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  [Folk-Punk] Metusa - Volltreffer (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 25.07.2019, 09:59 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: volltreffer.jpg]



Tracklist:
01. Viva Cojones
02. Jetzt bin ich wieder frei
03. Alles Porno
04. Roadtrip
05. Backpfeifen
06. Möwen
07. Lauf mit den Wölfen
08. Ausser Rand und Band
09. Kartfahr'n ist Krieg
10. Revolver und Gebläse
11. Wieder geht ein Jahr
12. Bonus: Hüter der Meere


"Chaos ist eine Leiter..." (George R. R. Martin) Nicht nur den Aufstieg hat Metusa in den letzten 12 Jahren erlebt, die Sprossen nach unten kennen die sieben Bandmitglieder ebenfalls zu gut. Doch im Gegensatz zu manch anderen kämpfen sich die schwäbischen Folkpunker um Dominik Schurdak (Songwriter und Kopf) "wieder frei" und stehen nun mit ihrem neuen Album "Volltreffer" in den Startlöchern. Zwischen Alltagsrevolte und Spaßguerilla - gepaart mit einer gehörigen Portion Selbstironie - steht die Band für das energiegeladene Unberechenbare. Explosive 12 Songs - Rotzig, kämpferisch, leidenschaftlich, mit dem Nachgeschmack von Dosenbier im Parkt. Metusa preschen mit energetisch treibenden Rhythmen pausenlos durch das Album und zeigen so dem Alltag den Mittelfinger. In ihrer beispiellosen Art nehmen sie selbstbewusst sich und die Welt um sie herum aufs Korn. (Quelle: Metalville)


Website
Facebook
Album vorbestellen: EMP Saturn Amazon Media Markt


Metusa sind:
Dominik Schurdak: E-Gitarre, Akustik Gitarre, Nyckelharpa & Gesang
Miriam Fischer: Dudelsack, Flöten & gesang
Bastian Brigaldino: Akustik Gitarre, Banje, Mandoline, Dudelsack & Bouzouki
Jens Kuhnt: E-Gitarre
Alexander Schucker: Bass
Jessica Emminghaus: Geige
Hendrik Pfeifer: Schlagzeug


Nach über 12 Jahren Bandgeschichte und vielen Veränderungen muss man sich auch als langjähriger Metusa-Fan vor Augen halten, dass "Volltreffer" nur noch sehr wenig mit der Musik zu tun hat, die man von der Band gewohnt ist und erwartet. Die Band ist, bis auf Dominik Schurdak, mittlerweile eine komplett andere und dies hört man der Musik auch an. Folk-Punk haben sich die sieben Schwaben nun auf die Flagge geschrieben und das Ganze im "Krawallo Mix" eingespielt, wie man der CD entnehmen kann. Etwas weniger Krawall hätte dem Mix aber gut getan, denn die Abmischung wirkt oft chaotisch und unsortiert, was sehr anstrengend ist, wenn zum Beispiel der Gesang immer wieder im Klang der Instrumente verloren geht. Dies ist sehr schade, denn die Texte sind voll mit starken Aussagen, die so aber nur in den ruhigeren Passagen der Lieder wirken können. Chaotisch wirkt auch der Backgroundgesang, der oft einfach nur ins Lied reingebrüllt wirkt oder durch einen Effekt verzerrt wird, ohne richtig ins Klangbild zu passen. Diese technischen Schwächen sind sehr schade, denn an guten Ansätzen und auch an guten Liedern mangelt es nicht. "Alles Porno" ist ein perfektes Beispiel. Tolle Melodie, toller Text, doch dann wird es im Refrain lauter und man hat echt Probleme Dominik zu verstehen. "Roadtrip" ist der richtige Song, um ihn im Auto bei offenem Fenster zu hören und dabei auf Feldwegen in den Sonnenuntergang zu fahren. "Möwen" ist eine tolle Ballade, die mit akustischen Gitarrenklängen und einer schönen Flötenmelodie für Lagerfeuerstimmung sorgt. Bei "Lauf mit den Wölfen" musste ich sofort an "Zieh mit den Wölfen" von den Böhsen Onkelz denken. Die Lieder ähneln sich im Refrain extrem stark, sind aber sonst von der Aussage her völlig andere Lieder. "Wieder geht ein Jahr" ist ein Gruß und Danke an die treuen Fans, ohne dabei auf die Vergangenheit oder in die Zukunft zu schauen. Die verschiedenen Stile, die in den Liedern genutzt werden, sorgen für Abwechslung und guter Unterhaltung. Folk-Punk steht aber deutlich im Vordergrund und wer Metusa eher noch aus den Zeiten von "Piratenseele" und "Zahn der Zeit" kennt, sollte vorher auf jeden Fall Probehören, bevor es zu Enttäuschungen kommt, weil man noch eine andere Band im Ohr hat.  

Mein Fazit: Ein Volltreffer ist "Volltreffer" leider nicht. Dies wird schon durch die Produktionsweise des Albums verhindert, die das Anhören des Albums sehr anstrengend macht. Teilweise hat man das Gefühl, man würde mittig zwischen allen Bandmitgliedern stehen und der Sound wirkt ungefiltert auf einen ein. Hätte man mehr Zeit ins Feintuning der Lieder investiert, hätte sich das Potential von "Volltreffer" besser entfalten können. Natürlich hat das Album auch gute Seiten. Lieder wie "Roadtrip", "Möwen", "Wieder geht ein Jahr" und "Alles Porno" machen Spaß und klingen gut und sind auch meine Anspieltipps. Vor allem machen sie Lust auf ein Konzert zu gehen und die Lieder laut mitzusingen. Ich möchte nicht auf den "früher war alles besser" Zug aufspringen, denn früher war eben sehr vieles auch anders und der neue Stil sorgt auf jeden Fall dafür, dass Metusa auffallen und aus der Masse an Folkrock/Folkpunk Bands herausstechen. Der "Krawallo Mix" wird aber wahrscheinlich nicht jeden Fan begeistern können. "Volltreffer" zeigt jedenfalls, dass es an guten Ideen und guten Ansätzen nicht mangelt. Metusa haben ihren Selbstfindungsprozess abgeschlossen und wissen nun, was sie wollen. Auch wenn "Volltreffer" seinem Namen nicht ganz gerecht wird, könnte er dennoch zum Befreiungsschlag werden, der die Vergangenheit nun endgültig abschüttelt und den Weg für die Zukunft freiräumt. Eins ist dabei sicher, Metusa gehen ihren Weg und lassen sich dabei von nichts abhalten.

[Bild: bewertung3.png]

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  1: Dan Shocker - Larry Brent - Irrfahrt der Skelette
Geschrieben von: Tommy2Rock - 20.07.2019, 10:59 - Forum: Larry Brent - EUROPA - Keine Antworten

[Bild: lb01.jpg]


Eine Studio EUROPA-Produktion
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Dan Shocker, erschienen beim Zauberkreis-Verlag
Laufzeit ca. 53 Minuten
Buch: Charly Graul
Musik und Effekte: Phil Moss


Ryan Sanders und seine Freundin Chantalle machen Urlaub auf einer Yacht. Da entdecken sie ein Segelboot - auf dem sich nur noch die Skelette zweier Menschen befinden. Ryan Sanders berührt die weißen Knochen - und verwandelt sich vor den Augen seiner Freundin in ein grausiges Skelett. Larry Brent, alias X-RAY 3, Erfolgsagent in Sachen Horror, nimmt die Spur auf...


Kapitel:
01. Säurebad
02. Nackte Knochen
03. Vom Erdboden verschluckt
04. Sturmwarnung
05. Geburtsfehler
06. Untergang


Sprecher:
Erzähler: Günter König
Zeitansager: Michael Harck
Larry Brent alias X-Ray 3: Rainer Schmitt
David Gullen alias X-Ray 1: Rüdiger Schulzki
Ryan Sanders: Gernot Endemann
Chantalle: Reinhilt Schneider
Prof. Torance: Horst Frank
John Smith: Helmut Ahner
Kapitän: Ernst von Klippstein
Claire Utrami: Pia Werfel
Gino: Manfred Reddemann
Amelie Hangslow: Marianne Kehlau
Funker: Manfred Schermutzki
Krankenschwester: Claudia Schermutzki
Matrose: Bertram von Boxberg
Matrose: Douglas Welbat


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Die Luxusyacht des australischen Millionärssohn Ryan Sanders befindet sich im Bermudadreieck. Zusammen mit seiner Freundin Chantalle genießt er den ruhigen Abend auf See, als sie ein anderes Schiff entdecken. Als sie keine Antwort auf ihre Rufe bekommen, nähern sie sich dem Schiff und Ryan geht an Bord. Alles was er findet sind zwei blanke Skelette. Zur gleichen Zeit empfängt Professor Torrance, ehemaliger Forscher der US-Regierung, einen von ihm beauftragen Killer, der sich nach Erledigung seines Jobs den Rest seines Lohns abholen will. Doch anstatt der zweiten Hälfte der vereinbarten Summe zu erhalten, stolpert er in eine tödliche Falle, die der Professor für ihn bereitgestellt hat. Etwas später in der Nacht bemerkt Chantalle, dass Ryans Hand sich auflöst und nur Knochen übrig bleiben. Während Ryan noch hofft, wenigstens seine Freundin retten zu können, bemerkt diese den rätselhaften und schmerzlosen Verfall auch an ihrem Körper und sie weiß, eine Rettung wird es nicht geben. Inzwischen sind die Berichte über blanke Skelette auch zur PSA, einer internationale Organisation zur Verbrechensbekämpfung, gelangt. David Gullen und sein Team von Spezialagenten nehmen sich ausschließlich Fällen an, die mit normalen Mitteln nicht gelöst werden können. Gullen schickt seinen besten Agenten Larry Brent alias X-Ray 3 auf die MS Andrea Morena, die als einziges Schiff in dieser Saison in Richtung der Turks- und Caicoinseln fährt, in deren Nähe die Skelette entdeckt worden sind. Der Grund dafür ist, dass Professor Torrance über Wochen ein Ticket für diese ausgebuchte Kreuzfahrt erstehen wollte und genau an dem Tag mit der Nachfrage begonnen hat, als die erste Meldung über gefundene Skelette in den Nachrichten zu lesen war. Außerdem wurde die Leiche eines Fahrgastes gefunden, der die Reise angeblich zuvor noch schriftlich abgesagt hat, zugunsten des Professors. An Bord der MS Andrea Morena erkennt X-Ray 3 schnell, dass er den Professor nicht aufhalten kann, da dieser den Grund für die Skelette, ein von ihm und Kollegen entwickeltes Gas, stets in einem Atomiseur bei sich trägt und schon der Kontakt mit diesem Behälter tödliche Folgen haben würde. Im zwanglosen Plauderton und wortwörtlich über Leichen gehend, übernimmt der Professor das Schiff und zwingt den Kapitän, es trotz eines Unwetters näher an die Turks- und Caicoinseln zu steuern. Während sich in der Kabine des Professors eine tödliche Gefahr für alle aufbaut, versuchen X-Ray 3 und der Kapitän möglichst viele Passagiere mit den Rettungsbooten zu retten. Als das Schiff geräumt ist und der Professor alleine darauf zurückbleibt, setzt X-Ray 3 alles auf eine Karte und das Schicksal der ganzen Welt steht auf dem Spiel.

Mein Fazit: Larry Brent gehört zu den Hörspielserien, bei denen ich als Kind zum Teil echte Angstzustände erlebt habe. Auch heute noch gibt es Folgen, die ich mit einer dicken Gänsehaut höre. Mit "Irrfahrt der Skelette" hat die Serie einen sehr guten Start erwischt, bei dem die Gefahr von einem Wissenschaftler ausgeht, der skrupellos über Leichen bzw. Skelette geht. Schon die Anfangsszene ist mit einer Mischung aus Humor, leichter Erotik und der sich aufbauenden Gefahr sehr spannend gemacht und zeigt gleichzeitig viele Stärken der Serie auf. Als Kind hat dieser Anfang außerdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weil er sich stark von dem abgehoben hat, was man sonst von Europa gewöhnt war. Aufgrund des Inhaltes wurde sogar betont, dass es sich um Hörspiele für Erwachsene handelt. Ein auffälliges Merkmal der Serie ist die sehr genaue Beschreibung aller Figuren, auch wenn sie noch so kleine Rollen haben. So ist der Kapitän glaubhaft um die Passagiere besorgt, Professor Torrance ist gleichzeitig charmant und wahnsinnig und Larry Brent ist gewitzt, charmant, immer auf der Höhe des Geschehens und bereit alles zu geben. Im Rahmen der "Rückkehr der Klassiker" wurden einige Änderungen vorgenommen, die bei dieser Folge nur mit der Hintergrundmusik zu tun haben und keine Kürzung des eigentlichen Hörspiels zur Folge hatten, was in späteren Folgen der Serie ein großes Thema wird. Die Titelmelodie der Serie wurde aus einem Sample des NDW Hits "CODO" von DÖF erstellt und wird von Hörspielfans auch heute noch sofort mit Larry Brent in Verbindung gebracht.  Als Einstieg in die Serie ist dieses Kulthörspiel sehr zu empfehlen, da eine Bedrohung durch Wissenschaftler zeitlos ist und auch heute für schaurig-spannende Momente sorgt. Das Drehbuch, die Qualität der Sprecher und auch der Einsatz von Musik und Effekten, können auch heute noch locker mit modernen Produktionen mithalten.

[Bild: bewertung5.png]

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  Jan Tenner - Folge 01: Angriff der grünen Spinnen
Geschrieben von: Tommy2Rock - 17.07.2019, 10:24 - Forum: Jan Tenner - KIOSK/KIDDINX - Keine Antworten

[Bild: jt1.jpg]


Buch: Dick Farlow
Regie: Ulli Herzog
Musik: Jutta Stahlberg
Ton: Eberhard Sengpiel
Hörspiel mit ca. 38 Minuten Spielzeit


In einer geheimen Forschungseinrichtung in Westland werden riesige Spinnen für den militärischen Einsatz gezüchtet. Ein letztes Experiment soll ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Da gibt es einen Unfall, die Spinnen geraten außer Kontrolle. Die Militärs sind hilflos, eine Katastrophe droht. Werden Prof. Futura und Jan Tenner helfen können? (Rückklappentext)


Sprecher:
Jan Tenner: Lutz Riedel
Tanja: Christine Schnell-Neu
Prof. Futura: Klaus Nägelen
General Forbett: Heinz Giese
Fahrer: Gerd Holtenau
Frau: L. Luigi
Telefonstimme: B.-G. Schmidtke
Erzähler: Ulli Herzog


Allgemeine Informationen: Jan Tenner war die große Science Fiction Serie aus dem Hause KIOSK später Kiddnix. Ähnlichkeiten mit anderen Serien wie zum Beispiel Flash Gordon gibt es einige, aber die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter und die Serie baut ein eigenes, großes Universum auf. Während die Fans der Serie immer noch treu hinter ihr stehen, werfen andere ihr vor, sehr trashig zu sein, vor allem aufgrund der Tatsache, dass durch das Serum des Professors physikalische Gesetze einfach ignoriert werden und es für jede Situation eine Art Allzwecklösung darstellt.

Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Das Militär von Westland hat riesige Spinnen gezüchtet, die nicht durch konventionelle Waffen getötet werden können und deren Netze durch ihre besondere Stärke unter anderem Panzersperren errichten sollen. Bei einem Testlauf mit einem Panzer lernt General Forbet den berühmten Forscher Professor Futura und dessen Assistentin Tanja kennen. Durch einen Fehler gerät ein Panzer außer Kontrolle und in der Folge geht die Kontrolle über die Spinnen verloren und diese flüchten auf Befehl der Mutterspinne aus der Forschungsstation. Trotz aller sofort eingeleiteten Notfallmaßnahmen wird ein Bus von den Spinnen angegriffen. Das Schlimmste kann nur durch Jan Tenner, einem jungen sportlichen Studenten, verhindert werden. Dieser arbeitet mit Professor Futura zusammen und im gemeinsamen Gespräch wird nach einer Lösung des Problems gesucht. Diese wird in einem Serum gefunden, das Professor Futura erfunden hat und mit dem man die menschliche Gestalt verändern kann. In einer Mixtur mit den genetischen Bausteinen der Spinnen will der Professor Jan Tenner in eine solche verwandeln. Der Plan ist, dass Tenner als Spinne die Mutterspinne besiegt, deren Platz einnimmt und die restlichen Spinnen unter seine Kontrolle bringt. Die Verwandlung gelingt, doch schon der Weg zu den Spinnen birgt Gefahren. Das Serum war zu stark und neben der körperlichen Verwandlung scheint auch eine geistige Verwandlung bevorzustehen. Endlich am Ziel angekommen, warnt Tenner seine Freunde schon davor, ihm zu nahe zu kommen und bricht dann zum Kampf auf Leben und Tod aus. Aufgrund der Ähnlichkeit wissen Tenners Freunde bald nicht mehr, wer Tenner und wer die Mutterspinne ist, als es zum tödlichen Giftangriff kommt. Am Ende ist Tenner der Sieger und die Spinnen schließen sich in ihre eigenen Netze ein. Dort sollen sie dann in Schafe umgewandelt werden. Doch gelingt die Rückumwandlung und ist die Gefahr durch militärische Experimente wirklich gebannt?

Mein Fazit: Jan Tenner erlebt in dieser Folge sein erstes großes Abenteuer und hat es direkt mit Riesenspinnen zu tun. Allein das reicht schon für eine Gänsehaut. Dass er sich dann auch noch in eine solche verwandelt, hat mir als Kind nicht nur einmal ein unheimliches Kopfkino verpasst. Das Drehbuch ist sehr gut geschrieben und die Geschichte ist spannend aufgebaut. Die Sprecher wirken noch ein wenig hölzern, als wenn sie sich noch nicht so ganz in ihren Rollen zurechtfinden würden. Außerdem wirken manche Szenen noch recht steril. Hintergrundgeräusche sind zwar vorhanden, aber sie werden nicht so wirksam eingesetzt, wie man es zum Beispiel bei Europa Hörspielen kennt. Oft hat man das Gefühl, die Gespräche finden in einem leeren Raum statt, da hier und da sogar ein leichtes Echo vorhanden ist, wie man es in möbellosen Räumen kennt. Durch die Musik wird dieser Umstand allerdings sehr gut ausgeglichen, denn sie kann beim Szenenwechsel sowohl beruhigend wirkend, als auch Spannung aufbauen und Gefahren betonen. Insgesamt ist dieses Hörspiel ein sehr guter Einstieg in die Serie, die mit ein paar Kinderkrankheiten zu kämpfen hat, welche bei der Zielgruppe aber weniger ins Gewicht fallen werden als bei erwachsenen Hörern. Dass die Geschichten auch heute noch faszinieren können, zeigen die angekündigten neuen Geschichten, die im Herbst des Jahre erscheinen soll.

[Bild: bewertung4.png]

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  [Mittelalterrock / Alternative] Tanzwut - Seemannsgarn (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 12.07.2019, 15:49 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: seemannsgarn.jpg]


Tracklist
01. Seemannsgarn
02. Galgenvögel
03. Reden ist Silber
04. Die letzte Schlacht
05. Schwarzes Gold
06. Ich bin der Nachtwind
07. Der Puppenspieler
08. Francoise Villon
09. Das Gewissen
10. Schmiede das Eisen
11. Gib' mir noch ein Glas
12. Im freien Fall
13. Herrenlos und frei
14. Gib' mir noch ein Glas feat. Kärbholz


Zwanzig Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung setzen Tanzwut ihren Siegeszug durch die Schwarze Szene weiter fort und präsentieren ihr bisher ausgereiftestes Album. Brachiale Gitarrenriffs treffen auf satte Dudelsackklänge, schonungslose Wahrheiten über die menschlichen Abgründe auf Botschaften, die sich hinter der Maske von Märchen und Legenden verstecken.


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Tanzwut haben mit "Seemansgarn" ein Album erschaffen, dass sich keine Genregrenzen aufzwingen lässt. Die Schwerpunkte sind aber eindeutig Mittelalterrock, Folkrock und NDH-Einflüsse. Diese Kombination ergibt einen angenehm erdigen Sound, der wunderbar zu Tanzwut passt. Der Wechsel zwischen den Schwerpunkten ist eindrucksvoll gelungen. So geht es mit sehr mittelalterlichen Tönen los, bis bei "Reden ist Silber" eindeutig der NDH-Sound in den Vordergrund rückt. "Die letzte Schlacht" kombiniert diese beiden Stilrichtungen eindrucksvoll und harte Gitarrenriffs vermischen sich mit Dudelsackklängen. Damit man nicht schon zur Mitte hin außer Atem ist, geht es bei "Ich bin der Nachtwind" etwas ruhiger zu. Die Pause sollte man gut nutzen, denn schon danach geben Tanzwut wieder Gas. Lieder wie "Im freien Fall", "Herrenlos und frei" und "Gib mir noch ein Glas" laden zum wilden Tanz und zum Mitsingen ein. Der Besuch eines Konzertes wird bei diesen Einheizern fast schon zur Pflicht. "Gib mir noch ein Glas" gibt es in zwei Varianten auf dem Album. Für die Singleauskopplung hat man sich Kärbholz eingeladen, während in der Albumversion nur Tanzwut selbst zu hören sind. Lobend erwähnen möchte ich dann auch direkt die Gesangsleistung vom Teufel, der beim Einsingen hörbar seine Freude hatte. Seine Stimme verleiht jeder Geschichte den passenden Unterton, der für noch mehr Tiefe in den Liedern sorgt.

Mein Fazit: So macht Seemannsgarn Spaß. Tanzwut haben mit diesem Album ihr bestes Werk seit einigen Jahren veröffentlicht, denn so viele Ohrwürmer und partytaugliche Lieder auf einer CD hatten sie schon lange nicht mehr. Auch der Aufbau des Albums ist sehr gut gelungen. Mit dem Titellied geht es noch relativ ruhig auf große Fahrt, doch schon bei "Galgenvögel" wird es um einiges härter und spätestens beim Refrain bleibt niemand mehr ruhig sitzen. Die Bonusversion von "Gib mir noch ein Glas" zusammen mit Kärbholz ist eine schöne Sache, allerdings fällt der Unterschied kaum auf, wenn man es mit der reinen Tanzwut Version vergleicht. Für mich machen die Texte die größte Stärke des Albums aus. Mit vielen Wortspielen werden Geschichten erzählt, die auch mal düster werden und nicht immer gleich erkennen lassen, worum es in den Liedern eigentlich geht. Mit "Die letzte Schlacht" und "Herrenlos und Frei" haben Tanzwut gleich zwei Hymnen im Gepäck, die bei Konzerten laute Fanchöre verursachen werden. Diese beiden Lieder sind zusammen mit "Schmiede das Eisen" und "Gib mir noch ein Glas" meine Anspieltipps für das Album. Solltet ihr auf guten Mittelalterrock stehen haltet euch aber nicht mit den Hörproben auf, sondern holt euch das Album direkt und genießt es in voller Länge.

[Bild: bewertung4_5.png]

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  [Liedermacher] Waldgeist-Kartell - Poesie (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 09.07.2019, 14:01 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: poesie.jpg]


Tracklist:
01. Poesie
02. Lachen ist Revolte
03. Trabantenstadt
04. Wahnsinn
05. Einsamer Wolf
06. Nemo


Anderthalb Jahre nach dem das Liedermacherensemble den Beweis angetreten hat, dass Musik doch ein Hexenwerk sein kann, schwingen sich die Hamburger nun auf, die Poesie (zurück) zu bringen. Für die sechs Titel der neuen EP „Poesie“ hat Waldgeist sein musikalisches Spektrum teils perkussiv – z. B. in „Wahnsinn“ und „Trabantenstadt“ –, teils gesanglich – z. B. in „Poesie“ und „Nemo“ gezielt erweitert, greift aber auch auf die altbekannten, minimalistischen und oft verträumten Arrangements mit Ohrwurmgarantie des „Hexenwerks“ zurück. Textlich ist die Band pointierter geworden, betrachtet die Dinge mit etwas mehr Distanz, ohne dabei den Mittelfinger aus der Wunde zu nehmen oder den „Rotz“ zur Gänze zu verbannen. Ob Neuhörer oder „Waldgeist-Veteran“, vielfältig und an den Grenzen des Genres kratzend lädt dieses Poesie-Album ein, zu blättern, zu erinnern und sich für einen kurzen Moment darin zu verlieren. (Prosodia)


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Waldgeist-Kartell sind:
Micha: Gesang
Maddin: Gitarre
Daniel: Gitarre
sowie:
Charly: Gesang
Timo "Die MeschCat" Meschkat: Percussion


Aus Waldgeist ist mittlerweile Waldgeist-Kartell geworden. Die Unterschiede in der Band und zum Vorwerk "Hexenwerk" sind eine zweite Stimme und die Percussion. Charlys Stimme bietet einen wunderbaren Kontrast zu Michas Gesang. Gleichzeitig harmonieren die beiden Stimme perfekt zueinander. Die Percussion sorgt für mehr Schwung in den Liedern, ohne diese zu dominieren. Die Texte klingen reifer und sind nicht ganz so geradeheraus wie bei "Hexenwerk", haben aber durch Wortspielereien und geschickt geschriebenen Texten nichts von ihrer Aussagekraft verloren. Dass Waldgeist-Kartell hervorragende Liedermacher sind, beweisen sie in allen sechs Liedern. Dabei lässt sich die Band in keine Schublade stecken und bedient sich bei den verschiedensten Musikstilen. Auch wenn die Lieder mit einer angenehmen Leichtigkeit gespielt werden, sind sie in den Texten sozialkritisch und halten der Gesellschaft einen Spiegel vor. Zwar ist die EP mit sechs Liedern und gerade einmal 20 Minuten sehr kurz geraten, dennoch hat sie eine Menge zu bieten und richtet sich an alle Liebhaber von handgemachter deutscher Liedermacherkunst.


Mein Fazit: Waldgeist-Kartell machen konsequent weiter, wo "Hexenwerk" aufgehört hat. Die Weiterentwicklung und einige Veränderungen sind deutlich zu hören. Für den Klang der Band sind diese aber von Vorteil, denn die Lieder klingen abwechslungsreicher und wirken dynamischer. Auch wenn so eine breitere Masse an Hörern erreicht werden kann, sind Waldgeist-Kartell keine Mainstreamband, die nur so nebenbei beschallen möchte. Die Texte sind nicht ganz so hart ausgedrückt wie bei "Hexenwerk" und sind so auch etwa zugänglicher, scheuen sich aber nicht, Unangenehmes anzusprechen. Wer Liedermacher mag, darf hier ungehört zugreifen, für alle anderen empfehle ich "Lachen ist Revolte", "Trabantenstadt" und "Wahnsinn" als Anspieltipp.

[Bild: bewertung4.png]

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  02: Das Rätsel um die verschollene Liebe - Abenteuer in Frankfurt am Main
Geschrieben von: Tommy2Rock - 06.07.2019, 10:27 - Forum: Die Spürhasenbande - Keine Antworten

[Bild: dsb02.jpg]


Ein Hörspiel von Karsten Schäfer
Laufzeit: ca. 77 Minuten
Musik: Klangkonzept
Illustration: Nadine Reitz - kiwiFORm
unter anderem erhältlich bei: pop.de & amazon


Wo ist Gwendolin? Diese Frage stellt sich Bartholomäus schon seit Jahren. Seine große Liebe ist damals einfach verschwunden und er hat nie erfahren, warum und wohin sie gegangen ist. Klar, dass Polly, Kiki und Finn dem Geheimnis um die verschollene Liebe auf den Grund gehen wollen. Gemeinsam reisen die drei Freunde mit Hilfe ihres Zauberspiegels nach Frankfurt am Main. Hier erfahren sie nicht nur allerhand Wissenswertes über die Mainmetropole, lernen Geschichte und Geschichten der Stadt kennen, sondern kommen dem Geheimnis um Gwendolin auf die Spur. Ob die drei Freunde das Rätsel um die verschollene Liebe lösen können? 


Kapitel:
01. Auf dem Trösterhof
02. Bei Bartholomäus
03. Die Franken Furt
04. Das Rätsel um Gwendolin
05. Noch ein Flattermann
06. Der Neuner in der Wetterfahne
07. Auf dem Römerberg
08. Der Brickegickel*
09. Die Kaiserkrönung*
10. Die Suche geht weiter...

*Hier liegt offenbar ein Fehler im Booklet vor, da die Reihenfolge andersherum sein müsste. Der Brickegickel wird nämlich erst nach der Kaiserkrönung angesprochen.


Sprecher:
Polly: Karoline Mask von Oppen                                            Hans Winkelsee: Kai Schwind
Kiki: Dagmar Bittner                                                           Kerkermeister: Gordon Piedesack
Finn: Sven Buchholz                                                          Wirt Karl: Florian Harz
Sebastian Spitzschnabel: Kai Schwund                                  Apolonia, die Katze: Karin Deck
Bartholomäus von Eulenberg: Gordon Piedesack                       Baumeister: Florian Harz
Eusebius von Eulenberg: Dirk Hardegen                                  Teufel: Heiko Grauel
Karl der Große: Klaus Krückemeyer                                        Kind Anna: Selma Keller
Ferdinand von Flatterstein: Matthias Keller                             Vater von Anna: Matthias Keller
Kind 1: Phillip Mask                                                            Gwendolin: Karin Dieck
Kind 2: Ava Menger                                                           Vater von Gewendolin: Matthias Keller
Frederic von Flatterstein: Matthias Keller                               Erzähler: Peter Laupenmühlen


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Finn und Kiki besuchen Polly auf dem Trösterhof. Polly präsentiert stolz ihre neue pinke Umhängetasche. Diese hat Polly von Sophie bekommen, die mit ihrer Mutter in Frankfurt am Main einkaufen war. Durch die Beschreibung der Stadt und insbesondere der hohen Gebäude wird die Neugier der Spürhasen-Bande geweckt und so entschließen sie sich, Bartholomäus zu besuchen, um genaueres über Frankfurt zu erfahren. Bartholomäus ist nicht allein, denn Eusebius ist ebenfalls dort und verkündet, dass er den Sommer im Wald verbringen wird. Durch das Goethe-Zitat "Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor." lernt Kiki, dass ein Begriff wie Tor nicht nur eine Bedeutung haben kann. Als Eusebius Gwendolin erwähnt, die verschollene Liebe Bartholomäus', will dieser nicht darüber reden und redet lieber mehr über Frankfurt. Dabei wird auch die Legende um die Herkunft des Stadtnamens erzählt. Das Thema Gwendolin ist für die Spürhasen-Bande aber nicht abgeschlossen. Von Eusebius erfahren die drei, dass Gwendolin und Bartholomäus ein Paar waren, als Bartholomäus in Frankfurt studiert hat und dass sie auf einmal spurlos verschwunden ist. Mit dem Spiegel reist die Spürhasen-Bande nach Frankfurt in den Eschenheimer Turm, wo sie auf Frederic von Flatterstein treffen, den Neffen von Ferdinand von Flatterstein, den sie in ihrem ersten Abenteuer kennengelernt haben. Frederic gibt ihnen den Hinweis, Gwendolin in Sachsenhausen zu suchen. Als Frederic sich allerdings weigert, die Sage von Neuner in der Wetterfahne zu erzählen, spricht Finn einfach ihren Erzähler an, der seiner Tätigkeit nachgeht und ihnen alles Wissenswerte über die Sage erzählt. Auf dem Weg zum Main bitten die Freunde einen Wirt um etwas Wasser. Als die Namen Bartholomäus und Gwendolin erwähnt werden, lädt der Wirt die Spürhasen-Bande auf Apfelsaft ein, da er Bartholomäus kennt. Auch der Römer, das Rathaus in Frankfurt, wird angesprochen und seine Geschichte erzählt. Nach der Erzählung benutzen die Freunde den Spiegel zum ersten Mal für eine Zeitreise, weil sie der Kaiserkrönung beiwohnen möchten. Im Mittelalter müssen sie feststellen, dass es nicht ganz ungefährlich für zwei Hasen und ein Eichhörnchen ist. Zum Glück weiß Kiki sich zu wehren und so landen die Freunde nicht im Kochtopf. Sie können die Flucht ergreifen und gelangen so zum Main. Beim Überqueren einer Brücke lernen sie die Katze Apolonia kennen, die ihnen die Geschichte des Brickegickel erzählt, dem Hahn auf dem Kreuz, welches sich auf der Brücke befindet. Nach der Geschichte benutzt die Spürhasen-Bande ihren magischen Spiegel für eine Reise ins Jahr 1983, um herauszufinden, warum Gwendolin verschwunden ist. Sie erfahren, dass Gwendolin verreisen musste, weil ihre Mutter erkrankt ist und dass ihre Nachricht an Bartholomäus verloren gegangen ist. Zurück in ihrer Gegenwart, sprechen sie mit Bartholomäus und Eusebius und die Spur führt sie nach Hamburg, doch das ist eine andere Geschichte.

Mein Fazit: Auch im zweiten Abenteuer der Spürhasen-Bande vermischt sich die eigentliche Geschichte mit interessanten Fakten. Diesmal stehen eine verschollene Liebe und vor allem die Stadt Frankfurt am Main im Mittelpunkt, die man hier auf eine andere Art und Weise kennen lernt, als es meistens der Fall ist. Der Neuner in der Wetterfahne war zum Beispiel eine Sage, die mir selbst noch nicht bekannt war. Dass diese lehrreichen Fakten immer passend in die Geschichte eingebunden werden sorgt dafür, dass Kinder nicht gelangweilt werden oder das Gefühl bekommen, ein Lehrer wolle ihnen sein Wissen aufdrängen. Die Geschichte selbst schafft es ebenfalls immer neue Spannungsbögen aufzubauen und durch die typischen kleinen Rangeleien unter den Freunden und ihren neuen und alten Bekannten wird das ganze Geschehen auch noch aufgelockert. Auch in ihren Gesprächen werden nahezu beiläufig Erklärungen zu Begriffen eingebaut. Das Element der Zeitreise bringt jedoch nicht nur neue Möglichkeiten, um geschichtliche Ereignisse direkt mitzuerleben. Die Gefahren, die eine Zeitreise mit sich bringt, sorgen ebenfalls für mehr Spannung. Dass die Geschichte um die verschollene Liebe, die der Folge ihren Titel verleiht, eigentlich nur die Rahmenhandlung für den Besuch in Frankfurt ist und eher nebensächlich verläuft, merkt man erst am Ende der Folge. Dort wird dann schnell klar, dass es in Hamburg weitergeht und man erst im nächsten Abenteuer mehr erfahren wird. Zum Abschluss bleibt zu sagen, dass Karsten Schäfer und sein liebenswertes Team wieder alles richtig gemacht haben. Die Fangemeinde um die Spürhasen-Bande dürfte mit dieser Folge um einiges größer werden und die bereits vorhandenen Fans, warten nun gespannt auf das nächste Abenteuer.


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  [Deutschrock] Frei.Wild - Unsere Lieblingslieder (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 04.07.2019, 11:34 - Forum: Musik - Keine Antworten

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Tracklist:
01. Im Ascheregen (Casper)
02. Schüsse in die Luft (KRAFTCLUB)
03. Schrei nach Liebe (Die Ärzte)
04. Wir waren hier (Jennifer Rostock)
05. Wir (K.I.Z.)
06. Ruby, Light & Dark (Rogers)
07. Still (Jupiter Jones)
08. Alles auf Rausch (Feine Sahne Fischfilet)
09. Zehn kleine Jägermeister (Die Toten Hosen)


Aus einem geplanten Album für Kinder ist ein Album mit den Lieblingsliedern der Südtiroler Band Frei.Wild geworden. Dass diese Ankündigung mit Ironie und Sarkasmus vollgepackt ist, merkt man spätestens dann, wenn man die Aussagen zum Album liest. "Die Hommage an die hier ausgewählten Künstler, die von Kritik und Medien in Deutschland als quasi unantastbar behandelt werden, verstehen wir auch als ein riesengroßes DANKESCHÖN! Danke, dass ihr uns gezeigt habt, was „Wahre Werte“ sind“. Danke, dass ihr uns lehrt, was „Rückgrat und Moral“ bedeuten. Danke, dass wir durch Euch nun wissen, wie man „mit dem Herzen fühlt und mit den Augen sieht.“  Danke, dass wir erfahren durften, dass man alles schaffen kann, wenn man nur „zusammen und vereint“ zueinander steht. Ihr seid unser „Sternenstaub“ „durch alle Gezeiten“ und erst ihr habt der Welt beigebracht, dass „kein Krieg für ewig ist“. Auch wenn die Auswahl der gecoverten Bands provokant wirkt, ist die Art, wie die Lieder von Frei.Wild neu eingespielt worden sind, alles andere als respektlos.


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Frei.Wild sind:
Philipp Burger: Gesang & 1. Gitarre
Jochen "Zegga" Gargitter: Bass
Jonas Notdurfter: Gitarre & 2. Stimme
Christian "Föhre" Forer: Schlagzeug


In der Musikszene heißt es, dass jede Band irgendwann einmal Coversongs spielt. Frei.Wild bilden da keine Ausnahme, denn "Unsere Lieblingslieder" ist vollgepackt mit bekannten Liedern anderer Bands. Wer nicht zu den Fans der Band gehört, wird erstmal in die lauten Chöre der Hater einstimmen, die sich darüber beschweren, wie Frei.Wild es wagen könne, Die Ärzte oder Die Toten Hosen zu covern. Musikalisch gesehen gibt es dafür jedenfalls keine Gründe. Frei.Wild spielen die Lieder nach, ohne eigene Elemente einzubauen oder eigene Texte einzubauen, die als Seitenhieb genutzt werden könnten. Damit ist "Unsere Lieblingslieder" schon einmal ein sehr gutes Deutschrock Album, das auch typisch für Frei.Wild sehr gut produziert worden ist. Ob man die Lieder mag, liegt vor allem am eigenen Musikgeschmack und ob man die Originale kennt. "Ruby, Light & Dark", "Zehn kleine Jägermeister" und "Schrei nach Liebe" funktionieren auch bei Frei.Wild sehr gut und wenn man sich nicht um den negativen Pressehype um die Band kümmert, verliert keine Lied an Aussagekraft.  Man sollte das Album als das sehen, was die Band daraus machen wollte. Eine Hommage mit frechem Grinsen in Richtung ihrer Kritiker, die Spaß machen soll und die sich selbst nicht zu ernst nimmt.

Mein Fazit: Frei.Wild haben mit "Unsere Lieblingslieder" gezeigt, dass sie nicht nur dicke Eier in der Hose haben, sondern auch mit viel Humor und einem Augenzwinkern mit Kritik an sich selbst herangehen können. Wenn man sich die Liste der Bands anschaut, die hier gecovert wird, weiß man nicht, ob man laut lachen soll, oder ob ein "Dürfen sie das?" nicht die bessere Reaktion ist. Fakt ist, dass man in allen Liedern den ausgestreckten Mittelfinger in Richtung ihrer Kritiker raushören kann. Mit "Schrei nach Liebe" nutzen sie eines der größten musikalischen Symbole gegen Rechtsradikalismus für sich, um die Vorwürfe der Kritiker, Frei.Wild seien selbst hochgradig rechts, zumindest abschwächen. Dass sie verstummen, damit wird die Band selbst nicht rechnen. Die Auswahl der Lieder zeigt jedenfalls, dass Frei.Wild nichts aus den vergangenen Jahren vergessen haben. Jennifer Rostock hat sich das Cover zum Beispiel durch den Boykottaufruf beim Echo verdient. Auch die anderen gecoverten Bands äußerten sich in der Vergangenheit sehr kritisch gegen Frei.Wild und genau das wird für viele Frei.Wild Fans auch einer der größten Kaufgründe sein. Frei.Wild feuern mit den eigenen Waffen ihrer Gegner zurück und covern die Lieder auch noch mit guter Laune. Eins haben die Südtiroler so jedenfalls erreicht: Ich selbst habe mich jetzt zum ersten mal mehr mit Künstlern wie Casper und K.I.Z. beschäftigt, die mich sonst so gar nicht interessieren. Damit erfüllt das Album auch noch irgendwie einen Lehrauftrag, den es gar nicht für sich beansprucht. Egal ob man Frei.Wild liebt oder hasst, die Lieder sind alle sehr gut gecovert und darauf kommt es bei Musik letztendlich an. Anspieltipps gebe ich hier mal nicht, denn die 9 Lieder sind schnell gehört und Fans werden es sowieso auch ungehört kaufen, was die Platzierungen in sämtlichen Verkaufscharts der üblichen Onlineportale beweisen.

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  Juli 2019
Geschrieben von: Tommy2Rock - 03.07.2019, 08:23 - Forum: Durchgehört Charts Vorschläge - Antworten (10)

Hallo Freunde,


die zweite Jahreshälfte hat angefangen und es wird Zeit die siebte Chartsrunde zu starten. Ihr habt nicht alle Bands in den letzten Top 30 gefunden, die euch am Besten gefallen? Dann heißt es ab jetzt wieder Vorschläge machen und fleißig abstimmen. Die Vorschläge können bis Samstag, den 06. Juli um 9 Uhr gemacht werden.

Folgende Dinge sind dabei wichtig:

- Jeder User darf einmalig im Monat von bis zu 5 verschiedenen Bands je einen Song vorschlagen. IPs und Sessions werden gespeichert und wer mehr als einmal wählt,  findet seine Vorschläge nicht in den Charts.
- Die Songs sind in folgender Weise zu machen: Band - Song (Beispiel: Modern Talking - Cherry, Cherry Lady). Sollte der Vorschlag nicht erkennbar sein, wird er ignoriert.
- Die Songs müssen bereits im Programm von Durchgehört gespielt werden. Neuvorstellungen werden von Durchgehört selbst gewählt. Falls euch etwas im Programm fehlt, könnt ihr dies über die Wunschbox ins Programm einbringen, solange die Bands nicht auf der internen Sperrliste stehen oder die Lieder nicht jugendfrei sind. 
- Songs, die es nur als Youtube Video gibt, exklusiv zu einem Streamingdienst gehören usw., werden nicht ins Voting aufgenommen.
- Musiker und Bands die sich selbst vorschlagen werden nur aufgenommen, wenn von Hörerseite nicht genug Vorschläge gemacht werden, um die Liste zu füllen. Sollten diese Bands allerdings schon in den Charts sein, wird ein Songvorschlag natürlich gern angenommen.
- Wird kein neuer Song vorgeschlagen, wird die Songauswahl für das anstehende Voting von Durchgehört getroffen und kann im Folgemonat wieder durch Vorschläge verändert werden.
- Sollten deine Vorschläge nicht zu finden sein, werden sie mindestens in einem Punkt den genannten Regeln widersprechen, oder es wurden mehr Vorschläge gemacht, als aufgenommen werden können. Die Vorschläge werden in Reihenfolge der Posts aufgenommen, bis die Liste Voll ist. Letztendlich sind es aber eben nur Vorschläge und keine garantierten Aufnahmen und welche davon in die Charts aufgenommen werden, ist die Entscheidung von Durchgehört.

Die Bands der letzten Charts und die Neuvorschläge findet ihr hier: Juni Charts

Bitte beachtet, dass ihr die Lieder bei den Vorschlägen nicht ändern könnt, die Songs für die Top 30 Bands aber nach euren Ideen verändert werden können.

Jetzt ran an die Tasten und eifrig Vorschläge für die Juli Charts machen, damit es auch in der zweiten Jahreshälfte so wunderbar abwechslungsreich bleibt.

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  15: H. G. Francis - Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness (Serien Neuauflage)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 01.07.2019, 10:09 - Forum: Die Gruselserie - EUROPA *vollständig* - Keine Antworten

[Bild: hgf15.jpg]


Hörspiel von H. G. Francis
Regie: Heikedine Körting
CD mit ca. 44 Minuten Laufzeit


Seit über hundert Jahren erregt das Ungeheuer von Loch Ness die Gemüter der Zeitungsreporter und der Wissenschaftler in aller Welt. Gibt es dieses Ungeheuer eigentlich? Ein einziges Foto von Nessie existiert. Aber - eine Fälschung? Dr. Morgan, ein bekannter amerikanischer Wissenschaftler will das Geheimnis um Loch Ness endlich klären. Eireen Fox, eine Journalistin, und ihr Kollege Tom Fawley wollen sich die zu erwartende Sensation nicht entgehen lassen.


Sprecher:
Brigitte Kollecker: Eireen Fox - Journalistin
Horst Frank: Tom Fawley - Journalist
Hand Daniel: Dr. Jonas Morgan - Wissenschaftler
Volker Brandt: Henry Stockton - sein Assistent
Richard Lauffen: Lord Cattenbury
Nicolas Körtling: Billy


Warnung: Dieser Absatz der Rezension enthält Spoiler! - Eireen Fox und Tom Fawley sind in einer verregneten Nacht im Auto unterwegs und fahren am Ufer des berühmten Loch Ness entlang. Nach einer Panne muss ein Reifen ausgewechselt werden, wobei Tom ein Missgeschick passiert und Eireen muss den Ersatzreifen suchen, der ins ufernahe Gebüsch gerollt ist. Als sie den Reifen findet, taucht ein unheimliches Wesen aus Loch Ness auf und bewegt sich auf sie zu. Obwohl sie Tom sofort zu sich holt, ist das Wesen spurlos verschwunden. War es Nessie? Am nächsten Morgen trifft Eireen beim Frühstück auf Dr. Morgan und seinen Kollegen Henry Stockton, die untersuchen möchten, ob es Nessie wirklich gibt. Die drei begeben sich zu Dr. Morgans Boot, wo sich Tom zur Gruppe gesellt. Auch Billy, der Sohn des Schlosshotelbesitzers Lord Cattenbury, ist mit seiner Taucherausrüstung an Bord. Während sie Nessie suchen, finden sie einen unbekannten Toten im Wasser, der schlimme Verletzungen aufweist. Als Stockton ins Loch Ness springt, um den Toten aus dem Wasser zu bergen, berührt etwas Großes sein Bein und er steigt panisch ins Boot. Doch noch während der Fahrt zum Ufer verschwindet Billy plötzlich und wird nicht mehr gefunden. Hat Nessie ein weiteres Opfer gefunden? Als Eireen und Tom dem Lord ihr Beileid aussprechen möchten, reagiert dieser abweisend, als die beiden ihre Zweifel an Nessies Existenz aussprechen und bittet sie zu gehen. Tom wittert einen Betrug und entschließt sich, Billy noch einmal zu suchen. Zusammen mit Eireen "leiht" er sich Dr. Morgans Boot und fährt bis zur Stelle, wo sie Billys Abwesenheit bemerkt haben. Beide springen ins Wasser und tauchen ab, wobei sie eine Höhle finden, die zum Schlosshotel führt. Dort treffen die beiden nicht nur auf Lord Cattenbury, der erneut betont, dass Nessie wirklich existiert und alle zusätzlichen Täuschungen notwendig sind, damit der Glaube am Leben bleibt und vor allem Dr. Morgan dies bestätigt. Der Lord teilt die Sorge anderer Anwohner, dass ein negativer Bericht über Nessie schlimme Folgen für den Tourismus haben würde. Eireen und Tom entscheiden sich auf dem Heimweg, niemanden von ihren Entdeckungen zu erzählen, weshalb Tom nicht einmal los muss, um das Boot an Land zu holen. Während Eireen ins Hotel geht, um zu schlafen, schwimmt Tom Richtung Boot. Doch plötzlich merkt er, dass es nicht das Boot ist, was er vor sich sieht. Mit lautem Brüllen nähert sich etwas Großes und Tom rettet sich panisch aufs Boot. Existiert Nessie also wirklich? Doch wer wird ihm das nun noch glauben?

Mein Fazit: "Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness" ist im Rahmen der Neuauflage "Die Rückkehr der Klassiker" als Ersatz für "Horror Pop Sounds" in die Serie aufgenommen worden. Wie bereits geschrieben, konnte der Seriensoundtrack aufgrund eines Rechtsstreits nicht weiter verwendet werden. Dieses Europa Original Hörspiel zum Teil der Gruselserie zu machen, scheint als Ersatz nur logisch. Die Geschichte stammt ebenfalls von H. G. Francis und die beiden Hauptfiguren Eireen Fox und Tom Fawley haben bereits mehrere Abenteuer in der Gruselserie erlebt. Allerdings spielt sie eindeutig vor der Geschichte in Spanien (Folge 6), denn die Verwandlung zu Vampiren hat hier noch nicht stattgefunden. Die Geschichte rund um Nessie ist spannend erzählt und wie immer ist es ein Vergnügen, Brigitte Kollecker und Horst Frank in ihren beliebten Rollen zuzuhören. Aber auch die anderen Sprecher leisten sehr gute Arbeit und scheinen sehr viel Spaß bei den Aufnahmen gehabt zu haben, da man diesen aus jeder Szene heraushören kann. Auf einen Erzähler hat man komplett verzichtet, was mir selbst erst sehr spät aufgefallen ist. So fehlen zwar die üblichen Erklärungen und Ortsangaben, die man sonst in Hörspielen kennt, gleichzeitig lässt es der eigenen Vorstellungskraft mehr Freiraum. Es gibt aber genug Hinweise von den Sprechern, die das Szenenbild dann noch abrunden. Wie bei den anderen Folgen der Neuauflage, wurden auch hier moderne Musikstücke zur Untermalung eingefügt, die aber sehr gut zur Geschichte passen. Ein großes Lob verdient auch das Drehbuch, dass durch viele kleine und unerwartet Wendungen immer wieder die Balance zwischen Schmunzeln und Gruseln halten kann. Wer ein zeitloses Gruselhörspiel erleben möchte, darf hier bedenkenlos zugreifen.

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  [Piratenfolk] Cat o' Nine - Weit hinaus (2019)
Geschrieben von: Tommy2Rock - 29.06.2019, 10:12 - Forum: Musik - Keine Antworten

[Bild: conwh.jpg]


Tracklist:
01. Intro
02. Cat o' Nine
03. Ich bin der Captain
04. Mann über Bord
05. Sancho says...
06. Gracias, vida!
07. La lumiére des étoiles (pour Eliétte)
08. Weit, weit hinaus
09. Tosendes Meer
10. Wütender Sturm
11. Outro: Captain (Reprise)
12. Hidden Track


Als Cat o' nine zum Jahreswechsel 2015/2016 gegründet wurde, hat wohl keiner der Beteiligten geglaubt, wie schnell sich aus einem Nebenprojekt eine ernstzunehmende Band entwickeln würde. Captain Cooper/Sascha Kaeufer (der vielen auch als Sänger der Band Punch'n'Judy bekannt sein dürfte) und seine Crew haben in kurzer Zeit eine treue Fangemeinde um sich versammelt und sind aus dem Schatten anderer Bands hinaus getreten. Mit "Weit hinaus" haben sie am 15. März ihr Debütalbum veröffentlicht, mit dem sie ihren Platz in der großen Menge der Piratenbands sichern wollen. Dabei kommen sie ohne Shanties oder traditionelle Lieder aus, was gerade in der deutschen Piratenszene eine Besonderheit darstellt.


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Cat o' Nine sind:
Kathrin Kornas: Viola, Geige, Percussions und Geierleier & Gesang
Sascha Kaeufer: Gesang, Westerngitarre
Sebastian Göbel: Bass, Gitarrenbanjo, Background und Persussions
Angela Miccolis: Percussions
sowie:
Ute Bogoslaw: Akkordeon (La lumiére des étoiles (pour Eliétte))


Piraten gibt es in der Folkszene mittlerweile wie Sand am Meer und die Ähnlichkeiten werden immer größer, da man sich ohne groß anzustrengen nur allzu gern an den bekannten Klischees des Genre bedient. Da wird "geaaarrrrrt" was das Zeug hält und die Texte könnten auch aus Produktionen stammen, die für Ballermann Partys gedacht sind. Doch ab und zu findet man auch eine Perle unter diesen Sandkörnern. Dies ist bei Cat o' Nine der Fall. Zum einen verzichten sie auf traditionelle Stücke, die man schon tausend Mal gehört hat und zum anderen ist es erfrischend, mal unverstellte Stimmen zu hören, die nicht künstlich vor sich hin brummen. Meeresrauschen und der Klang von Möwen stimmen im Intro auf das ein, was einem in den nächsten knapp 44 Minuten wartet - akustischer Piratenfolk gemischt mit tollem Gesang und Texten, die zum Mitsingen einladen. Im Lied "Cat o' Nine" stellt sich die Crew erstmal standesgemäß vor. In Liedern wie "Mann über Board", "Tosendes Meer" und "Weit, weit hinaus" wird die Crew zu Geschichtenerzählern und entführt die Hörer so in die eigene Welt von Cat o' Nine. Es wird aber nicht nur in den heimischen Gewässern gesegelt. "La lumiére des étoiles (pour Eliétte)" ist eine französische Ballade, während "Gracias, vida!" spanische Klänge hören lässt. "Sancho says..." ist das einzige englische Lied. Für Sascha Kaeufer ist dieses Lied durchaus kein Neuland. Es stammt aus seiner eigenen Feder und wurde später auch ins Liedgut von Punch 'n' Judy aufgenommen, wo er ebenfalls als Sänger tätig ist. Doch egal in welcher Sprache gesungen wird, oder welche Stilelemente auch verwendet werden, es fügt sich alles passend zusammen. Cat o' Nine machen mit "Weit hinaus" einen großen Schritt nach vorn in der heiß umkämpften Piratenszene und das mit ganz eigenem Charme und eigenem Klang.

Mein Fazit: Cat o' Nine sind für mich eine echte Überraschung gewesen. Ich kannte vorab nur das Video zu "Wütender Sturm" und kannte Sascha Kaeufer durch Punch 'n' Judy, die ja auch in meinen Sendungen zu hören sind. Bis auf ein Lied wird diese Verbindung aber nicht weiter ins Album eingebaut, was ich sehr gut finde. Cat o' Nine haben einen eigenen Stil, der vor allem in der deutschen Piratenszene so nicht zu finden ist. Allein dadurch macht die Musik schon sehr viel Spaß. Die Tatsache, dass die Band aus hervorragenden Musikern besteht, hilft der dichtem Atmosphäre des Albums natürlich ungemein. Während andere Bands gezielt die Fans des Piratengenre ansprechen, dürfte die Zielgruppe von Cat o' Nine durchaus größer sein. Wer sich für Folk begeistern kann, wird auch sehr viel Freude an "Weit hinaus" haben und muss dabei keine Angst davor haben, von der typischen Klischeekeule erschlagen zu werden. Cat o' Nine mögen jetzt vielleicht noch ein Geheimtipp sein, aber ich würde mich nicht wundern, wenn man die Band in naher Zukunft auch auf den großen Bühnen sehen wird, wenn sie ihren Kurs halten. Meine Anspieltipps sind "Wütender Sturm", "Mann über Board" und "La lumiére des étoiles (pour Eliétte)".

[Bild: bewertung4_5.png]

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