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  01: Das Geheimnis des magischen Spiegels - Das Abenteuer beginnt
Geschrieben von: Tommy2Rock - 17.05.2019, 12:11 - Forum: Die Spürhasenbande - Keine Antworten

[Bild: dspf1.jpg]


Ein Hörspiel von Karsten Schäfer
Laufzeit: ca 68 Minuten
Musik: Klangkonzept
Illustration: Nadine Reitz - kiwiFORm
unter anderem Erhältlich bei: pop.de & amazon


Kapitel:
1. Das traumhafte Ritterturnier
2. Bei Bartholomäus
3. Ein Tag mit Freunden
4. Zauberspiegel?
5. Spurensuche im Kloster
6. Gespenster gibt es nicht!
7. Die Schatulle
8. Der magische Spiegel
9. Danksagung von Karsten Schäfer


Sprecher:
Polly: Karoline Mask von Oppen
Kiki: Dagmar Bittner
Finn: Sven Buchholz
Bartholomäus von Eulenberg: Gordon Piedesack
Eusebius von Eulenberg: Dirk Hardegen
Ferdinand von Flatterstein: Matthias Keller
Ansage: Klaus Krückemeyer
Der Marder: Joachim Ziebe
Ritter Grimmgroll: Karsten Schäfer
Fridericus von Eulenberg: Florian Harz
Bruder Bernd: Klaus Krückemeyer
Erzähler: Peter Laupenmühlen


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Nachdem Hase Finn davon geträumt hat, ein Ritterturnier zu gewinnen, wächst in ihm der Wunsch, wirklich Ritter zu werden. Als er seinem Freund Bartholomäus von Eulenberg davon erzählt, erklärt dieser ihm, dass es im Mittelalter anders zugegangen ist, als man es heute denkt. Finn gerät dennoch ins Schwärmen und stellt sich vor, wie es wäre, in vergangene Zeiten zu reisen. Bartholomäus erzählt ihn vom einem Spiegel, der früher Raum- und Zeitreisen möglich gemacht hat und sich in seinem Besitz befindet. Da es noch früh am Tag ist und Eulen bekanntlich nachtaktiv sind, bittet Bartholomäus Finn später wiederzukommen und verspricht, mehr über den Spiegel zu erzählen. Finn trifft währenddessen auf seine Freundinnen Kiki, ein Eichhörnchen, dass gerne mal seine Nüsse verlegt und Polly, ein schlaues und belesenes Hasenmädchen. Zu dritt sprechen sie mit Bartholomäus und er erzählt ihnen von fehlenden Edelsteinen auf dem Spiegel, deren Fehlen das Zeitreisen unmöglich macht. Man kann aber immer noch an jeden beliebigen Ort reisen, wenn man dem Spiegel genaue Ortsangaben machen kann. Um mehr über den Verbleib der Edelsteine zu erfahren, reisen sie durch den Spiegel ins Kloster Ottobeuren, um mit Bartholomäus' Bruder Eusebius zu sprechen. Dieser ist im Besitz der Familienchronik und mit ihm zusammen wollen sie die Aufzeichnungen von Fridericus von Eulenberg untersuchen, da Fridericus das letzte bekannte Familienmitglied ist, das noch Zeitreisen unternommen hat. Fridericus hat die zwei Edelsteine, ein Mondstein und ein Saphir, an verschiedenen Orten versteckt, da er Zeitreisen für zu gefährlich hielt. Polly, Kiki und Finn gehen den Hinweisen nach und schaffen es nach einigen Abenteuern, beide zu finden. Dem Saphir liegt ein Schreiben Fridericus' bei, in dem auch Regeln für Zeitreisen erklärt werden, damit diese ungefährlich vonstatten gehen. Als Bartholomäus und Eusebius die drei Freunde für das Lösen der Rätsel loben, fällt zum ersten Mal die Bezeichnung Spürhasenbande, die sofort übernommen wird. Die Edelsteine werden in den Spiegel eingesetzt und somit bieten sich der Spürhasenbande nun viele Möglichkeiten, um neue Abenteuer zu erleben.

Mein Fazit: Auf die Spürhasenbande bin ich aufmerksam geworden, als das Crowdfunding für die ersten 3 Folgen stattgefunden hat. Das Konzept eines Kinderhörspiels, das neben der Unterhaltung auch noch interessante Fakten vermitteln möchte, hat mich sofort begeistert. Die liebevollen Illustrationen der einzelnen Figuren und auch das CD Cover haben sehr dazu beigetragen, dass man schon vor dem Hören viel Sympathie für die Spürhasenbande entwickelt. Karsten Schäfer hat in Interviews erklärt, dass niemand, der an der Produktion beteiligt gewesen ist, Geld für die Mitarbeit bekommen hat. Alle waren sich einig, dass Einnahmen wieder in die Serie investiert werden sollen, damit die Geschichte weitererzählt werden kann. Die Leistung der Sprecher zeigt umso deutlicher, wie viel Spaß ihnen die Spürhasenbande gemacht hat und wie viel Liebe ins Projekt geflossen ist. Zu den Sprechern gehören auch bekannte Personen der Hörspielszene, wie zum Beispiel Sven Buchholz und Matthias Keller, die beide durch Die Ferienbande viele Fans haben. Lustigerweise haben die Betonung und das Timing, wie Sven den Hasen Finn spricht, große Ähnlichkeiten mit der Stimme und dem Sprechrhythmus des Komikers Johann König. Dies passt aber sehr gut, da Finn so frech-fröhlich wirkt und so auch ein etwas sarkastischer Unterton in seine Kommentare einfließt. Auch die anderen Figuren haben alle einen eigenen Charakter, der von den Sprechern hervorragend vermittelt wird. Entweder sie  überzeugen durch Witz, Einfallsreichtum oder auch gemein wirkende Auftritte, wie es beim Marder der Fall ist. Dass bei der ersten Folge einiges an Zeit für die Vorstellung der einzelnen Hauptfiguren gebraucht wird, ist völlig normal. Die Geschichte ist aber so erzählt, dass auch Kinder aufmerksam bleiben. Mit dem Titellied wird außerdem ein Ohrwurm mitgeliefert, den man so schnell nicht mehr los wird. Auch die anderen Musikstücke sind sehr gut gewählt und eingesetzt worden und runden die Abenteuer der Spürhasenbande ab. Insgesamt kann man sagen, dass das Hörspiel sich nicht nur für Kinder eignet, da der Humor auch für Erwachsene sehr amüsant ist. Deshalb gibt es für Hörspielfans jeden Alters die Empfehlung, auf jeden Fall einmal reinzuhören und die Bitte, auch andere Fans auf diese Serie aufmerksam zu machen.




[Bild: bewertung5.png]

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  [Folk] Rapalje - Scotland's Story (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 15.05.2019, 12:05 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: rssc.jpg]


Tracklist:
01. Long May You Run
02. Standfast - The Mason's Apron
03. Skye Boat Song
04. Scotland's Story
05. The Great Song of Indifference
06. Leezie Lindsay
07. Step It Out Mary
08. The Strayaway Child
09. Tippin' It Up To Nancy
10. Flatlands


Rapalje ist eine niederländische Band aus Groningen, die hauptsächlich traditionelle Stücke aus Irland, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden spielt. Dazu gesellen sich noch Stücke, die unter anderem aus Williams Zeit als Straßenmusiker stammen und auf die typische Art der Band umgesetzt werden. Neben der Musik ist das Tragen von Kilts ein Markenzeichen der Band, das auch gerne als Stilmittel für Showeffekte eingesetzt wird. Besonders durch ihre Liveauftritte haben Rapalje die Herzen ihrer Fans erobert. Dies ist ein Grund, weshalb sie für viele Besucher des Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS) fest zum Tagesprogramm gehören, wenn Rapalje vor Ort sind. Mit dem Zomerfolk Festival in Groningen gibt es dazu noch eine eigene jährliche Veranstaltung, zu der Rapalje viele international bekannte Bands einladen, wie zum Beispiel The Kilkennys, The Dublin Legends, Harmony Glen oder auch die Kilkenny Band aus Deutschland.


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Rapalje sind:
Dieb: Vocals, Fiddle, Tin Whistle & Accordion
William: Vocals, Gitouki, Mandolin, Bodhrán,& Tea-Chest Bass
Maceál: Vocals, Mouth Organ, Squeezebox, Gitouki, Bodhrán & Tea-Chest Bass
David: Highlandpipes, Borderpipes, Tin Whistle & Low Whistle


Lange haben die Fans von Rapalje auf ein neuen Album gewartet, nachdem immer wieder EP's veröffentlicht worden sind. Nun ist "Scotland's Story" endlich erschienen und die große Frage ist natürlich, ob sich die Wartezeit gelohnt hat. Wenn man sich die Studioaufnahmen der 10 Lieder anhört, wurde das Gefühl der Konzerte perfekt umgesetzt und man hat das Gefühl, dass Rapalje gerade live im eigenen Wohnzimmer performen. Mit "Long May You Run" schunkelt man sich munter ins Album hinein und wird dann mit "Standfast - The Mason's Apron" prompt zum Tanzen eingeladen. Dieses Wechselspiel zwischen ruhigen und schnelleren Passagen wiederholt sich im Lauf des Albums immer wieder und lässt so keine Langeweile aufkommen. Die Version von "Skye Boat Song" ist ein Highlight auf "Scotland's Story" und sorgt für eine angenehme Gänsehaut. Schon während der ersten Töne schließt man automatisch die Augen, um das Gefühl des Liedes in sich aufzunehmen. Ähnlich ergeht es dem Hörer bei "The Strayaway Child", bei dem die Flötenklänge die Geschichte wortlos erzählen. Mit "Step It Out Mary" ist auf dem Album das einzige "typische" Folklied, wie man es von vielen anderen Bands auch kennt, ansonsten ist die Songauswahl eher ungewöhnlich und erschafft so eine sehr persönliche Playlist.  Einen qualitativen Schritt zurück macht allerdings "Flatlands". Das Lied war schon auf dem letzten Minialbum zu hören und klingt dort besser. Der Grund ist einfach und schnell erklärt, denn die Fanchöre klangen in der ersten Version nicht so übersteuert und waren auch etwas mehr auf den Punkt eingebaut, als es nun der Fall ist. Insgesamt ist "Scotland's Story" von technischer Seite her genauso gelungen, wie es musikalisch der Fall ist und so kann man die Frage, ob sich die Wartezeit gelohnt hat mit einem eindeutigen Ja beantworten.

Mein Fazit: "Scotland's Story" macht deutlich, was die Fans an Rapalje so lieben. Wunderschöne Balladen, Lieder zum Tanzen und die Fähigkeit verschiedene Lieder zu einem neuen Stück zu kombinieren. Die Band funktioniert aber nicht nur als Einheit, wo jedes Mitglied einen festen Platz hat, wie es bei vielen Bands der Fall ist. Die Jungs wechseln die Positionen munter durch und so steht jeder mal im Mittelpunkt und kann seine eigenen Stärken ausspielen. Die Lieder sind perfekt gewählt worden und könnten so auch als Setlist für ein kurzes Konzert umgesetzt werden. Dies spiegelt sich auch im Arrangement der Lieder wider, denn sie wurden so aufgenommen, wie Rapalje sie auch auf der Bühne spielen würden. Wer ein stärkeres Livegefühl erleben will, muss schon zu einem Konzert der Band gehen. Wenn es einen echten Kritikpunkt gibt, dann die Tatsache, dass das Album mindestens 2 Jahre zu spät auf den Markt gekommen ist. Rapalje haben einige Stücke schon so lange im Programm, dass der Ruf nach wirklich neuen Liedern schon deutlich hörbar ist. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass "Scotland's Story" ein wunderschönes Folkalbum ist. Meine Anspieltipps sind "Long May You Run", "Scotland's Story" und "Standfast - The Mason's Apron".

[Bild: bewertung4_5.png]

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  [Mittelalter- & Tavernenfolk] Saitentanz - Tavernenspiel (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 10.05.2019, 15:27 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: stts.jpg]


Tracklist:
01. Sinn des Lebens
02. Käpt'n Klaus
03. Zauberbarden
04. Dank Dir
05. Heiopei
06. All voll (Feuriges Mahl)
07. Kneipenschlägerei
08. Wesen von großem Format
09. Der letzte Held
10. Zum Schwarzen Schaf
11. Tavernenspiel


Mit "Tavernenspiel" erzählen euch Saitentanz Geschichten aus den Tavernen des Mittelalters, ohne dabei die Gegenwart aus den Augen zu verlieren. Mit neuer Besetzung, Instrumentalisierung und erstmals 100% selbstgeschriebenen Songs möchten sie euch zum Feiern und Lachen, aber auch zum Innehalten und Sinnieren einladen. Doch vor allem möchten sie euch Lust auf gemeinsame Tavernenabende machen. (Quelle: Saitentanz)


Facebook
Homepage
"Tavernenspiel" bestellen: saitentanz@gmx.de


Saitentanz sind:
Dennis: Gesang, Irish Bouzouki, Laute
Jessi: Violine, TinWhistles, Gesang
Denise: Gitarre, Gesang
Marius: Akustikbass, Gesang
David: Cajon


Seit das Debütalbum "Von Spielleut, Narren und Halunken" erschienen ist, sind knapp 4,5 Jahre ins Land gezogen. Während der Erstling auf technischer Seite noch nicht ganz überzeugen konnte, hat man das Potential von Saitentanz schon aus den Liedern heraushören können. Nachdem die Band sich verändert und weiterentwickelt hat, wurde nun per Crowdfunding das zweite Album "Tavernenspiel" erfolgreich finanziert und am 20. April veröffentlicht. Die gesammelte Erfahrung und das größere Selbstbewusstsein der Spielleute ist dem Album sofort anzuhören. Die Aufnahme ist glasklar und der Endmix überzeugt durch viele Feinheiten. Saitentanz selbst treten mutiger auf, denn der Gesang ist kräftiger als beim Vorgänger und die Melodien sind vielseitiger und auch verspielter. Mit "Tavernenspiel" deutet man schon an, wo man die Lieder am Besten hören kann. Tatsächlich entsteht beim Hören der Wunsch, die Musik in einer Taverne live zu hören und dabei gemeinsam mit den Spielleuten zu feiern. Mit "Sinn des Lebens" steigt man schon gut gelaunt ins Album ein und singt sehr schnell mit. "Käpt'n Klaus" erzählt Geschichten über Klaus Störtebeker und lädt zum Trinken ein. Trinken und Tavernenalltag ist auch das Thema in Liedern wie "Tavernenspiel" und Kneipenschlägerei". Eine Pause zum Lauschen gibt es dann bei gesungenen Erzählungen wie "Zauberbarden" und "Der letzte Held". Für Abwechslung in den knapp 40 Minuten Spielzeit ist somit gesorgt und man kann sich das Album immer wieder aufs neue anhören. 

Mein Fazit: Saitentanz machen auf allen Ebenen einen großen Schritt nach vorne. Das Album klingt gut und hebt die Laune merkbar an. Die Texte hat man schnell gelernt und spätestens beim zweiten Anhören singt man fröhlich mit. Auch wenn die Taverne ein wiederkehrendes Motiv ist und überdies im Titel auftaucht, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Saitentanz auf einer größeren Bühne überzeugen können. Da die Lieder schon auf dem Album zum Mitmachen animieren, sollte dies bei einem Publikum in Feierlaune überhaupt kein Problem sein. Obgleich Einflüsse durch Bands wie zum Beispiel Die Streuner hörbar sind, haben Saitentanz einen eigenen Klang und eine eigene Persönlichkeit. Für mich ist es ferner eine angenehme Abwechslung, dass Saitentanz auf die Betonung ihres Auftretens verzichten. Viele Bands erwähnen ja in jedem zweiten Lied, was sie darstellen möchten, damit man ganz bestimmt mitbekommt, ob soeben Piraten, Bettler oder Gossenbewohner zu hören sind. Saitentanz hingegen sind mit Herz und Seele Spielleute, die mit ihrer Musik Geschichten erzählen und unterhalten möchten. Beides gelingt ihnen sehr gut und deshalb kann ich für das "Tavernenspiel" eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Wer sich vorher ein Bild machen möchte, der darf sich gern meine Anspieltipps "Tavernenspiel", "Käpt'n Klaus" und "Zauberbarden" anhören.


[Bild: bewertung4_5.png]

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  Folge 147: Per McGraup – Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni
Geschrieben von: Tommy2Rock - 06.05.2019, 09:07 - Forum: Gruselkabinett - Titania Medien - Keine Antworten

[Bild: gk147.jpg]



Hörspiel von Marc Gruppe
Nach der gleichnamigen Erzählung von Per McGraup
CD mit ca. 67 Minuten
ISBN 978-3-7857-5947-9


Colin und Alwyne Hargreaves, das übersinnliche Ermittler-Duo aus „Heimgesucht“, „Heimgekehrt“ und „Heimweh“, bleiben im Salzburger Lungau auf einer Reise in einem Schneesturm mit ihrem Wagen stecken. Ein Mann in einem Pferdeschlitten bietet ihnen an, die Nacht auf dem angeblich unbewohnten Schloss Moosham zu verbringen. Die Engländer ahnen ja nicht, auf was sie sich einlassen, als sie das vermeintlich großherzige Angebot annehmen und in den Schlitten steigen… (Titania Medien)


Sprecher:
Stephanie Kellner: Alwyne Hargreaves
Benedikt Weber: Colin Hargreaves
Clara Fischer: Pamela Hargreaves
Ursula Sieg: Tante Marilyn
Jean Paul Baeck: Schörgen-Toni
Jacques Breuer: Teufel
Horst Naumann: Alter Moosheim
Michael Che-Koch: Siegmund von Moosheim
Bodo Primus: Egon
Dagmar von Kurmin: Anna
Sigrid Burkholder: Maria
Marc Gruppe: Gerichtsdiener
Daniela Bette: Maria Santner
Matthias Lünh, Bert Stevens: Feindliche Brüder
Thomas Balou Martin, Lutz Reichert: Wilderer


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - In der Mitte des 18. Jahrhunderts ist der Schörgen-Toni ein Bündnis mit dem Teufel eingegangen und nutzt seine Stellung bei Gericht aus, um seinen Meister mit Seelen zu versorgen.  Im Jahr 1934 sind Colin und Alwyne Hargreaves zu einem Geisterjägerkongress in Venedig eingeladen worden. Zusammen mit ihrer Tochter Pamela wollen sie gerade die Reise mit dem Zug antreten, als Tante Marilyn vor der Tür steht. Diese will die Reisenden nicht nur begleiten, sondern auch mit ihrem Auto zum Ziel bringen. Auf der Fahrt bleiben sie im Schnee stecken und werden vom Schörgen-Toni in einem Schlitten nach Schloss Mossham gebracht. Nachdem Toni ihnen Jagertee zum Aufwärmen gebracht hat, verschwindet er spurlos und merkwürdige Dinge passieren. Alwyne hat eine Erscheinung, die sie vor Toni warnt. Der Jagertee verwandelt sich zu Blut, zwei riesige Wölfe stehen vor dem Schloss, Tante Marilyn wird von einem Unbekannten angesprochen und bedroht und im Schlosshof duellieren sich 2 Brüder. Während dieser Ereignisse verschwindet Pamela spurlos. Colin und Alwyne teilen sich auf, um sie zu suchen und beide haben weitere unheimliche Begegnungen. Wieder vereint, belauschen sie ein Gespräch zwischen dem Teufel und Schörgen-Toni, das ihnen die Hintergründe der Geschehnisse deutlicher macht. Alwyne verfällt in Trance und sieht in einer Vision, was in der Vergangenheit geschehen ist und woher die 2 riesigen Wölfe kommen. In einem Raum voller Gemälde kommt noch mehr Licht ins Dunkle und durch die Einflüsse auf den Motiven fällt Alwyne erneut in Trance. Sie sieht die Geschichte von Sigmund von Moosham, dem Unbekannten, der ihr und Tante Marilyn schon zuvor begegnet ist. Nach der Vision entdecken sie das Bild, auf dem "Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni" gemalt wurde und ihnen wird bewusst, dass Pamela in höchster Gefahr schwebt. In letzter Sekunde retten sie auch Pamela vor dem Zugriff Sigmunds und ziehen einen Schutzkreis aus Salz um sich, um sich vor dem Zugriff der Erscheinungen zu entziehen. Tonis Aufgabe, dem Teufel genug Seelen zu opfern misslingt und so fährt er mit dem Teufel zur Hölle.

Mein Fazit: Eigentlich hätte bei diesem Hörspiel nichts schiefgehen können. Colin und Alwyne Hargreaves, zusammen mit ihrer niedlichen Tochter Pamela, sind liebenswürdige Charaktere, die schon in früheren Folgen spannende und gruselige Abenteuer überstanden haben. Leider ist das Hörspiel aber mindestens 20 Minuten länger, als es nötig gewesen wäre. Dann wäre es zwar für ein Titania Hörspiel ungewöhnlich kurz, man müsste sich zu Beginn aber nicht durch die endlos wirkenden und extrem nervigen Dialoge mit Tante Marilyn quälen. Bringen wir es mal auf den Punkt. Diese Figur ist in kurzen Szenen, wie zum Beispiel ein Telefonat in "Heimweh", durchaus unterhaltsam. In dieser Folge hat man aber das Gefühl, dass sie vor allem dazu da ist, um die Laufzeit zu verlängern. Der Anfangsdialog bringt die Geschichte kein Stück weiter. Bis es dann endlich mal zur Begegnung mit dem Schörgen-Toni und somit dem Start der eigentlichen Geschichte kommt, verdreht man immer wieder genervt die Augen. Wenn dies dann endlich geschieht, hört man ein liebevoll gemachtes Remake des Europa Hörspiels aus den Achtzigern. Viele Motive des alten Hörspiels werden neu umgesetzt und durch neue Details ergänzt, wie Alwynes Fähigkeit mit Geistern in Kontakt zu treten. Einige der Erscheinungen bekommen eine neue oder erweiterte Hintergrundgeschichte, die der Geschichte im Allgemeinen mehr Tiefe verleiht. Ein besonderes Lob verdient Clara Fischer, die Pamela Hargreaves nicht nur ihre Stimme gibt, sondern auch sehr viel Charme verleiht. Hätte man sich zu Beginn kürzer gefasst und Tante Marilyn anfangs nicht soviel Raum in der Geschichte gegeben, wäre eine 5 Punkte Bewertung kein Problem gewesen. Das Hörspiel macht Spaß, die Geschichte hat schon seit Jahren viele Anhänger und es ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch in neuen Hörspielen nicht auf den Charme alter Produktionen verzichten muss.

[Bild: bewertung4_5.png]

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  [Folkrock] Schandmaul - Artus (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 03.05.2019, 16:39 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: artus.jpg]



Tracklist:
CD1
01. Der Meisterdieb
02. Der Totengräber
03. Vagabunden
04. Froschkönig
05. Auf und davon
06. Der Kapitän
07. Die Oboe
10. Chevaliers
11. Die Tafelrunde
12. Der Gral
13. Die Insel - Ynys Yr Afallon
14. Der weiße Wal
CD2
01. Camelot - Die Tafelrunde
02. Camelot - Der Gral
03. Camelot - Die Insel



Mit Artus demonstrieren Schandmaul einmal mehr ihr über die vielen Jahre organisch gewachsenes Können. So bildet jeder Song auf Artus eine engmaschige Einheit aus Musik und Wort, wobei dieser musikalische Bilderteppich sowohl aus vielerlei gewohnten, wie auch völlig neuen erfrischenden Klangfarben zu einem makellosen Gesamtbild verwoben ist. Dabei ist der grandiose Sound sowohl jahrelanger Erfahrung als auch der Produktion von Fabio Trentini geschuldet, der u.a. für Produktionen wie Guano Apes, Donots und H-Blockx bekannt ist. Der Mix wurde diesmal in die kompetenten Hände von Ronald Prent (u.a. Rammstein, Depeche Mode, Iron Maiden) gelegt, das Mastering übernahm die dreifache Grammy Gewinnerin Darcy Proper (u.a. R.E.M., Johnny Cash, Toto). Auch grafisch greifen Schandmaul diesmal auf eigene Stärken zurück. So entstammt das Cover von Artus den zeichnerischen Künsten von Sänger Thomas Lindner persönlich. (Pressetext)


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Schandmaul sind:
Thomas Lindner: Leadsänger, Akustikgitarre, Akkordeon, Klavier
Stefan Brunner: Schlagzeug, Perkussion
Martin Duckstein: Akustikgitarren, E-Gitarren
Birgit Muggenthaler-Schmack: Flöten, Schalmeien, Dudelsäcke, Akkordeon, Backing Vocals
Matthias Richter: Bass
Saskia Forkert: Geige, Drehleier, Backing Vocals


Ohne langes Herauszögern durch ein überflüssiges Intro legen Schandmaul sofort los und beginnen damit, Geschichten aus vergangenen Zeiten zu erzählen. Dabei geht es nicht nur um die Legenden rund um "Artus", von denen tatsächlich nur 3 der 14 Lieder handeln. Besungen werden viele Gestalten, die man aus Märchen und Sagen kennt und die nicht immer aus der Sicht betrachtet werden, wie man es gewohnt ist. Bei der musikalischen Umsetzungen fallen zuerst die recht harten E-Gitarrenklänge auf, die dem Album einen Klang verpassen, der sich deutlich von seinen Vorgängern abhebt. Flöten, Geige, Drehleier und Dudelsäcke werden dadurch aber nicht in den Hintergrund gedrängt. Vielmehr haben Schandmaul es geschafft, dass alle Elemente sich zu einer Einheit verbinden. Die gesammelte Erfahrung von Fabio Trentini (Produzent), Ronald Prent (verantwortlich für den Mix) und Darcy Proper (Mastering) in diesem Projekt zu vereinen, hat sich eindeutig bezahlt gemacht und bringt frischen Wind in die Musik. Gleichzeitig zeigt "Artus" aber auch, dass sich Schandmaul daran erinnert haben, was ihre Fans an den früheren Alben so lieben. Lieder mit einer in sich geschlossenen Geschichte, die Freude auch mal ein wenig zu experimentieren und wunderschöne Melodien, die ihre Fans verzaubern. Wahrlich verzaubernd sind auch die Camelot Versionen von "Die Tafelrunde", "Der Gral" und "Die Insel". Mit dem epischen Klang eines Filmsoundtracks wurden diese drei Lieder neu arrangiert und zeigen, wie man eine orchestrale Version richtig umsetzt. Wem das alles noch nicht reicht, für den hat Schandmaul die limitierte Fanbox mit vielen Extras gefüllt. Ein Highlight ist die Aufnahme des Konzerts in der Lanxess Arena in Köln zum zwanzigjährigen Jubiläum, das auf einer DVD festgehalten worden ist.

Mein Fazit: Bei den letzten beiden Alben "Leuchtfeuer" und "Unendlich" hatte ich das Gefühl, dass Schandmaul kreativ festgefahren waren. Es gab immer Lieder, die als Single herausgestochen sind, aber die Alben im Ganzen konnten mich nie so ganz überzeugen. Für "Artus" gab es mit drei Singleauskopplungen schon vorab einen guten Einblick in das, was die Fans erwarten wird und dieser sehr positive erste Eindruck hat nicht getäuscht. "Artus" ist mit Abstand das beste Schandmaul-Album der letzten Jahre. Die Band hatte beim Einspielen der Lieder hörbar Spaß und das übertragt sich auch komplett auf den Hörer. Einmal angelaufen, verlässt das Album den Player erstmal nicht mehr, denn die Geschichten der Lieder sind fesselnd erzählt und musikalisch wunderschön umgesetzt. Die Details in den Melodien sind so zahlreich, dass man erst gar nicht weiß, ob man zum Beispiel der Drehleier lauschen soll, oder ob man sich lieber auf die Texte konzentriert. Nach und nach erfasst man dann das gesamte Klangbild und versinkt komplett in der Musik. Anspieltipps zu geben ist gar nicht leicht, deshalb empfehle ich einfach die Videos zu "Froschkönig", "Die Insel - Ynys Yr Afallon" und "Der Totengräber" anzuschauen. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine Kaufempfehlung für "Artus", da man sich dieses rundum gelungene Album nicht entgehen lassen sollte.

[Bild: bewertung5.png]

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  Mai 2019
Geschrieben von: Tommy2Rock - 01.05.2019, 07:40 - Forum: Durchgehört Charts Vorschläge - Antworten (8)

Hallo Freunde,


wir sind dabei die fünfte Chartsrunde zu starten. Ihr habt nicht alle Bands in den letzten Top 30 gefunden, die euch am Besten gefallen? Dann heißt es ab jetzt wieder Vorschläge machen und fleißig abstimmen. Die Vorschläge können bis Samstag, den 04. Mai um 10 Uhr gemacht werden.

Folgende Dinge sind dabei wichtig:

- Jeder User darf einmalig im Monat von 5 verschiedenen Bands je einen Song vorschlagen. IPs und Sessions werden gespeichert und wer mehr als einmal wählt,  findet seine Vorschläge nicht in den Charts.
- Die Songs sind in folgender Weise zu machen: Band - Song (Beispiel: Modern Talking - Cherry, Cherry Lady). Sollte der Vorschlag nicht erkennbar sein, wird er ignoriert.
- Die Songs müssen bereits im Programm von Durchgehört gespielt werden. Neuvorstellungen werden von Durchgehört selbst gewählt. Falls euch etwas im Programm fehlt, könnt ihr dies über die Wunschbox ins Programm einbringen, solange die Bands nicht auf der internen Sperrliste stehen oder die Lieder nicht jugendfrei sind. 
- Songs, die es nur als Youtube Video usw. gibt, werden nicht ins Voting aufgenommen.
- Musiker und Bands die sich selbst vorschlagen werden nur aufgenommen, wenn von Hörerseite nicht genug Vorschläge gemacht werden, um die Liste zu füllen. Sollten diese Bands allerdings schon in den Charts sein, wird ein Songvorschlag natürlich gern angenommen.
- Wird kein neuer Song vorgeschlagen, wird die Songauswahl für das anstehende Voting von Durchgehört getroffen und kann im Folgemonat wieder durch Vorschläge verändert werden.
- Sollten deine Vorschläge nicht zu finden sein, werden sie mindestens in einem Punkt den genannten Regeln widersprechen, oder es wurden mehr Vorschläge gemacht, als aufgenommen werden können. Die Vorschläge werden in Reihenfolge der Posts aufgenommen, bis die Liste Voll ist. Letztendlich sind es aber eben nur Vorschläge und keine garantierten Aufnahmen und welche davon in die Charts aufgenommen werden, ist die Entscheidung von Durchgehört.


Die Bands der März Charts und die Neuvorschläge findet ihr hier: April Charts

Bitte beachtet, dass ihr die Lieder bei den Vorschlägen nicht ändern könnt, die Songs für die Top 30 Bands aber nach euren Ideen verändert werden können.


Jetzt ran an die Tasten und eifrig Vorschläge für die Mai Charts machen.

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  11: H. G. Francis - Der Pakt mit dem Teufel
Geschrieben von: Tommy2Rock - 29.04.2019, 14:23 - Forum: Die Gruselserie - EUROPA *vollständig* - Keine Antworten

[Bild: hgff11.jpg]



Hörspiel von H. G. Francis
Regie: Heikedine Körting
CD mit ca. 33 Minuten Laufzeit


Qualen der Hölle... der Teufel bietet Toni einen Pakt an: Toni wird zum Schergen des Teufels und geht auf Menschenjagd... Schloss Moosham wird zum Schauplatz eines Kampfes auf Leben und Tod...


Sprecher:
Rüdiger Schulzki: Paul Wille
Renate Pichler: Elke Wille
Peter Buchholz: Kurt Krohn
Marion Martiesen: Angela
Andreas von der Meden: Sigmund
Henry Kielmann: Toni
Hans Meinhardt: Busfahrer
Günther Ungeheuer: Erzähler


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Ein Bus bleibt im Schnee stecken. Paul, Elke, Kurt und Angela entscheiden sich mit Toni und seinem Schlitten zu Schloss Moosham zu fahren. Dort geschehen merkwürdige Dinge. Toni verschwindet spurlos. Die Küche, aus der Toni Tee geholt hat, wirkt als wäre sie seit hundert Jahren von niemandem mehr betreten worden. Die Gruppe teilt sich auf, um Toni zu suchen und stößt dabei auf mehr Rätsel. Der Tee wird zu Blut, ein Unsichtbarer läuft durch die Räume und im Innenhof kämpfen Männer miteinander, die plötzlich verschwinden. Toni wird bei einem Gespräch mit einem anderen Mann belauscht, der zusammen mit Toni spurlos verschwindet und einen Schwefelgeruch hinterlässt. Nachdem Angela beinahe von einem Fremden in den Tod gestürzt worden wäre, gehen die Vier wieder gemeinsam durch Schloss Moosham. Als die Gruppe in einem Raum voller Gemälde die Hintergründe ihrer Situation entdecken, beginnt ein Kampf gegen Toni und den Kreaturen der Hölle. Tonis Ziel, dem Teufel 3 Seelen zu opfern, scheint greifbar nah zu sein, wodurch er seinen Pakt mit dem Teufel erfüllen würde. Wer am Ende zur Hölle fahren muss, entscheidet sich in einem Wettlauf gegen die Zeit.

Mein Fazit: "Der Pakt mit dem Teufel" ist eine der Folgen, bei der es nicht viel auszusetzen gibt. Die Geschichte ist gut erzählt und bietet genug Spannung und Grusel, um auch ältere Hörer zu begeistern. Die Musik ist gut eingesetzt worden und auch die Effekte sind auf den Punkt genau gesetzt worden. Ein Minuspunkt, der dem Hörspiel leider auch etwas von seinem Charme nimmt, ist die Leistung der Sprecher und wie ihre Rollen durch das Drehbuch eingesetzt werden. Dass die meisten Sprecher zum Teil unmotiviert und fern der Handlung wirken, kennt man so von Europa Hörspielen nicht. Dazu kommt der viel zu früh einsetzende Nervenzusammenbruch der Rolle Angela, deren "Ich kann nicht mehr"-Rufe im Laufe des Hörspiels schon lächerlich wirken und man sich fast wünscht, dass der Teufel für Ruhe sorgt. Verstärkt wird die schwache Leistung der meisten Sprecher durch den kurzen Auftritt  von Andreas von der Meden. In seinen wenigen Sätzen spielt er seine Kollegen an die Wand und hinterlässt so einen bleibenden Eindruck. Folge 11 ist also ein gutes Hörspiel, das mit einer anderen Auswahl an Sprechern durchaus die volle Punktzahl hätte erreichen können.

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  [Singer/Songwriter] Holly Loose - Melancholia (2018)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 27.04.2019, 17:16 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: hlm.jpg]


Tracklist:
01. Der Stein
02. Supernova
03. Irgendwann
04. John Maynard
05. Ich war
06. Alle Wasser
07. Leichtigkeit
08. Kein Zurück
09. Muscheln am Strand
10. Unsere Zeit
11. Die Geduld der Sterne
12. Schwanenkönig


Eine Stimme wie ein Glas Whiskey: rauchig, tief und rau, aber auch samtweich und glänzend, irgendwo zwischen Cohen und Waits – dafür steht Holly Loose, Frontmann der Letzten Instanz. Der Musiker und Sänger, Lyriker, Kinderbuch- und Romanautor Holly Loose hat seiner Kreativität ein Vierteljahrhundert zum Reifen gegeben und hat mit "Melancholia" ein Werk vorgelegt, dem man die Sorgfalt und Zeit, die Liebe zum Detail auch anmerkt. Getragen von Hollys einzigartiger Stimme führt Melancholia durch die Welt der Schwermut: Traurig und nachdenklich, voll von Erinnerungen und Träumen, aber auch immer wieder voller Hoffnung und Zuversicht. Mit „John Maynard“ vertont Holly die kongeniale Seemannsballade Theodor Fontanes neu und bringt die Geschichte des aufopferungsvollen Helden zurück in unsere Zeit. In Eigenkompositionen wie „Muscheln am Strand“ und „Ich war“ taucht Holly ein in die gar nicht immer so leuchtenden Zauberwelten der Kindheit, „Der Stein“ und „Alle Wasser“ spüren der Vergänglichkeit der Dinge nach, „Unsere Zeit“ und „Schwanenkönig“ fragen schließlich, was nach dem Leben kommen könnte.


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Gäste:
Stephan Klement: Gitarre
Silke Meyer: Voline, Hintergrundgesang
Lou Liberté Burchardt: Hintergrundgesang
Sebastian Meyer: Schlagzeug, Perkussion


Viele Musiker, die in einer Band tätig sind, träumen davon, auch einmal ein Soloalbum zu veröffentlichen. Holly Loose hat sich diesen Traum erfüllt und mit "Melancholia" ein sehr persönliches Album erschaffen. Dass er ein melancholisches Album komponiert hat, passt hervorragend zu seiner Stimme und die Verbindung dieser mit der Musik erschafft eine sehr dichte Atmosphäre. Die Texte sind größenteils von Holly selbst, mit "Kein zurück" ist aber auch ein Coversong der Band Wolfsheim vertreten. "John Maynard" ist die Vertonung einer der bekanntesten Balladen Theodor Fontanes. In seinen eigenen Texten lässt er den Hörer die Dinge aus seiner Sicht sehen. "Muscheln am Strand" ist zum Beispiel ein Rückblick auf seine Kindheit, der gleichzeitig dazu führt, dass er sich selbst in der Gegenwart betrachtet. Der Tod ist auch ein wiederkehrendes Thema und "Schwanenkönig" ist ein Beispiel dafür, wie gefühlvoll und wehmütig Loose Dinge betrachtet und dabei die Schönheit solch trauriger Momente zu schätzen weiß. Die eingeladenen Gäste sorgen dafür, dass sich nicht nur die Texte wirksam entfalten, sondern auch die Musik entsprechend in Szene gesetzt wird. 

Mein Fazit: Der Name "Melancholia" ist Programm und so liegt eine melancholische Schwere über dem gesamten Album. Ich muss zugeben, dass mich nicht jedes Lied angesprochen hat und dies liegt teilweise auch an den Texten. Eins der Lieder ist "Kein Zurück". Vielleicht liegt es einfach an der Tatsache, dass ich das Original mit der Stimme Peter Heppners zu sehr liebe und mir auch das Gefühl des Originals fehlt. Dafür ist "John Maynard" ein Ohrwurm, der sich hartnäckig hält und den Hörer regelrecht in seine Geschichte einsaugt. Damit "Melancholia" richtig wirken kann, muss man in der richtigen Stimmung für das Album sein. Ein ruhiger Moment mit einem Glas Wein und den Blick aus dem Fenster wäre zum Beispiel eine gute Möglichkeit, sich von der Musik entführen zu lassen. Vorsichtig sollte man vielleicht sein, wenn man unter Depressionen leidet. Das Album könnte in einer ungünstigen Situation durchaus triggern, da sich die Schwermütigkeit des Albums auf den Hörer übertragen kann. Die Kombination aus der Musik, den Texten und Hollys Stimme ist durchaus hörenswert und jeder sollte für sich herausfinden, ob "Melancholia" den persönlichen Geschmack trifft . 

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  April
Geschrieben von: Tommy2Rock - 27.04.2019, 08:17 - Forum: 2019 - Keine Antworten

Hier sind eure April Charts in der Übersicht. Vielen Dank an alle, die fleißig abgestimmt haben.

01. dArtagnan - Einer für alle für ein'
02. ASP - Osternacht
03. Krayenzeit - Schattenkabarett

04. Schandmaul – Die Insel – Ynys Yr Afallon
05. SDP - Unikat
06. Tommy Krappweis - #Entdummdich
07. Tanzwut & Kärbholz - Gib mir noch ein Glas
08. Russkaja - No One Is Illegal
09. Alles mit Stil - Freier Fall
10. Haggefugg - Brennende Welt

11. Duivelspack - Je suis Charlie
12. Fiddler's Green – One Fine Day
13. Joachim Witt – Die Flut (Refugium live feat. Peter Heppner)
14. Eluveitie - Black Water Down
15. BRDIGUNG - Ikarus oder Peter Pan
16. Kilkenny Band – The mad Lady and me
17. Fuchsteufelswild - Dorian Gray
18. Five Finger Death Punch - Sham Pain
19. Rapalje - Flatlands
20. Rogers - Mittelfinger für immer

21. Hangar-X- Ich vermisse diese Tage
22. Oomph - Tausend Mann und ein Befehl
23. Damn Nation - Apocalypse
24. Kärbholz – Tabula Rasa
25. I Prevail – Bow Down
26. Mainfeuer - Mehr Bier
27. Artefuckt – Alles was zählt
28. Within Temptation feat. Jacoby Shaddix – The Reckoning
29. Skillet - Sick of it
30. Böhse Onkelz - Der Junge mit dem Schwefelholz

Neuvorstellungen:
Peter Heppner & Jade Schulz - Immer noch derselbe Himmel
Saitentanz – Käpt'n Klaus
Threepwood n' Strings – Shoreditch
Narrengold – Tuten und Blasen
Deine Cousine – Kiez oder Kinder
Versengold – De rode Gerd

Übersicht mit allen Stimmen

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  [Drama] DIE KINDER DER TOTEN STADT - Musikdrama gegen das Vergessen (2018)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 22.04.2019, 09:52 - Forum: Einzelhörspiele - Keine Antworten

[Bild: dkdtshe.jpg]


Tracklist CD 1:
01. Prolog: Dies ist nicht die Geschichte
02. 1. Akt: Der Garten
03. 1. Akt: Lied vom Kreisel
04. 1. Akt: Der Marsch der Gefangenen  
05. 1. Akt: Der Tod wird niemals müde
06. 1. Akt: Nur ein Traum
07. 1. Akt: Der Zug
08. 1. Akt: Wann gehen wir nach Hause
09. 1. Akt: Kleiner Schmetterling   
10 .1. Akt: Die Kinder der toten Stadt  
11. 2. Akt: Zehntausend  
12. 2. Akt: Die Schule     
13. 2. Akt: Immer noch derselbe Himmel   
14. 2. Akt: Der Befehl  
15. 2. Akt: Allein      
16. 2. Akt: Eine Oper, für uns Kinder gemacht 
17. 3. Akt: Präludium in C-Dur 
18. 3. Akt: Der Fuchs, Teil 1
19. 3. Akt: Der Fuchs, Teil 2
20. 3. Akt: Liebe kann alles
Tracklist CD 2:
01. 3. Akt: Mein kleines Pferd aus Holz
02. 3. Akt: Der Fuchs, Teil 3
03. 4. Akt: Milch und Honig
04. 4. Akt: Liebe kann alles (Reprise)
05. 4. Akt: Diese Stadt ist ein Geschenk
06. 4. Akt: Küss mich jetzt
07. 4. Akt: Der Befehl (Reprise)
08. 4. Akt: Die Farben der Freiheit
09. 4. Akt: Tränen wisch ich später weg
10. 4. Akt- Die Kinder der toten Stadt (Reprise)
11. 5. Akt: Lied von den Geistern
12.:5. Akt- Willkommen
13. 5. Akt: Eine Oper für uns Kinder gemacht (Reprise)
14. 5. Akt: Der Fuchs, Letzter Teil
15. 5. Akt: Der Zug (Reprise)
16. Epilog: Ein Funke in der Dunkelheit
Bonus Lieder:
17. Michael Schulte - Allein
18. Jade Schulz - Tränen wisch ich später weg (Remix)


"Ein dringendes, ein forderndes, nicht einfaches Stück, das uns an keiner Stelle unterhalten will, sondern unentwegt dazu auffordert, das Grausame aus unserer Welt zu bannen. Am Besten sofort." Mit diesen Worten beschreibt Schirmherrin Iris Berben das Musikdrama "DIE KINDER DER TOTEN STADT". Vielmehr ist das Ziel des Projekts, dass Schülerinnen und Schüler einen intensiveren Zugang zum Thema Holocaust entwickeln. Unterrichtseinheiten in den Fächern Deutsch, Politik, Musik und Darstellendes Spiel sind möglich, auch in Kombination. Das Ziel kann sogar eine Schultheateraufführung sein.

"DIE KINDER DER TOTEN STADT" basiert auf die letzten Tage des jüdischen Komponisten Hans Krása und seiner Kinderoper "Brundibár". Diese musste er auf Befehl mit den Kindern im Konzentrationslager Theresienstadt aufführen. Man wollte der Welt zeigen, dass es gefangenen Juden gut geht und dies in einem Propagandafilm festhalten. Zu diesem Zweck wurde auch Theresienstadt selbst freundlicher gestaltet, damit ein positiveres Bild entsteht. Nach Fertigstellung dieses Films mit dem Titel "Theresienstadt („Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“)", der neben alltäglichen Situationen in Theresienstadt auch Szenen einer Aufführung von "Brundibár" enthält, wurden fast alle am Film Beteiligten ermordet. Auch Hans Krása selbst, der unmittelbar nach seiner Ankunft in Auschwitz als älterer Mann eingestuft worden ist und in der Gaskammer hingerichtet wurde. Auch wenn die Handlung von "Brundibár" nicht mit der Handlung der Kinderoper "Der Fuchs" übereinstimmt, wird dieser damit Respekt gezollt.


Website
Facebook
Theateraufführungen im Papageno Musiktheater in Frankfurt
Video "Immer noch derselbe Himmel" - Peter Heppner & Jade Schulz
Video "Tränen wisch' ich später weg" - Jade Schulz


Autoren:
Sarah Kass: Projektleitung, pädagogisches Konzept
Lars Hesse: Musik
Thomas Auerswald: Text
Darsteller der Hörspiel- und Albumproduktion:
Jade Schulz: Hannah                                        Michael Schulte: Albert
Peter Heppner: Der Komponist                         Iris Berben: Die Frau des Komponisten
Esther Bejarano: Die Pianistin                           Willi Hagemeier: Der Erzähler
Cornelia Schönwald: Die Lehrerin                      Nicole Frolov: Lea
Nils Dahl: Michael                                              Lisa Kirchberg: Lisa
Marlene Kirchberg: Dana                                  Hendrik Weßler: Benjamin
Paderborner Domchor                                     Chor der Mädchenkantorei: Chor der Kinder
Ben Pleininger: 1. Freund                                 Christian Frölich: 2. Freund
Christoph Brumby: 3. Freund                          Sarah Geburzi: 1. Mädchen
Lucia Geringswald: 2. Mädchen                        Jan Westphal: 1. Junge
Gereon Hartmann: 2. Junge
Musiker der Hörspiel- und Albumproduktion:
Lars Hesse: Piano, Flügel, Keyboards, Programming
David Janus: Gitarren
Ulrich Bannenberg: Gitarren und Schlagzeug
Maurice Stute: Gitarren
Simon Horn: Bass, Kontrabass
Igor Epstein: Solo-Violine
Anna Gertsel: Erste Violine
Eryu Feng: Zweite Violine
Fariza Mukhamediyarova: Viola
Ana Percevic: Cello
Michał Ciesielski: Saxofon, Klarinette
Dawid Lipka: Trompete
Marek Romanowski: Posaune, Flügelhorn



"Dies ist nicht die Geschichte über Kinder in Not. Auch wenn sie allein davon handelt." Mit diesen Worten endet der Monolog, der dem Hörer ein Gefühl dafür vermittelt, was ihn erwartet. So lernt man im 1. Akt nach und nach die Kinder kennen, um die es in dieser Erzählung geht. Sie betrachten auf ihre Art das Umfeld, das ihnen ein verhasstes Zuhause bietet. Spiele und ihre Vorstellungskraft helfen ihnen, den Alltag zu ertragen. Doch über jedem Augenblick schwebt die tödliche Gefahr, die von den Soldaten ausgeht, die in der toten Stadt stationiert sind. Sie sehen, wie ältere Gefangene zur Arbeit an einer Bahnlinie gezwungen werden und wie neue Gefangene eintreffen. Sie sehen aber auch was passiert, wenn jemand die Flucht versucht. Nicht der Einzelne wird bestraft, sondern ganze Gruppen, um den Gehorsam der anderen Gefangenen zu sichern und ihre Angst zu schüren. Der Befehl zur Ermordung wird erteilt, ohne dass man Zeuge der Ausführung wird. Während man diese Situationen zunächst aus wechselnder Sicht erlebt, da sie für einzelne Kinder entscheidend sind, treten Hannah und Albert immer mehr in den Vordergrund der Erzählung. Sie erzählt den anderen Kindern von einem Chor, der in der toten Stadt Musik macht und ermuntert sie dazu, diesen zu besuchen. Albert, der Hannah sehr mag, ist realistischer und betrachtet die Geschehnisse um sie herum mit immer größerer Sorge. Während man die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aus den Gesprächen der meisten Kinder und besonders bei Hannah heraushört, sorgt der Erzähler dafür, dass der Hörer die grausame Realität hinter der toten Stadt erfährt.

Im Laufe des 2. Aktes bekommt der Komponist den Befehl, eine Kinderoper zu komponieren. Die tote Stadt soll renoviert und gefilmt werden und die Oper soll Teil dieses Films werden. Während der Komponist die Chance sieht, durch diese Oper auf die Kinder und ihre Situation aufmerksam zu machen, ist seine Frau besorgt. Sie erahnt eine List, die für niemanden gut enden wird. Die Kinder erfahren von der Kinderoper und teilen die Hoffnung des Komponisten. Der 3. Akt dreht sich hauptsächlich um die Proben zur Kinderoper "Der Fuchs". Während Hannah und Albert sich in dieser Zeit verlieben, lernt man die Geschichte des kleinen Benjamins kennen und beginnt zu verstehen, weshalb er sich immer im Hintergrund aufhält.

Im finalen Akt rückt die Aufführung immer näher und viele erkennen, dass für den Film ein Trugbild erschaffen wird. Die Frage, was nach der Aufnahme des Films passiert, lastet schwer auf den Erwachsenen. Albert steht vor der Entscheidung, einen Fluchtversuch zu wagen oder bei Hannah zu bleiben, die durch ihre Verantwortung den Kindern gegenüber auf jeden Fall in der Stadt bleiben will. Selbst als sie erkennt, wie ernst die Lage ist, gibt sie den anderen Kindern weiter Hoffnung und baut ihre eigene weiter darauf auf, dass der Film für eine Verbesserung sorgen wird. Dieser wird ein Erfolg und noch während die Kinder sich darüber freuen, betreten Soldaten den mittlerweile geleerten Theatersaal. Durch den Erzähler erfährt man, das die Kinder zusammen mit ihrer Lehrerin, dem Komponisten und seiner Frau in einem Zug weggefahren werden und ermordet worden sind.

Mein Fazit: Nach dem ersten Anhören konnte ich meine Gefühle nicht richtig einordnen. Bedrückung, Trauer, Abscheu und die Angst, dass es nicht nur ein Blick in die Vergangenheit sein könnte - das alles hat "DIE KINDER DER TOTEN STADT" bei mir ausgelöst. Die Handlung geht unter die Haut. Sie muss sogar unter die Haut gehen. Wer ohne Gefühlsregung zuhört, hat entweder die Botschaft nicht verstanden, oder ignoriert die Tatsache, dass es nicht nur eine Geschichte ist, die sich jemand ausgedacht hat. Schon beim Anzünden der Kerze im Prolog und den folgenden Sätzen, die Willi Hagemeier mit seiner unglaublich charismatischen Stimme als Erzähler vorliest, bekommt man die erste Gänsehaut. Die Vorstellung der Kinder klingt zunächst unschuldig und verspielt. Die ständige Bedrohung durch Soldaten wird aber immer wieder deutlich und vor allem der Tod ist allgegenwärtig. Dass den Soldaten keine Stimme gegeben wird und alle Handlungen durch die Kinder und den Erzähler beschrieben werden, unterstreicht die Unmenschlichkeit und Grausamkeit, die von ihnen ausgeht. Gesichtslose Monster, die blind ihren Befehlen folgen und die keinerlei Mitleid zeigen. Gleichzeitig wird so eine hörbare und unüberwindbare Mauer zwischen den Gefangenen und den Soldaten gezogen. Während man als Hörer weiß, dass es kein glückliches Ende geben kann, sind die Kinder und besonders Hannah voller Hoffnung. Dieser Kontrast ist herzzerreißend und als Hörer entwickelt man ein Gefühl der Hilflosigkeit. Dass so eine dichte Atmosphäre entsteht, liegt aber nicht nur an der Handlung, sondern auch an der Leistung aller Beteiligten. Jade Schulz (Hannah) ist das helle Licht der Hoffnung, während Michael Schulte (Albert) die Situation realistisch und mit Angst betrachtet. Hendrik Weßler (Benjamin) nimmt in der Geschichte eine besondere Rolle ein, die sich bewusst eher im Hintergrund der einzelnen Szenen bewegt. Der 2018 verstorbene Willi Hagemeier ist als allwissender Erzähler für das Fortschreiten der Geschichte verantwortlich und gibt dem Hörer gleichzeitig Informationen, die den Kindern verwehrt blieben. Doch auch die kleinsten Rollen sind mit größter Sorgfalt besetzt worden. Am Ende ist es wie bei einem Puzzle, bei dem jedes Stück wichtig ist, um das Gesamtbild zu ergeben. Den Musikern ist es zu verdanken, dass dieses in den richtigen Klangfarben erstrahlt und die Mischung der vielen und kontrastreichen Stilmittel so tadellos ineinander greifen.

Dieses Projekt ist mutig und in unserer Zeit notwendiger denn je. Die Geschichte droht sich zu wiederholen und da ist es unablässig, dass wir uns an Vergangenes erinnern und uns das Grauen vor Augen halten, das durch Wegschauen und blinden Gehorsam möglich wurde. Sich so offen in einem Projekt gegen die rechte Gefahr zu stellen, ist nicht ungefährlich und verdient Respekt. Ich hoffe wirklich, dass Schulen dieses Projekt in den Unterricht aufnehmen. Vielleicht auch durch Eltern, die sich nicht scheuen, dieses Projekt an Schulen anzusprechen und für den Unterricht vorzuschlagen. Wer die Möglichkeit hat, eine der Theateraufführungen im Papageno Musiktheater in Frankfurt zu sehen, sollte diese nicht ungenutzt verstreichen lassen. Ich selbst bedaure sehr, dass ich diese Chance nicht haben werde. Abschließend gibt es nicht nur eine klare Kaufempfehlung, sondern auch die Aufforderung, dass man über "DIE KINDER DER TOTEN STADT" spricht und andere darauf aufmerksam macht. Deshalb gibt es neben der möglichen 5 Punkte zum ersten Mal die Sonderauszeichnung "Besonders Hörenswert".

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