, hinterlassen diese Alben oft einen bitteren Beigeschmack, wenn man die besten Lieder einer Band neu interpretiert hören möchte. Dies ist bei der Kilkenny Band nicht der Fall. "75 Drunken Years - A Tribute To The Dubliners" ist eine hörbare Liebeserklärung, in die sehr viel Herzblut geflossen ist. Dies beginnt schon beim Coverbild, das eine Hommage an eines der bekanntesten Bandfotos der Dubliners ist. Das Artwork von Hygin Graphix, zusammen mit den Fotos von Katharina Uhlmann ergänzen sich wirklich perfekt und stimmen sehr gut auf das Album ein. Die 18 Lieder sind schon ohne Blick auf die Dubliners ein eigenes Best of irischer Musik. Jedem, der sich nur für ein paar Stunden mit Irish Folk beschäftigt hat, sollte das Herz bei dieser Songliste höher schlagen. Kombiniert man diese beiden Faktoren mit dem Wissen, was für hervorragende Musiker:innen in der Kilkenny Band sind, ist die Erwartungshaltung automatisch sehr hoch. Schon beim "Irish Rover", bei dem Mr. Hurley & Die Pulveraffen als Gäste zu hören sind, wird diese mehr als nur erfüllt. Die Kilkenny Band hat deutlich hörbar Spaß bei den Aufnahmen gehabt und als Hörer wird man von dieser Spielfreude sofort mitgenommen. Schunkeln, tanzen und mitsingen setzen von alleine ein und man wundert sich nicht nur beim ersten Anhören, wie schnell eine gute Stunde vergehen kann. Die Kilkenny Band covert die Lieder aber nicht nur, sondern ergänzt viele Lieder durch ihren eigenen Stil. Dadurch hat man auf der einen Seite Aufnahmen, die sehr deutlich nach The Dubliners klingen, wie zum Beispiel "Seven Drunken Nights". Gleichzeitig kommen alle eigenen Stärken durch, die "75 Drunken Years - A Tribute To The Dubliners" eindeutig zu einem Kilkenny Band Album machen. Ein Grund ist auf jeden Fall die Stimme von Julie Ann Cimino-Boyle, die immer wieder bezaubert. Ein Lob muss aber auch an alle anderen Mitglieder rausgehen. Egal ob Banjo, Fiddle, Whistles, Bass oder Gesang, die Kilkenny Band setzt die Meßlatte für akustischen Folk sehr hoch. Das Docmaklang Studio in Osnabrück darf, wenn es um den Klang des Albums geht, natürlich nicht unerwähnt bleiben. Seinen guten Ruf hat es erneut verdient und es ist immer wieder eine Freude, Alben aus dieser Musikschmiede genießen zu können. Selbst wenn man auf hohem Niveau meckern möchte, fällt dies sehr schwer. Eine zweite CD mit mehr Liedern wäre natürlich wünschenswert, aber irgendwo muss man den Cut machen. Nach 15 Jahren Kilkenny Band und 60 Jahren The Dubliners, aus denen sich die 75 Jahre im Albumtitel ergeben, fehlt eigentlich nur noch eine Sache, die bei den Dubliners mehrfach zu finden ist, ein Live Album. 

Mein Fazit: Eigentlich kann ich nichts mehr schreiben, was hier nicht schon geschrieben worden ist. "75 Drunken Years - A Tribute To The Dubliners" ist ein wunderschönes Album, das nicht nur in die Sammlung der Kilkenny Band Fans gehört. Jeder Irish Folk Hörer wird begeistert sein und dieses Album feiern. Die Auswahl ist sehr gut, auch wenn man sie natürlich durch sehr viele Lieder ergänzen könnte, wenn man sich das Werk von The Dubliners anschaut. Mr. Hurley & Die Pulveraffen sorgen mit ihrem Gastauftritt für eine äußerst partytaugliche Version von "Irish Rover", Balladen wie "The Fields Of Athenry" und "Molly Malone" sorgen für Gänsehautmomente, während man bei "Seven Drunken Nights", "The Wild Rover" und "All For Me Grog" den Wunsch verspürt, in den nächsten Pub zu gehen. Was soll ich noch viel schreiben, wenn anhören doch so viel schöner ist? Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und die volle Punktzahl. Der Bandshop ist ja oben verlinkt, denn dort ist das Album im Moment exklusiv erhältlich, falls ihr nicht zu den Liveterminen der Band gehen könnt.


[Bild: bewertung5.png] 

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  [Mittelalter] Die Vertriebenen - ExtraVagant (2020)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 13.05.2023, 09:33 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: extravagant.png]


Release: 13. Juni 2020
Label: pretty noice records


Tracklist:
01. Incendium reali
02. Höppe, Höppe
03. Ali Ben gyb ma Gaffa
04. Balkaninchen
05. Fünf Frettchen
06. Zwergenballade
07. Nevâ-Ceng-i Harbî
08. Kalsarikännit
09. Colaphus Vehemenz 
10. La Triviata
11. Rabenherz


Nach mehr als vier Jahren seit unserem Debütalbum, konnten wir – die Vertriebenen –unser zweites Album auf die Marktplätze der ach so flachen Erdenscheibe bringen und konnten freudiger nicht sein. Für diese Aufnahme haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und sind – nun um viel Studioerfahrung reicher – stolz und glücklich, Euch unsere zweite CD „ExtraVagant“ präsentieren zu können. Mit dem weitestgehenden Verzicht auf elektronischen Firlefanz und einem Sound, der so nahe an der Realität wie möglich klingt, setzen wir nun einen weiteren Meilenstein in unserer zehnjährigen Bandgeschichte. Keine Glaskugel der Welt kann uns sagen, wann wir wieder auf der Bühne stehen und für Euch spielen können und dürfen. Der Plage zum Trotze haben wir nun beschlossen Boten anzuheuern, damit unser Machwerk in eure heimische Kemenate gebracht werde, während die Welt darauf wartet, dass diese Pestilenz möglichst schadlos an uns allen vorübergeht.Im Grunde sind es Euer Lachen, Eure Freude und das gemeinsame Feiern von Musik was uns antreibt und somit wollen und werden wir sobald als möglich wieder über die Marktflecken ziehen und auf Dorffesten und hundertelfzigsten Geburtstagen für Euch aufspielen.
Denn wir sind und bleiben Eure Vertriebenen und vertreiben Euch … die Zeit. (Quelle: Pressetext)


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Die Vertriebenen sind vertreten durch:
Hein von Rabenstein: Sackpfeifen, Bouzouki, Schalmeien & Drehleier
Felix Eisenleber*: Trommeln, Percussion, Sackpfeife, Didgeridoo, Triangel
Kaligulas der Taktlose: Sackpfeifen, Schalmei, Tabla
Sola Bragisdóttir: Sackpfeife. Klanghölzer
Thoron Trommelfeuer: Trommeln, Percussion, Sackpfeife, Schalmei
Morgi die Schlagfertige: Sackpfeife (Määhphisto), Schalmei, Schellekränzele
Määphisto das Dudelschaf (Maskottchen)
*kein aktuelles Bandmitglied mehr


Die Vertriebenen haben mit ihrem zweiten Album "ExtraVagant" erneut das Ziel verfolgt, die Atmosphäre eines Liveauftritts auf einen Silberling zu bannen. Dies ist der Formatio hervorragend gelungen. Während andere Bands sogar noch bei Aufnahmen eines Konzertes mit Effekten und mehrfach übereinandergelegten Tonspuren des gleichen Instruments für satten Klang sorgen, haben sich Die Vertriebenen ganz auf ihre musikalischen Fähigkeiten konzentriert. Wie schon bei "Non Rota Nova", haben sie damit die richtige Wahl getroffen. Von der ersten Sekunde an fühlt man sich an den Rand einer Marktbühne versetzt und will mit Klatschen und lauten "HEY"-Rufen losfeiern. Es sind auch hörbar Parts eingebaut, die genau dieses Gefühl noch verstärken, wenn die Dudelsäcke eine Pause machen und die Trommeln dafür laut den Takt angeben. Damit sich das Album noch mehr von der Masse abhebt, haben auch bekannte Stücke wie "Ali Ben gyb ma Gaffa" einen persönlichen Klang verliehen bekommen. Dadurch hat man nie das Gefühl, einfach nur die 500. gleiche Version zu hören, die an anderer Stelle schon fast für Ohrenbluten sorgt. Dass es keinen Gesang auf dem Album gibt, fällt zwar irgendwann auf, stört aber nicht im Geringsten. Dafür sind die Lieder einfach viel zu tanzbar und wenn man zum Anhören auch noch einen guten Met trinken kann, fehlt eigentlich nur der Geruch von Lagerfeuern, damit man gedanklich wirklich auf einem Mittelaltermarkt angekommen ist. Die Abmischung des Albums ist dafür mitverantwortlich, da jedes Instrument hörbar ist und nie im Mix untergeht. Zum Glück sind sie mittlerweile auch südlich ihrer heimatlichen Wohlfühlzone anzutreffen, wie beim Mengeder Mittelalterlich Gaudium im Moselbachpark Waltrop in Waltrop, das am 10. und 11. Juni dieses Jahres stattfinden wird. Wer das Marktgefühl nicht nur zu Hause erleben mag und die CD vielleicht auch noch signiert in seine Sammlung aufnehmen möchte, hat also bald die Chance dazu.


Mein Fazit: Zuerst muss ich mich für die lange Wartezeit für diese Rezension entschuldigen, die aus Problemen mit der Post (mehrfach verschickt und nicht angekommen) und persönlicher Angelegenheiten meinerseits verursacht worden ist. Dafür hat sich das Warten wirklich gelohnt, denn "ExtraVagant" ist endlich wieder eins dieser Marktalben, die das Marktgefühl nach Hause bringen. Die Vertriebenen verstehen nicht nur sehr gut, wie sie durch bekannte und neue Stücke Mittelalterfans begeistern, sondern sind auch an ihren Instrumenten wahre Meister ihrer Kunst. Durch Dudelsäcke und Schlagwerk liegt ordentlich Druck in den Liedern, so wie man es vor einer Marktbühne im Bauch fühlen möchte.  Drehleier, Bouzouki und Schalmeien sorgen derweil für den melodischen Teil und wer bei dieser Kombination still sitzen bleibt, braucht wohl dringend einen Met. Der natürliche Klang der Musik und der bewusste Verzicht auf große Effekte machen "ExtraVagant" zu einem Albun, das jede Musiksammlung ergänzt. Egal ob zu Hause, auf dem Weg zu einem Markt oder für eure eigene Mittelalterparty, "ExtraVagant" wird für eine gute Stimmung sorgen. Meine Anspieltipps sind "Ali Ben gyb ma Gaffa", "Balkaninchen", "Kalsarikännit" und "Rabenherz"

[Bild: bewertung5.png]

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  [Liedermacher / Folk] Nobody Knows - Struwwelpeterlieder (2023)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 12.05.2023, 10:41 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: struwwelpeterlieder.jpg]


Release: 01. Mai 2023
Label: Prosodia


Tracklist:
01. Struwwelpeter
02. Die Geschichte vom bösen Friederich
03. Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug
04. Die Geschichte von den schwarzen Buben
05. Die Geschichte vom wilden Jäger
06. Die Geschichte vom Daumenlutscher
07. Die Geschichte vom Suppen-Kaspar
08. Die Geschichte vom Zappel-Philipp
09. Die Geschichte vom Hanns Guck-in-die-Luft
10. Die Geschichte vom fliegenden Robert
11. Vorspruch


Der „Struwwelpeter“ gehört – warum auch immer – zum sogenannten Klassikerkanon der Kinderliteratur. Dabei ist er alles, was zeitgemäße Menschen nicht vertreten: unbegründet autoritär, unlogisch und gewalttätig. Nobody Knows haben sich der Verse von Heinrich Hoffmann angenommen und sie musikalisch derart gewandet, dass sie in die heutige Zeit passen. Ironie ist ein treuer Wegbegleiter. Und so zappelt Philipp bis zum finalen Verschütten, ein Daumenlutscherbub wird seiner Passion und körperlichen Unversehrtheit beraubt und Katzen weinen um ein verbranntes Kind, dessen Schuhe jeder Flamme standhalten. Ist der „Struwwelpeter“ zeitgemäß? Ja, jede Auseinandersetzung mit Autoritäten ist es. Und so präsentieren Nobody Knows ein demokratisches Plädoyer in fremden Worten. (Quelle: Prosodia)


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Nobody Knows sind:
Max Heckel: Gesang, Gitarre & Violine
Ronny Heckel: Mandoline, Gitarre & Gesang
Aron Thalis: Schlagzeug & Djembe
Frederic Sachser: Bouzouki & Gesang
Marcel Storjohann: Kontrabass, E-Bass & Gesanag


Leicht bedrohlich und bedrückend klingend beginnt das neue Album "Struwwelpetergeschichten" von Nobody Knows,  während es in die Geschichtensammlung des Frankfurter Arztes und Psychiaters Heinrich Hoffmann († 20. September 1894) eintaucht. Dies ist nicht zufällig gewählt, denn für viele Menschen stellen die Ereignisse im "Struwwelpeter" unschöne Kindheitserinnerungen dar. Die Ansichten und Bestrafungen, die in dem Buch vorkommen, sind erschreckend und äußerst brutal. Dies ändert sich auch nicht in "Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug". Dort wird vor dem Spielen mit dem Feuer gewarnt, das hier tödliche Folgen hat. Die beiden Hauskatzen beobachten die Situation und drohen vor den Folgen, fragen aber auch nach den Eltern, die ihr Kind allein gelassen haben. Die Bestrafung des kleinen Daumenlutschers ist ein Paradebeispiel dafür, wie im Buch mit ungehorsamen Kindern umgegangen wird. Auch der Suppen-Kaspar ist wohl jedem im Leben schon begegnet und die Erwähnung seines Schicksals kennen auch heute noch viele Kinder, die ihr Essen nicht aufessen oder etwas anderes haben wollen. Dies sind nur ein paar Beispiele und wer es genauer wissen mag, der hat bei den "Struwwelpeterliedern" nun die Chance, sein Wissen aufzufrischen. Nobody Knows haben sich die Geschichten in ihrem eigenen Folk-Stil musikalisch vorgenommen und sind dabei sehr kreativ gewesen. Neben eigenen Melodien, welche die Stimmung in den Liedern sehr gut wiedergeben, haben sie auch klassische Melodien benutzt. "Die Geschichte vom Suppen-Kaspar" wird zum Beispiel von Johann Pachelbels "Kanon in D-Dur" untermalt, die viele wahrscheinlich durch "Memories" von Maroon 5 im Ohr haben werden. "Die Geschichte vom wilden Jäger" endet dafür auf die Melodie von "Grün, ja, grün sind alle meine Kleider". Diese Details machen das Album sehr abwechslungsreich und sehr vielseitig. Auch der Gesang von Max Heckel variiert von ernsten bis zu ironischen Klängen, die den Geschichten noch mehr Charakter verleihen. Abgerundet wird das Album durch die Anmerkungen zu jedem Lied und dem sehr passenden und wunderschönen Artwork des Booklets, indem auch alle Geschichten zum Nachlesen vorhanden sind. Wer den Geschichten ohne Abneigung oder schlechten Kindheitserinnerungen eine Chance gibt, wird hier knapp 35 Minuten hervorragend unterhalten.


Mein Fazit: Die Geschichten aus dem "Struwwelpeter" habe ich schon als Kind merkwürdig gefunden. Meine Eltern haben meine Geschwister und mich ohne Zwang oder Gewalt erzogen. So habe ich zwar erkannt, dass einiges als Sicherheitshinweis gut gemeint, aber weltfremd und nicht mehr zeitgemäß war. Der musikalische Rückblick durch Nobody Knows ist sehr interessant und ein Grund, sich noch einmal mit den Geschichten auseinanderzusetzen. Sie feiern die Geschichten nicht, sondern nutzen ihr Album wie eine Zeitkapsel, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen soll. Im Booklet stehen zu allen Liedern Kommentare und Anmerkungen, was ein Pluspunkt für den Kauf des Albums in physischer Form ist. Zusammen mit dem Artwork und den Texten ergibt sich nämlich erst ein Gesamtbild, das sonst falsch interpretiert werden könnte. Musikalisch bewegen sich Nobody Knows wieder zwischen Folk und Liedermachern. Wer die Band schon kennt, wird sich sofort wohlfühlen, während neue Hörer durch die vielen Details und der Abwechslung viel Spaß an der Musik finden werden. Hat sich meine bisherige Ansicht durch das Anhören des Albums verändert? Mein Blickwinkel hat sich immerhin soweit geändert, dass ich ohne kindliche Ablehnung auf diese Geschichten schauen kann. Sie sind nun mal ein Produkt ihrer Zeit und können als Vergleich dienen, wie man früher Erziehung und Autoritäten betrachtet hat. Ein großer Fan der Geschichten werde ich wohl nie werden, aber die  "Struwwelpeterlieder" sind sehr hörenswert und zeigen mal wieder, aus wie vielen lyrischen Quellen Nobody Knows sich inspirieren lassen. Da das Album sehr kurzweilig und sehr schön arrangiert worden ist, sollte man es sich mindestens einmal im Ganzen anhören. Die Band selbst empfiehlt die Geschichten vom Daumenlutscher, Hanns Guck-in-die-Luft und die vom fliegenden Robert als Anspieltipps. Zum fliegenden Robert gibt es auch ein Video, das ihr euch hier anschauen könnt.


[Bild: bewertung4_5.png]

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  [Mittelalter / Rap] Rapkalibur - Aliquid Novi (2023)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 09.05.2023, 06:52 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: aliquidnovi.jpg]



Release: 07. März 2023
Label: King Ov Kingz Rekorz / Koka Muzik



Tracklist:
01. Bruder Rectus
02. Tod einez Armen feat. Van Langen & Des Teufels Lockvögel
03. Der blinde König feat. Garuuun, Nadine Heil & Madina das Spielweyb 
04. Einladung in die Berge feat. Garuuun & Loressa
05. Hummeldanz
06. Bürgerkrieg feat. Garuuun
07. Der Bettlersoldat
08. Holde Maid feat. Elena
09. Subway 2 Sandwich
10. Der letzte Ritter feat. Gaby Koss 
11. Dreamz of Ireland
12. Der Barde (Xtenduz) feat. Madina das Spielweyb
13. Tourdion feat. Heidenspass
14. Jeruzalem
15. Mein ganzer Reichtum feat. Saxo Beat G
16. Badischez Wiegenlied feat. Loressa
17. Rapkalibur
18. Zukunftzlied
19. Dez Bruderz letzte Worte
20. Bonus: Der Barde (Cultus Ferox Remix)


“Musik von heute, dem Volke von gestern und Musik von gestern, dem Volke von heute!” So in etwa kann man das Schaffen von Rapkalibur in all seinem Facettenreichtum beschreiben…
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das zeitlose Erbe zum Teil längst vergessener, lyrischer Sprach- und Dichtkunst wiederzufinden, diese mit lebhaften Klangwelten zu untermalen, um Gedankenbilder entstehen zu lassen, so dass der Hörer sich selbst im Strudel der Zeiten verlieren kann. Rapkalibur, dessen musikalische Wurzeln im Hip-Hop liegen, der sich aber genauso engagiert seit Jahrzehnten in der Mittelalterszene tummelt, wagt den Brückenschlag über die Zeiten, eine neue Form des Crossover von traditionellen und zeitgemäßen Klangwelten, “Urban Folk”. Elektronische Beats, Loops, Samples und Klangkollagen gehen eine fruchtbare, nie gehörte Verbindung mit handgemachter Musik auf traditionellen Instrumenten ein. Überlieferte Schriften, Lieder und Gedichte, aber auch eigene Texte kommen in völlig neuem, schillernden Gewand daher und lassen die Tage der Ritter und Spielleute wieder auferstehen, mit einer überzeugend zeitlosen Textauswahl und Bearbeitung. Mit präzisem, eindringlichem Sprechgesang reimt er am Mikrofon buchstäblich das Schwert aus dem Stein. Derart präsentiert, offenbart sich eine überraschende Aktualität und Aussagekraft, ohne dabei die Faszination der Geschichten vergangener Tage aus dem Sinn zu verlieren. (Quelle: Pressetext)


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Rapkalibur ist:
Sascha „Psycomatic“ Hummel - Songwriting, Rap & Produzent
Gastmusiker'innen:
Bruder Rectus: Horis Hammamy / Bruder Rectus: Erzähler
Tod einez Armen: Angela Van Langen (Des Teufels Lockvögel): Chorus, Marcus Van Langen (Des Teufels Lockvögel): Chorus & Gitarren, Patrick Schneckenburger (Aeglos): Gitarre,
Peter Wachter (Des Teufels Lockvögel): Bass, Der Greyf (Heidenspass): Schlagzeug & Percussion
Der blinde König: Garvin "Garuuun" Metz als blinder König & Räuber, Sebastian Loth als Königssohn, Nadine Heil als das Volk, Madina das Spielweyb als Königstochter
Einladung in die Berge: Garvin "Garuuun" Metz: Chorus, Loressa: Gesang, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles, Marius Kegler: Drehleier & zweite Gitarre
Hummeldanz: Michael von Ullrichstein: Sackpfeifen, Der Greyf (Heidenspass): Schlagzeug & Percussion
Bürgerkrieg: Garvin "Garuuun" Metz: Chorus
Der Bettlersoldat: Loressa: Chorus, Marius Kegler: Drehleier
Holde Maid: Elena Huber: Chorus, Vichy Ratey: Piano
Subway 2 Sandwich: Michael von Ullrichstein: Sackpfeifen, Der Greyf (Heidenspass): Schlagzeug & Percussion
Der letzte Ritter: Gaby Koss: Chorus, Garvin "Garuuun" Metz: Background
Dreamz of Ireland: Ben Metzner / Prinz Richard Hodenherz (Feuerschwanz & dArtagnan): Uilleann Pipe & Tin Whistle, Atilla Tapolczai: Banjo
Der Barde (Xtenduz): Madina das Spielweyb: Chorus
Tourdion: Der Greyf (Heidenspass): Gesang, Hamingja (Heidenspass): Gesang, Marius Kegler: Bouzouki
Jeruzalem: Dawid Adler (Keltenstimme): Gesang & Chor, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles & Chor, Georgios "Saxo Beat G" Kalpaxidis: Bouzouki,
Peter Wachter (Des Teufels Lockvögel): Bass, Isaak Amanatidis: Percussion, Vichy Ratey: Intro / Outro (zuusammen mit Sascha „Psycomatic“ Hummel )
Mein ganzer Reichtum: Georgios "Saxo Beat G" Kalpaxidis: Chorus & Bouzouki, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles, Isaak Amanatidis: Percussion
Badischez Wiegenlied: Loressa: Chorus, Kim B: Background, Dominicus der Barde: Flöten & Tin Whistles, Marius Kegler: Gitarre
Dez Bruderz letzte Worte: Horis Hammamy / Bruder Rectus: Erzähler
Der Barde (Cultus Ferox Remix): Peter "Pam Peter" Uciechowski (Cultus Ferox): Sackpfeifen, Schalmeien & Maultrommel, Stefan "Strahli" Strahl (Cultus Ferox): Trommeln & Percussion, Robert alexander "Yangens" Kriese (Cultus Ferox): Gitarre & Bass


Mit "Aliquid Novi" ist das zweite Studioalbum von Rapkalibur erschienen. Die Produktion war nicht einfach und der Releasetermin musste immer wieder nach hinten verschoben werden, bis letztendlich über 15 Jahre vergangen sind. Mit einer Produktionszeit dieser Länge stellen sich automatisch folgende Fragen: Merkt man dem Album das Alter an und kann es mit aktuellen Produktionen mithalten? Die Antworten darauf fallen zum Glück sehr positiv aus. Der Sound ist klar, keiner der Samples klingt angestaubt und auch die Stimmaufnahmen sind tadellos. Rapkalibur selbst ist nicht nur der Produzent des Albums, sondern auch die Hauptstimme und der Geschichtenerzähler. Durch ihn wird alles zusammengehalten und erst zu einem großen Ganzen. Bei der Menge an Gästen, die auf "Aliquid Novi" mitwirken, geht dieser Punkt beinahe unter. Wer genau wissen möchte, wer welchen Part übernommen hat, kann sich im Booklet schlau machen. Während das Artwork wirklich schön und passend gestaltet ist, stellt die Wahl der Schriftgröße und der Farbe die Leser vor ein Problem. Während die Informationen gut lesbar sind, bekommt man beim Lesen der Lyrics sehr schnell Kopfschmerzen. Die Schrift ist einfach viel zu klein und dazu sehr blass. Während der Produktionszeit gab es Probleme mit den Grafikdateien, was diesen Umstand vielleicht erklärt. Eine große Entschädigung stellt die Musik dar. Die Beats haben ordentlich Druck, die Lyrics kann man schon als Poesie beschreiben. Rapkalibur hat Rhythmus und Melodie in der Stimme, wie man sie in den Hip-Hop-Charts kaum noch findet. Während dort mit Autotune und Pseudo-Rhymes gearbeitet wird, überzeugt Rapkalibur mit Talent. Man wundert sich wirklich, warum er nach so vielen Jahren immer noch ein Underdog ist. Neben seiner Stimme sind in den Lyrics oft weibliche Stimmen zu hören, die einen wunderbaren Kontrast zu seinem Stimmklang bieten. Die von Gästen eingespielten Samples sind sehr gut eingesetzt worden, um die richtige Atmosphäre für die Geschichten zu erzeugen. Der Spagat zwischen Rap und Mittelalter gelingt sehr gut und wirkt niemals aufgesetzt. Wer Rapkalibur kennt wird wissen, dass dies an seiner engen Verbindung zur mittelalterlichen Szene liegt und ihm die Musik sehr am Herzen liegt. Wer an einem Album interessiert ist, das jenseits bekannter Muster und Vorlagen funktioniert, wird durch die vielen, abwechslungsreichen Details des Albums sehr lange gut unterhalten werden.

Mein Fazit: Ich selbst habe lange auf das Album gewartet und mich gefreut, als es endlich zum Vorverkauf gekommen ist. Das Album dann in der Hand zu halten, war ein wirklich schöner Moment und musikalisch wurden alle Wünsche erfüllt. Leider kann alles, was "Aliquid Novi" so einzigartig macht, auch dafür sorgen, dass es von beiden Zielgruppen nur in kleinen Teilen angenommen wird. Mittelalterfans werden die Texte und Themen mögen, mit dem Musikstil aber nur bedingt klarkommen, bei Fans der deutschsprachigen Rapszene wird es genau andersherum sein. Während der Stil und die Produktion der Songs dort gut ankommen werden, ist es unwahrscheinlich, dass mittelalterliche Themen auf Interesse stoßen. Wer offen ist und beide Seiten wertschätzen kann, wird das Album als eine seltene Perle feiern und ins Herz schließen. Die Skills von Rapkalibur hab ich weiter oben schon angesprochen. Trotzdem muss ich noch einmal betonen, dass die deutschen Charts dringend solche Künstler brauchen, da Genuschel und Autotune bei vielen Menschen eher für Belustigung sorgen, sobald sie älter als 16 sind und mehr über Musik gelernt haben. Wer sich an Rapkalibur herantasten möchte, kann dies sehr gut über die "Verbündet"-Samplerreihe machen, die von Sascha Hummel produziert wird. Dort sind im Mix mit mittelalterlichen Stücken auch immer Rapkalibur-Songs zu finden oder ihr nutzt den bandcamp Link zum Album weiter oben. Meine Anspieltipps von "Aliquid Novi" sind "Der Barde (Xtenduz)", "Der letzte Ritter", "Hummeltanz" und "Der blinde König", durch die man einen guten Einblick in die Vielfalt des Albums bekommt.

[Bild: bewertung4.png]

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