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  [Mittelalterrock / Alternative] Tanzwut - Seemannsgarn (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 12.07.2019, 15:49 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: seemannsgarn.jpg]


Tracklist
01. Seemannsgarn
02. Galgenvögel
03. Reden ist Silber
04. Die letzte Schlacht
05. Schwarzes Gold
06. Ich bin der Nachtwind
07. Der Puppenspieler
08. Francoise Villon
09. Das Gewissen
10. Schmiede das Eisen
11. Gib' mir noch ein Glas
12. Im freien Fall
13. Herrenlos und frei
14. Gib' mir noch ein Glas feat. Kärbholz


Zwanzig Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung setzen Tanzwut ihren Siegeszug durch die Schwarze Szene weiter fort und präsentieren ihr bisher ausgereiftestes Album. Brachiale Gitarrenriffs treffen auf satte Dudelsackklänge, schonungslose Wahrheiten über die menschlichen Abgründe auf Botschaften, die sich hinter der Maske von Märchen und Legenden verstecken.


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Tanzwut haben mit "Seemansgarn" ein Album erschaffen, dass sich keine Genregrenzen aufzwingen lässt. Die Schwerpunkte sind aber eindeutig Mittelalterrock, Folkrock und NDH-Einflüsse. Diese Kombination ergibt einen angenehm erdigen Sound, der wunderbar zu Tanzwut passt. Der Wechsel zwischen den Schwerpunkten ist eindrucksvoll gelungen. So geht es mit sehr mittelalterlichen Tönen los, bis bei "Reden ist Silber" eindeutig der NDH-Sound in den Vordergrund rückt. "Die letzte Schlacht" kombiniert diese beiden Stilrichtungen eindrucksvoll und harte Gitarrenriffs vermischen sich mit Dudelsackklängen. Damit man nicht schon zur Mitte hin außer Atem ist, geht es bei "Ich bin der Nachtwind" etwas ruhiger zu. Die Pause sollte man gut nutzen, denn schon danach geben Tanzwut wieder Gas. Lieder wie "Im freien Fall", "Herrenlos und frei" und "Gib mir noch ein Glas" laden zum wilden Tanz und zum Mitsingen ein. Der Besuch eines Konzertes wird bei diesen Einheizern fast schon zur Pflicht. "Gib mir noch ein Glas" gibt es in zwei Varianten auf dem Album. Für die Singleauskopplung hat man sich Kärbholz eingeladen, während in der Albumversion nur Tanzwut selbst zu hören sind. Lobend erwähnen möchte ich dann auch direkt die Gesangsleistung vom Teufel, der beim Einsingen hörbar seine Freude hatte. Seine Stimme verleiht jeder Geschichte den passenden Unterton, der für noch mehr Tiefe in den Liedern sorgt.

Mein Fazit: So macht Seemannsgarn Spaß. Tanzwut haben mit diesem Album ihr bestes Werk seit einigen Jahren veröffentlicht, denn so viele Ohrwürmer und partytaugliche Lieder auf einer CD hatten sie schon lange nicht mehr. Auch der Aufbau des Albums ist sehr gut gelungen. Mit dem Titellied geht es noch relativ ruhig auf große Fahrt, doch schon bei "Galgenvögel" wird es um einiges härter und spätestens beim Refrain bleibt niemand mehr ruhig sitzen. Die Bonusversion von "Gib mir noch ein Glas" zusammen mit Kärbholz ist eine schöne Sache, allerdings fällt der Unterschied kaum auf, wenn man es mit der reinen Tanzwut Version vergleicht. Für mich machen die Texte die größte Stärke des Albums aus. Mit vielen Wortspielen werden Geschichten erzählt, die auch mal düster werden und nicht immer gleich erkennen lassen, worum es in den Liedern eigentlich geht. Mit "Die letzte Schlacht" und "Herrenlos und Frei" haben Tanzwut gleich zwei Hymnen im Gepäck, die bei Konzerten laute Fanchöre verursachen werden. Diese beiden Lieder sind zusammen mit "Schmiede das Eisen" und "Gib mir noch ein Glas" meine Anspieltipps für das Album. Solltet ihr auf guten Mittelalterrock stehen haltet euch aber nicht mit den Hörproben auf, sondern holt euch das Album direkt und genießt es in voller Länge.

[Bild: bewertung4_5.png]

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  [Liedermacher] Waldgeist-Kartell - Poesie (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 09.07.2019, 14:01 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: poesie.jpg]


Tracklist:
01. Poesie
02. Lachen ist Revolte
03. Trabantenstadt
04. Wahnsinn
05. Einsamer Wolf
06. Nemo


Anderthalb Jahre nach dem das Liedermacherensemble den Beweis angetreten hat, dass Musik doch ein Hexenwerk sein kann, schwingen sich die Hamburger nun auf, die Poesie (zurück) zu bringen. Für die sechs Titel der neuen EP „Poesie“ hat Waldgeist sein musikalisches Spektrum teils perkussiv – z. B. in „Wahnsinn“ und „Trabantenstadt“ –, teils gesanglich – z. B. in „Poesie“ und „Nemo“ gezielt erweitert, greift aber auch auf die altbekannten, minimalistischen und oft verträumten Arrangements mit Ohrwurmgarantie des „Hexenwerks“ zurück. Textlich ist die Band pointierter geworden, betrachtet die Dinge mit etwas mehr Distanz, ohne dabei den Mittelfinger aus der Wunde zu nehmen oder den „Rotz“ zur Gänze zu verbannen. Ob Neuhörer oder „Waldgeist-Veteran“, vielfältig und an den Grenzen des Genres kratzend lädt dieses Poesie-Album ein, zu blättern, zu erinnern und sich für einen kurzen Moment darin zu verlieren. (Prosodia)


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Waldgeist-Kartell sind:
Micha: Gesang
Maddin: Gitarre
Daniel: Gitarre
sowie:
Charly: Gesang
Timo "Die MeschCat" Meschkat: Percussion


Aus Waldgeist ist mittlerweile Waldgeist-Kartell geworden. Die Unterschiede in der Band und zum Vorwerk "Hexenwerk" sind eine zweite Stimme und die Percussion. Charlys Stimme bietet einen wunderbaren Kontrast zu Michas Gesang. Gleichzeitig harmonieren die beiden Stimme perfekt zueinander. Die Percussion sorgt für mehr Schwung in den Liedern, ohne diese zu dominieren. Die Texte klingen reifer und sind nicht ganz so geradeheraus wie bei "Hexenwerk", haben aber durch Wortspielereien und geschickt geschriebenen Texten nichts von ihrer Aussagekraft verloren. Dass Waldgeist-Kartell hervorragende Liedermacher sind, beweisen sie in allen sechs Liedern. Dabei lässt sich die Band in keine Schublade stecken und bedient sich bei den verschiedensten Musikstilen. Auch wenn die Lieder mit einer angenehmen Leichtigkeit gespielt werden, sind sie in den Texten sozialkritisch und halten der Gesellschaft einen Spiegel vor. Zwar ist die EP mit sechs Liedern und gerade einmal 20 Minuten sehr kurz geraten, dennoch hat sie eine Menge zu bieten und richtet sich an alle Liebhaber von handgemachter deutscher Liedermacherkunst.


Mein Fazit: Waldgeist-Kartell machen konsequent weiter, wo "Hexenwerk" aufgehört hat. Die Weiterentwicklung und einige Veränderungen sind deutlich zu hören. Für den Klang der Band sind diese aber von Vorteil, denn die Lieder klingen abwechslungsreicher und wirken dynamischer. Auch wenn so eine breitere Masse an Hörern erreicht werden kann, sind Waldgeist-Kartell keine Mainstreamband, die nur so nebenbei beschallen möchte. Die Texte sind nicht ganz so hart ausgedrückt wie bei "Hexenwerk" und sind so auch etwa zugänglicher, scheuen sich aber nicht, Unangenehmes anzusprechen. Wer Liedermacher mag, darf hier ungehört zugreifen, für alle anderen empfehle ich "Lachen ist Revolte", "Trabantenstadt" und "Wahnsinn" als Anspieltipp.

[Bild: bewertung4.png]

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  02: Das Rätsel um die verschollene Liebe - Abenteuer in Frankfurt am Main
Geschrieben von: Tommy2Rock - 06.07.2019, 10:27 - Forum: Die Spürhasenbande - Keine Antworten

[Bild: dsb02.jpg]


Ein Hörspiel von Karsten Schäfer
Laufzeit: ca. 77 Minuten
Musik: Klangkonzept
Illustration: Nadine Reitz - kiwiFORm
unter anderem erhältlich bei: pop.de & amazon


Wo ist Gwendolin? Diese Frage stellt sich Bartholomäus schon seit Jahren. Seine große Liebe ist damals einfach verschwunden und er hat nie erfahren, warum und wohin sie gegangen ist. Klar, dass Polly, Kiki und Finn dem Geheimnis um die verschollene Liebe auf den Grund gehen wollen. Gemeinsam reisen die drei Freunde mit Hilfe ihres Zauberspiegels nach Frankfurt am Main. Hier erfahren sie nicht nur allerhand Wissenswertes über die Mainmetropole, lernen Geschichte und Geschichten der Stadt kennen, sondern kommen dem Geheimnis um Gwendolin auf die Spur. Ob die drei Freunde das Rätsel um die verschollene Liebe lösen können? 


Kapitel:
01. Auf dem Trösterhof
02. Bei Bartholomäus
03. Die Franken Furt
04. Das Rätsel um Gwendolin
05. Noch ein Flattermann
06. Der Neuner in der Wetterfahne
07. Auf dem Römerberg
08. Der Brickegickel*
09. Die Kaiserkrönung*
10. Die Suche geht weiter...

*Hier liegt offenbar ein Fehler im Booklet vor, da die Reihenfolge andersherum sein müsste. Der Brickegickel wird nämlich erst nach der Kaiserkrönung angesprochen.


Sprecher:
Polly: Karoline Mask von Oppen                                            Hans Winkelsee: Kai Schwind
Kiki: Dagmar Bittner                                                           Kerkermeister: Gordon Piedesack
Finn: Sven Buchholz                                                          Wirt Karl: Florian Harz
Sebastian Spitzschnabel: Kai Schwund                                  Apolonia, die Katze: Karin Deck
Bartholomäus von Eulenberg: Gordon Piedesack                       Baumeister: Florian Harz
Eusebius von Eulenberg: Dirk Hardegen                                  Teufel: Heiko Grauel
Karl der Große: Klaus Krückemeyer                                        Kind Anna: Selma Keller
Ferdinand von Flatterstein: Matthias Keller                             Vater von Anna: Matthias Keller
Kind 1: Phillip Mask                                                            Gwendolin: Karin Dieck
Kind 2: Ava Menger                                                           Vater von Gewendolin: Matthias Keller
Frederic von Flatterstein: Matthias Keller                               Erzähler: Peter Laupenmühlen


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Finn und Kiki besuchen Polly auf dem Trösterhof. Polly präsentiert stolz ihre neue pinke Umhängetasche. Diese hat Polly von Sophie bekommen, die mit ihrer Mutter in Frankfurt am Main einkaufen war. Durch die Beschreibung der Stadt und insbesondere der hohen Gebäude wird die Neugier der Spürhasen-Bande geweckt und so entschließen sie sich, Bartholomäus zu besuchen, um genaueres über Frankfurt zu erfahren. Bartholomäus ist nicht allein, denn Eusebius ist ebenfalls dort und verkündet, dass er den Sommer im Wald verbringen wird. Durch das Goethe-Zitat "Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor." lernt Kiki, dass ein Begriff wie Tor nicht nur eine Bedeutung haben kann. Als Eusebius Gwendolin erwähnt, die verschollene Liebe Bartholomäus', will dieser nicht darüber reden und redet lieber mehr über Frankfurt. Dabei wird auch die Legende um die Herkunft des Stadtnamens erzählt. Das Thema Gwendolin ist für die Spürhasen-Bande aber nicht abgeschlossen. Von Eusebius erfahren die drei, dass Gwendolin und Bartholomäus ein Paar waren, als Bartholomäus in Frankfurt studiert hat und dass sie auf einmal spurlos verschwunden ist. Mit dem Spiegel reist die Spürhasen-Bande nach Frankfurt in den Eschenheimer Turm, wo sie auf Frederic von Flatterstein treffen, den Neffen von Ferdinand von Flatterstein, den sie in ihrem ersten Abenteuer kennengelernt haben. Frederic gibt ihnen den Hinweis, Gwendolin in Sachsenhausen zu suchen. Als Frederic sich allerdings weigert, die Sage von Neuner in der Wetterfahne zu erzählen, spricht Finn einfach ihren Erzähler an, der seiner Tätigkeit nachgeht und ihnen alles Wissenswerte über die Sage erzählt. Auf dem Weg zum Main bitten die Freunde einen Wirt um etwas Wasser. Als die Namen Bartholomäus und Gwendolin erwähnt werden, lädt der Wirt die Spürhasen-Bande auf Apfelsaft ein, da er Bartholomäus kennt. Auch der Römer, das Rathaus in Frankfurt, wird angesprochen und seine Geschichte erzählt. Nach der Erzählung benutzen die Freunde den Spiegel zum ersten Mal für eine Zeitreise, weil sie der Kaiserkrönung beiwohnen möchten. Im Mittelalter müssen sie feststellen, dass es nicht ganz ungefährlich für zwei Hasen und ein Eichhörnchen ist. Zum Glück weiß Kiki sich zu wehren und so landen die Freunde nicht im Kochtopf. Sie können die Flucht ergreifen und gelangen so zum Main. Beim Überqueren einer Brücke lernen sie die Katze Apolonia kennen, die ihnen die Geschichte des Brickegickel erzählt, dem Hahn auf dem Kreuz, welches sich auf der Brücke befindet. Nach der Geschichte benutzt die Spürhasen-Bande ihren magischen Spiegel für eine Reise ins Jahr 1983, um herauszufinden, warum Gwendolin verschwunden ist. Sie erfahren, dass Gwendolin verreisen musste, weil ihre Mutter erkrankt ist und dass ihre Nachricht an Bartholomäus verloren gegangen ist. Zurück in ihrer Gegenwart, sprechen sie mit Bartholomäus und Eusebius und die Spur führt sie nach Hamburg, doch das ist eine andere Geschichte.

Mein Fazit: Auch im zweiten Abenteuer der Spürhasen-Bande vermischt sich die eigentliche Geschichte mit interessanten Fakten. Diesmal stehen eine verschollene Liebe und vor allem die Stadt Frankfurt am Main im Mittelpunkt, die man hier auf eine andere Art und Weise kennen lernt, als es meistens der Fall ist. Der Neuner in der Wetterfahne war zum Beispiel eine Sage, die mir selbst noch nicht bekannt war. Dass diese lehrreichen Fakten immer passend in die Geschichte eingebunden werden sorgt dafür, dass Kinder nicht gelangweilt werden oder das Gefühl bekommen, ein Lehrer wolle ihnen sein Wissen aufdrängen. Die Geschichte selbst schafft es ebenfalls immer neue Spannungsbögen aufzubauen und durch die typischen kleinen Rangeleien unter den Freunden und ihren neuen und alten Bekannten wird das ganze Geschehen auch noch aufgelockert. Auch in ihren Gesprächen werden nahezu beiläufig Erklärungen zu Begriffen eingebaut. Das Element der Zeitreise bringt jedoch nicht nur neue Möglichkeiten, um geschichtliche Ereignisse direkt mitzuerleben. Die Gefahren, die eine Zeitreise mit sich bringt, sorgen ebenfalls für mehr Spannung. Dass die Geschichte um die verschollene Liebe, die der Folge ihren Titel verleiht, eigentlich nur die Rahmenhandlung für den Besuch in Frankfurt ist und eher nebensächlich verläuft, merkt man erst am Ende der Folge. Dort wird dann schnell klar, dass es in Hamburg weitergeht und man erst im nächsten Abenteuer mehr erfahren wird. Zum Abschluss bleibt zu sagen, dass Karsten Schäfer und sein liebenswertes Team wieder alles richtig gemacht haben. Die Fangemeinde um die Spürhasen-Bande dürfte mit dieser Folge um einiges größer werden und die bereits vorhandenen Fans, warten nun gespannt auf das nächste Abenteuer.


[Bild: bewertung5.png]

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  [Deutschrock] Frei.Wild - Unsere Lieblingslieder (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 04.07.2019, 11:34 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: fwul.jpg]


Tracklist:
01. Im Ascheregen (Casper)
02. Schüsse in die Luft (KRAFTCLUB)
03. Schrei nach Liebe (Die Ärzte)
04. Wir waren hier (Jennifer Rostock)
05. Wir (K.I.Z.)
06. Ruby, Light & Dark (Rogers)
07. Still (Jupiter Jones)
08. Alles auf Rausch (Feine Sahne Fischfilet)
09. Zehn kleine Jägermeister (Die Toten Hosen)


Aus einem geplanten Album für Kinder ist ein Album mit den Lieblingsliedern der Südtiroler Band Frei.Wild geworden. Dass diese Ankündigung mit Ironie und Sarkasmus vollgepackt ist, merkt man spätestens dann, wenn man die Aussagen zum Album liest. "Die Hommage an die hier ausgewählten Künstler, die von Kritik und Medien in Deutschland als quasi unantastbar behandelt werden, verstehen wir auch als ein riesengroßes DANKESCHÖN! Danke, dass ihr uns gezeigt habt, was „Wahre Werte“ sind“. Danke, dass ihr uns lehrt, was „Rückgrat und Moral“ bedeuten. Danke, dass wir durch Euch nun wissen, wie man „mit dem Herzen fühlt und mit den Augen sieht.“  Danke, dass wir erfahren durften, dass man alles schaffen kann, wenn man nur „zusammen und vereint“ zueinander steht. Ihr seid unser „Sternenstaub“ „durch alle Gezeiten“ und erst ihr habt der Welt beigebracht, dass „kein Krieg für ewig ist“. Auch wenn die Auswahl der gecoverten Bands provokant wirkt, ist die Art, wie die Lieder von Frei.Wild neu eingespielt worden sind, alles andere als respektlos.


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Frei.Wild sind:
Philipp Burger: Gesang & 1. Gitarre
Jochen "Zegga" Gargitter: Bass
Jonas Notdurfter: Gitarre & 2. Stimme
Christian "Föhre" Forer: Schlagzeug


In der Musikszene heißt es, dass jede Band irgendwann einmal Coversongs spielt. Frei.Wild bilden da keine Ausnahme, denn "Unsere Lieblingslieder" ist vollgepackt mit bekannten Liedern anderer Bands. Wer nicht zu den Fans der Band gehört, wird erstmal in die lauten Chöre der Hater einstimmen, die sich darüber beschweren, wie Frei.Wild es wagen könne, Die Ärzte oder Die Toten Hosen zu covern. Musikalisch gesehen gibt es dafür jedenfalls keine Gründe. Frei.Wild spielen die Lieder nach, ohne eigene Elemente einzubauen oder eigene Texte einzubauen, die als Seitenhieb genutzt werden könnten. Damit ist "Unsere Lieblingslieder" schon einmal ein sehr gutes Deutschrock Album, das auch typisch für Frei.Wild sehr gut produziert worden ist. Ob man die Lieder mag, liegt vor allem am eigenen Musikgeschmack und ob man die Originale kennt. "Ruby, Light & Dark", "Zehn kleine Jägermeister" und "Schrei nach Liebe" funktionieren auch bei Frei.Wild sehr gut und wenn man sich nicht um den negativen Pressehype um die Band kümmert, verliert keine Lied an Aussagekraft.  Man sollte das Album als das sehen, was die Band daraus machen wollte. Eine Hommage mit frechem Grinsen in Richtung ihrer Kritiker, die Spaß machen soll und die sich selbst nicht zu ernst nimmt.

Mein Fazit: Frei.Wild haben mit "Unsere Lieblingslieder" gezeigt, dass sie nicht nur dicke Eier in der Hose haben, sondern auch mit viel Humor und einem Augenzwinkern mit Kritik an sich selbst herangehen können. Wenn man sich die Liste der Bands anschaut, die hier gecovert wird, weiß man nicht, ob man laut lachen soll, oder ob ein "Dürfen sie das?" nicht die bessere Reaktion ist. Fakt ist, dass man in allen Liedern den ausgestreckten Mittelfinger in Richtung ihrer Kritiker raushören kann. Mit "Schrei nach Liebe" nutzen sie eines der größten musikalischen Symbole gegen Rechtsradikalismus für sich, um die Vorwürfe der Kritiker, Frei.Wild seien selbst hochgradig rechts, zumindest abschwächen. Dass sie verstummen, damit wird die Band selbst nicht rechnen. Die Auswahl der Lieder zeigt jedenfalls, dass Frei.Wild nichts aus den vergangenen Jahren vergessen haben. Jennifer Rostock hat sich das Cover zum Beispiel durch den Boykottaufruf beim Echo verdient. Auch die anderen gecoverten Bands äußerten sich in der Vergangenheit sehr kritisch gegen Frei.Wild und genau das wird für viele Frei.Wild Fans auch einer der größten Kaufgründe sein. Frei.Wild feuern mit den eigenen Waffen ihrer Gegner zurück und covern die Lieder auch noch mit guter Laune. Eins haben die Südtiroler so jedenfalls erreicht: Ich selbst habe mich jetzt zum ersten mal mehr mit Künstlern wie Casper und K.I.Z. beschäftigt, die mich sonst so gar nicht interessieren. Damit erfüllt das Album auch noch irgendwie einen Lehrauftrag, den es gar nicht für sich beansprucht. Egal ob man Frei.Wild liebt oder hasst, die Lieder sind alle sehr gut gecovert und darauf kommt es bei Musik letztendlich an. Anspieltipps gebe ich hier mal nicht, denn die 9 Lieder sind schnell gehört und Fans werden es sowieso auch ungehört kaufen, was die Platzierungen in sämtlichen Verkaufscharts der üblichen Onlineportale beweisen.

[Bild: bewertung4_5.png]

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  Juli 2019
Geschrieben von: Tommy2Rock - 03.07.2019, 08:23 - Forum: Durchgehört Charts Vorschläge - Antworten (10)

Hallo Freunde,


die zweite Jahreshälfte hat angefangen und es wird Zeit die siebte Chartsrunde zu starten. Ihr habt nicht alle Bands in den letzten Top 30 gefunden, die euch am Besten gefallen? Dann heißt es ab jetzt wieder Vorschläge machen und fleißig abstimmen. Die Vorschläge können bis Samstag, den 06. Juli um 9 Uhr gemacht werden.

Folgende Dinge sind dabei wichtig:

- Jeder User darf einmalig im Monat von bis zu 5 verschiedenen Bands je einen Song vorschlagen. IPs und Sessions werden gespeichert und wer mehr als einmal wählt,  findet seine Vorschläge nicht in den Charts.
- Die Songs sind in folgender Weise zu machen: Band - Song (Beispiel: Modern Talking - Cherry, Cherry Lady). Sollte der Vorschlag nicht erkennbar sein, wird er ignoriert.
- Die Songs müssen bereits im Programm von Durchgehört gespielt werden. Neuvorstellungen werden von Durchgehört selbst gewählt. Falls euch etwas im Programm fehlt, könnt ihr dies über die Wunschbox ins Programm einbringen, solange die Bands nicht auf der internen Sperrliste stehen oder die Lieder nicht jugendfrei sind. 
- Songs, die es nur als Youtube Video gibt, exklusiv zu einem Streamingdienst gehören usw., werden nicht ins Voting aufgenommen.
- Musiker und Bands die sich selbst vorschlagen werden nur aufgenommen, wenn von Hörerseite nicht genug Vorschläge gemacht werden, um die Liste zu füllen. Sollten diese Bands allerdings schon in den Charts sein, wird ein Songvorschlag natürlich gern angenommen.
- Wird kein neuer Song vorgeschlagen, wird die Songauswahl für das anstehende Voting von Durchgehört getroffen und kann im Folgemonat wieder durch Vorschläge verändert werden.
- Sollten deine Vorschläge nicht zu finden sein, werden sie mindestens in einem Punkt den genannten Regeln widersprechen, oder es wurden mehr Vorschläge gemacht, als aufgenommen werden können. Die Vorschläge werden in Reihenfolge der Posts aufgenommen, bis die Liste Voll ist. Letztendlich sind es aber eben nur Vorschläge und keine garantierten Aufnahmen und welche davon in die Charts aufgenommen werden, ist die Entscheidung von Durchgehört.

Die Bands der letzten Charts und die Neuvorschläge findet ihr hier: Juni Charts

Bitte beachtet, dass ihr die Lieder bei den Vorschlägen nicht ändern könnt, die Songs für die Top 30 Bands aber nach euren Ideen verändert werden können.

Jetzt ran an die Tasten und eifrig Vorschläge für die Juli Charts machen, damit es auch in der zweiten Jahreshälfte so wunderbar abwechslungsreich bleibt.

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  15: H. G. Francis - Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness (Serien Neuauflage)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 01.07.2019, 10:09 - Forum: Die Gruselserie - EUROPA *vollständig* - Keine Antworten

[Bild: hgf15.jpg]


Hörspiel von H. G. Francis
Regie: Heikedine Körting
CD mit ca. 44 Minuten Laufzeit


Seit über hundert Jahren erregt das Ungeheuer von Loch Ness die Gemüter der Zeitungsreporter und der Wissenschaftler in aller Welt. Gibt es dieses Ungeheuer eigentlich? Ein einziges Foto von Nessie existiert. Aber - eine Fälschung? Dr. Morgan, ein bekannter amerikanischer Wissenschaftler will das Geheimnis um Loch Ness endlich klären. Eireen Fox, eine Journalistin, und ihr Kollege Tom Fawley wollen sich die zu erwartende Sensation nicht entgehen lassen.


Sprecher:
Brigitte Kollecker: Eireen Fox - Journalistin
Horst Frank: Tom Fawley - Journalist
Hand Daniel: Dr. Jonas Morgan - Wissenschaftler
Volker Brandt: Henry Stockton - sein Assistent
Richard Lauffen: Lord Cattenbury
Nicolas Körtling: Billy


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Eireen Fox und Tom Fawley sind in einer verregneten Nacht im Auto unterwegs und fahren am Ufer des berühmten Loch Ness entlang. Nach einer Panne muss ein Reifen ausgewechselt werden, wobei Tom ein Missgeschick passiert und Eireen muss den Ersatzreifen suchen, der ins ufernahe Gebüsch gerollt ist. Als sie den Reifen findet, taucht ein unheimliches Wesen aus Loch Ness auf und bewegt sich auf sie zu. Obwohl sie Tom sofort zu sich holt, ist das Wesen spurlos verschwunden. War es Nessie? Am nächsten Morgen trifft Eireen beim Frühstück auf Dr. Morgan und seinen Kollegen Henry Stockton, die untersuchen möchten, ob es Nessie wirklich gibt. Die drei begeben sich zu Dr. Morgans Boot, wo sich Tom zur Gruppe gesellt. Auch Billy, der Sohn des Schlosshotelbesitzers Lord Cattenbury, ist mit seiner Taucherausrüstung an Bord. Während sie Nessie suchen, finden sie einen unbekannten Toten im Wasser, der schlimme Verletzungen aufweist. Als Stockton ins Loch Ness springt, um den Toten aus dem Wasser zu bergen, berührt etwas Großes sein Bein und er steigt panisch ins Boot. Doch noch während der Fahrt zum Ufer verschwindet Billy plötzlich und wird nicht mehr gefunden. Hat Nessie ein weiteres Opfer gefunden? Als Eireen und Tom dem Lord ihr Beileid aussprechen möchten, reagiert dieser abweisend, als die beiden ihre Zweifel an Nessies Existenz aussprechen und bittet sie zu gehen. Tom wittert einen Betrug und entschließt sich, Billy noch einmal zu suchen. Zusammen mit Eireen "leiht" er sich Dr. Morgans Boot und fährt bis zur Stelle, wo sie Billys Abwesenheit bemerkt haben. Beide springen ins Wasser und tauchen ab, wobei sie eine Höhle finden, die zum Schlosshotel führt. Dort treffen die beiden nicht nur auf Lord Cattenbury, der erneut betont, dass Nessie wirklich existiert und alle zusätzlichen Täuschungen notwendig sind, damit der Glaube am Leben bleibt und vor allem Dr. Morgan dies bestätigt. Der Lord teilt die Sorge anderer Anwohner, dass ein negativer Bericht über Nessie schlimme Folgen für den Tourismus haben würde. Eireen und Tom entscheiden sich auf dem Heimweg, niemanden von ihren Entdeckungen zu erzählen, weshalb Tom nicht einmal los muss, um das Boot an Land zu holen. Während Eireen ins Hotel geht, um zu schlafen, schwimmt Tom Richtung Boot. Doch plötzlich merkt er, dass es nicht das Boot ist, was er vor sich sieht. Mit lautem Brüllen nähert sich etwas Großes und Tom rettet sich panisch aufs Boot. Existiert Nessie also wirklich? Doch wer wird ihm das nun noch glauben?

Mein Fazit: "Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness" ist im Rahmen der Neuauflage "Die Rückkehr der Klassiker" als Ersatz für "Horror Pop Sounds" in die Serie aufgenommen worden. Wie bereits geschrieben, konnte der Seriensoundtrack aufgrund eines Rechtsstreits nicht weiter verwendet werden. Dieses Europa Original Hörspiel zum Teil der Gruselserie zu machen, scheint als Ersatz nur logisch. Die Geschichte stammt ebenfalls von H. G. Francis und die beiden Hauptfiguren Eireen Fox und Tom Fawley haben bereits mehrere Abenteuer in der Gruselserie erlebt. Allerdings spielt sie eindeutig vor der Geschichte in Spanien (Folge 6), denn die Verwandlung zu Vampiren hat hier noch nicht stattgefunden. Die Geschichte rund um Nessie ist spannend erzählt und wie immer ist es ein Vergnügen, Brigitte Kollecker und Horst Frank in ihren beliebten Rollen zuzuhören. Aber auch die anderen Sprecher leisten sehr gute Arbeit und scheinen sehr viel Spaß bei den Aufnahmen gehabt zu haben, da man diesen aus jeder Szene heraushören kann. Auf einen Erzähler hat man komplett verzichtet, was mir selbst erst sehr spät aufgefallen ist. So fehlen zwar die üblichen Erklärungen und Ortsangaben, die man sonst in Hörspielen kennt, gleichzeitig lässt es der eigenen Vorstellungskraft mehr Freiraum. Es gibt aber genug Hinweise von den Sprechern, die das Szenenbild dann noch abrunden. Wie bei den anderen Folgen der Neuauflage, wurden auch hier moderne Musikstücke zur Untermalung eingefügt, die aber sehr gut zur Geschichte passen. Ein großes Lob verdient auch das Drehbuch, dass durch viele kleine und unerwartet Wendungen immer wieder die Balance zwischen Schmunzeln und Gruseln halten kann. Wer ein zeitloses Gruselhörspiel erleben möchte, darf hier bedenkenlos zugreifen.

[Bild: bewertung5.png]

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  [Piratenfolk] Cat o' Nine - Weit hinaus (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 29.06.2019, 10:12 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: conwh.jpg]


Tracklist:
01. Intro
02. Cat o' Nine
03. Ich bin der Captain
04. Mann über Bord
05. Sancho says...
06. Gracias, vida!
07. La lumiére des étoiles (pour Eliétte)
08. Weit, weit hinaus
09. Tosendes Meer
10. Wütender Sturm
11. Outro: Captain (Reprise)
12. Hidden Track


Als Cat o' nine zum Jahreswechsel 2015/2016 gegründet wurde, hat wohl keiner der Beteiligten geglaubt, wie schnell sich aus einem Nebenprojekt eine ernstzunehmende Band entwickeln würde. Captain Cooper/Sascha Kaeufer (der vielen auch als Sänger der Band Punch'n'Judy bekannt sein dürfte) und seine Crew haben in kurzer Zeit eine treue Fangemeinde um sich versammelt und sind aus dem Schatten anderer Bands hinaus getreten. Mit "Weit hinaus" haben sie am 15. März ihr Debütalbum veröffentlicht, mit dem sie ihren Platz in der großen Menge der Piratenbands sichern wollen. Dabei kommen sie ohne Shanties oder traditionelle Lieder aus, was gerade in der deutschen Piratenszene eine Besonderheit darstellt.


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Cat o' Nine sind:
Kathrin Kornas: Viola, Geige, Percussions und Geierleier & Gesang
Sascha Kaeufer: Gesang, Westerngitarre
Sebastian Göbel: Bass, Gitarrenbanjo, Background und Persussions
Angela Miccolis: Percussions
sowie:
Ute Bogoslaw: Akkordeon (La lumiére des étoiles (pour Eliétte))


Piraten gibt es in der Folkszene mittlerweile wie Sand am Meer und die Ähnlichkeiten werden immer größer, da man sich ohne groß anzustrengen nur allzu gern an den bekannten Klischees des Genre bedient. Da wird "geaaarrrrrt" was das Zeug hält und die Texte könnten auch aus Produktionen stammen, die für Ballermann Partys gedacht sind. Doch ab und zu findet man auch eine Perle unter diesen Sandkörnern. Dies ist bei Cat o' Nine der Fall. Zum einen verzichten sie auf traditionelle Stücke, die man schon tausend Mal gehört hat und zum anderen ist es erfrischend, mal unverstellte Stimmen zu hören, die nicht künstlich vor sich hin brummen. Meeresrauschen und der Klang von Möwen stimmen im Intro auf das ein, was einem in den nächsten knapp 44 Minuten wartet - akustischer Piratenfolk gemischt mit tollem Gesang und Texten, die zum Mitsingen einladen. Im Lied "Cat o' Nine" stellt sich die Crew erstmal standesgemäß vor. In Liedern wie "Mann über Board", "Tosendes Meer" und "Weit, weit hinaus" wird die Crew zu Geschichtenerzählern und entführt die Hörer so in die eigene Welt von Cat o' Nine. Es wird aber nicht nur in den heimischen Gewässern gesegelt. "La lumiére des étoiles (pour Eliétte)" ist eine französische Ballade, während "Gracias, vida!" spanische Klänge hören lässt. "Sancho says..." ist das einzige englische Lied. Für Sascha Kaeufer ist dieses Lied durchaus kein Neuland. Es stammt aus seiner eigenen Feder und wurde später auch ins Liedgut von Punch 'n' Judy aufgenommen, wo er ebenfalls als Sänger tätig ist. Doch egal in welcher Sprache gesungen wird, oder welche Stilelemente auch verwendet werden, es fügt sich alles passend zusammen. Cat o' Nine machen mit "Weit hinaus" einen großen Schritt nach vorn in der heiß umkämpften Piratenszene und das mit ganz eigenem Charme und eigenem Klang.

Mein Fazit: Cat o' Nine sind für mich eine echte Überraschung gewesen. Ich kannte vorab nur das Video zu "Wütender Sturm" und kannte Sascha Kaeufer durch Punch 'n' Judy, die ja auch in meinen Sendungen zu hören sind. Bis auf ein Lied wird diese Verbindung aber nicht weiter ins Album eingebaut, was ich sehr gut finde. Cat o' Nine haben einen eigenen Stil, der vor allem in der deutschen Piratenszene so nicht zu finden ist. Allein dadurch macht die Musik schon sehr viel Spaß. Die Tatsache, dass die Band aus hervorragenden Musikern besteht, hilft der dichtem Atmosphäre des Albums natürlich ungemein. Während andere Bands gezielt die Fans des Piratengenre ansprechen, dürfte die Zielgruppe von Cat o' Nine durchaus größer sein. Wer sich für Folk begeistern kann, wird auch sehr viel Freude an "Weit hinaus" haben und muss dabei keine Angst davor haben, von der typischen Klischeekeule erschlagen zu werden. Cat o' Nine mögen jetzt vielleicht noch ein Geheimtipp sein, aber ich würde mich nicht wundern, wenn man die Band in naher Zukunft auch auf den großen Bühnen sehen wird, wenn sie ihren Kurs halten. Meine Anspieltipps sind "Wütender Sturm", "Mann über Board" und "La lumiére des étoiles (pour Eliétte)".

[Bild: bewertung4_5.png]

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  Juni
Geschrieben von: Tommy2Rock - 28.06.2019, 20:46 - Forum: 2019 - Keine Antworten

Hier sind eure Juni Top 30 in der Übersicht.
Danke an alle 468 Wähler und Glückwunsch an alle Musiker.

01. Versengold - Thekenmädchen
02. Schandmaul – Der Meisterdieb
03. Volbeat – Leviathan

04. Rapalje – Skye Boat Song
05. SDP - Bester Tag ever
06. Russkaja - No One Is Illegal
07. Fiddler's Green – One Fine Day
08. Five Finger Death Punch – Wash it all away
09. Onlap – Miracle
10. Diztord - Scars

11. Rise Against - Help is on the way
12. Haggefugg – Katzenjammer
13. Tommy Krappweis - #Entdummdich
14. dArtagnan - Flucht nach vorn
15. ASP - Osternacht
16. Eluveitie - Deathwalker
17. Skillet - Legendary
18. Tanzwut – Galgenvögel
19. Stunde Null – Alles voller Welt
20. Duivelspack - Für den Sommer

21. Saltatio Mortis - Ich werde Wind
22. Amaranthe – Inferno
23. Kilkenny Band - Black Is The Colour
24. BRDIGUNG - Ikarus oder Peter Pan
25. Harpyie – Kompassrosen welken nicht
26. Mainfeuer - Neuer Tag
27. Slipknot – Unsainted
28. Alles mit Stil - Keine Zeit
29. Mike Shinoda - Ghosts
30. Mono Inc. - Children of the Dark (Symphonic Live)

Neuvorstellungen:
J.B.O. - Wer lässt die Sau raus?!
Waldgeist-Kartell - Lachen ist Revolte
Red Hot Chilli Pipers feat. Tom Walker - Leave a light on
Nemesea - Kids with Guns
Sonata Arctica - A little less understanding
Perkelt - Dance of Ghosts

Übersicht mit allen Stimmen

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  [Deutsch-Folk] Versengold - Nordlicht (2019) / Märchen von Morgen Edition (2020)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 28.06.2019, 09:24 - Forum: Musik - Antworten (1)

[Bild: nordlicht.jpg]


Tracklist:
01. Durch den Sturm
02. Thekenmädchen
03. De rode Gerd
04. Küstenkind
05. Der Tag, an dem die Götter sich betranken
06. Winterflut 1717
07. Erinnere Dich (Ein Lied das nicht vergisst)
08. Butter bei die Fische
09. Teufelstanz
10. Meer aus Tränen
11. Die Blätter, die im Frühling fallen
12. Weit, weit weg
13. Braune Pfeifen
14. Wohin wir auch gehen


Der Name ist Programm: das neuste Album „Nordlicht“ beschäftigt sich eingehend mit unserer nordischen Heimat. Es gibt Geschichten aus dem Teufelsmoor, Liebeserklärungen an die Nordsee und Berichte historischer Ereignisse aus dem Norden zu hören. Natürlich dürfen auch ordentliche Trinklieder, witzige Anekdoten und unsere vielgelobten, tief gehenden Balladen nicht fehlen – hier kommt jeder auf seine Kosten! Das alles im gewohnt druckvollen Versengold-Folk-Sound, der von fröhlich bis düster, treibend bis getragen, tänzerisch bis nachdenklich alles zu bieten hat. (Pressetext)


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Versengold sind:
Malte Hoyer: Gesang
Daniel Gregory: Gitarre, Mandoline, Bouzouki, Banjo, Hintergrundgesang
Florian Janoske: Violine, Mandoline, Hackbrett, Hintergrundgesang
Alexander Willms: Nyckelharpa, Concertina, Hintergrundgesang
Eike Otten: Bass, Gitarre, Hintergrundgesang
Sean Lang: Schlagzeug, Klavier, Percussion, Hintergrundgesang


Wenn eine Band sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und verändert, ertönen gerne die "Früher war alles besser!" Chöre. Bei Versengold müsste es heißen "Früher war vieles anders.". "Nordlicht" enthält alle Elemente, die man sich als Fan von Versengold wünscht, doch damit allein sind Versengold nicht zufrieden. Jedes Lied ist mit vielen musikalischen Details versehen, die man unmöglich schon nach dem ersten Hören heraushört. Vielmehr verliert man sich beim ersten Mal in den Melodien und nimmt erst beim wiederholten Hören Texte und Feinheiten in sich auf. Die Themen sind sehr abwechslungsreich. "De rode Gerd" erzählt vom legendären Schmuggler im Teufelsmoor, der in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts sein Unwesen trieb. Die "Winterflut 1717" gab es ebenfalls wirklich und sie wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 1717 durch einen plötzlich auftretenden Nordweststurm ausgelöst und hat über 10000 Leben gekostet. Neben solch ernsten Themen lockern Versengold das Album in gewohnt tanzbarer Manier mit Liedern wie "Thekenmädchen", "Butter bei die Fische"und "Der Tag an dem die Götter sich betranken" auf. Mit "Braune Pfeifen" gibt es auch noch ein musikalisches Zeichen gegen die Gefahr von rechts, die auf typische Versengold-Art besungen wird. "Meer aus Tränen" ist ein mutiges und wichtiges Lied, das vielen aus der Seele sprechen wird und gleichzeitig ein Schlag ins Gesicht für diejenigen ist, die das Geschehen im Mittelmeer leugnen oder für richtig halten.  Für Romantiker gibt es dann noch Stücke wie "Erinnere dich (Ein Lied das nie vergisst)". Beim "Teufelstanz" hat man dann noch Laura Fella von Faun zum gemeinsamen Singen eingeladen. "Nordlicht" bietet also wirklich für jeden Versengold-Fan die richtige Stimmung und ist dabei noch so produziert worden, dass weit über die Fangemeinde hinaus neue Hörer gefunden werden können. Man darf gespannt sein, wo Versengold mit "Nordlicht" in den Albencharts landen werden, denn das Potential nach der 1 zu greifen ist eindeutig vorhanden.


Mein Fazit: Versengold haben es im Vorfeld geschafft, dass ich seit der ersten Ankündigung von "Nordlicht" und mit jeder Single mehr eine größere Vorfreude auf das neue Album verspürt habe. Die Erwartungshaltung an "Nordlicht" war also sehr hoch. Nach dem ersten Durchhören musste ich erstmal verarbeiten, was ich da eben gehört habe. Die Themenvielfalt ist beeindruckend und zu jeder Geschichte gibt es den passenden musikalischen Rahmen. "Meer aus Tränen" hat mich sehr berührt und ich hoffe, dass es vielen die Augen öffnen wird und man das Thema nicht mehr für weit weg hält oder ignoriert. Bei "Thekenmädchen" singe ich schon seit Veröffentlichung der Single laut mit und die anderen Lieder arbeiten auch schon daran, hartnäckige Ohrwürmer zu werden. Wer auf dem Album einen Lückenfüller sucht, wird enttäuscht sein, denn den gibt es auf "Nordlicht" nicht. Sicherlich wird jeder für sich Lieblingslieder finden, doch ich kann aus den 14 Liedern keinen Anspieltipp geben, da es für mich gerade unmöglich ist zu sagen, was besser sein könnte. Meine persönlichen Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen und so ist "Nordlicht" für mich ein ganz heißer Kandidat auf das Folkalbum des Jahres.

[Bild: bewertung5.png]

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  [Mittelalter/Folk] Des Wahnsinns fette Beute - Zeiten und Welten (2018)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 26.06.2019, 06:52 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: dwfbzuw.jpg]


Tracklist:
01 Ausser Rand und Band im Märchenland
02 Black is the Color
03 Die Worte
04 Glaube und Stahl
05 Komm mit
06 Loch Lomond 2018
07 Marie
08 The right way
09 The Wild Rover
10 Ye Jacobites


Des Wahnsinns fette Beute sind 5 lustige Spielleute aus dem schönen Münsterland und spielen Mittelalter- u. Folk Musik. In erster Linie spielen sie ihre eigenen Songs, sie haben aber auch ein paar Traditionals im Repertoire. Ihr Publikum erfreuen sie mit fröhlichen und frechen, aber auch mit schaurigen und romantischen Melodeyen. Mit "Zeiten und Welten" haben sie schon ihr viertes Studioalbum veröffentlicht. Zum Albentitel schreiben die Spielleute: "Da wir uns bei der Findung eines Names für diesen Silberling schwer taten, entschieden wir uns für "Zeiten und Welten", da die Songs einen Querschnitt durch viele Epochen und Welten darstellen. Begleitet uns nun durch eine Reise durch alle Zeiten und Welten im Universum von Des Wahnsinns fette Beute." (Quelle: Des Wahnsinn fette Beute)


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Des Wahnsinns fette Beute sind:
Willow der Saitenstreicher: Gitarren, Piano & Gesang
Evken die Magische: Tin Whistle, Bodhrán, EWI (Electronic Wind Instrument) & Gesang
Lady Kassandra: Blockflöten & Hintergrundgesang
Dr. Met: Bass, Gesang & Hintergrundgesang
Fabse das Lehrling: Djembe, Cajon & Perkusion


Unter dem Motto "Zeiten und Welten" präsentieren Des Wahnsinns fette Beute ihr viertes Studioalbum. Die Zusammenstellung der Lieder erinnert dabei sehr an die 3 Vorgänger, denn eigene Lieder mischen sich mit bekannten Liedern der Mittelalter- und Folkszene. So sind Evergreens wie "Ye Jacobite", "Black is the Color" und "The Wild Rover" Garanten dafür, dass man sich schnell ins Album reinhört. Die neue Version von Loch Lomond ist so eingespielt, wie Des Wahnsinns fette Beute das Lied mittlerweile live spielen. Hier bietet es sich am besten an, sich die Entwicklung der Band noch einmal anzuhören, da die ursprüngliche Version auf dem Debütalbum zu hören ist. Bei "Außer Rand und Band im Märchenland" hört man das schelmische Grinsen von Willow heraus, während er mit guten Wortspielen über das Leben als Vambier erzählt. "The Wild Rover" klingt, als säße man gerade in einem Saloon im wilden Westen und die Spielleute würden dort für Stimmung sorgen, was vor allem am Klang des Pianos liegt. "Die Worte" handelt von der Wirkung, die von eben solchen ausgehen können und ist selbst ein wenig magisch vom Klang her. Auch "Marie" ist eine bandeigene Ballade, die vom Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung handelt und bei der sich Gesang und Flötenspiel zu einer schönen Melodie vereinen. "The right way" stammt aus Willows Feder und ist bereits 1991 geschrieben worden. Hier zeigt sich, dass der Albentitel "Zeiten und Welten" wörtlich zu nehmen ist. Trotz des Alters fügt sich das Lied nahtlos in die Songliste ein und hat als einzige englische Eigenkomposition auf dem Album doch eine Sonderstellung. Aber auch wenn das Album alle Stärken der Bands vereint, gibt es einige Schwächen, die nicht zu überhören sind. Beim Mastering hätte etwas mehr Feingefühl dem Klang gut getan und beim ein oder anderen englischen Lied, klingt die Aussprache nicht immer optimal. Wenn man über diese Punkte hinwegsieht, kann man mit "Zeiten und Welten" aber so manche schöne Stunde verbringen.

Mein Fazit: Des Wahnsinns fette Beute kenne ich schon seit einigen Jahren und habe die Entwicklung der Band dabei verfolgen können. Außerdem sind sie jetzt schon im dritten Radio Teil meines Programms. Die Klangqualität von "Zeiten und Welten" ist mit Abstand die Beste, wenn man die Alben miteinander vergleicht und auch musikalisch hat die Band sich stetig weiterentwickelt. Das Problem, dass im Endmix nicht alle Instrumente und Stimmen optimal abgemischt sind, besteht aber weiterhin. So sind Bass, Djembe und Cajon stellenweise sehr leise, während Flöten und Gesang hier und da zu laut erscheinen. Aus persönlicher Sicht hätte ich "Black is the Color" lieber von Evken gehört, da ich dieses Lied mit einer Frauenstimme schon immer schöner gefunden habe, aber das ist reine Geschmackssache. Die Stärke des Albums sind eindeutig die eigenen Kompositionen der Band, denn dort stimmt einfach alles. Egal ob romantische Ballade oder lustig erzählte Geschichte, die Lieder sorgen für gute Unterhaltung und eignen sich nicht nur für Märkte oder Tavernenspiele, sondern auch für gemütliche Abende am Lagerfeuer. Meine Anspieltipps sind "Außer Rand und Band im Märchenland", "Komm mit" und als mein persönliches Highlight des Albums "Die Worte". Das Zusammenspiel von Willows und Evkens Gesang ist dort besonders schön gelungen und gehört sogar zu den besten Gesangsleistungen, die es auf den Alben bisher gegeben hat.
 

[Bild: bewertung4.png]

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